16. Spieltag: SV Werder Bremen - RasenBallsport Leipzig

Leipziger in Bremen - Keita, Jung und Bittencourt
Bremen gewann nur zwei seiner letzten 10 Spiele – daheim gegen Augsburg und Union. Gegen die Top-5 hat Bremen alle anderen Spiele in dieser Saison ohne eigenes Tor verloren. Gegen Gladbach sah die Elf von Ole Werner im letzten Ligaspiel aber nicht schlecht aus und agierte auf Augenhöhe. Neben einem echten Leipziger auf dem Feld (Bittencourt) hat Bremen im Sommer auch den ehemaligen Leipziger Starspieler Naby Keita verpflichtet, der Guineer bekommt derzeit aber nicht wirklich die PS auf den Platz. Die bringt eher Marvin Ducksch aufs Feld, der mit 13 Scorern beste Bremer. Nach ihm kommt bis Weiser (5) und Borré & Njinmah (4) erstmal lange nichts. Den Abgang von Füllkrug hat Werder noch nicht ganz verdaut. Dank anderer Underperformer – Grüße gehen raus nach Köpenick – steht der SVW aber aktuell fünf Punkte über dem Strich.

Bremens Schwächen liegen trotz üblicherweise zwei Angreifern und einem 3-5-2 klar in der Offensive. Hier ist meist Flaute, kein Team der Liga hat weniger Spielanteile im Offensivdrittel (24%), nur Frankfurt schlägt weniger Flanken. Nur Darmstadt hat prozentual weniger Abschlüsse im Fünfmeterraum zu verzeichnen. Nur drei Teams haben weniger Tore aus ruhenden Bällen erzielt. In der Defensive hat Werder mit einigen Ausfällen zu kämpfen und zudem Probleme Kontersituationen zu unterbinden und Gegner ins Abseits zu stellen. Nur Mainz hat mehr Kontertore kassiert. Dafür funktioniert die Abwehr größtenteils bei Standards, denn nur drei Teams haben weniger Gegentore nach ruhenden Bällen zu verzeichnen. Das Bremer Spiel hat eine klare Rechtsauslage, die Linksfüße im Team kommen gemeinsam gerade einmal auf zwei Scorer, Ex-Leipziger Jung steht hier noch blank da.


Wasserstand am Pleißestrand
Die letzten sieben Spiele gegen Werder hat Leipzig allesamt gewonnen. Nur gegen vier Teams hat RBL mehr Siege eingefahren (Bochum, Hertha, Freiburg und Augsburg). Mit vier Siegen in Folge hat die Rose-Elf aktuell schon die zweitlängste Siegesserie der Hinrunde erreicht. Gegen die TSG gab es zwar wie so oft erneut ein Gegentor, aber der Sieg war hochverdient und spielerisch war es deutlich besser als beispielsweise gegen Bern. Gut möglich, dass der Weltreisende Emil wieder Einsatzminuten bekommt und nochmal aufdreht – in den letzten Wochen wirkte er deutlich befreiter als noch zu Beginn der Saison. Insgesamt fehlt es dem Kader aber immer noch an einer breiteren, offensiv schlagkräftigen Basis. Wenn Openda und Xavi mal nicht treffen oder vorlegen, kann ein Spiel schon mal etwas zäher werden. Mit einem Sieg gegen Werder könnte Leipzig das Jahr mit 35 Punkten auf Platz 3 beschließen, was eine sehr gute Ausbeute wäre. Ziel muss also sein, noch einmal alles rauszuhauen, um für den harten Start ins neue Jahr (Frankfurt, Leverkusen, Stuttgart) gewappnet zu sein.


Statistisches
Es wird das erste Mal sein, dass drei Leipziger Erstligaspiele in Folge um 18:30 angepfiffen werden. In Ligaspielen gab es das zuletzt zweimal in Liga 2 (5-7 und 21-23 Spieltag 15/16). Nur einmal gab es bereits vier aufeinanderfolgende 18:xx startende Pflichtspiele (EL Quali). Mit dem Sieg gegen die TSG gewann RBL erstmals drei aufeinanderfolgende 18:xx angepfiffene Pflichtspiele. Es fehlen RBL noch zwei Tore zu 1200 Pflichtspieltreffern (grüner Tisch mit eingerechnet, Elfmeterschießen nicht eingerechnet). Es wird das vierte Spiel an einem 19.12. bei einer ausgeglichenen Bilanz von einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage (2:2 Tore). Zum 21. Mal trifft Leipzig auf einen Tabellenvierzehnten. Niederlagen gab es dabei gegen Magdeburg, Freiburg und Bochum. Seit 18/19 gewann Leipzig 9 von 10 Spielen gegen einen 14. Spielte Leipzig in der ersten Liga an einem Dienstag, dann bisher immer auswärts. Nur eines von fünf dieser Spiele konnte gewonnen werden (im Januar auf Schalke).


Fazit
Bremen ist sicherlich kein Selbstläufer, aber nachdem die anderen Topteams gegen Werder allesamt zu null gewinnen konnten und Leipzig sieben Spiele in Folge gegen den SVW siegreich war, muss es das Ziel sein, mit einem Sieg in die Weihnachtspause zu gehen. Im neuen Jahr ohne Emil, aber hoffentlich mit Olmo & Orbán und ggf. dem einen oder anderen Neuzugang nochmal anzugreifen. Noch sind Leverkusen und die Bayern nicht entschwunden, aber Ausrutscher à la Mainz oder Wolfsburg darf sich RBL eigentlich nicht mehr erlauben. Tipp: 3:1 für RBL, denn ohne Gegentreffer geht es aktuell nicht.


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