Baumgart-Assistenten freigestellt
Köln räumt Probleme mit Diehl aus: Stürmer im Profitraining – und in Gesprächen mit dem VfB
©IMAGO
Neben Jaka Cuber-Potocnik (18) stand am Dienstag auch Justin Diehl bei der ersten Einheit des 1. FC Köln im Jahr 2024 auf dem Feld, die von André Pawlak geleitet wurde. „Wir haben mit ihm und seiner Familie gesprochen und ein paar Sachen ausgeräumt“, wurde FC-Sportchef Christian Keller vom „Kicker“ in Hinblick auf das 19 Jahre alte Sturmtalent zitiert.
Diehl hatte unter Ex-Coach Steffen Baumgart trotz der großen Hoffnungen in seine Entwicklung nie eine Rolle gespielt – weil sein Vertrag ausläuft und er sich nicht zu seinem Jugendklub bekannt hatte. „Dieser Junge hat zwölf Jahre in diesem Verein gespielt, er wurde in dieser Stadt geboren, er war vom allerersten Tag meiner Zeit hier, vom allerersten Training an, seit ich Cheftrainer bin, dabei. Trotzdem gibt es ein ganz klares Statement von ihm, dass er nächstes Jahr nicht mehr mit uns arbeiten möchte. Daher stellt sich die Frage: Warum möchte er in seiner Heimatstadt, bei dem Verein, in dem er groß geworden ist, nicht Bundesliga spielen?“, hatte der 51-Jährige Ende November gefragt.
Diehl ist sehr überraschend. Entweder Diehls Seite hat uns neue Türen geöffnet, was schön wäre, oder Keller weicht vom Standpunkt ab und lässt Diehl auch ohne Perspektive bei uns in die erste Mannschaft, was ich nicht gut fände. Beides hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. War die Entscheidung um Diehl doch eher Baumgarts Wunsch? ...
Dadurch, dass die Spieler-Meldesperre für die gerade begonnene Transferperiode sowie jene im Sommer vom Internationalen Sportgerichtshof CAS bestätigt wurde, kann Köln aber den intensiv gesuchten Stürmer von außerhalb nicht unter Vertrag nehmen. Diehl und Cuber-Potocnik, dessen Verpflichtung aus Ljubljana der Ausgangspunkt der Sperre war, sind hoffnungsvolle Spieler aus dem eigenen Verein, die im Kampf gegen den Abstieg helfen könnten. Ersterer steuerte diese Saison zwölf Tore und neun Vorlagen in 19 Regionalliga-Spielen für Köln II bei, Zweiterer war für die U19 in 16 Spielen achtmal erfolgreich (drei Assists).
Diehls Zukunft steht dennoch weiterhin in den Sternen: Wiederum laut dem „Kicker“ führt der U20-Nationalspieler Gespräche mit dem VfB Stuttgart – aufgrund seines auslaufenden Arbeitspapieres ist dies seit Neujahr offiziell erlaubt. Die Überraschungsmannschaft der Bundesliga hat sich als gute Entwicklungsstätte für junge Spieler in den vergangenen Jahren einmal mehr einen Namen gemacht, Klubchef Alexander Wehrle kennt Diehl zudem aus seiner Zeit in Köln. Ob er beim VfB bei einem Wechsel im Sommer noch auf den zweitbesten Bundesliga-Torjäger dieser Spielzeit treffen würde, ist nach wie vor offen. Der neueste Interessent an Serhou Guirassy (27) ist laut der „Sport Bild“ der FC Bayern – allerdings wohl erst für die nächste Saison. Andere Klubs, vor allem aus der Premier League, wollen den Torjäger per Ausstiegsklausel angeblich schon im Januar verpflichten.
1. FC Köln stellt Baumgart-Assistenten Wagner & Gospodarek frei
Weitere Personalentscheidungen hat Köln im Trainerteam getroffen. Der bisherige Assistent René Wagner und Torwarttrainer Uwe Gospodarek sind laut dem Magazin freigestellt. Hinsichtlich Wagner bestätigte Keller: „René Wagner hat eine hohe Loyalität zum 1. FC Köln, aber einen Tick mehr zu Steffen Baumgart. Er würde daher mit ihm gehen, falls er ein neues Engagement bekommt.“ Baumgart hatte zuletzt nicht ausgeschlossen, schon zeitnah eine neue Stelle anzutreten. Gospodareks Aufgaben übernimmt zunächst Regionalliga-Torwartcoach Eberhard Trautner.