Unter Wertvollsten ohne DFB-Berufung
„Mein Ziel“: Jenz will nur für Deutschland spielen – Wolfsburger sagte Nigeria ab
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Noch konnte Moritz Jenz beim VfL Wolfsburg keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Eine Wadenblessur stoppte den Neuzugang schon in der Vorbereitung, nach seinen zwei ersten Einsätzen zog sich der Innenverteidiger eine Kapselverletzung zu. Nun steht der 24-Jährige bei den „Wölfen“ wieder auf dem Trainingsplatz und hat vor der Heim-EM 2024 noch große Ambitionen.
„Mein Ziel ist es, in der Nationalmannschaft zu spielen“, sagte Jenz (zitiert via „Kicker“) in einer Medienrunde. Über einen Stammplatz beim VfL will sich der 1,90 Meter große Abwehrhüne beim neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann empfehlen. Mit einem Marktwert von 7,5 Millionen Euro gehört Jenz zu den 15 wertvollsten deutschen Nicht-Nationalspielern, auf seiner Position stehen nur Timo Hübers (27; 1. FC Köln) und Jordan Beyer (23; FC Burnley) vor ihm.
Jenz lässt sich auch nicht von anderen Optionen locken. Der für 8 Mio. Euro vom FC Lorient verpflichtete Abwehrspieler könnte auch für Nigeria auflaufen, die Heimat seines Vaters. Doch Jenz hat eine klare Vorstellung: Wenn, dann will der gebürtige Berliner das DFB-Trikot überstreifen. Eine Anfrage des nigerianischen Verbandes habe er in der Vergangenheit bereits abgelehnt.
Will beim VfL Wolfsburg hervorstechen: Jenz noch ohne jegliche DFB-Erfahrung
Im Gegensatz zu vielen aktuellen Nationalspielern war Jenz nie für die DFB-Junioren im Einsatz, schon mit 16 Jahren zog es ihn ins Ausland zum FC Fulham, raus aus dem deutschen Fokus. „Vielleicht war ich auch noch nicht gut genug“, gab Jenz offen zu. Erst mit seiner Leihe zu Schalke 04 im vergangenen Januar zog es ihn wieder zurück nach Deutschland. Dass es auch ohne Erfahrung im Juniorenbereich geht, zeigen die Wege von Robin Gosens (29; Union Berlin) sowie den DFB-Debütanten Kevin Behrens (32; Union) und Chris Führich (25; VfB Stuttgart).
Im „gesunden Konkurrenzkampf“ mit Cédric Zesiger (25), Maxence Lacroix (23) und Sebastiaan Bornauw (24) will sich Jenz nun langfristig für einen der zwei Plätze im Wolfsburger Abwehrzentrum empfehlen. „Wir pushen uns gegenseitig“, sagte Jenz, der darauf verwies, dass Trainer Niko Kovac jede Woche neu die schwierige Wahl zu treffen habe. „Jeder Tag ist eine Chance.“ Das „sehr intensive Training“ gefalle ihm, betonte Jenz, den eins mit Kovac schon von Anfang an verbindet: „Wir sind beide Berliner.“
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