DFB-Pokal: BFC Preussen 1894 - 1.FC Köln

Der BFC Preussen hat am 1. Spieltag der Berlin-Liga mit 1:0 bei SD Croatia verloren.

"Ganz früh volle Konzentration, desto eher ist der Sack zu. Ob es gefährlich wird, liegt allein an uns und an dem, was wir zulassen."

Schrecksekunde beim Training! Die FC-Stars scherzen bei feinstem Fußball-Wetter, freuen sich über die Torschusseinheiten. Doch plötzlich liegt ein Spieler mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen. Es ist ausgerechnet Sven Müller (20)! – Quelle: http://www.express.de/24598586 ©2016

U21-Keeper Matthias Hamrol hat sich am Rücken verletzt, er konnte am Mittwoch nicht trainieren. Er sollte eigentlich am Samstag beim DFB-Pokalspiel gegen Preussen Berlin hinter Sven Müller auf der Bank sitzen.

Timo Horn bei Olympia, Thomas Kessler verletzt – Müller ist die Nummer eins im Pokal. Doch nach dem Hamrol-Schreck gehen dem FC so langsam die Keeper aus. Jannick Theißen von der U19 sprang kurzfristig ein. „Es ist nicht so schlimm, bis zum Wochenende sollte wieder alles okay sein“, gibt FC-Trainer Peter Stöger Entwarnung.

Hoffentlich hält die Hand – denn viele Torwart-Optionen hat der FC nicht mehr. Stöger sagt scherzend: „Schmaddi muss sicher nicht ran.“

„Alleine, dass sie sich als Sechstligist qualifiziert haben, nötigt Respekt ab“, erklärt Matthias Lehmann und das klingt so ernst, wie der Kapitän es sagt, nicht nach einer Floskel: „Wir bereiten uns vor wie auf ein normales Spiel und gehen da rein wie in ein Ligaspiel.“

„Auch die Berliner trainieren ein paar Mal die Woche“, sagt der Kölner Trainer: „Wenn du da unaufmerksam bist, kann das vor allem im Pokal Überraschungen geben. Dafür müssen wir uns rüsten.“

Professionelle Bedingungen können einerseits nicht schaden. Andererseits, sagt der FC-Trainer: „Ich finde alles, was in irgendeiner Form machbar ist, hat seinen Charme. Ich kenne das aus Österreich – wenn die kleinen Sportplätze voll sind, dann hat das schon was. Das sind Dinge, die zum Pokal gehören.“

„Ich weiß, dass unsere Pokalbilanz in den letzten Jahren nicht die allerbeste war und ausbaufähig ist. Sie muss sicherlich besser werden“, sagt Manager Jörg Schmadtke (52) und appelliert an die Mannschaft.

Vor Augen hat der Macher die Historie des Klubs: „Die älteren Fußballfans verbinden den FC sicherlich auch noch mit den Pokal-Titeln und den Final-Teilnahmen in den 70er-Jahren.“ Sechs Mal stand Köln dort in den Endspielen, gewann davon zwei – ist das lange her...

„Klar ist: Für die erste Runde gibt es für die Spieler nichts, erst ab der 2. Runde. Wenn wir im Wettbewerb Geld einnehmen, mit dem wir nicht unbedingt gerechnet haben, dann haben auch die Spieler Spaß dran.“

Die Pokal- und sonstigen Prämien seien aber mit dem Mannschaftsrat noch nicht verhandelt worden, „da ist noch nichts endgültig entschieden, und da sind wir in diesem Jahr etwas später dran“, so Schmadtke.

Das Profigeschäft ist natürlich auch von den Auflagen her enorm. Was alles gemacht werden muss, damit man überhaupt spielen darf – das ist ja Wahnsinn, das ist verrückt. Es entscheiden halt auch Leute, die selbst noch nie eine Turnhose anhatten, sondern nur ihren Schlips. Und das ist leider das Problem heutzutage.

Ja, und ich freue mich auch tierisch darüber. Was Union für uns getan hat, ist sensationell. Kein anderer Verein wollte uns helfen, Union war da und hat gesagt: Kommt zu uns. Das Stadion ist fantastisch, genau richtig für dieses Spiel, aber natürlich hätte ich lieber in meiner eigenen Heimat gespielt – ist doch logisch. Für uns ist es nun genauso ein Auswärtsspiel. Da macht sich der DFB aber leider keinen Kopf. Er erzählt zwar immer gerne, wie viel er für den Amateurfußball tun würde, aber in Wahrheit tun sie nichts. Und genau das ist das Problem: Sie tun nur etwas für die Großen.

Stöger: Wir haben uns das Leben heute zeitweise selbst schwergemacht. Aber der Gegner hat es auch intelligent gemacht und uns früh angegriffen. Jetzt sind wir froh, dass wir weiter sind. Das war wichtig heute. Ich freue mich für Yuya Osako. Bei seinen beiden Toren hatten wir draußen Spaß.

Mittelstädt: Wir haben versucht, Köln früh zu attackieren. Aber es war klar, dass meine Spieler das nicht über 90 Minuten würden durchhalten können. Am Ende haben wir vielleicht ein paar Gegentore zu viel kassiert, um hier mit einer riesigen Euphorie rausgehen zu können. Aber es war ein tolles Erlebnis.

„Das war nicht die beste Annahme, dann war der Stürmer schon da – Glück gehabt“, sagt Müller.

„Ich habe noch zwei, drei Aktionen gehabt, wo ich ganz gut war und Sicherheit ausgestrahlt habe. Am Ende zählt aber auch das Weiterkommen“, sagt Müller. „Dass die Fans mal meinen Namen rufen – da war schon Gänsehaut dabei.“

Im Punktspiel-Auftakt am nächsten Samstag gegen Darmstadt wird dann Timo Horn ins FC-Tor zurückkehren.