16. Spieltag: 1.FC Kaiserslautern - FC Erzgebirge Aue

Nach dem 0:4 im eigenen Wohnzimmer war (mal) wieder Wundenlecken angesagt. Obs hilft? Der Zweck des Wundenleckens ist ja eine schnellere Heilung als durch konventionelles Nichtstun. Wie genau sieht sowas aber im Sport aus? Was ist Wundenlecken, was ist Nichtstun? Gebracht hat es bisher in jedem Fall nichts. Wir sind mittlerweile wohl schon an dem Punkt angekommen, wo die Wunde zu groß ist, um sie konventionell ob durch Spucke oder Wasser zu heilen. Wann braucht es Nadel und Faden, wann gar die OP? Beantworten können wir das nicht. Das müssen andere. Wir können den Patienten nur moralisch unterstützen, ihn nicht totreden, aber auch nichts vorlügen.

Ort: Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
Zeit: 13:00 Uhr, 10.12.16

Gegner:
In der Saison nach unserem Abstieg fanden sich die Lauterer die meiste Zeit zwischen Rang 7 und Rang 13 wieder. Für oben zu wenig, für unten zu viel. Nachdem es im Jahr zuvor nach oben hin fast für die Relegation gereicht hätte, bedeutete die Saison danach Mittelmaß. Kein Torjäger, kein Abwehrbollwerk, aber 45 Punkte und Platz 10. Was würden wir heute darum geben, das über uns aussagen zu können. Nach Ende der Saison trennte man sich von Fünfstück als Trainer und stellte einen Monat später Tayfun Korkut vor. Zu Beginn dieser Saison sah es dann aber nicht einmal nach Mittelfeld aus, sondern nach Abstiegskampf. Man pendelte bis Spieltag 9 zwischen den Plätzen 18 und 15 herum. Dann jedoch folgte eine Serie von 3 Siegen und 3 Unentschieden. Diese schob den 1. FC Kaiserslautern nach oben auf Rang 12. Mit 18 Punkten ist man nun erstmal aus dem Abstiegskampf heraus gekommen, wenngleich natürlich jeder weiß, dass der nie so ganz vorbei ist. Ein interessantes Merkmal der aktuellen Mannschaft scheint eine Defensivsicherheit zu sein, wie man sie länger nicht kannte. 13 Gegentore sind der niedrigste Wert dieser Liga. In 7 der 15 Spiele blieb man dabei ohne Gegentor. Auf der anderen Seite stehen nur 10 Tore zu Buche – fast der Tiefstwert. Die letzten beiden Spiele endeten also passenderweise 0:0.

Bilanz:
Die Bilanz ist ernüchternd. Während wir zuhause immerhin zwei Spiele 1:0 gewinnen konnten und drei weitere Unentschieden sammelten, war in Kaiserslautern nie etwas zu holen. Nicht einmal ein Punkt.

Sonstiges:
Der Patient lebt noch, aber überlebt er auch?
In Anbetracht der Bilanz scheint ein Punktgewinn auf dem Betzenberg ähnlich wahrscheinlich wie gegen Stuttgart. Hoffnung macht vielleicht, dass die Lauterer nicht annähernd so torgefährlich sind wie eben erwähnte Stuttgarter. Auf der anderen Seite hätten die Münchner Löwen ohne unser Spiel auch nur 13 eigene Tore.
Dotchev versucht derweil psychologisch einzugreifen, indem er mit der Mannschaft schon heute aufbricht. Ob Köpke mitspielen kann ist leider noch nicht sicher. Hoffen wir das Beste.

Ich bin pragmatisch: was immer nötig ist um Punkte zu holen, das soll verfolgt werden. Eine andere Denkweise können wir uns eigentlich nicht mehr leisten, denke ich. Aber da wir das aktuelle Spiel noch eine Weile so fortzuführen gedenken, bleibt mir nichts weiter als zu hoffen, dass es irgendwann funktioniert - auch auf Dauer.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Viridian am 08.12.2016 um 13:17 Uhr bearbeitet