| Málaga C.F.

31.07.2012 - 13:08 Uhr
| Málaga C.F. |#91
26.04.2014 - 20:31 Uhr
Vor dem Spiel gab es eine Gedenkminute, für den am Freitag verstorben Tito Vilanova. Der ehemalige Barcelona Trainer verstarb mit nur 45 Jahren an seinen Krebsleiden.
In einen Spiel mit vielen gelben Karten und 2 Platzverweisen, behielt Getafe am Ende die Oberhand und brachte ihre frühe Führung über die Zeit. Mit 40 Minuten in der Überzahl hatte Málaga lange Zeit, etwas aus ihren wenigen, aber guten Torchancen zu machen. Am Ende blieb man aber erfolglos.

Getafe beginnt aggressiv und versucht Málaga unter Druck zu setzen. Dies gelingt auch sehr gut, wodurch der Gastgeber sehr früh in Führung geht. Durch eine gut getimte Grätsche erobert sich Getafe den Ball vor dem Strafraum und macht das Spiel schnell, wodurch Escudero im Mittelfeld sehr viel Platz bekommt. Der Spanier bedient Ciprian auf rechts, legt den Ball quer, wo Angeleri wegrutscht und Colunga keine Mühe hat, den Ball ins Tor einzuschieben. Das Spiel flachte dann aber sehr schnell ab. Málaga versuchte sich spielerisch nach vorne zu arbeiten, aber Getafe ging weiterhin mit viel Kampf in die Zweikämpfe, konnte offensiv aber wenig Akzente setzen. Es dauert eine halbe Stunde, ehe ein kurzes raunen durch das Stadion geht, als Santa Cruz den Pfosten traf. Málaga konnte sich mal in der Hälfte von Getafe durchsetzen, angeführt von Duda. Der Kapitän kam über links, sah Samu am Strafraumrand, welcher direkt an Santa Cruz übergab. Der Paraquayer konnte trotz Bedrängnis den Ball aufs Tor bringen, scheiterte aber eben am Pfosten. Kurz darauf durfte Ciprian frühzeitig duschen gehen, als Schiedsrichter Muñiz Fernández ihn die gelbe-rote Karte vor Augen hielt. Die erste gelbe Karte sah er wegen eines Handspiels und die gelbe-rote anscheinend, weil Darder einen Freistoß nicht ausführen konnte. Viel mehr sah man in der ersten Hälfte nicht und das Spiel hatte damit ordentlich Luft nach oben.

Mit einem Mann mehr auf dem Feld, ergab sich nun natürlich auch der Platz für die Andalusier. Diesen nutzte man über die rechten Seite mit Jesús Gámez. Der Rechtsverteidiger brachte den Ball schön vor das Tor, wo Juanmi frei zum Kopfball kommt, aber über das Gehäuse köpft. Keine Minute später Balleroberung im Mittelfeld von Camacho, schneller Spielzug über Portillo der den Ball in die Spitze spielt zu Samu. Der Stürmer verfehlt das Tor aber. Im Gegenzug kann sich Getafe einen Eckball erarbeiten. Der Ball kommt zu Lisandro López, welcher mittig vor dem Tor steht, den Ball aber nur unplatziert auf das Tor köpft, sodass Willy hier keine große Mühe hat und den Ball festhalten kann. Zwar war das Spiel nun ansehnlicher als noch in der ersten Halbzeit, aber es wurden auch viele Kleinigkeiten vom Schiedsrichter Fernández, der die Karten heute sehr locker sitzen hatten. Das der gesperrte Amrabat heute fehlte, machte sich deutlich bemerkbar. Seine Einzelaktionen oder Pässe in die Schnittstellen fehlte dem Spiel einfach, weswegen man vermehrt Flanken von Gámez sah, welche mal mehr mal weniger erfolgreich waren. Vorallem fehlte es aber an Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Je länger Getafe die Führung halten konnte, umso mutiger agierten sie dann nach vorne und drängten auf das 2:0. Die Chance dafür gab es in der 69.Minute, als der eingewechselte Eliseu sich sofort seine gelbe Karte abholte, als er Colunga zu Fall brachte, welcher auf diesen Freistoß aus war. Den fälligen Freistoß brachte Pedro Leon vor das Tor, wo Rodriguez den Ball aber nur neben den Kasten setzte.
Ein ähnliches Bild sah man nur 2 Minuten später, als Iakovenko in der Offensive auf den Gegenspieler zu lief und einen Freistoß heraus holte. Kapitän Duda trat an und traf das Netz, leider aber eben nur das Außennetz. In der Schlußviertelstunde hieß es dann mit 10 gegen 10 zu spielen. Marcos Angeleri musste den Platz verlassen, nachdem Duda sich im Umschaltspiel den Ball zu weit vorlegte und Getafes Spieler den Ball wegschoß. Angeleris Hand ging dabei zum Ball und musste somit mit der Konsequenz leben, vorzeitig duschen zu gehen. Lange passierte dann nichts mehr, erst kurz vor Ende gab es eine Schreckminute, als Julio César und mit Santa Cruz nach einen Freistoß zusammen prallten. Während Santa Cruz nach kurzer Behandlung wieder weiter machen konnte, musste Julio César verletzt vom Platz, aber immerhin ohne Trage. Codina kam für die letzten Minuten. Die letzte Chance gehörte Getafe mit einer Konter. Pedro Leon scheiterte aus spitzen Winkel aber an Willy.
| Málaga C.F. |#92
27.04.2014 - 22:59 Uhr
Zitat von Bourne_To_Fly:
So also wie vielleicht schon bemerkt bin ich wieder da :D Ich hab versucht alles nachzuholen und nachzuvollziehen, allerdings hätte ich da noch eine Frage an euch.


Wurde aber auch mal wieder Zeit :D


Zitat
Kann mir einer die Wintertransfers erklären (Morales und Fabrice!!!!!!)? Verstehe nicht ganz was da gemacht wurde :D


Bei Fabrice war man nach den Eindrücken aus der Hinrunde der Überzeugung, dass letztlich nicht das nötige Potenzial für die Primera vorhanden ist und wohl auch nie sein wird. Anders ist zumindest für mich nicht zu erklären, warum man ihn nicht, wie bei Chen oder Anderson geschehen, ausgeliehen hat, um ihm Spielpraxis zu gewähren, sondern gleich nach Zypern verkloppt hat. Dass er letztlich in Limassol und nicht in einer besseren Liga landete, deutet aber darauf hin, dass die Einschätzung vielleicht nicht ganz falsch war. Die Tatsache, dass er auch in Belgien kaum spielt, unterstützt diesen Verdacht.

Bei Morales muss man leider sagen, dass das Gezeigte in dieser Saison nicht in Ansätzen dem entsprach, was er unter Pellegrini zu zeigen wusste. Man plante nicht mehr groß mit ihm und bekam außerhalb der Transferperiode die Chance auf eine kleine Ablöse. Da hat man wohl nicht lange gezögert. Ich habe Morales sehr gerne gesehen und seine Fähigkeiten am Ball sind unbestritten, doch ich glaube, dass der Abschied auch für ihn das Beste war. Das offensive Konzept Schusters fußt auf der starken Tendenz zum vertikalen Spiel, lange Ballbesitzintervalle sind in der Kreation von Angriffen nicht vorgesehen. Doch für genau dieses Spiel ist Morales gemacht. Er hält den Ball gerne am Fuß, sucht nach der besten Lösung und ist kein Mann für schnelles Direktspiel. Von daher wirkte er bei seinen Auftritten in diesem Jahr auch öfters recht verloren, konnte keine Akzente setzen. Genau das gleiche Problem sehe ich übrigens bei Portillo. Er hat tolle Qualitäten und bei ihm ist zweifellos noch viel Verbesserungspotenzial vorhanden, doch unter Schuster rechne ich ihm kaum Chancen aus, es passt einfach nicht. Mein persönlicher Traum wäre in diesem Fall eine Leihe zu Rayo. Dort würde man einen Spieler seiner Qualität sicherlich gerne nehmen und ein Jahr bei Jémez und seinem Spielsystem könnte den Jungen einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen.

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| Málaga C.F. |#93
03.05.2014 - 21:22 Uhr
In einem gerade nach der Pause hitzigen Spiel unterliegt Málaga daheim mit 0:1 gegen Elche und hat den Klassenerhalt rechnerisch noch immer nicht in der Tasche. Die Gäste gingen bereits nach rund zehn Minuten durch Rodrigues in Führung und konnten das knappe Resultat bis zum Ende über die Zeit retten.

Bei vorsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ließen es die beiden Mannschaften zunächst gemächlich angehen. In den ersten zehn Minuten ging von keinem Team Torgefahr aus, ehe sich Elche erstmals nach vorne bewegte und Málaga gleich die kalte Dusche verpasste. In der 11. Minute hatte Willy eine erste starke Reaktion zeigen müssen, Flávio klärte mit letzter Kraft zur Ecke. Diese schien schon geklärt, doch 40 Meter vor dem Tor ließ Samu den Ball viel zu lässig tropfen und spielte ihn Rodrigues in die Füße. Der Angreifer der Gäste zögerte nicht lange und hielt einfach mal drauf, Willy war vollkommen überrascht und konnte nur noch zuschauen, wie der Ball über ihn hinweg in die Maschen sauste.
Málaga hatte zwar fünf Minuten später eine erste Chance, bei der Roque nach Zuspiel von Duda an Manu Herrera scheiterte, konnte danach aber nur vereinzelte offensive Akzente setzen. Entsprechend hatte Elche wenig Mühe, in einer zerfahrenen Partie die Kontrolle zu behalten und das Geschehen so weit wie möglich vom eigenen Kasten fernzuhalten. In der 33. Minute hätte man den Vorsprung beinahe verdoppeln können, doch Javi Márquez' Linksschuss aus gut 20 Metern sprang nur an den Pfosten. Auch in den verbleibenden Minuten bis zur Pause wurde die Begegnung nicht wirklich besser. Málaga baute zwar nun mit etwas mehr Struktur und Offensivgeist das Spiel auf, sah sich in der Nähe des gegnerischen Strafraums aber mit der eigenen Ideenlosigkeit konfrontiert und erspielte so keine weitere nennenswerte Torszene bis zur Pause.

Die Blanquiazules kamen mit dem sichtlichen Willen einer spielerischen Steigerung zurück auf den Rasen, taten sich gegen die gut organisierten Ilicitanos aber schwer und fanden nicht die entsprechenden Räume im Angriffsdrittel. Folglich ergaben sich wie in den ersten 45 Minuten nur wenige gute Chancen, auf die erste musste 20 Minuten gewartet werden, ehe Christian Herrera ein steiles Zuspiel erst gut abschirmte und dann aus 10 Metern über den Kasten setzte. Zwei Minuten später zückte Schiedsrichter Estrada Fernández eine erste rote Karte, es traf Toño, Elches Ersatztkeeper auf der Bank. Der Routinier hatte den Spielball weggeworfen, statt ihn an den nahenden Antunes zu übergeben, auch in der entstehenden Rudelbildung mischte der Torhüter eifrig mit und wurde dafür der Bank verwiesen. Das Geschehen auf dem Rasen wurde durch derlei Szenen nicht beruhigt, ganz im Gegenteil war nun Feuer in fast allen Aktionen, die nicht immer im Rahmen des Sportlichen vonstatten gingen. Fußball gespielt wurde nebenher aber auch noch, beinahe erneut mit dem besseren Ende für Elche, doch einen von Carlos Sánchez verlängerten Freistoß lenkte Willy in Minute 72 mit einem Pantersprung zur Ecke. Sieben Minuten später hatte dann auch einmal Málaga eine Torszene, doch Sergi Darders Knaller aus 30 Metern konnte Manu Herrera sicher festhalten.
In der 81. Minute schien sich die Lage doch noch ein wenig zugunsten der Boquerones zu bewegen, als mit Alberto Botía auch der erste Feldspieler der Gäste vom Platz flog. Der Innenverteidiger hatte dem am Boden liegenden Iakovenko den Ball aus zwei Metern mit voller Wucht in Richtung Kopf geschossen und müsste für diese hässliche Szene zumindest bis Saisonende aus dem Verkehr gezogen werden. Mit einem Mann mehr und insgesamt gespielten sieben Minuten Nachspielzeit hatte man so zwar rund 15 Minuten Zeit für den Ausgleich, fand gegen das Bollwerk der Gäste aber kein Mittel und musste sich schlussendlich ohne große Schlussoffensive geschlagen geben.


Das Spiel heute war alles andere als ein Fußballfest und da die eigene Leistung leider nicht stimmte, geht die Niederlage schon in Ordnung. Den Gästen hat natürlich der Sonntagsschuss in die Spur geholfen, aber auch danach ergab sich die Mehrheit der insgesamt wenigen Chancen vor dem Tor Willys. Ehrlich gesagt ärgert es mich ein Stück weit, dass man auch heute nicht die endgültige Rettung hat perfekt machen können. Natürlich kommt ein Abstieg nur noch unter einer Menge Eventualitäten in Frage, aber auch diese Möglichkeit hätte ich von heute an gerne zu den Akten gelegt. Sportlich hat man deutlich gesehen, dass ohne Amrabat das gewisse Etwas fehlt, aber man tut ja schon alles, um den Marokkaner auch über das Ende der Saison hinaus zu halten. Elche ist mir sehr sympathisch, von daher gönne ich ihnen den wichtigen Schritt nach vorne, dennoch hätte das in der Art ein wenig feiner ablaufen können, wobei auch von Seiten Málagas zum Ende hin viel Gift dabei war.

Nächste Woche steht ein tolles und spannendes Spiel bei Atlético an, danach hat man die Chance, die Saison mit einem guten Resultat vor heimischem Publikum gegen Levante abzuschließen. Zwei starke Auftritte zum Ende einer komplizierten Saison wären noch einmal ein schöner Aufwärtsgalopp, danach wird analysiert und für 2014/2015 geplant.

¡Vamos Málaga!

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| Málaga C.F. |#94
04.05.2014 - 01:03 Uhr
Nach dem Spiel gab es mal wieder das fast schon übliche Theater mit Schuster und seinem Auftreten auf der Pressekonferenz. Statt interner Aufarbeitung ging Schuster seine Spieler öffentlich an, sprach von einigen Akteuren, die "nicht wiederzuerkennen" seien und das seine Mannschaft "nicht ans Limit" gehen wolle. Die erfahrenen Spieler seien in dieser Sache keine Hilfe, möglicherweise wegen der Presse oder Einflüssen von außen, stellte Schuster weitere Hypothesen in den Raum. Hatten derlei Auftritte zuvor lediglich die Unzufriedenheit der Mannschaft vermuten lassen, so trat diesmal Willy vor die Mikrofone und holte zum umgehenden Konter aus: "Wenn ich etwas zu Schuster zu sagen habe, oder er uns etwas zu sagen hat, würde es mir gefallen, wenn man es sich ins Gesicht sagen würde. Wir sagen die Sachen offen und direkt und versuchen, Leistung zu bringen." Weiter führte der Argentinier aus, in der Kabine nichts von Schuster gehört zu haben: "Mir würde es gefallen, im Anschluss mit dem Trainer zu sprechen und wenn er etwas zu sagen hat, soll er es sagen und ich werde es verstehen.

Nachdem die Stimmung zwischen Mannschaft und Trainer zuletzt recht gelöst zu sein schien, lässt sich heute wieder erahnen, dass im Zusammenspiel weiterhin nicht alles reibungslos läuft. Über die zuletzt unter der Hand angestellten Vermutungen, nach dem Quasi-Klassenerhalt lehne die Truppe sich zurück, um das Vorrücken auf Platz zehn und die daraus resultierenden vertraglichen Folgen zu verhindern, will ich hier gar nicht spekulieren. Dennoch, Ungereimgheiten wie die heutige werden sicherlich auch in der Nachbereitung der Saison auf Führungsebene zur Sprache kommen. Klar ist, dass die zwei Lustlos-Auftritte auch Schusters leicht rehabilitierten Ruf bei den Fans wieder ein Stück weit beschädigt haben, zweifellos auch nicht gerade ein Pluspunkt für 54-Jährigen.

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| Málaga C.F. |#95
07.05.2014 - 12:08 Uhr
Für Bernd Schuster könnte tatsächlich schon nach dem Ende dieser Saison Schluss sein. Denn neben einem möglichen Wechsel zu Eintracht Frankfurt steht auch das Szenario im Raum, dass man sich bei Nicht-Erreichen von Platz zehn trennt, da die Klausel zur automatischen Verlängerung bis 2018 dann nicht greifen würde. In diesem Fall müsste man sich zu Verhandlungen um einen neuen Vertrag an einen Tisch setzen. Ob es aber dazu kommen würde, ist, zumindest wenn man der Presse Glauben schenkt, ziemlich unwahrscheinlich. Das rein Sportliche ist zweifellos kein klares Contra gegen den Trainer. Er hat die Mannschaft nach dem Umbruch letztlich ins gesicherte Mittelfeld geführt, auch wenn es Durchhänger gab, hat man die gesamte Spielzeit über nicht auf den Abstiegsrängen gestanden. Was dagegen Schusters Optionen schwächt, ist sein Auftreten abseits des sportlichen Geschehens. Er hat in Pressekonferenzen im Laufe der Spielzeit viele Fans und Teile der Mannschaft verärgert, hat öffentlich den Vorstand kritisiert und auch der Umstand, dass er sein Interesse an einem Trainerposten in Frankfurt recht offensiv formuliert, ist für eine mögliche Einigung nicht wirklich positiv. Von daher wird man wohl noch die letzten beiden Spiele gemeinsam über die Bühne bringen, doch wenn dann nicht Platz zehn zu Buche steht, dürften sich die Wege nach genau einem Jahr schon wieder trennen.

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Bartlomiej Pawlowski könnte, unabhängig von einem Trainerwechsel, noch ein weiteres Jahr in Málaga bleiben. Der Verein überlegt derzeit, den Leihvertrag des polnischen Junioren-Nationalspielers um ein Jahr zu verlängern, da man in ihm weiter eine interessante Alternative für die Zukunft sieht, die bei entsprechender taktischer Reifung im kommenden Jahr eine größere sportliche Rolle spielen könnte.

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In den Fällen der beiden zu Zulte-Waregem ausgeliehen Akteure gibt es unterschiedliche Pläne. Roberto Chen wird im kommenden Jahr definitiv keinen Platz im Kader haben. Das große Problem des jungen Abwehrspielers ist, dass er unter die Regel der Nicht-EU-Ausländer fällt. Da die Regeln maximal drei solcher Spieler erlauben und Chen sportlich nur eine Nebenrolle spielen dürfte, will man den Kontingentplatz lieber anderweitig vergeben. Unklar ist bislang, ob man den 19-Jährigen ein weiteres Jahr verleiht, oder gar definitiv abgibt. Das halbe Jahr in Belgien war der Entwicklung jedenfalls nicht wirklich zuträglich, nur zwei Einsätze mit insgesamt rund einer Stunde Spielzeit sind nicht das, was man sich vom Leihgeschäft erhofft hat. Gleiches gilt auch für Bobley Anderson, der mit fünf Pflichtspiel-Einsätzen und rund 300 Minuten Spielzeit, der letzte davon Ende Februar, ebenfalls nicht so zum Zug kam, wie man sich das im Vorfeld erhofft hatte. Dennoch ist ein Verbleib des Ivorers zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Zum Start der Vorbereitung wird er wohl zum Kader gehören, dann will man sehen, wie sich Bobley präsentiert und ob die taktischen Defizite des Vorjahres inzwischen abgeklungen sind. Bei guten Eindrücken könnte er durchaus als Alternative gehalten werden, ansonsten wird man bei ihm wohl zunächst nach einer weiteren Leihe Ausschau halten.

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Mittelfeldspieler Rafa de Vicente, einer der überragenden Akteure bei Atlético Malagueño, wird wohl die Vorbereitung auf die kommende Saison mit der ersten Manschaft absolvieren. Wie schon im Vorjahr sollen ein paar Canteranos an die erste Mannschaft herangeführt werden und sich über die Einheiten zu Saisonbeginn für die Profiabteilung empfehlen. Auf der Liste dieser Spieler steht der Spielgestalter der Filial ganz oben, ebenfalls gute Chancen besitzen der bereits letztes Jahr anwesende Juanpi Añor und Flügelspieler Samu Castillejo. Auf lange Sicht war auch die Beförderung von Linksverteidiger Alberto López geplant, doch da man nach derzeitigem Stand der Lage bereits drei Akteure für hinten links im Kader hat, würde er wohl nur bei einem Abgang von Antunes oder Casado den vorläufigen Sprung machen können.

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Der von Liverpool umworbene Jugendspieler José Luis "Kuki" Salazar wird aller Voraussicht nach nun doch in Málaga bleiben. Der Angreifer ist am Montag 16 Jahre alt geworden und darf seit diesem Zeitpunkt einen Profivertrag unterschreiben. Nach zwei Verhandlungsrunden befindet sich Málaga nun klar in der Pole Position, schon bald könnte eine Einigung über drei Jahre bekannt gegeben werden.

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Die Juvenil A bestreitet bei der Copa de Campeónes heute Abend ihr Halbfinale gegen Real Sociedad. Nachdem man sich als Meister in Grupo IV der División de Honor für das Turnier der landesweit besten Jugendmannschaften qualifiziert hatte, schaltete man im Viertelfinale Sevilla mit 2:1 aus. Um 19:30 Uhr geht es heute Abend um den Einzug ins Finale, in dem der Sieger aus der Partie Racing - Real Madrid warten würde.

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| Málaga C.F. |#96
11.05.2014 - 21:49 Uhr
Dank eines 1:1-Unentschiedens bei Spitzenreiter Atlético Madrid hat Málaga einen Spieltag vor Schluss nun endgültig den Klassenerhalt eintüten können. Samu gelang nach 66 Minuten der Führungstreffer, Alderweireld glich acht Minuten später aus. In den letzten Minuten hielt man in Unterzahl und mit teils überflüssigem Zeitspiel den Punkt und verhinderte damit eine vorzeitige Meisterschaft der Colchoneros, die bei einem Erfolg heute uneinholbar vorne gelegen hätten.

In den ersten Minuten zeigte sich Atlético dominant. Man schien den Druck angesichts der Ausgangslage gut im Griff zu haben und spielte geradlinig nach vorne. So konnte man Málaga weit zurückdrängen und sich mehrmals gefährlich in Richtung Gästetor bewegen. Besonders bei ruhenden Bällen, bevorzugt Freistöße und Eckbälle von der rechten Seite, wurde es immer wieder brenzlig, doch mit großem Einsatz schaffte es die Hintermannschaft, im letzten Moment noch Fuß, Bein oder Kopf an den Ball zu bringen und einen ersten klaren Abschluss auf das Tor zu verhindern. In der 12. Minute gelang das dann nicht mehr: Raúl García verlängerte ein hohes Zuspiel per Kopf auf Villa, der in Richtung Willy marschierte. Aus rund zehn Metern beförderte der Angreifer den Ball zwar am Schlussmann vorbei, traf mit seinem Schuss allerdings nur den Querbalken. Seltsamerweise verloren die Rojiblancos nach dem guten Auftakt etwas den Faden, Málaga konnte sich in der Folge deutlich konsequenter befreien und wirkte hinten wesentlich kompakter. Für einige Zeit gab es entsprechend keinen großen Aufreger. Bemühte Rojiblancos standen kämpfenden Blanquiazules gegenüber, vieles spielte sich in intensiven Duellen im Mittelfeld ab, vor den Toren passierte nur wenig.
Erst nach 35 Minuten wurde es dort wieder spannender, da Atlético in der letzten Phase vor dem Seitenwechsel noch einmal die Intensität steigerte. In einer ersten engen Szene zog Arda im Sechzehner zunächst an Weligton vorbei, ging dann aber nach einem minimalen Kontakt mit Camacho zu Boden. Das vollbesetzte Calderón forderte vehement Elfmeter, doch José Antonio Teixeira Vitienes hatte einen guten Blick auf die Szene und zeigte dem türkischen Nationalspieler Gelb wegen einer Schwalbe. Vier Minuten später kam Koke nach einer flachen Hereingabe von Juanfran im Strafraum zum Abschluss, konnte den Ball allerdings nicht richtig platzieren und verfehlte den Kasten um mehrere Meter. Auch Raúl García zielte zwei Minuten später nicht gut genug, der Kopfball des eigentlichen Spezialisten in dieser Disziplin ging deneben, kurz danach war Pause.

Der zweite Durchgang startete erneut mit klaren Vorteilen für die Gastgeber. Ein weiteres Mal konnte sich Málaga für einige Minuten kaum befreien und hatte Glück, dass bei Atléti der letzte Pass in die Spitze noch nicht wie gewünscht gespielt wurde. Nach zehn Minuten gelang dies einmal, doch Villas scharfer Schuss aus spitzem Winkel brachte nur eine Ecke ein, bei der Willy im Getümmel den Überblick behielt und sich das Spielgerät sichern könnte. Mit dem einen Punkt wollten sich die Colchoneros angesichts sich andeutender Patzer der Konkurrenz nicht begnügen und gingen in der Defensive schon nach einer Stunde hohes Risiko. Mit nahezu allen Akteuren positionierte man sich immer höher, das ermöglichte Málaga Räume zum Kontern, die schnell in guten Chancen mündeten. Zunächst wurde Roque Santa Cruz ins 1-gegen-1 mit Courtois geschickt, den Versuch eines Hebers konnte der Belgier aber mit starker Reaktion entschärfen. In der 66. Minute machte es Samu dann besser, auch wenn er von güter Mithilfe der Belgien-Fraktion bei den Rojiblancos profitierte. Bei einem langen Schlag aus der Abwehr verschätzte sich Alderweireld und ließ den Ball titschen, Samu sprintete in seinem Rücken davon, hob den Ball an der Strafraumkante hoch über den voreilig herausgestürzten Courtois und vollendete die Aktion mit einem Kopfball aus acht Metern ins verwaiste Tor.
Auch wenn der Rückstand einen Dämpfer für die Meisterschafts-Ambitionen der Gastgeber bedeutete, so verschaffte er zumindest dem Spiel des Titelkandidaten eine merklich Besserung. Mit viel Wut im Bauch wurde ein Angriff nach dem anderen gestartet, Málaga wurde hinten eingeschnürt und stürzte von einer Verlegenheit in die nächste. Zunächst ging das noch gut, Willy rettet nach 72 Minuten stark gegen einen 20-Meter-Schuss von Diego und Sekunden später im direkten Duell mit Villa, doch bei der aus dieser Aktion resultierenden Ecke folgte dann der verdiente Ausgleich. Sosa hatte den ruhenden Ball von rechts hereingegeben, in der Mitte schraubte sich Alderweireld am höchsten und korrigierte seinen Patzer vor dem 0:1 mit einem platzierten Kopfball zum Ausgleich.
Mit dem motivierenden Treffer und euphorischen Fans im Rücken wollte Atlético nun mehr, Málaga wusste kein anderes Mittel als sich tief zurückzuziehen und den Rhythmus des Spiels immer wieder durch recht offensichtliches Zeitspiel zu verschleppen. So konnte man weitere Angriffswellen wie vor dem 1:1 auch erfolgreich verhindern, ehe Angeleri in der 88. Minute für ein Foulspiel kurz vor dem Strafraum an Diego die Ampelkarte sah. Den folgenden Freistoß aus bester Position schnappte sich Sosa, doch der stark getretene Ball drehte sich um Zentimeter am Pfosten vorbei. Mit letzter Kraft schleppten sich die Boquerones durch die fünfminütige Nachspielzeit, in der die Hausherren zwar klar den Takt vorgaben, aber erneut zu selten die nötigen Räume für gefährliche Angriffe fanden. Eine letzte riesige Chance hatte Ex-Malaguista Adrián in der 94. Minute als er zunächst von links in die Mitte zog und aus 15 Metern zum Schlenzer ansetzte, doch mit einer überragenden Parade lenkte Meister Caballero den Schuss zur Ecke, ehe der Unparteiische das Spiel beendete.


Mit einem Punkt beim Spitzenreiter ist der Klassenerhalt nun also definitiv unter Dach und Fach, wobei selbst eine Niederlage daran nichts mehr hätte ändern können. Dennoch hat man heute von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft und sich für die zwei schwachen letzten Auftritte rehabilitieren können. Ab morgen wird man die Planung für die neue Saison aufnehmen können, da Platz zehn nicht mehr möglich ist, wird auch recht bald eine Entscheidung im Bezug auf die Trainerfrage fallen. Auch wenn es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ein paar Störfeuer in der Beziehung mit Atlético gab, würde ich den Colchoneros den Meistertitel von Herzen gönnen. Es wäre eine super Sache, wenn man sich nächste Woche im Camp Nou behaupten und die lange Durststrecke in Sachen nationaler Meisterschaft beenden könnte. Dafür von meiner Seite viel Erfolg!

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| Málaga C.F. |#97
16.07.2014 - 13:41 Uhr

Bei der Suche nach einer Verstärkung für den Sturm ist Bojan Krkic nach der Einschätzung von Diario Sur endgültig vom Tisch. Der 23-Jährige, der über Wochen als Wunschkandidat galt und sich auch in Gesprächen mit den Verantwortlichen befand, hat eine vom Verein gesetzte Frist zur Entscheidung verstreichen lassen und dürfte sich wohl für ein finanziell und womöglich auch sportlich lukrativeres Ziel entscheiden.


Da das Thema Bojan erledigt ist, geht es nun auf die Suche nach einer Alternative. Sportdirektor Mario Husillos hat die klare Aufgabe, das aktuelle Angriffstrio, bestehend aus Roque Santa Cruz, Ezequiel Rescaldani und Juanmi, um einen weiteren Mann zu ergänzen, der von Beginn Ambitionen auf einen Stammplatz hegen soll. Im letzten Jahr wurde für diese Rolle Mounir El Hamdaoui ausgeliehen, doch nach tollem Start fiel der Marokkaner in eine tiefe Krise, schleppte mehrere Verletzungen und einige Kilos zu viel mit sich herum und hinkte den Erwartungen damit weit hinterher.


Um diesmal eine bessere Wahl zu treffen, will Husillos sich bei der Suche Zeit lassen und in Ruhe nach dem richtigen Mann suchen. Insgeheim hofft der Argentinier auf den einen oder anderen Streichkandidaten größerer Klubs zum Ende der Transferphase. Erfolgreich wandte er diese Taktik im vergangenen Winter an, als Nordin Amrabat recht überraschend kurz vor Schließung des Transferfensters nach Málaga wechselte und in der Rückrunde für einen entscheidenden Qualitässchub sorgte.


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Wie ebenfalls Diario Sur vermeldet, steht Linksverteidiger Vitorino Antunes kurz vor einem Wechsel in die englische Premier League. West Ham United soll mit Málaga in Verhandlungen über eine Ausleihe mit Kaufoption stehen, eine Einigung scheint in greifbarer Nähe. Ursprünglich hatte der Klub auf einen Verkauf des Portugiesen und damit verbundene Einnahmen in Höhe von rund 3 Millionen € gehofft. Doch die Nicht-Berufung in Portugals WM-Kader sorgte für weniger Interesse als erhofft. Auch die Tatsache, dass man mit Casado und Boka noch zwei weitere Linksverteidiger besitzt und somit eine gewisse Notwendigkeit zum Verkauf besitzt, hat die Verhandlungsposition nicht gerade verbessert.


Doch Antunes könnte nicht der einzige bleiben, für den Angebote von der Insel eintrudeln. Auch Sergi Darder steht wie schon im Winter im Blickfeld einiger englischer Erstligisten. Es wird damit gerechnet, dass schon in den kommenden Tagen erste offizielle Angebote abgegeben werden. Die Verantwortlichen würden Darder allerdings gerne halten und seine weitere Entwicklung abwarten. Ein Verkauf käme in diesem Fall also nur bei einem äußerst attraktiven Angebot in Frage, unklar ist allerdings, ab welcher Summe Vicente Casado und Co. ein Angebot für attraktiv halten.


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Im Anschluss an die erste der beiden gestrigen Trainingseinheiten ließ sich Rückkehrer Recio im Presseraum blicken und stellte sich den Fragen der Journalisten. Dabei stellte er ganz klar heraus, dass er nach zwei Leihen nach Granada zurückgekommen sei, um nun endgültig in Málaga zu bleiben und sich eine ähnliche Rolle zu erkämpfen, wie er sie in den insgesamt 1 1/2 Jahren bei den Rojiblancos inne hatte. Dort kam er auf 45 Spiele und verbrachte weite Teile seiner Zeit als Stammspieler. Unter dem dortigen Trainer Lucas Alcaraz, so betonte der 23-Jährige, habe er sich in vielen Bereichen verbessert, unter anderem habe er hart an einer effizienteren Arbeit in der Rückwärtsbewegung gefeilt und im Spiel an Reife gewonnen. Gefragt nach den ersten Eindrücken des neuen Trainers äußerte sich Recio positiv: "Gracia ist ein zugänglicher Trainer, der mit den Spielern spricht. Es sind erst drei Tage vergangen, aber der Eindruck ist sehr gut. Wir Spieler sind gewillt, hart zu arbeiten und eine erfolgreiche Vorbereitung zu absolvieren. [...] Ein Ziel setzen wir uns nicht, das wird sich im Laufe der Saison herausstellen. Das einzige Ziel ist intensiv auf den Beginn der Saison hinzuarbeiten."


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Nochmal Diario Sur, die eine schöne Einschätzung zur aktuellen Situation von Pablo Pérez geben. Der Argentinier, der im vergangenen Winter für knapp eine Million € aus Argentinien kam, hat sich bislang noch nicht ins Team einfügen können wie gewünscht. Es wirkte bis zum Ende der Saison so, als suche Bernd Schuster noch nach der richtigen Rolle für den Mittelfeldspieler. Auch zum Start der Vorbereitung ist noch nicht ganz klar, wofür ihn Javi Gracia einplant und welchen Stellenwert der 28-Jährige in den Planungen für die neue Saison einnimmt. Auf der einen Seite sieht man bei Pérez durchaus die Qualitäten, sich einen Platz in der ersten Elf zu sichern und seine Stärken ins Spiel der Mannschaft einzubringen. Auf der anderen Seite ließ er in seinen bisherigen Auftritten noch den nötigen Rhythmus fehlen, auch mit dem hohen Tempo hatte er in vielen Spielsituationen seine Probleme.


An diverse starke Auftritte, die er in Argentinien im Trikot der Newell's Old Boys hatte, konnte er in der Primera División noch nicht anknüpfen. Das lag auch daran, dass das dort praktizierte 4-3-3 - perfekt auf Pérez' Fähigkeiten zugeschnitten- in Málaga nicht gespielt wird und auch im kommenden Jahr nicht zu erwarten ist. So wurde er zunächst hin und her geschoben, spielte auf dem Flügel, im zentralen Mittelfeld oder als Ersatz für den gesperrten Duda im offensiven Mittelfeld, gänzlich glücklich wirkte er in keinem der genannten Fälle.


Ein lohnenswerter Versuch wäre es, so zumindest mein Eindruck, wenn Gracia sich Pérez in der Vorbereitung noch einmal in der Rolle des offensiven Mittelfeldspielers ansieht. Zwar ist dort der Konkurrenzkampf recht hoch, doch in gewissen Bereichen sehe ich Ähnlichkeiten zu Almerías Fernando Soriano. Der hatte bei Almerías Aufstieg in der vorletzten Saison das uneingeschränkte Vertrauen Gracias und füllte diese Position zwar nicht wie der typische Spielmacher aus, brachte dafür aber viel Gefahr aus der zweiten Reihe und die nötige Intensität ins letzte Spielfelddrittel. Wenn Gracia also eine ähnliche Ausrichtung wie damals vorschwebt, könnte er es mit Pérez im offensiven Mittelfeld versuchen, doch auch wenn nicht vertraue ich darauf, dass er noch den richtigen Posten für den Wunschtransfer von Mario Husillos findet.


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Sergio Sánchez, der heute in Sachen Pressegespräch an der Reihe war, äußerte sich zwar zu verschiedenen sportlichen Aspekten, doch letztlich sorgte speziell sein kurzer finanzieller Exkurs für die Schlagzeile der Medienvertreter. Dort gab der Innenverteidiger zu Protokoll, dass der Verein noch vor Trainingsbeginn sämtliche ausstehenden Zahlungen in Sachen Prämien und Gehälter getätigt habe und es folglich keinerlei offenen Zahlungen gegenüber der Mannschaft mehr gebe: "Trotz der externen Schwierigkeiten hat der Verein es geschafft, die Sache hinter sich zu bringen und ich glaube, dass wir eine der wenigen Mannschaften sind, die keine ausstehenden Zahlungen mehr zu beklagen haben."


Darüber hinaus gab auch er erste Einschätzungen zur neuen Arbeitsweise im Training ab und ging eine ähnliche Richtung wie Recio einen Tag zuvor: "Es ist erst wenig Zeit vergangen und die Arbeit ist physischer Natur gewesen, aber in den Gesprächen haben wir sehen können, wie methodisch seine Arbeit ist. Er (Gracia) ist sehr explizit wenn er die Gründe für bestimmte Bewegungen erklärt. Er drückt sich sehr gut aus, ist nahe bei den Spielern und die Gemeinschaft ist von Beginn an gut gewesen. Außerdem dominiert die Arbeit mit dem Ball. Das war die Hauptsache in dieser Mannschaft und das wird auch so bleiben. Er wird sowohl Abwehr als auch Angriff stärken, aber ihm gefällt das Offensivspiel."

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von Klinsfrau am 16.07.2014 um 13:42 Uhr bearbeitet
| Málaga C.F. |#98
19.07.2014 - 12:46 Uhr

Diario Sur berichtet heute Morgen, dass Mittelfeldspieler Francisco Portillo kurz vor einem Wechsel zu Ligakonkurrent Elche stehe. Die Ablöse für den 24-Jährigen soll sich bei knapp zwei Millionen € einpendeln, eine Einigung zwischen beiden Vereinen soll schon in greifbarer Nähe sein. Danach müsste Elche sich allerdings noch mit dem Spieler zusammensetzen, Gespräche hat es dem Vernehmen nach noch nicht gegeben.


Portillo galt stets als eine der großen Nachwuchs-Hoffnungen des Vereins, bekam aber zu keiner Zeit die nötige Konstanz in seine Leistungen. Als im letzten Jahr die Verantwortung stieg und man ihm eine Schlüsselrolle zugestand, verstecke sich Portillo im Großteil der Spiele und blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Eigentlich war davon auszugehen, dass es unter Javi Gracia eine neue Chance geben würde, doch scheinbar überwiegen im Verein die Zweifel an einer entscheidenden Leistungsexplosion.


Wenn man ausschließlich auf Portillos Leistungen schaut, sind zwei Millionen ein ordentlicher Preis. Doch da der Junge zweifellos Talent hat und in starken Spielen gezeigt hat, zu was er imstande ist, wäre sein Abgang schon recht schade. Ich hatte zwar auch schon einmal an eine Ausleihe gedacht, mit einem Verkauf habe ich dagegen nicht gerechnet. Noch sind nicht viele Details der Verhandlungen bekannt, sollte man sich aber möglicherweise eine Rückkaufoption sichern, wäre das gar keine schlechte Sache für alle Parteien.


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Bei Vitorino Antunes gehen die Verhandlungen dagegen deutlich schleppender voran. Zwar scheinen die Modalitäten zu einem Wechsel nach West Ham (Leihe plus Kaufoption) geklärt, doch die Londoner schauen sich auf dieser Position nach weiteren Kandidaten um und könnten möglicherweise von einer Verpflichtung des Portugiesen absehen. Javi Gracia hatte in Anspielung auf die Personalie Antunes zwar verlauten lassen, dass er angesichts von zwei weiteren Linksverteidigern einen Abgang verkraften könne. Allerdings sei auch ein Verbleib des 27-Jährigen kein Problem für seine Planungen, da in diesem Fall Arthur Boka auf anderen Posten eingeplant werden könnte.


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Ein weiterer Mann, der mit starken Auftritten das Interesse anderer Vereine geweckt hat, ist Ignacio Camacho. Portos Trainer Julen Lopetegui hätte seinen ehemaligen Schützling aus der spanischen U21 gerne erneut unter seine Fittiche genommen, doch Portos Angebote und Málagas Forderungen liegen derart weit auseinander, dass eine Einigung nahezu unmöglich scheint und Porto nun das Werben um Casemiro intensivieren möchte.


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Javi Gracia hat heute Morgen erneut die Tore für die Fans öffnen lassen und zu einer öffentlichen Trainingseinheit gebeten. Rund 1.000 Zuschauer verfolgten ein von Pass-, Torschuss- und Flankenübungen geprägtes Programm, bei dem wie schon in den letzten Tagen lediglich Samuel und Fernando Tissone fehlten. Bis Montag wird man noch in Málaga trainieren, dann macht man sich auf den Weg nach Australien, wo man im Rahmen der LFP World Challenge auf Adelaide United (25.07.) und Perth Glory (27.07.) trifft. Übertragen werden die Spiele jeweils auf La Liga TV und Gol Televisión, mit 12 Uhr und 9 Uhr deutscher Zeit sind die Anstoßzeiten allerdings eher suboptimal.

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• Málaga la Bombonera, Flor de la Costa del Sol •

#volveremos
| Málaga C.F. |#99
11.08.2014 - 21:48 Uhr

Ich habe leider momantan nicht die Zeit, täglich die aktuellen Belange zusammenzufassen, deshalb kommen statt vieler kurzer Infos leider immer wieder diese Mammutbeiträge heraus, aber es geht leider nicht anders. Nun denn, auf ein neues!


 


Gestern Abend ging das letzte Testspiel der Saisonvorbereitung verloren, im Rahmen der Trofeo Costa del Sol unterlag man dem AC Florenz mit 0:2. Insgesamt konnte man in der Begegnung nicht an die starken vorigen Spiele anknüpfen, dennoch gab es auch gegen den bislang stärksten Gegner teils positive Aspekte, die zwei Wochen vor dem Saisonstart Hoffnung machen. So war das zuletzt schon gewohnte Bild eines kollektiv starken Umschaltspiels sowie flüssiger Kombinationen in der gegnerischen Hälfte zumindest in einigen Phasen zu erkennen. Trotz des recht frühen 0:2-Rückstands agierte man nicht kopflos, sondern agierte weiter geduldig, wenn auch mit der nötigen Bestimmtheit. So erspielte man sich auch einige gute Möglichkeiten, doch wie schon in vorigen Spielen zeigte sich auch gegen die Fiorentina, dass es gerade im Abschluss noch viel Luft nach oben gibt und ein richtiger Knipser im Kader (noch) nicht zu finden ist.


Weiteren Verbesserungsbedarf gab es in der Abwehr, die in einigen Momenten noch die nötige Feinabstimmung vermissen ließ und nicht so sattelfest wie bei vorigen Auftritten wirkte. Unter dem Strich erfüllte der Test damit genau das, was er tun sollte: Gegen einen starken und eingespielten Gegner bekam die Mannschaft eine Standortbestimmung, in der die noch vorhandenen Defizite konsequent aufgedeckt wurden, aber auch bisherige Trainingsfortschritte zu vernehmen waren. Zwei Wochen hat man nun, um weiter an den Schwachpunkten zu arbeiten und das bereits einstudierte weiter zu vertiefen. Angesichts dieses Fahrtplans sehe ich Javi Gracia auf einem sehr guten Weg, sodass die Freude auf den Saisonstart trotz der Niederlage gestern weiter gestiegen ist.


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Nur knapp fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss ist Mittelfeldspieler Fernando Tissone heute wie geplant wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der Argentinier hatte in den abgelaufenen Monaten hart gearbeitet, um noch einige Teile der Saisonvorbereitung mit dem Team absolvieren zu können, diese Hoffnungen haben sich mit der heutigen Rückkehr erfüllt. Für baldige Einsätze ist es sicherlich noch zu früh, doch angesichts des schnellen Heilungsverlaufs und Tissones Art als fleißiger Arbeiter scheinen die sechs Wochen, die er sich selbst als Ziel gesetzt hat, durchaus im Bereich des Möglichen liegen.


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Deutlich schwerer mit der gleichen Verletzung tut sich dagegen Linksverteidiger José Manuel Casado, der im vergangenen September verletzt und vereinslos verpflichtet wurde und in dieser Saison eigentlich wieder durchstarten wollte. Doch nachdem Casado schon im letzten Jahr nicht so schnell fit wurde wie erhofft, überwiegen auch in der neuen Spielzeit die Fragezeichen hinter dem Fitnesszustand des 28-Jährigen. So hatte Casado zwar den ersten Teil der Vorbereitung scheinbar problemlos absolviert, doch am ersten August ließ der Verein in einer kurzen Meldung verlauten, dass Casado nicht mit der Mannschaft trainiert habe und in den "kommenden Tagen" ein spezifisches Programm absolvieren solle. Seitdem hat man weder die genaue Ursache für den Rückschlag, noch eine zeitliche Einschätzung für die Rückkehr ins Mannschaftstraining kommuniziert. Da Casado bei seinem Auftritt im Testspiel gegen Adelaide Ende Juli trotz monatelangem unterbrechungsfreiem Training absolut nicht fit wirkte und nun wieder Probleme auftauchen, entwickeln sich bei der sportlichen Führung langsam Zweifel an der Wettkampftauglichkeit des Spielers. Folglich scheint es nicht ausgeschlossen, dass Casado angesichts von drei Linksverteidigern im Kader den Verein noch verlassen muss. Zwar gibt es weder konkrete Angebote, noch ist dem Abwehrspieler ein Wechsel nahegelegt worden, doch da noch der eine oder andere Spieler abgegeben werden soll, scheint es nicht ausgeschlossen, dass noch Bewegung in diese Personalie kommt.


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Die Leihe von Offensivallrounder Thievy Bifouma, schon seit Wochen ein großes Thema, nimmt immer konkretere Formen an. Málaga hat Thievys Arbeitgeber Espanyol eine weitere und letzte Offerte für eine Leihe gemacht und rechnet damit, dass die Katalanen sich mit dieser einverstanden zeigen. Der Plan sieht vor, den Franzosen für ein Jahr gegen eine Gebühr von rund 200.000 € sowie die Zahlung des Gehalts auszuleihen und, je nach Leistung, die vereinbarte Kaufoption von rund 1,5 Millionen € zu ziehen.


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Deutlich mehr müsste man für die Dienste von Wunschspieler Nordin Amrabat zahlen, doch angesichts der großen Mühen der sportlichen Führung zeigt sich, dass man für den Marokkaner deutlich tiefer in die Tasche greifen würde, als man es in den letzten zwei Jahren eigentlich gewöhnt war. In den türkischen Medien taucht nahezu stündlich ein neuer Stand auf, weshalb viele dieser Erkenntnisse mit Vorsicht zu genießen sind. Doch langsam aber sicher scheint sich das Pendel tatsächlich immer weiter in Richtung Costa del Sol zu neigen, ein Kauf für die hier bereits genannte Ablöse von drei bis vier Millionen € soll der momentane Stand der Dinge sein.


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Unabhängig von dem, was für die Offensive noch alles kommen soll, will man auch in der Abwehr noch einmal nachlagen. Obwohl mit Jesús Gámez Weinend  ein Rechtsverteidiger den Verein verlassen hat, liegt der Fokus nach einer Verstärkung für die Abwehrzentrale. Dort hat man zwar vier solide Akteure zur Verfügung, doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich schon, dass ein neuer Mann nicht die schlechteste Idee wäre: Kapitän Weligton wird in zwei Wochen 35 und plagte sich letzte Saison lange Zeit mit Verletzungen verschiedener Art herum. Flávio Ferreira wird auch im neuen Jahr von chronischen Rückenproblemen verfolgt und wird erneut mit einer nahezu komplett fehlenden Vorbereitung ins Gefecht ziehen, wobei momentan sogar noch fraglich ist, wann es überhaupt dazu kommt. Bleiben mit Sergio Sánchez und Marcos Angeleri nur noch zwei Leute, die das letzte Jahr nahezu unbeschadet überstanden haben und auch mit guten Voraussetzungen ins neue Jahr starten. Doch da man einen von beiden auch immer wieder als Ersatz für den nur dünn besetzten Platz hinten Rechts im Auge behalten muss, zeigt sich recht deutlich, dass frische Impulse für den Deckungsverbund gerade recht kämen.


Der Name Fernando Amorebieta kursiert seit einigen Wochen, ist aber angesichts sportlicher und finanzieller Ansprüche auch mit der Zeit nicht wirklich realistischer geworden. Weitere Kandidaten sind nicht bekannt, doch man darf sicher sein, dass Mario Husillos bereits intensiv an einer adäquaten Lösung werkelt.


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Francisco Portillo, der auch gestern nicht zum Aufgebot gehörte, gilt weiter als einer der möglichen Streichkandidaten im Kader. Wohin die Reise für das Eigengewächs gehen könnte, ist allerdings fraglich. Portillos Berater, Raffzahn García Quilón, hatte vor mehreren Wochen bereits alles mit Elche abgeklärt und wollte den Spieler über eine eigene Beteiligung an den Transferanteilen zu den Ilicitanos lotsen, doch Portillo entschied sich gegen einen Wechsel und pochte auf seinen Verbleib in Málaga. Trotz dieser Entscheidung ist die Sache aber längst nicht vom Tisch, da die Vereinsführung wohl weiterhin einen Verkauf anstrebt und Javi Gracia unverändert keine wirkliche Verwendung für den technisch starken Mittelfeldspieler findet. Die Option Elche scheint nach deren Verpflichtung von Víctor Rodríguez inzwischen vom Tisch,nach der kurzfristigen Absage Portillos war man dort ohnehin nicht wirklich begeistert. Ein Wechsel ist nach aktueller Lage der Dinge trotzdem mindestens so wahrscheinlich wie ein Verbleib, die kommenden Tage werden zeigen, wie sich der Fall entwickelt.


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Den Grundstock der Streichliste von Javi Gracia bilden aber unverändert Abwehrspieler Roberto Chen und Mittelfeldspieler Bobley Anderson. Beide haben weiterhin nicht die nötige Reife für die Primera División und sollen diese nach Möglichkeit durch ein Leihgeschäft erhalten. Die Interessenten stehen nicht gerade Schlange, doch man hofft weiterhin, beide Talente noch an den Mann bringen zu können. Mallorca soll angeblich über Roberto Chen nachdenken, doch Gespräche oder gar ein konkretes Angebot hat es noch nicht gegeben.


Etwas gefragter könnte Angreifer Ezequiel Rescaldani sein, bei dem man angeblich ebenfalls über eine einjährige Leihe nachdenkt. In seinem halben Jahr in Málaga hatte der Argentinier sein Talent unter Beweis gestellt, weshalb man sich für eine Weiterbeschäftigung um vier Jahre entschied. Trotz guter Eindrücke in der Saisonvorbereitung scheint aber auch hier nicht ausgeschlossen, dass man ihn für ein Jahr, möglicherweise in der Segunda, parkt, um mehr Spielpraxis und eine bessere Entwicklung zu gewährleisten.


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Nach seinem Wechsel zu Atlético Madrid ist Jesús Gámez heute noch einmal zurück nach Málaga gekommen, um sich persönlich zu verabschieden. Im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der Mitarbeiter des Vereins, Teile des Kaders und Freunde von Gámez zugegen waren, äußerte sich der 29-Jährige zu verschiedenen Punkten. "Es ist ein schwerer Moment, aber ich hatte das Bedürfnis dorthin zurückzukehren, wo ich zu Hause bin. Es gibt viele Freunde und es sind viele Jahre, viele Erinnerungen, die man nicht vergessen kann. Es gab schlechte Momente, aber die schönen waren spektakulär. Ich möchte auch den Fans für ihre Bedinungslose Unterstützung danken.


Im Anschluss erklärte er die Motive für seinen Wechsel. "Jeden Sommer hat man über meinen Abgang gesprochen. Diesmal war es ruhiger und dann ergab sich diese Möglichkeit. Ich habe mit dem Vorstand gesprochen und ich glaube, dass nach 15 Jahren im Verein der Moment gekommen ist, einen neuen Kreislauf in meiner Karriere zu beginnen. Für mich ist es eine Herausforderung, als Fußballer zu reifen, zu einem großen Club zu wechseln und in der Champions League zu spielen."


Gleichzeitig kam auch ein Rückblick auf seine lange Zeit in Málaga nicht zu kurz: "In Málaga habe ich bis zur letzten Sekunde alles gegeben und ich gehe zufrieden im Hinblick auf meine Leistungen. Es waren viele schöne Momente dabei. Der Aufstieg (2007/2008) war sehr wichtig für mich, der erste Tag, an dem du die Hymne der Champions League im Rosaleda hörst, ist etwas unvergessliches für mich. Man sagt, dass der Prophet nirgends weniger gilt als in seinem Vaterland, aber ich kann mich damit nicht identifizieren. Malagueño zu sein und im Verein deiner Heimat zu spielen, die Kapitänsbinde zu tragen und Champions League zu spielen... Wenn jemand von zu Hause aufbricht, hofft er, zurückzukommen. Ich schließe mir keine Tür. Ich bin mit 14 oder 15 Jahren gekommen und bin hier als Person und Fußballer gereift. Málaga ist mein zu Hause und ich würde gerne wiederkommen. Ich habe Freunde, die ich vermissen werde, aber ich hoffe, dass sich unsere Wege erneut kreuzen werden."
Zum Abschied wünschte er dem Verein alles gute und schloss mit guten Wünschen ab: "Málaga hat in dieser Vorbereitung gezeigt, dass man den Ball möchte und Durchschlagskraft besitzt. Es wird gut mit dem Trainer und seinem Stab gearbeitet und wir hoffen, dass alles gut geht. Ich werde Málaga immer alles Gute wünschen. Ich hoffe, dass man Schönes erreicht."


 


Mit dieser Pressekonferenz ist das Thema Jesús Gámez in Málaga damit endgültig beendet. Zumindest für die kommenden Jahre. Auch wenn mir die Gründe für Verein und Spieler einleuchten, so bin ich noch immer sehr traurig über den Wechsel. Mit Gámez verlässt mein absoluter Lieblingsspieler den Verein. Seit mein Herz für die Boquerones schlägt, ist Gámez da gewesen. Nicht nur als Spieler, auch als Referenz, Kapitän, Identifikationsfigur. Mit 293 Spielen ist er als Rekordspieler in die Geschichte des Clubs eingegangen, er hat schwere Zeiten, aber auch das vielleicht schönste Jahr seit Bestehen auf dem Rasen erlebt. Nun geht nicht nur eine sichere Bank auf der rechten Außenbahn, sondern eine der Persönlichkeiten dieses Vereins. Ich wünsche ihm, dass er seine Leistungen aus Málaga auch in Madrid abruft und einige tolle Jahre bei den Colchoneros verlebt. Er selbst sagt, die Tür ist noch nicht zu. So bleibt immerhin die Hoffnung, Gámez eines Tages wieder in Blanquiazul auflaufen zu sehen. ¡Gracias por todo, capitán!

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• Málaga la Bombonera, Flor de la Costa del Sol •

#volveremos
| Málaga C.F. |#100
23.08.2014 - 11:56 Uhr
Nach langer Pause und gefühlt noch längerer Vorbereitung geht für Málaga am heutigen Samstag Abend endlich wieder der Ligaalltag in der Primera División los. Wie in den Vorjahren soll auch diesmal eine kleine Vorschau auf das neue Spieljahr nicht fehlen, wenn auch aus Zeitgründen leider etwas kompakter.

Vorbereitung:
Am 11. Juli bat Javi Gracia zu seinem ersten Training als neuer Coach in Málaga, seitdem hat der 44-Jährige etliche Übungseinheiten und eine Menge Fortschritte in den verschiedensten Bereichen hinter sich gebracht. Nachdem der eine oder Fan die Wahl des neuen Trainers zunächst kritisch beäugt hatte, wusste Gracia binnen kürzester Zeit dank ambitionierter Einstellung und einer akribischen Arbeitsweise zu überzeugen.
In den vielen Trainingseinheiten wurde neben der Arbeit mit dem Ball speziell das taktische Verhalten intensiv geschult, erste Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Nachdem die Tour durch Australien mit Testspielen in Adelaide (5:1) und Perth (1:1) noch als eine Phase des Übergangs angesehen werden konnte, zeigte sich beim ordentlich besetzten Schalke Cup Anfang August, dass die vielen Stunden auf dem Trainingsplatz bereits nennenswerte Resultate zutage brachten.
Bei den hochverdienten Erfolgen über Newcastle (3:1) und West Ham (2:0) wurden nicht nur traumhaft schöne Tore erzielt, die Mannschaft spielte auch über weite strecken fantastischen Fußball und entfachte nach der recht komplizierten Vorsaison eine deutlich spürbare Mischung aus Euphorie und Vorfreude im Hinblick auf die bald anstehende Spielzeit. Im Anschluss an die Ära Bernd Schuster, die in sportlicher Hinsicht letztlich vor allem durch das Hervorstechen einzelner Akteure geprägt war, zeigte sich nun eine stark veränderte Mannschaft, die als kollektiv überzeugte und eine beeindruckende Geschlossenheit an den Tag legte.
Das drei Tage später folgende Testspiel gegen die Nationalmannschaft Katars wurde zwar souverän mit 4:1 gewonnen, diente aber mehr einer Kontaktpflege mit dem katarischen Markt als einer sportlichen Standortbestimmung. Eine solche erlebte man mit dem abschließenden Testspiel am 10. August gegen den AC Florenz, das trotz einer verdienten 0:2-Heimniederlage zu keiner übermäßigen Kritik veranlasste. Gegen die stark besetzten Italiener ließ man trotz eines frühen Rückstands ordentliche Ansätze erkennen. Gewisse Defizite waren ohne Zweifel erkennbar, doch angesichts der vorigen Eindrücke offenbarten sich keine Probleme, deren Schwere sich nicht durch zwei Wochen harter Arbeit bis zum Saisonstart justieren ließ. So lässt sich unter dem Strich von einer erfolgreichen Saisonvorbereitung sprechen, deren wahren Nutzen man aber wohl erst im Laufe einer langen Saison mit 38 Liga- und hoffentlich vielen Pokalspielen einschätzen kann.

Trainer:
Als Javi Gracia wenige Tage nach Saisonende als neuer Trainer vorgestellt wurde, waren die Reaktionen durchaus gemischt. Die eine Seite freute sich über einen kommunikativen und stets aufmerksamen Trainer, der, ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger, für ehrliche Arbeit und großen Fleiß stand. Doch auch die Kritiker ließen nicht lange auf sich warten. Der Mann, der Osasuna, einem Stammgast in Liga eins, den Weg in den Abstieg gebahnt hatte sollte nun einen Verein, ein Projekt übernehmen, was ihm angesichts seiner bisherigen Arbeitsnachweise schnell über den Kopf wachsen könnte. Eine mutige, wenn nicht gar falsche Entscheidung.
Gracia spürte schon bei seiner Vorstellung, dass er nicht alle auf seiner Seite hatte, doch er versprach, sich deren Wertschätzung im Laufe der Zeit verdienen zu wollen. Mit Resultaten auf dem Spielfeld statt markiger Sprüche im Pressesaal. Und er leistete seinen Worten Folge. Die taktischen Fortschritte und die Spielfreude der jungen Mannschaft machten, auch wenn es weiterhin nur Testspiele waren, viel Lust auf die anstehende Saison.
Von kritischen Stimmen liest man momentan nur wenig, vielmehr besteht dank eines freundlichen Umgangs und der einen oder anderen öffentlichen Trainingseinheit bereits ein angenehmes Verhältnis zwischen Anhängerschaft und Trainerstab. Zu dem ist mit Marcelo „Gato“ Romero als Co-Trainer eine Identifikationsfigur gestoßen, die viele Fans schon in ihrer Etappe als Spieler begeistern konnte.

Transfers:
Nachdem im letzten Jahr ein gigantischer Umbruch vollzogen wurde, verlief die aktuelle Transferperiode deutlich entspannter. Mit Willy Caballero, Jesús Gámez und Eliseu gingen zwar drei gestandene Akteure, doch ansonsten fand eine Fluktuation in geregeltem Maße statt. Mit Arthur Boka, Roberto Rosales und Miguel Torres holte man ablösefreie Akteure für offene Positionen und landete mit Torhüter Guillermo Ochoa sogar einen verhältnismäßig medienwirksamen Volltreffer. Eine Ablöse investierte man lediglich in Flügelstürmer Ricardo Horta, der zusammen mit Liverpool-Leihgabe Luis Alberto für frischen Wind in der Offensivreihe sorgen soll.
Fehlen werden dort zunächst die Wucht und Dynamik von Nordin Amrabat, der nach abgelaufener Leihe wieder zu Galatasaray zurückgekehrt ist. Doch im Verein macht man sich weiterhin Hoffnungen, den Marokkaner zum Ende der Transferperiode erneut unter Vertrag nehmen zu können. Ergänzt werden soll der Kader noch durch einen Stürmer, aber nachdem sich Wunschspieler Thievy Bifouma letztlich für Almería entschied, sind die Bemühungen um einen möglichst flinken und flexiblen Angreifer ein wenig ins Stocken geraten.

Mannschaft:
Durch das Drehen an wenigen Stellschrauben hat Sportdirektor Mario Husillos einen homogenen Kader geschaffen, der auf praktisch allen Positionen ausreichend Alternativen bereithält und den Konkurrenzkampf vorne wie hinten anfeuern dürfte. Im Tor scheint Carlos Kameni einmal mehr nur die Zuschauerrolle zu bleiben, an seiner Stelle wird Neuzugang Guillermo Ochoa zum Auftakt zwischen den Pfosten erwartet. Rechts hinten steht Roberto Rosales zunächst vor dem gerade erst verpflichteten Miguel Torres, auf der anderen Seite scheint Antunes mit leichtem Vorsprung auf Arthur Boka zu starten.
Das Abwehrzentrum wird von Weligton und Sergio Sánchez gebildet, in dem besonders der Brasilianer nach verletzungsfreier Vorbereitung auf eine vielleicht letzte Saison auf gewohntem Niveau hoffen lässt. Erste Alternative ist hier Marcos Angeleri, da sich Hoffnungsträger Flávio Ferreira wie schon im Vorjahr immer wieder mit Rückenbeschwerden rumplagt und weite Teile der Vorbereitung verpasste.
Vor dem Defensivverbund agiert mit Ignacio Camacho und Sergi Darder ein eingespieltes Duo, das sich optimal ergänzt und sowohl für die Absicherung nach hinten, als auch für Vorstöße nach vorne eine Menge Qualität mitbringt. Als erster Ersatzmann steht Rückkehrer Recio bereit, auch Pablo Pérez und in einigen Wochen Fernando Tissone bieten sich als Alternativen an.
Während ganz vorne Roque Santa Cruz als Stoßstürmer gesetzt scheint, sorgt die Dreierreihe zwischen ihm und der zentralen Mittelfeldachse für einen heißen und spannenden Kampf um die begehrten Plätze. Junge, hungrige Eigengewächse wie Samu Castillejo, Samu, Juanpi Añor und Juanmi, sowie die neu verpflichteten Luis Alberto und Ricardo Horta wollen sich einen der beiden Plätze auf den Außenbahnen sichern und sie alle haben realistische Chancen, sich im Laufe der ersten Wochen in die erste Elf zu spielen.
In ihrer Mitte soll im offensiven Mittelfeld Altmeister Duda die Fäden ziehen, der sich seit seiner Umfunktionierung zum Spielmacher noch einmal in ein erstaunliches Formhoch gespielt und damit auch die letzten Kritiker überzeugt hat. Diese Entwicklung verlief zum Leidwesen von Francisco Portillo, der in der Vorbereitung noch kein Testspiel mitmachte und dem bei einem ordentlichen Angebot keine Steine in den Weg gelegt werden würden.

Taktik:
Auszugehen ist von einem 4-2-3-1, so ließ Gracia alle sechs Testspiele absolvieren. Das Spiel ist geprägt von aggressivem Pressing der Offensivreihe und einer kompakten Anordnung, wenn der Gegner diese erste Welle überspielt hat. Darder und Camacho machen im Mittelfeld die Räume eng, wobei besonders Letzterer für eine große Zahl wichtiger Balleroberungen in der Zentrale steht.
Gelingt dies, geht es teils rasant und mit großem Aufgebot in die Spitze. Kurze Pässe und schnelles Direktspiel sind die oberste Maxime und mündeten in der Vorbereitung in viele ansehnliche Spielzüge, bei denen immer die nötige Abschlussfreude, auch aus der zweiten Reihe, gewahrt wurde. Wie inzwischen eigentlich üblich besteht auch die Aufgabe der beiden Außenverteidiger nicht bloß in der Arbeit gegen den Ball, häufige Vorstöße bis hin zur Grundlinie sind keine Seltenheit und von Gracia gern gesehene Alternativen für das Angriffsspiel.
Gegen Florenz, den stärksten Gegner der Vorbereitung, war zu erkennen, dass das offensiv orientierte Spiel noch für zu große Lücken im Abwehrdrittel sorgte. Zwar wurde daran in den letzten zwei Wochen gefeilt, doch zumindest für den Anfang scheint sich hier und in der Arbeit bei gegnerischen Standards noch der wunde Punkt einer ansonsten gut eingestellten Mannschaft zu befinden.

Die Aufstellung:
Für den Start heute Abend gegen Athletic ist in etwa eine folgende Formation zu erwarten:

--------------Ochoa-------------
-------Sánchez----Weligton------
Rosales------------------Antunes
--------------------------------
------Camacho------Darder-------
--------------------------------
Castillejo-----Duda--------Horta
--------------------------------
------------Santa Cruz----------

Aussicht:
Das sind denke ich die wichtigsten Punkte vor dem Start in eine lange und hoffentlich erfolgreiche Saison. Die Eindrücke sind gut und selbst wenn sich einmal ein längeres Tief einstellen sollte, scheint der Trainerstab im Kader noch Möglichkeiten für passende Lösungen finden zu können. Ein Platz im Mittelfeld wäre ein ordentliches Ergebnis, leichte Ausschläge nach oben wären ein schöner Zusatz. Doch solange die Mannschaft einen guten Eindruck macht und sich nicht im unteren Drittel verfängt kann man durchaus zufrieden sein, vielleicht bleibt ja auch der Pokal, um in der einen oder anderen Runde zu glänzen.

In diesem Sinne hoffe ich auf eine erfolgreiche und unterhaltsame Saison mit einem wie ich finde sehr sympathischen und entwicklungsfähigen Team. ¡Vamos Málaga!

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• Málaga la Bombonera, Flor de la Costa del Sol •

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