Herbert Hainer [Präsident]

Dadurch, dass er überhaupt (so schnell darauf) antwortet, bestätigt er Hitze‘s Aussagen doch zu 100%

Bei Hainer geht es doch aber gar nicht um irgendwelche "Auslegungen". Das würde ja bedeuten, dass es Interpretationsspielraum gibt.
Bei Hainer geht es darum, dass er sich wiederholt nachweislich falsch zu Dingen äußert, deren Ergebnis zwei Möglichkeiten zulassen:

- entweder er hat davon keine Ahnung und liegt deshalb daneben
- oder er ist nicht ausreichend involviert/mitspracheberechtigt und steht im Verein auf verlorenem Posten

Beides wirkt am Ende mehr als unglücklich, wenn die "offene Außendarstellung" sich eben im wesentlichen darauf beschränkt alle paar Wochen eine Aussage in den Raum zu stellen, die ein paar Tage später sich als komplette Fehleinschätzung/Falschaussage herausstellt und von der Realität eingeholt wird. Es kann mir auch niemand erzählen, dass das am Ende seine Position oder sein Ansehen stärkt. Kein PR- oder Kommunikationsberater der Welt wird dir dazu raten immer wieder in aller Öffentlichkeit irgendwelchen Blödsinn zu erzählen, nur damit du irgendwas gesagt hast. Mit Nahbarkeit hat das nicht das geringste zu tun, im Schatten von Hoeneß und Co. steht er ohnehin. Wenn zu der Abwesenheit eines wahrnehmbaren Profils dann Inkompetenz hinzukommt, weil ihm das Gespür für Inhalt und Zeitpunkt irgendwelcher Äußerungen fehlt, wird es eben eng.

Mir fehlt absolut das Verständnis, warum er sich eben überhaupt äußert. Weder verlangt das sein Amt, noch kommt dabei etwas positives herum. Gerade für die Kommunikation haben wir inzwischen reichlich (erfahrene) Leute, die auch am Tagesgeschäft viel näher dran sind. Denen ist doch nicht geholfen, wenn neben Hoeneß noch ein weiterer Mann immer wieder in die Parade fährt. Wir haben - und da hat Hitzlsperger völlig recht - aktuell zu viele Leute, die sich berufen fühlen sich zu Dingen zu äußern, die ihrem Tätigkeitsfeld nicht entsprechen und dabei auch keine gute Figur abgeben. Dass sich das zwangsläufig negativ auf das äußere Bild eines Vereins auswirkt, sehen wir ja. Da braucht man sich in meinen Augen auch nicht an den argumentativ äußerst dünnen Strohhalm zu klammern, dass man sich damit nahbar zeigen will und tiefere Zwecke verfolgt.

Das würde ich mal rumdrehen: Die relevanten negativen Auswirkungen sind für mich ein dünner Strohhalm, denn irgendwelchen Urteile von Hitzlsperger, Matthäus und Co. - ich werfe die bewusst in einen Topf - sind spekulativ.

Was dagegen Fakt ist: Der FCB verzeichnet Umsatzrekord um Umsatzrekord sowie Rekordmitgliedszahlen mit der bestehenden Außendarstellung, das sind kaum noch Effekte aus den vielbeschworenen stillen Sammer-Jahren. Die seit x Jahren absolut überwiegende Außendarstellung beinhaltet öffentliche Kommentierungen, die wenig mit denen eines DAX-Konzerns gemeinsam haben und die nur in Ausnahmefällen aus taktischen Gründen komplett mit der PR-Abteilung abgestimmt sein dürfte und außerdem eine relativ offene Politik gegenüber der Presse.

Resultat ist bspw., dass sich Hainer gibt wie er sich gibt und von dem man ausgehen darf, dass er es als Adidas-Vorstand wohl anders gehandhabt hat. Oder dass UH sich eine Woche vor nem CL-Spiel zu ner Veranstaltung mit Talkrunde und ner anschließenden Fragerunde begibt, bei der er sich auch nicht hat skripten lassen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von username am 08.05.2024 um 18:15 Uhr bearbeitet

Du siehst keine negative Entwicklung unserer Außendarstellung?
Damit dürftest du weitestgehend alleine stehen. Da braucht es Dampfplauderer wie Matthäus gar nicht, inzwischen äußern sich ungefragt auch andere Leute zu unserer Außendarstellung, denen das vor Jahren nicht mal im Traum eingefallen wäre. Offenbar sieht das ja auch Rummenigge so, der zuletzt ja zu mehr Zurückhaltung gemahnt hat - und dem kann man kaum fehlende Erfahrung vorwerfen.



Ist halt die Frage, ob das als Maßstab für eine wie auch immer geartete Außendarstellung dienen kann. Der FCK hat zuletzt in Liga 2/3 seine Mitgliederzahlen auch nahezu verdoppelt, trotz Insolvenz und turbulenter Zeiten. Ob das jetzt aber etwas über die Außendarstellung oder das Ansehen des Klubs beispielsweise bei Trainern, Beratern oder Spielern aussagt - puh...
Man könnte ja auch sagen, dass bis 2016 unsere Mitgliederzahlen pro Jahr um mind. 10.000 Personen wuchsen. Seitdem erreichen wir nur noch knapp die Hälfte pro Jahr. Worauf führen wir das jetzt zurück? Sättigung? Außendarstellung? Ausbleibende Internationale Erfolge? Das Wetter?

Ich bin durchaus der Ansicht, dass man aktuell durchaus Veränderungen im Umgang mit dem FCB feststellen kann. Das betrifft dann nicht nur die Aussagen irgendwelcher Funktionäre über den FCB, sondern eben auch die anhaltende Trainersuche und die Kommentierung dieser. Ich bin im übrigen auch der Meinung, dass gerade ein solches Ansehen eine ziemlich harte Währung auf dem umkämpften Markt ist, selbst wenn man dieses nicht ohne weiteres in Zahlen bemessen kann. Das spiegelt sich dann manchmal eben weniger in Sponsoringverträgen wieder (auch wenn da ein Rückgang und ziemlich lange Suchen - Ärmel - durchaus auffällig sind), sondern eben beispielsweise auch im Interesse mancher Leute mit dem FCB zusammenzuarbeiten.
Das kann man gerne anders sehen, kein Thema. Aber ich glaube der gemeinsame Nenner kann - oder muss - durchaus sein, dass das aktuell alles andere als professionell wirkt. Und den Anspruch sollten und müssen wir an uns haben. Ich würde viel Geld darauf setzen, dass man das Intern bei uns aktuell durchaus ähnlich sieht.

Wieso denn? Er wird doch darauf angesprochen.
finde eher die Aussagen von Hitz alles andere als gerechtfertigt. Er soll sich lieber um seine Arbeit kümmern. Aber vllt kommt er mit seinem Gruppen Coming Out nicht voran und muss sich zu anderen Themen äußern. Ungeachtet dessen, dass Hitz mit seiner Kritik teilweise recht hat. Er sollte sich auf X nicht zu Angelegenheiten anderer Clubs kümmern.

Ich zweifle Deinen Maßstab für eine gute Außendarstellung an. Eine gute Außendarstellung ist für mich, wenn sie dem FCB im Gesamten nützt, inkl. der Auswirkungen auf Fan- und Mitgliederbindung.

Das von KHR ist für mich eine Frage der Akzentuierung und ich denke, dass seine und Deine Idealvorstellungen voneinander abweichen. Eine "seriöse" Außendarstellung im Sinne der Ansprüche eines konventionellen Wirtschaftsunternehmens richtet sich an eine Zielgruppe, die ihr Geld sicher angelegt sehen und die zuverlässige Produkte einkaufen will. Das ist aber nichts, was einen emotional bindet. Eine bemüht volkstümliche Außendarstellung bei gleichzeitig möglichst taktischer Ausrichtung bringt dagegen den Ausstrahlungstypus eines Politikers hervor. Die sicherste Möglichkeit, überzeugend zu wirken, ist, überzeugt zu sein. Ich gehe deswegen und anhand der beobachtbaren Ausprägungen davon aus, dass beim FCB eine Unternehmenskultur herrscht, in der nur bestimmte Sachverhalte geskriptet/gehemmt/abgesprochen werden sollen und der ganze Rest authentisch und relativ offen rüber gebracht werden soll. Was nicht dazu gehören dürfte, ist die Explikation solcher Herangehensweisen, die ja dabei helfen würden, solchen Meinungen wie Deiner entgegenzutreten. Du sagst einer Frau ja auch nicht, dass Du ihr deswegen aufmerksam zuhörst, um sie rumzukriegen. Selbst wenn es ganz automatisch aus Überzeugung und echtem Interesse entspringt und Du das nur reflektierst.

Btw. ist für mich die Außendarstellung des FCB einigermaßen kontinuierlich über die Jahrzehnte, ich mache also keinen Unterschied zwischen "bis 2016" und "nach 2016" aus, sondern eher: "Alles außer die Sammer-Jahre" vs. "die Sammer-Jahre". Franz Beckenbauer hat früher als Co-Kommentator und Vizepräsident die Mannschaft live runter gemacht uvm. Und während all der Zeit ist der FCB gewachsen wie kaum ein anderer Club der Welt.

Inzwischen wird hier als Drama dargestellt, wenn Eberl die Nationalität der Schiedsrichter erwähnt oder wenn Dreesen Tuchel in der Bankettrede nicht erwähnt. Oder UH wird eine bewusste Sabotage unterstellt, wenn er in ner Fragerunde nach über 30 Minuten einer öffentlichen Talkrunde seine Meinung zum Trainer preisgibt. Das hat was mit veränderten Anforderungen zu tun, mMn mit neurotischen, und nicht mit ner veränderten Außendarstellung.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von username am 09.05.2024 um 15:05 Uhr bearbeitet