Kroos: Absage an Bayern für Real-Wechsel erforderte „Eier“ – Karriereende 2023 möglich

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Real Madrids Toni Kroos hat in einem Charity-Interview verraten, dass die herausforderndste Entscheidung in seiner Laufbahn weniger mit einem Transfer, sondern vielmehr mit einer hartnäckigen Blessur zu tun hatte. „Sportlich und bei Vereinswechseln hatte ich bislang immer das Glück, die Wahl zwischen mehreren guten Optionen zu haben. Daher hatte meine bislang schwerste Entscheidung mit einer Verletzung zu tun“, sagte der Mittelfeldspieler bei „#kroos90“ als Antwort auf eine Frage der spanischen Tennisikone Rafael Nadal.

Leistungsdaten

T. Kroos Zentrales Mittelfeld

Gesamte Leistungsdaten–
Alle Wettbewerbe

Spiele

751

Tore

73

Vorlagen

165

„Im vergangenen Jahr hat mich eine langwierige Schambeinentzündung sehr gequält. Ich hatte starke Schmerzen, die ich jedoch Woche für Woche den großen Zielen untergeordnet habe: Viertelfinale und Halbfinale in der Champions League, im Sommer dann die Europameisterschaft. Beinahe vier Monate habe ich mich mit Beschwerden durchgekämpft. Das war besonders im Training hart. Als ich mich für den Weg entschieden habe, war mir bewusst, dass dies eine schwierige Zeit wird“, erklärte Kroos. Der fünffache „Königsklassen“-Champion hat über 90 Fragen von Prominenten aus Sport, Medien und Unterhaltung beantwortet. Verknüpft ist das Projekt von Journalist und Medienunternehmer Oliver Wurm mit einer 90-Cent-Charity-Aktion. „Ganz sicher das wichtigste Interview meiner Karriere“, twitterte Kroos.

Die Entscheidung, die den größten Mut erforderte, sei es gewesen, „mit gerade einmal 16 Jahren den Schritt von Rostock nach München (zum FC Bayern; d. Red.) zu wagen“, meinte Kroos bei einer Frage von Ex-Gladbach-Manager Max Eberl, der wissen wollte, wann Kroos „dicke Eier“ gebraucht habe. „Auch der Umzug nach Madrid (zu Real; d. Red) mit der ganzen Familie hat Mut erfordert. Und in den Verhandlungen mit dem FC Bayern war in den Wochen und Monaten zuvor auch Standhaftigkeit nötig“, betonte der Routinier mit Blick auf seinen 25 Millionen Euro teuren Abgang vom FCB nach dem WM-Titel 2014. „Ich weiß noch, wie mich Uli Hoeneß nach einem Spiel in den Katakomben des Stadions abfing und auf seine bekannt emotionale Art sagte: ‚Das, was dein Berater fordert, ist ne’ absolute Frechheit. Fang den mal wieder ein.‘ Ich war zu der Zeit ja auch erst 23. Aber ich habe ihm damals geantwortet: ‚Das fordert nicht mein Berater, das fordern wir. Und das wird sich auch nicht ändern.‘ Man kennt ja den Uli. Ich gebe zu, das hat in der Situation schon ‚Eier‘ erfordert“, sagte Kroos mit einem Lachen. 

Kroos schließt Olympia-Teilnahme aus – Diskussion über höchsten Karriere-Marktwert

Kroos, der seine Nationalmannschaftskarriere 2021 nach der EM beendete, schloss ein Comeback für den DFB bei Olympia 2024 kategorisch aus. „Es ist ja schon offen, ob ich 2024 überhaupt noch Fußball spiele. Aber Olympia hat aus der Sicht des Fußballs für mich auch nicht diese Bedeutung. (…) Im Fußball spielen die Besten, egal wie alt sie sind, bei der WM“, entgegnete der 32-Jährige auf eine Frage von Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig. Den höchsten Marktwert seiner Karriere – mittlerweile wird Kroos bei 20 Mio. Euro verortet – hatte der Greifswalder im Jahr 2018 mit 80 Mio. Euro vorzuweisen.

„Ich weiß nicht, ob ich das unterschreiben würde“, entgegnete Kroos auf eine Frage von Transfermarkt-Gründer Matthias Seidel, wann der Profi selbst den Peak markiert hätte. „Natürlich spielt da das Alter und die Vertragslaufzeit mit rein. Aber ich bin heute definitiv kein schlechterer Fußballer als zu der Zeit. Und, um die Spielerei mal mitzumachen: Ich hätte den Peak eher bei 2016 oder 2017 gesetzt. Bei meinen Transfers spielte der Marktwert aber auch nie eine Rolle. Und ich denke, das wird auch nicht mehr der Fall sein“, meinte der vertraglich bis 2023 bei Real gebundene Kroos, der es bei den historisch höchsten Marktwerten aller deutschen Spieler (werden von TM seit 2004 erhoben) auf Rang sechs schafft. Hier geht es zum Interview-Projekt #kroos90.