BL-Sperre für Sabitzer
Dortmunder Zuversicht vor „Endspiel“ gegen PSV – „Keiner hat bei uns eine Einsatzgarantie“
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Nationalspieler Niclas Füllkrug hat ein „gutes Gefühl“, Sportdirektor Sebastian Kehl einen „festen Glauben“ und Stürmer Donyell Malen die Vision von einer „großen Champions-League-Nacht“. Rechtzeitig vor den Wochen der Wahrheit verspürt Borussia Dortmund Rückenwind. Die beiden jüngsten Bundesliga-Auswärtssiege in Berlin (2:0) und Bremen (2:1) werten alle Beteiligten als gutes Omen für das Achtelfinal-Rückspiel gegen die PSV Eindhoven am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) und das folgende Bundesliga-Hammerprogramm mit fünf Gegnern aus den Top-6 binnen sechs Wochen. „Wir haben eine gute Ausgangssituation und die haben wir uns erarbeitet. Unsere Saison ist noch lange nicht vorbei“, sagte BVB-Coach Edin Terzic kämpferisch.
Für den gesperrten Nico Schlotterbeck wird Mats Hummels in die Startelf zurückkehren, nachdem der Nationalspieler in der Bundesliga zuletzt meist nur auf der Bank gesessen hatte. „Nicht ein einziger Spieler hat bei uns eine Einsatzgarantie, aber Mats hat für Mittwochabend eine große Chance, weil er ein toller Spieler ist“, sagte Terzic. „Man erkennt schon an der Stärke von PSV, was niederländischen Fußball auszeichnet. Sie bringen unter anderem immer wieder gute Flügelspieler hervor. Bei Donny (Malen, Anm. d. Red.) und Ian (Maatsen, Anm. d. Red.) sieht man ihre Dynamik, ihre Technik, wie sie enge Räume auflösen“, so Terzic weiter mit Blick auf die Stärken des Gegners und die PSV-Vergangenheit seiner beiden Schützlinge. Drei Wochen nach dem 1:1 beim souveränen Tabellenführer der Eredivisie wähnt sich der Fußball-Lehrer dennoch in einer guten Position.
Der erste Einzug in das Champions-League-Viertelfinale seit 2021 könnte für einen weiteren Schub sorgen und Mehreinnahmen von mindestens 10,6 Millionen Euro in die Vereinskasse spülen. „Es ist ein Endspiel“, kommentierte Sportdirektor Kehl die Ausgangslage vor dem erneuten Duell mit den in der heimischen Liga noch immer ungeschlagenen Niederländern um den ehemaligen BVB-Coach Peter Bosz.
Keine Angst vor PSV: „Wir haben das ganze Stadion hinter uns“
Drei Wochen nach dem 1:1 im Hinspiel reicht dem Bundesliga-Vierten bereits ein knapper Sieg zum Einzug ins Viertelfinale. „Gerade zu Hause sehe ich uns absolut in der Lage, die starken Eindhovener zu schlagen. Unsere Mannschaft hat sich in den letzten Spielen in die Situation gebracht, genau solche Partien zu gewinnen. Deshalb glaube ich fest daran“, sagte Kehl mit Blick auf die ansteigende Formkurve. Ähnlich euphorisch wie der Sportdirektor klang der ehemalige PSV-Profi Malen: „Es wird eine große Champions-League-Nacht. Wir haben das ganze Stadion hinter uns“. Auf die Frage, ob es einen Favoriten gibt, antwortete der niederländische Nationalspieler ohne zu zögern: „Klar, wir spielen zu Hause.“
Trainer Terzic verschwendet noch keinen Gedanken an die folgenden kniffligen Bundesliga-Duelle mit Frankfurt (17. März), München (30. März), Stuttgart (6. April), Leverkusen (21. April) und Leipzig (27. April). Schließlich ist das Kräftemessen mit Eindhoven auch für ihn ein Schlüsselspiel. Sollte die Borussia dem FC Bayern als zweites deutsches Team in die Runde der besten acht europäischen Teams folgen, dürfte die Kritik an seiner Arbeit vorerst verstummen. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in das Spiel, es gibt eine große Chance und wir wollen zeigen, dass wir bereit sind: Wir wollen unter die letzten acht“, sagte der Coach.
Neben den jüngsten Auftritten des Teams in Berlin und Bremen machen auch die abnehmenden Personalsorgen Mut. „Es ist schön zu sehen, dass der Kader voller und voller wird. Das wird uns in dieser wichtigen Phase helfen. Wir brauchen nun jeden einzelnen“, sagte Kehl. Doch selbst in Bestbesetzung dürfte es die Borussia gegen Eindhoven schwer haben. Trainer Bosz, der beim BVB im Dezember 2017 nach nur einem halben Jahr gehen musste, hat ein konterstarkes Team geformt, dass die Eredivisie mit großem Punktvorsprung und einer imposanten Tordifferenz von 80:13 anführt (zur Tabelle). Ungeachtet der fragwürdigen Elfmeterentscheidung, die den Niederländern den Ausgleichstreffer zum 1:1 bescherte, stellten sie den BVB bereits im Hinspiel vor Probleme. Das stärkt bei der PSV den Glauben an den ersten Viertelfinaleinzug in der Champions League seit 2007.
BVB: Sabitzer nach Rot in Bremen für zwei Spiele gesperrt
Derweil werden die Dortmunder in der Liga zwei Spiele auf Marcel Sabitzer verzichten müssen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit. Das Sportgericht ahndete damit ein grobes Foulspiel des Mittelfeldspielers am vergangenen Spieltag bei Werder Bremen. Sabitzer war in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einem harten Tackling an Mitchell Weiser von Schiedsrichter Deniz Aytekin des Feldes verwiesen worden. Der BVB gewann die Partie mit 2:1. Terzic hatte schon im Anschluss der Partie beim TV-Sender „Sky“ auf ein milderes Strafmaß für den Österreicher gehofft.