Frankreich & England dominieren
Wertvollste Nicht-Nationalspieler: Groß runter von der Liste – 4 Bundesliga-Legionäre dabei
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„Auch ich war überrascht“, sagte Pascal Groß nach seiner erstmaligen Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft im Alter von 32 Jahren – über die er sich aber natürlich sehr freute: „Ich habe immer gesagt, dass es mein Traum ist, bei der Nationalmannschaft zu sein. Jetzt lebe ich meinen Traum.“ Mit dem zentralen Mittelfeldspieler von Brighton & Hove Albion berief Bundestrainer Hansi Flick einen der wertvollsten deutschen Nicht-Nationalspieler – Groß’ Marktwert von 8 Millionen Euro übertreffen in diesem Ranking nur zehn andere Fußballer hierzulande.
Angeführt wird die Liste von FC Brentfords Vitaly Janelt (25), der auf 20 Mio. Euro taxiert wird. Der defensive Mittelfeldmann lief bis Sommer 2021 zehnmal für die U21 auf mit dem abschließenden Höhepunkt des EM-Triumphs. Seitdem wartet der gebürtige Hamburger, der seit Winter 2021 seinen Marktwert viermal in Folge nach oben schraubte, auf einen Anruf vom DFB.
Mit Burnleys Jordan Beyer (23) und Nashvilles Hany Mukhtar (28) finden sich hinter Janelt zwei weitere Profis, die im Ausland unter Vertrag stehen. Erst dahinter folgen auf den weiteren Plätzen zum überwiegenden Teil Spieler aus der Bundesliga, darunter auch drei Mittelstürmer – eine Position, auf der in Deutschland Bedarf herrscht. Im aktuellen Flick-Kader ist nach der Abreise von Niclas Füllkrug (30) mit Nachrücker Thomas Müller (33) nur ein Mann für die Spitze übriggeblieben. Der Routinier agiert aber bekanntlich lieber hinter oder um einen echten Mittelstürmer herum.
Noch nicht getestete Optionen für ganz vorn wären der Bremer Marvin Ducksch (29), der Neu-Stuttgarter Deniz Undav (27) oder der Mainzer (23), die beiden Letztgenannten aber erst auf Sicht, da sie aufgrund von Verletzungen noch keine Partie in dieser Saison bestritten haben. Mit Marktwerten von 7,5 Mio. Euro bei Ducksch bzw. 10 Mio. Euro bei Undav und Burkardt gehört das Trio zu den Top-10 der wertvollsten Mittelstürmer Deutschlands.
4 Bundesliga-Legionäre unter wertvollsten Nicht-Nationalspielern weltweit
Ein deutscher Profi findet sich in der internationalen Konkurrenz auf den vorderen Rängen nicht wieder, aber vier Legionäre aus der Bundesliga: Gladbachs Manu Koné (22), die beiden Leipziger Castello Lukeba (20) und Mohamed Simakan (23) sowie Leverkusens neuer Linksverteidiger Alejandro Grimaldo (27), die sich bei Frankreich bzw. Spanien aufgrund der großen Konkurrenz allesamt in der Warteschleife befinden.
Für Koné, mit einer Taxierung von 40 Mio. Euro zweitwertvollster Nicht-Nationalspieler weltweit, wäre eine Nominierung für die „Équipe Tricolore“ ohnehin zu früh gekommen, da er nach einer Knieverletzung bei der U21-EM erstmals an diesem Mittwoch wieder am Mannschaftstraining teilnahm. Von seinem Marktwert kann der zentrale Mittelfeldmann auf seiner Position in Frankreich aber mithalten, nur Eduardo Camavinga (20) setzt sich dort deutlich ab.
Anders sieht es bei Lukeba und Simakan aus. Betrachtet man nur die Marktwerte, sind 13 französische Innenverteidiger höher als das RB-Duo mit jeweils 25 Mio. Euro taxiert. Darum durften sich beide bis zuletzt bei der U21 für höhere Aufgaben empfehlen, für die Simakan nach der EM in Rumänien und Georgien aber nicht mehr spielberechtigt ist. Im Gegensatz zu Lukeba, der vom neuen Coach Thierry Henry erneut ins Aufgebot berufen wurde. Bei Grimaldo liegt der letzte Einsatz im Spanien-Trikot schon länger zurück. 2016 stand der heute 27-Jährige im Dress der U21 letztmals für sein Heimatland auf dem Platz, mit dauerhaft überzeugenden Auftritten bei der „Werkself“ könnte er aber Trainer Luis de la Fuente auf sich aufmerksam machen.
Insgesamt finden sich unter den wertvollsten 25 Nicht-Nationalspielern vor allem Fußballer aus England und Frankreich, wo das Reservoir an nachkommenden Top-Profis unerschöpflich scheint. Dies verdeutlichen die ersten neun Ränge, die angeführt von Aston Villas Jacob Ramsey (22) allesamt von Spielern aus diesen beiden Ländern belegt sind.