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Marktwerte 2. Liga: Reis erklimmt die Spitze – Pherai mit 100-Prozent-Plus
©TM/IMAGO
Nach dem Marktwertupdate in der 2. Bundesliga steht ein Duo des Hamburger SV an der Spitze der wertvollsten Spieler. Ludovit Reis erhält zum zweiten Mal in Folge ein Plus von einer Million Euro und setzt mit 5 Mio. Euro einen neuen persönlichen Bestwert. Der zentrale Mittelfeldmann ist einer von drei Zweitliga-Profis, die eine Millionen-Aufwertung verbuchen.
„Reis ist der aktuell wohl interessanteste Spieler der 2. Liga. Er ist polyvalent einsetzbar und sehr komplett, dazu mit 22 Jahren noch jung. Insgesamt bietet er schon jetzt ein Top-Gesamtpaket, das trotzdem noch großes Potenzial für Weiterentwicklung hat“, begründet Marktwert-Admin Henrik Platter („MisterBTSV“) die neue Taxierung von Reis, der damit zu seinem Teamkollegen Mario Vuskovic (21) aufschließt.
Der Innenverteidiger bleibt nach seiner positiven Dopingprobe unverändert bei 5 Mio. Euro. „Der Marktwert von Vuskovic wird in seiner aktuellen Situation erstmal nicht angepasst. Er hätte eine weitere Aufwertung erhalten, doch lässt uns die aktuelle Lage keinen Spielraum für eine neue Bewertung. Sobald eine definitive Sperre oder ein Freispruch feststeht, werden wir den Marktwert dementsprechend neu bewerten“, erklärt Tobias Kröger, Marktwerte-Koordinator Bundesliga. Bei Vuskovic war Mitte November im Rahmen einer Trainingskontrolle die auch unter der Kurzform Epo bekannte Substanz Erythropoetin festgestellt worden. Im Anschluss wurde eine vorläufige Sperre ausgesprochen, die bis zur Entscheidung des DFB-Sportgerichts in der Hauptsache Gültigkeit hat (zur News).
Insgesamt geht es für die „Rothosen“ um 1,2 Mio. auf 37,85 Mio. Euro nach oben, womit der Tabellenzweite seine Führung als Klub mit dem wertvollsten Kader im deutschen Unterhaus untermauert. Neben Reis legt in der Mannschaft von Trainer Tim Walter beispielsweise auch Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) zu, der nun bei 2,5 Mio. Euro (+500.000 Euro) taxiert wird.
Marktwerte 2. Bundesliga: Darmstadts Pfeiffer und Braunschweigs Pherai im Aufwind
Noch größere Sprünge als der HSV machen u. a. Herbstmeister Darmstadt 98 (+1,7 Mio. Euro) und Eintracht Braunschweig (+1,6 Mio. Euro), was vor allem an Patric Pfeiffer (23) und Immanuel Pherai (21) liegt, die – wie Reis – zu den Top-Gewinnern des Updates zählen. Pfeiffer, mit vier Treffern geteilt torgefährlichster Innenverteidiger der 2. Liga, verbessert sich auf 3 Mio. Euro, Pherai auf 2 Mio. Euro, womit sich sein Marktwert verdoppelt.
„Pherai hat sich zu einem der besten Spieler der Liga entwickelt. Der ehemalige Dortmunder genoss eine sehr gute Ausbildung, wovon der BTSV nun profitiert, da Pherai die Braunschweiger alleine auf ein anderes Niveau hebt. Schon im Winter dürfte der eine oder andere Klub aus der Bundesliga bei den Niedersachsen anklopfen und sein Interesse hinterlegen“, meint Platter, der zu Pfeiffer anfügt: „Der Darmstädter hat sich ligaweit als einer der stärksten Innenverteidiger etabliert. Er ist schon sehr reif und unfassbar weit für sein Alter. Im Sommer wird er in die Bundesliga gehen, ob mit den ‚Lilien‘ oder ohne sie.“
Arminia Bielefeld stellt nach schwacher Saisonhälfte vier der zwölf größten Verlierer
Während ein Trio eine Aufwertung im siebenstelligen Bereich verzeichnet, gibt es zwei Spieler mit einem Minus über eine Mio. Euro. Dabei handelt es sich um Masaya Okugawa (26) und Mateo Klimowicz (22) von Arminia Bielefeld, die auf 4 Mio. bzw. eine Mio. fallen. Der Bundesliga-Absteiger, der nach einer schwachen ersten Saisonhälfte auf dem Relegationsplatz überwintert, stellt ein Drittel der zwölf größten Verlierer.
Okugawa verliert infolgedessen seinen Status als wertvollster Profi der Liga, den er sich zuvor mit Vuskovic geteilt hatte. Platter erklärt: „Grundsätzlich spielt der Mittelfeldmann eine gute Saison mit neun Scorern, doch Bielefelds Entwicklung geht auch an dem Japaner nicht spurlos vorbei. Nach einem ordentlichen Bundesliga-Jahr hielt sich das Interesse aus der Liga in Grenzen, auch wenn Anfragen da waren. Daher sind derzeit Ablösen im Bereich von 5 Mio. Euro unrealistisch. Trotzdem ist er immer noch ein interessanter Spieler.“
Bei Arminias Stuttgart-Leihgabe Klimowicz mit erst 162 Einsatzminuten steht derweil eine vorzeitige Rückkehr zum VfB oder eine Leihe zu einem anderen Klub im Raum. „2022 ist für ihn ein komplett verlorenes Jahr“, sagt Marktwert-Admin Konstantin Haas („XAAC1609“): „Er sitzt bei einem schwächelndem Verein, wenn überhaupt, nur auf der Bank, und ist mit 22 Jahren am Ende des Talentealters.“
Marktwerte 2. Liga: Minus für Fürther, Nürnbergs Shuranov & HSV-Routinier Kittel
Auch der zweite Absteiger, Greuther Fürth, war holprig in die Saison gestartet und lag zwischenzeitlich länger auf einem der letzten drei Ränge. Unter dem neuen Trainer Alexander Zorniger zeigte das „Kleeblatt“ zwar zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend, trotzdem wurden einige Marktwerte nach unten angepasst, darunter die von Marco Meyerhöfer (27; -500 Tsd. auf 1,5 Mio.), Branimir Hrgota (29; -500 Tsd. auf 1,5 Mio.) und Luca Itter (23; -500 Tsd. auf 1 Mio.).
Wie die Bielefelder und die Fürther tauschte auch der 1. FC Nürnberg infolge nicht zufriedenstellender Ergebnisse bereits den Chefcoach. Auf Robert Klauß folgte Markus Weinzierl, an der Lage von Erik Shuranov (20) änderte sich aber wenig. Der Mittelstürmer, vor gut elf Monaten noch Top-Gewinner mit einem Plus von 1,5 Mio. Euro auf seinen bisherigen Höchstwert von 3,5 Mio. Euro, sammelte 2022/23 erst insgesamt 210 Minuten auf dem Platz. Nun folgt das dritte Minus in Serie auf 1,5 Mio. Euro, womit er nicht mehr wertvollster Profi im „Club“-Kader ist.
Wie bei Shuranov zeigt auch die Marktwertkurve von Hamburgs Routinier Sonny Kittel weiter nach unten – jedoch aus Altersgründen. Der Mittelfeldmann, der 300.000 Euro verliert und nun auf 1,5 Mio. Euro taxiert wird, wird jedoch an seinem nächsten Geburtstag am 6. Januar neuer Spitzenreiter in der Rangliste der wertvollsten Ü30-Spieler der 2. Liga sein.
So funktionieren die Transfermarkt-Marktwerte
Die Transfermarkt-Marktwerte entstehen unter Berücksichtigung verschiedener Preisfindungsmodelle sowie einem starken Einbezug der Transfermarkt-Community, die sich in detaillierten Diskussionen mit den Werten auseinandersetzt. Die Transfermarkt-Marktwerte sind nicht pauschal mit den tatsächlich gezahlten Ablösesummen gleichzusetzen.
Das Ziel ist nicht, einen Preis vorherzusagen, sondern einen Erwartungswert. Bei der Erhebung des Marktwertes sind in einem gewissen Maß sowohl individuelle Transfermodalitäten als auch situative Rahmenbedingungen relevant. Beispiele dazu werden hier aufgeführt. Transfermarkt verwendet keinen Algorithmus (zur ausführlichen Marktwertdefinition).