24.12.2023 - 20:15 | Quelle: dpa/Transfermarkt | Lesedauer: unter 3 Min.
Manchester United
Sir Jim Ratcliffe
Glazers bleiben Mehrheitseigner 

Milliardenpaket: Ratcliffe kauft Anteile von Man United – Dritter Klub im „Ineos“-Portfolio

Manchester United: Ineos-Chef Jim Ratcliffe kauft Anteile für Millarden
©IMAGO

Der Einstieg des englischen Milliardärs Jim Ratcliffe bei Manchester United ist perfekt. Wie der englische Rekordmeister am Heiligabend mitteilte, wird der Unternehmer bis zu 25 Prozent der Anteile übernehmen und weitere 300 Millionen US-Dollar (272 Mio. Euro) in das Old-Trafford-Stadion des sportlich derzeit kriselnden Klubs investieren. Allein für die Anteile soll Ratcliffe geschätzt rund 1,3 Milliarden US-Dollar (1,18 Mrd. Euro) zahlen, wie der Sender „BBC“ berichtet. Mehrheitsbesitzer bleibt die bei vielen Fans unbeliebte Glazer-Familie aus den USA.



Zuletzt hatte der katarische Scheich Jassim bin Hamad Al-Thani übereinstimmenden Medienberichten zufolge sein Angebot zum kompletten Kauf des Klubs zurückgezogen. Im Gegenzug für seine Investitionen werden Ratcliffe und seine Firma die Verantwortung für die sportlichen Belange übernehmen. Der Chef des Chemie-Riesen „Ineos“ hat sich bereits im Radsport und im Segeln engagiert. Im Fußballbusiness ist die Firma 2017 beim FC Lausanne-Sport und 2019 beim OGC Nizza eingestiegen, deren einhundertprozentiger Eigentümer Ratcliffe ist. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange noch.


„Ineos“-Ausstieg bei Nizza? Multi-Club-Ownership erstmal kein kritisches Thema


Der 71-Jährige stammt aus der Gegend von Manchester. „Als Junge aus der Region und lebenslanger Anhänger des Klubs“, sei er über den Einstieg bei Man United sehr glücklich, sagte Ratcliffe. Dass er sich mit „Ineos“ weitere Anteile bei Man United dazuholt, scheint nicht ganz unwahrscheinlich. Davon abhängen soll auch, ob Ratcliffe seine Anteile beim OGC Nizza abstößt. Eine Summe von etwas über 90 Mio. Euro kursiert für den Fall eines Komplettverkaufs. Vorerst muss sich Ratcliffe auch mit dem kritischen Thema Multi-Club-Ownership beschäftigen, da er nur ein Viertel der Anteile in Manchester besitzt und die beiden Klubs für keinen Interessenskonflikt im Europapokal sorgen können, wie es im Jahr 2018 bei den Begegnungen von RB Salzburg und Leipzig moniert wurde. Ein mögliches Wechselverbot von einem ausländischen Klub zu einem englischen mit selbem Besitzer hatten die Premier-League-Klubs im November per Votum ausgeschlagen.



Nach Dafürhalten Ratcliffes schöpft Manchester in jüngster Zeit sein Potenzial nicht aus. In der Champions League schied United jüngst durch das 0:1 gegen Bayern München als Gruppenletzter komplett aus dem Europapokal in dieser Saison aus. In der Premier League ist die Mannschaft des niederländischen Trainers Erik ten Hag nach dem 0:2 bei West Ham United am Samstag nur Achter. In englischen Medienberichten wird damit auch intensiv über die Zukunft des noch erfolglosen Ex-Ajax-Coaches spekuliert.


Mitarbeiter
Erik ten Hag
E. ten Hag Alter: 54
Manchester United
Manchester United
Alle Saisons -
Alle Wettbewerbe
Spiele
111
Gewonnen
65
Unentschieden
15
Verloren
31


„Sir Jim und Ineos bringen reichhaltige geschäftige Erfahrung wie auch bedeutende finanzielle Zuwendungen in den Klub ein“, erklärten Avram Glazer und Joel Glazer aus dem United-Klubvorstand. Die Vereinbarung muss unter anderem noch von der Premier League genehmigt werden.



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Letzte Beiträge Newsforum

HansSH Borussia Dortmund U19 HansSH 25.12.2023 - 15:11
Vielleicht kann man den katarischen Scheich Jassim bin Hamad Al-Thani dazu bewegen in Dortmund seine Lager aufzuschlagen. Der BVB wäre für jeden Investor eine Überlegung wert. Und wenn man ganz oben mitspielen will und Ambitionen hat Manchester City, PSG etc. Paroli zu bieten, dann ist der Einstieg eines Investors unausweislich.

Dann könnte der BVB wieder zu altem Ruhm und Standing gelangen. Unser Verein hat so viel Potenzial, wird aber von Watzke und der restlichen Führung runtergewirtschaftet. Alles Schwätzer, die sich aufgrund der Klopp-Jahre einbilden, große Manager zu sein und keine Vision für die Zukunft haben.
Messi-ass VfB Stuttgart Messi-ass 25.12.2023 - 14:15
Fußball ist ein Geschäft wie jeder andere Sport, er ist bisher sogar viel zu wenig kommerzialisiert im Verhältnis zu seiner Reichweite und erst recht im Verhältnis zu anderen Sportarten wie Football oder Basketball. Das ist auch keine neue Erscheinung der letzten fünf bis zehn Jahre. Wieso nun der Einstieg von Ratcliffe bei ManU diese Diskussion auslöst, ist mir nicht ganz bewusst. ManU ist seit je her Marketingmaschine Nummer 1. Genauso ist es fehlgeleitet, auf den monetären Profit zu schauen. Dieser war bisher nur selten die Motivation hinter Vereinskäufen. Es geht stattdessen um Image, Image, Image und Knock-on-Effekte für das Hauptgeschäft der Eigentümer.

Zum emotionalen Aspekt: Ich bezweifle doch stark, dass die meisten, die sich nach der einstigen Romantik zurücksehnen, diese überhaupt miterlebt haben. Würde man die Fans in den Achtzigern nach ihrer Meinung fragen, würden sie sich über exakt dieselbe Kommerzialisierung und Werteverfall aufregen. Wird man Fußballfans in 30 Jahren fragen, dann sehen sie sich nach den glorreichen 2010er Jahren. Es ist Zeit, sich damit abzufinden.

Zum eigentlichen Thema: Gut für ManU selbst, dass nun zumindest jemand anders mit mehr Interesse am sportlichen Erfolg (Nizza als Vergleichsgröße) mitentscheidet.
tt-22 tt-22 25.12.2023 - 13:53
Zitat von Guido31
Zitat von MaRcElO_MoReNo

Ich hoffe so sehr das wir diese Verhältnisse in Deutschland niemals sehen werden. Einfach nur grausam


Liverpool, Arsenal, ManCity, usw.: Alles Investorenclubs. Wie ManU. Was unterscheidet ManU von denen? ManU ist sportlich seit Jahren schlecht gemanagt. Man hat bei ManU jahrelang viele Spieler zu völlig überhöhten Konditionen geholt (Sanchez, Pogba, Ronaldo - um ein paar zu nennen). Und ein Problem, das durch die Brazzo-Zeit partiell auch "meine" Bayern betrifft: Man hat Spieler geholt, die fußballerische Fähigkeiten haben, die zusammen charakterlich aber kein gutes, kein funktionierendes Team ergeben. Dazu wurde bei ManU viele Jahre lang nicht in die Infrastruktur investiert (Stadion, Trainingsanlagen, medizinische Betreuung, ...). Keines dieser Probleme lässt sich per se darauf zurückführen, das ManU ein Investorenclub ist. Alle diese Probleme können auch bei Clubs auftreten, die noch ein Verein sind und noch den Mitgliedern gehören.


Ich glaube dem Verfasser des Ursprungsposts geht es einfach darum ,dass irgendjemand sich den Verein unter den Nagel krallen kann und damit nahezu machen kann was er will...
Diese Ansicht teile ich auch mit ihm...

United hat seit der Glazer-Übernahme soviel finanzielle Power eingebüßt, wie kein anderer Club auf der Ebene der Topclubs, einfach nur weil die Besitzer beschlossen haben sich die entsprechenden Werte einzuverleiben.