7. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Hannover 96

Das wir mal wieder an einem absoluten Spitzenspiel teilnehmen ist echt was schönes und das sollten wir alle einfach genießen. Wir sind uns alle einig, dass wir am Sonntag nicht auf einen so desolaten Gegner treffen werden wie gestern. Bei allem Respekt liebe Osnabrücker, nach dem 3-0 ist die Mannschaft eingebrochen und hat Räume geboten, die werden wir so nicht mehr bekommen. Und das sollten wir alle realistisch einordnen.

Die Fortuna hat trotz vieler Abgänge es geschafft eine wettbewerbsfähige Mannschaft auf den Platz zu bekommen, die im Moment ordentlich punktet. Für mich passt der Trainer wie die Faust aufs Auge nach Düsseldorf und in die Region. Mittlerweile bin ich einmal im Monat in der Stadt, da meine Freundin von da wech kommt.

Was Düsseldorf jedoch versäumt hat, sie haben es nicht geschafft für eine gewisse Kaderbreite zu sorgen. Hoffmann hat sich verletzt und mehr darf da hinten eigentlich nicht mehr passieren. Sie haben den kleinsten Kader der Liga und das kann langfristig zu einem echten Problem werden. Mit Tzolis haben sie es geschafft jemanden zu holen der die Fortuna offensiv verstärkt und das ziemlich eindrucksvoll. Er hat voll eingeschlagen und auf ihn müssen wir besonders aufpassen. Zudem scheint Klaus sich zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt zu haben, wir kennen ihn noch gut und müssen höllisch aufpassen.

Ich bin sehr gespannt ob unsere Mannschaft an die Leistung anknüpfen kann, an Selbstvertrauen dürfte es nicht mangeln. Es ist zudem so wichtig das Schaub und Nielsen endlich ihre ersten Saisontore gemacht haben, vor allem Schaub braucht das. Eigentlich gibt es für Leitl überhaupt keinen Grund irgendwas zu verändern, daher war dieser Spieltag für Tresoldi ziemlich schmerzhaft. Ich denke nach der überragenden Leistung von Nielsen - Teuchert - Schaub ist er erstmal seinen Stammplatz los. Doch der Mannschaft hilft das enorm weiter, wir haben einen Konkurrenzkampf, wie wir ihn lange nicht mehr hatten. Niemand kann sich sicher sein, alle müssen für ihren Platz kämpfen und liefern. Das war vorher gefühlt nicht so...
Wir alle haben uns gefragt warum ein Ernst und Besuschkow Woche für Woche spielen.

Hoffentlich hat Leopold nichts ernstes und er kann am Sonntag für uns spielen. Er ist für mich ein ganz wichtiger Aspekt, warum unser Mittelfeld endlich funktioniert. Wahnsinn was der im Zentrum alles auffängt, ein richtiger Staubsauger. Mit Kunze zusammen funktioniert das ziemlich gut.

Ich freue mich sehr auf das Spiel und hoffe sehr, dass viele Hannoveraner im Stadion sein werden.

Bezugnehmend auf meinen Beitrag im Taktikthread ist schon sehr auffällig, dass Düsseldorf genau in den Bereichen, in denen 96 sich in der aktuellen Saison noch etwas schwer tut, die größten Stärken hat. Progressive runs, Pässe ins letzte Drittel, passing rate, Flanken (inkl. Genauigkeit)... Dafür eben genau nicht die Stärken im Pressing, in Balleroberungen oder abgefangenen Bällen.

Da prallen also schon zwei sehr unterschiedliche Ansätze aufeinander, was 96 einerseits das Pressing erschweren, die Fortuna aber auch nicht so sehr zur spielerischen Entfaltung kommen lassen dürfte. Gleichzeitig wird 96, wie bis zur roten Karte gegen Osnabrück, auch ein vernünftiges Aufbauspiel mit weniger Ballverlusten hinbekommen müssen.

Ich rechne auf beiden Seiten mit wenig Anpassungen, weils dafür bei beiden auch einfach zu gut lief und man sich eher auf die eigenen Stärken wird konzentrieren wollen. Da der Kader mittlerweile wirklich viele verschiedene Optionen bereithält, könnte man beispielsweise mit Damar sogar mehr Ballsicherheit ins Zentrum bekommen. Ich gehe aber eher davon aus, dass man sich voll aufs Pressing konzentrieren und versuchen wird, Fortuna nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

Wird ein spannendes Spiel und vielleicht noch wichtiger als sonst gut rein zu kommen und in den ersten Minuten schon ein paar gute Balleroberungen zu haben.

Kannst du nicht geben den Elfer. Schau an wie er fällt. Schau an wie er den Fuß noch in der Luft hat. Er könnte den Fuß normal wieder auf den Rasen setzen. Fällt dann aber irgendwie.


Nur bei KLAREN Fehlentscheidungen soll doch der VAR eingreifen, oder nicht?

Was soll das?

Ich weiß, dass die Dauer der VAR-Überprüfung in diesem Zusammenhang oft genannt wird. Ich finde aber nicht, dass man eine „klare Fehlentscheidung“ an die Dauer des Checks knüpfen kann. Ich finde, der Schiedsrichter und der VAR sollen sich die Zeit nehmen, die sie brauchen, solange sie dann zum richtigen Entschluss kommen. Es geht ja um „klare“ Fehlentscheidungen und nicht um „offensichtliche“ Fehlentscheidungen. Manche Szenen sind schwierig zu bewerten, können aber trotzdem regeltechnisch klar falsch entschieden worden sein. Ich fand die Szene heute auch knifflig, weil der Kontakt eben da war, aber den Spieler eben nicht zum Fallen brachte. Der hebt mit dem getroffenen Bein ja einfach total unnatürlich ab, weil er den Elfmeter einfach haben möchte. Von daher soll sich der Schiri das ruhig 20 Mal anschauen, solange er am Ende die Szene eben richtig bewertet. Das war heute nicht der Fall und hat uns vermutlich mal wieder zwei wichtige Punkte gekostet.

Ist das Ironie, dass grade du von Objektivität schreibst?
Es hackt hier niemand auf Foti herum, aber du kannst doch nicht leugnen, was geschrieben wurde und offensichtlich war. "Foti konnte keine Impulse setzen!" mehr noch ihm ist nichts gelungen und ein ausgepowerter Schaub hätte wohl in den 20 Min. mehr gebracht.
Aber so ist, dass wenn man auf junge Spieler setzen möchte, da kann nicht immer alles klappen, aber das ist der Weg und er ist richtig!

Ich hoffe das wir nächste Woche wieder Voglsammer und Tresoldi zur Verfügung haben, ich habe Lust den STT noch ein paar weitere Wochen zu eröffnen.

Das war irgendwie ein komisches Spiel gestern mit vielen verschiedenen Phasen, die einerseits Hoffnung gemacht, andererseits aber schon auch gezeigt haben, dass spielstarke Teams wie Düsseldorf uns in manchen Situationen noch überlegen sind.

Ich fand den Start gut, weil man die nötige Ruhe am Ball gezeigt hat und Düsseldorf so nicht richtig über lange Ballbesitzphasen ins Spiel kommen ließ. Gleichzeitig dann eine der vor dem Spiel angesprochenen Umschaltaktionen, die direkt zur Führung führt - lief eigentlich wie gegen Osnabrück.

Diese gute Phase zog sich dann auch eigentlich über die komplette erste Halbzeit inklusive der Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit. Ich hatte vor dem TV eher den Eindruck, als würden Düsseldorf keine spielerischen Lösungen mehr einfallen, um 96 in große Bedrängnis zu bringen. Gleichzeitig wollten sie (noch) nicht richtig früh attackieren, um nicht in die gefährlichen Konter zu laufen. 96 weiterhin ruhig in den Ballbesitzphasen und mit viel Kontrolle.

Der Elfmeter hat dann das Spiel nachhaltig verändert. Für mich eine "kann man schon geben"-Situation, die so aber eigentlich auch nur zustande kommt, wenn man es sich in Zeitlupe mehrfach anguckt. So sieht dann natürlich jede Berührung nach einem Foul aus, aber Dehm hätte sich schon auch etwas klüger anstellen können.

Danach hat Düsseldorf plötzlich so gespielt, wie ich sie erwartet hatte und hat unsere Mannschaft mit klugem Passspiel und viel Ballbesitz immer wieder vor Probleme gestellt. Im eigenen Aufbauspiel kamen dann Ungenauigkeiten und teilweise auch Nervosität dazu, weshalb man am Ende irgendwie doch noch froh sein muss, dass es beim 1:1 blieb.

Zur echten Spitzenmannschaft fehlt uns noch die Konstanz über 90 Minuten gegen solch starke Gegner wie die Fortuna. Natürlich kann man nicht verhindern, dass sie zu Hause ein paar Torchancen bekommen, aber dass man über eine komplette halbe Stunde so deutlich unterlegen ist, war schon ziemlich deutlich.

Es kam dann auch noch dazu, dass uns offensive (Voglsammer, Tresoldi) oder erfahrene (Christiansen) Wechseloptionen gefehlt haben. Die offensive Dreierreihe wirkte ausgepowert, Leopolds Anlaufverhalten ließ nach und auch die Außen kamen offensiv überhaupt nicht mehr ins Spiel. Ich hätte mir hier, wie eigentlich fast immer, gewünscht, dass ab der 70. Minute Muroya für Dehm und Ezeh für Köhn gebracht werden. Wenn man so viel Qualität auf der Bank hat, muss man das eigentlich früher nutzen. Foti war dann die einzige (fitte) Offensivoption von der man sich natürlich etwas mehr Schnelligkeit für die Konter erwartet hat, was er dann aber auch nicht umsetzen konnte.

Ich wäre im voraus mit einem 1:1 sehr zufrieden gewesen, bin es nach dem Spiel aber nicht mehr so ganz. Eben weil es bis zum Elfmeter so aussah, als würde die Fortuna langsam verzweifeln, weil sie das Abwehrbollwerk nicht durchbrechen konnten. Mit 12 Punkten nach 7 Spielen sollte man aber meiner Meinung nach ganz gut leben können. Damit wäre man hochgerechnet nach 34 Spielen mit 58 Punkten in der Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, die man sich vor der Saison vorgestellt hat. Bezieht man dann noch in die Betrachtung mit ein, dass ein paar Punkte eher unglücklich verloren gingen und bisher keine Mannschaft wirklich konstant besser war als unsere, darf man durchaus positiv in die Zukunft blicken.