Bayernpokal: 1.FC Stockheim - TSV 1860 München

Bevor es am Samstag den 05. August 2023 am 1. Spieltag in der Dritten Liga auf Giesings Höhen zum Duell mit dem SV Waldhof Mannheim kommt, steht für den TSV 1860 München bereits am Mittwoch in einer Woche um 18:30 Uhr, das erste Pflichtspiel der Saison 2023/24 gegen den 1. FC Stockheim auf dem Programm.

Was waren das hinsichtlich der Anreise noch für entspannte Zeiten im Bayerischen Landespokal für den TSV, als der Gegner in der 1. Hauptrunde immer aus dem gleichen Regierungsbezirk kam. So wurden unsere Löwen in der Spielzeit 2017/18 vom VfR Neuburg und 2018/19 von den Verantwortlichen des SV Dornach als Wunschgegner ausgewählt. Ab der Saison 2019/20 gab es dann eine Änderung im Auslosungsmodus. Seitdem haben alle Mannschaften die sich im Lostopf 1 befinden in der ersten Hauptrunde die Möglichkeit, auch ein Team außerhalb des eigenen Regierungsbezirk auszusuchen. Dabei ist es wenig überraschend, dass sich seitdem ausnahmslos alle Vereine die zuerst gezogen wurden, als Gegner das attraktivste Los und damit (bei aller Bescheidenheit) den TSV 1860 München gewählt haben. Nach dem FT Schweinfurt 2019/20, SV Birkenfeld 2021/22 und dem SV Rödelmaier 2022/23 wurde bei der Auslosung am 22. Juli 2023 mit dem 1. FC Stockheim, bereits zum vierten mal in Folge eine fränkische Mannschaft als erster Klub gezogen. Dieses mal verschlägt es unser Löwenrudel allerdings nicht wie zuletzt dreimal nach Unter- sondern Oberfranken. 2020/21 fand der Wettbewerb wegen Corona in einer abgespeckten Form statt und der TSV ist erst später eingestiegen

Stockheim ist eine Gemeinde mit 4.853 Einwohnern (Stand: 31. Dezemberg 2022) im oberfränkischen Landkreis Kronach und liegt im Haßlachtal an der Bundesstraße 85, die auch als Bier- und Burgenstraße sowie als Porzellanstraße bekannt ist. Der Ort wurde 1109 als "Stoccheim" erstmals urkundlich erwähnt. Der 1. FC Stockheim wurde im Frühjahr 1922 in der Gastwirtschaft Vogel gegründet und hat 340 Mitglieder. Die Vereinsfarben sind grün-weiß. Auf Youtube könnt ihr euch die Vereinshymne des FCS anhören. Nach jahrzehntelanger A-Klassenzugehörigkeit. gelang dem FC Stockheim im Jahr 1973 der bis dahin größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nach dem letzten Spieltag der Saison 1972/73 standen der FC Stockheim und der TSV Küps punktgleich an der Tabellenspitze, so daß ein Entscheidungsspiel erforderlich war. Vor 3000 Zuschauern machte der FCS an der Kronacher Hammermühle sein Meisterstück mit einem mühelosen 3:1-Sieg und stieg somit in die Bezirksliga Oberfranken/West auf. Nach acht Jahren ununterbrochener Bezirksligazugehörigkeit musste der FCS 1981 wieder Abschied nehmen und die Zeit der Fahrstuhlmannschaft begann. Nach insgesamt fünf Auf- und Abstiegen in die Bezirks- bzw. A-Klasse und dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft im Jahr 1990 setzte sich, bedingt durch viele Abgänge von Leistungsträgern, die Talfahrt des FCS endgültig fort und endete 1999 zwischenzeitlich mit dem Abstieg in die unterste Spielklasse. In der abgelaufenen Saison belegte der Verein mit 49 Punkten (aus 30 Spielen) und einem Torverhältnis von 78:58, den 4. Platz in der Kreisliga 2 Coburg-Kronach-Lichtenfels. Die meisten Scorerpunkte sammelten der 30 Jahre alte Marcel Lindner mit 33 (17+16), sowie der 27-jährige Daniel Oberst, der es auf 30 (13+17) brachte. Mit durchschnittlich 148 Besuchern pro Heimspiel belegten die Oberfranken Platz 8 im Zuschauerranking.

Der Landespokal hat genau wie der große DFB-Bruder seine eigenen Gesetze. Aber bei diesem deutlichen Klassenunterschied bin ich mir absolut sicher, dass wir nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gehen. Alles andere als ein Weiterkommen wäre bei dieser Konstellation eine riesige Blamage für den TSV 1860 München.

Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, dass sich unsere Mannschaft in der kommenden Saison über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren wird. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass ich mit dieser Prognose komplett falsch liege. Umso eine größere Bedeutung kommt deshalb diesem Wettbewerb zu. Ein Jahr DFB-Pokal ohne Löwen ist für den zweimaligen Titelträger in diesem Wettbewerb und seine Anhänger schon hart genug. Aber zwei Spielzeiten in Serie, möchte wohl keiner von uns erleben. Von daher sollten Maruizio Jacobacci und seine Mannschaft alles daran setzen, den Landespokal zu gewinnen. Auch wenn unter Umständen sogar eine Finalteilnahme für die Qualifikation reichen könnte.

Das Interesse an der Begegnung ist enorm. Bereits am ersten Verkaufstag der Eintrittskarten waren mehr als 1600 Tickets für die Partie verkauft und mittlerweile gibt es für den Sportplatz (Fassungsvermögen 3.000 Plätze), nur noch wenige Restkarten. Die Partie wird live vom Löwen-TV übertragen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von fredclever77 am 01.08.2023 um 12:38 Uhr bearbeitet