29.06.2022 - 07:15 | Quelle: Transfermarkt.es | Lesedauer: unter 8 Min.
FC Barcelona
Robert Lewandowski
Transfers und Gerüchte im Blick 

Mit Lewandowski, aber ohne Dembélé? So könnte Barcelona 2022/23 spielen

Mit Lewandowski, aber ohne Dembélé? So könnte Barcelona 2022/23 spielen
©TM/IMAGO

„Das ist im Moment unsere Priorität“, sagte FC Barcelonas Vereinspräsident Joan Laporta im März darüber, den Verein für die Zukunft auf gesunde und verantwortungsvolle Weise aufzubauen. Die Katalanen belegten in der abgelaufenen Saison den zweiten Tabellenplatz hinter Meister Real Madrid und sicherten sich damit erneut die Teilnahme an der „Königsklasse“. Dass es dazu kam, ist Trainer Xavi zu verdanken, der im November vergangenen Jahres die Mannschaft auf Rang neun übernahm und nach oben führte. Nun steht der Ex-Profi vor seiner ersten vollen Saison mit dem spanischen Top-Klub, bei dem ein Kaderumbruch zu erwarten ist. Transfermarkt-Schülerpraktikant Laurens wirft einen Blick auf die bereits getätigten Transfers, aktuelle Gerüchte und wie Barça in der kommenden Spielzeit auflaufen könnte.



Bei fünf Spielern steht bereits fest, dass sie den Verein nach dieser Saison verlassen werden. Die höchsten Einnahmen generierte der spanische Top-Klub bislang mit Philippe Coutinho (30), der nach seiner Leihe zu Aston Villa für 20 Mio. Euro fest von den Engländern verpflichtet wurde. Damit trennen sich die Wege zwischen Coutinho und Barça nach rund viereinhalb Jahren endgültig. Anfang 2018 war der Brasilianer noch für 135 Mio. Euro vom FC Liverpool nach Barcelona gewechselt, wo er nach Ousmane Dembélé (25) der zweitteuerste Einkauf der Vereinsgeschichte ist. Neben Coutinho erzielte die Blaugrana auch eine Ablöse für Ferran Jutglà (23) aus der Reserve. Den Stürmer zieht es für 5 Mio. Euro zum FC Brügge nach Belgien.



Derweil wird der auslaufende Vertrag mit Dani Alves (39) nicht verlängert. Der Rechtsverteidiger verabschiedet sich damit zum zweiten Mal, nachdem er bereits zwischen 2008 und 2016 erfolgreich für Barça aktiv war. Insgesamt 407-mal lief der Brasilianer für die Katalanen auf und sammelte dabei 22 Tore, 104 Vorlagen und zahlreiche Titel. Zudem stehen die Leihspieler Adama Traoré (26; Wolverhampton) und Luuk de Jong (31; Sevilla) vor der Rückkehr zu ihren Stammklubs – obwohl Barça bei beiden Profis eine Kaufoption hält. Die zwei Angreifer wurden unter Xavi jedoch nur spärlich eingesetzt.


FC Barcelona: De Jong soll Einnahmen einspielen – Niederländer denkt an Verbleib


Gerüchte halten sich hartnäckig, wonach weitere Spieler den FC Barcelona verlassen könnten. Der Klub ist ohnehin auf der Suche nach Einnahmen für Neuzugänge. Einem Bericht der katalanischen Zeitung „Mundo Deportivo“ zufolge haben Riqui Puig (20), Martin Braithwaite (31), Óscar Mingueza (23) und Samuel Umtiti (28) keine Zukunft mehr in Barcelona und sollen verkauft werden. An Mingueza soll es u.a. Interesse aus der Bundesliga von Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim geben.


Zudem wird Frenkie de Jong (25) weiterhin mit einem Wechsel zu Manchester United in Verbindung gebracht, wo der Mittelfeldspieler mit Erik ten Hag auf einen alten Weggefährten treffen würde. Unter dem Trainer absolvierte de Jong in gemeinsamen Tagen bei Ajax 59 Spiele mit sieben Torbeteiligungen. Barça soll nicht abgeneigt sein, den Niederländer abzugeben. De Jong, der 2019 für 85 Mio. Euro Ablöse aus Amsterdam kam, beschäftigt sich derweil nicht mit einem vorzeitigen Abschied. Sein Vertrag ist noch bis 2026 gültig. „Barcelona ist einfach mein Traumklub. Auch schon von klein auf“, sagte de Jong kürzlich. Transferexperte Fabrizio Romano zufolge hat Man United ein erstes Angebot für den Nationalspieler in Höhe von 60 Mio. Euro plus 10 Mio. Euro an möglichen Boni abgegeben, das jedoch von Barça abgelehnt wurde. Beide Klubs sollen sich aber weiterhin im Austausch befinden.



FC Barcelona bietet für Lewandowski – Laporta: Zwei Spieler „in trockenen Tüchern“


Während Barça auf Einnahmen aus Verkäufen wartet, tut sich in Sachen Neuzugänge erst einmal nichts. Zumindest offiziell. Dennoch wird bei der Blaugrana ein Umbruch in der Sommer-Transferperiode erwartet. Gesicht dieses Umbruchs könnte Robert Lewandowski (33) werden, der den FC Bayern nach acht Jahren verlassen will und mit einem Wechsel nach Barcelona liebäugelt. „Ich will mehr Emotionen in meinem Leben“, betonte der Pole zuletzt. Die Münchner sträuben sich derweil gegen einen Verkauf des Angreifers, dessen Vertrag bis 2023 gültig ist und auch erfüllt werden soll. Der FC Barcelona hat Medienberichten zufolge schon im Mai eine Offerte von 32 Mio. Euro plus 5 Mio. Euro an möglichen Boni an den deutschen Rekordmeister gesendet, der darauf jedoch nicht reagierte.


Die Katalanen sollen nun ein weiteres Angebot von rund 40 Mio. Euro planen, heißt es. Helfen könnte vor allem, dass eine deutliche Mehrheit der Mitglieder des spanischen Top-Klubs jüngst zwei Vorschläge von Vereinspräsident Laporta zur kurzfristigen Erschließung neuer Einnahmequellen annahm. Die Katalanen hoffen, dass damit schon in den nächsten Wochen rund 600 Mio. Euro in die leeren Klubkassen fließen.



Mit den frischen Geldern könnten auch die vor einem Abschluss stehenden Transfers von Franck Kessié (25; Milan) und Andreas Christensen (26; Chelsea) finalisiert werden. Beide Spieler sind aufgrund ihrer auslaufenden Arbeitspapiere ablösefrei zu haben. Schon im März verriet Laporta, dass der Klub zwei Spieler mit Vertragsende 2022 „in trockenen Tüchern“ habe. Konkrete Namen nannte der Klubboss aber nicht. Zumindest Christensen ließ in einem Interview mit der dänischen Zeitung „B.T.“ aber wissen, dass er darauf hoffe, dass der Transfer „bald“ verkündet werde. Neben dem Dänen könnte mit César Azpilicueta (32) ein weiterer Spieler von Chelsea zum FC Barcelona wechseln.


Marktwert
César Azpilicueta
C. Azpilicueta Rechter Verteidiger
3,00 Mio. €


Der Spanier soll sich laut der mit Vorsicht zu genießenden Zeitung „AS“ mit Barça einig sein. Für den Nationalspieler würde aufgrund seines bis 2023 gültigen Kontrakts aber eine Ablöse fällig werden, die sich dem Journalisten Santi Ovalle zufolge auf weniger als 5 Mio. Euro belaufen soll. Während Azpilicueta eine potenzielle Verstärkung für die rechte Abwehrseite wäre, wird auch Benficas Linksverteidiger Alejandro Grimaldo (26) beim FC Barcelona gehandelt. Der frühere Jugendspieler war zwischen 2008 und 2016 in La Masia aktiv. Nach Angaben des portugiesischen Journalisten Pedro Almeida ist Barça bereit, Benfica ein Angebot zwischen 20 und 25 Mio. Euro für den Abwehrspieler vorzulegen. Grimaldo soll aber nicht die höchste Priorität in dieser Transferperiode haben.



Stattdessen gilt insbesondere der Offensivbereich als Baustelle, wo sich auf der rechten Außenbahn nach Traorés Leihende und dem drohenden Abgang Dembélés aufgrund seines auslaufenden Vertrags eine Lücke auftut. Als Kandidat wurde lange Raphinha (25) von Leeds United gehandelt, der aufgrund des gesicherten Klassenerhalts der Engländer teurer werden würde als erhofft. Der Brasilianer wäre bei einem Abstieg per Ausstiegsklausel für 25 Mio. Euro zu haben gewesen, hieß es. Barça ist laut „Goal“ inzwischen aus dem Werben um den Angreifer ausgeschieden, der FC Arsenal steht demnach vor einer Verpflichtung. Rund um mögliche Neuzugänge beim FC Barcelona fällt auch immer wieder der Name Ángel Di María (34).


Marktwert
Ángel Di María
Á. Di María Rechtsaußen
4,00 Mio. €


Der Argentinier wird Paris Saint-Germain nach dieser Saison nach sieben Jahren ablösefrei verlassen. Die „Marca“ brachte den Angreifer zuletzt als kostengünstige Option für den Fall, dass sich andere Möglichkeiten aufgrund der finanziellen Einschränkungen der Katalanen nicht realisieren lassen, ins Spiel. Neben Barça gilt Juventus als ernsthafter Konkurrent im Werben um die Verpflichtung des Ex-Profis von Erzrivale Real Madrid.


Ein weiterer Profi, der mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wird, ist Carlos Soler (25) vom FC Valencia. Der spanische Nationalspieler wäre ein möglicher Nachfolger de Jongs, falls dieser den Klub verlassen sollte. Soler steht bei den „Fledermäusen“ bis 2023 unter Vertrag, eine Verlängerung ist laut der katalanischen Zeitung „Sport“ aufgrund wirtschaftlicher und sportlicher Gründe sehr unwahrscheinlich. Barça soll sich deshalb bereits über Solers Situation informiert und in Erfahrung gebracht haben, ob sich der Mittelfeldspieler einen Wechsel vorstellen könne. Die „AS“ nannte zuletzt eine Ablöse von 20 Mio. Euro. Neben Barça sollen sich auch Atlético Madrid und die SSC Neapel für den Rechtsfuß interessieren.


Leistungsdaten
Carlos Soler
C. Soler Zentrales Mittelfeld
FC Valencia
FC Valencia
Gesamte Leistungsdaten
Alle Wettbewerbe
Spiele
226
Tore
36
Vorlagen
31


FC Barcelona: Top-Talent Gavi vor Verlängerung – Geht Dembélé?


Im Mittelfeld werden die Katalanen aller Voraussicht nach mit Top-Talent Gavi (17) verlängern. Das bestätigte kürzlich Präsident Laporta. „Der neue Vertrag von Gavi steht kurz vor dem Abschluss – wir sind in der Endphase“, sagte der 59-Jährige. Gavi, der bereits 46 Spiele (zwei Tore/sechs Vorlagen) für den Klub bestritt, ist vertraglich nur bis kommendes Jahr gebunden. Ein neues Arbeitspapier bis 2027 inklusive einer Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro steht im Raum. Der gleiche Betrag ist bei sieben weiteren Spielern aus dem spanischen Oberhaus im Vertrag verankert, darunter Pedri (19), Ansu Fati (19) und Ronald Araújo (23).



Während die Blaugrana mit Gavi die Zusammenarbeit wohl ausdehnen wird, sieht es bei Dembélé zurzeit anders aus. Der frühere Dortmunder ist neben Alves der einzige Spieler bei Barça, dessen Arbeitspapier in diesem Jahr ausläuft. Der mit seinem Wechsel 2017 für 145 Mio. Euro vom BVB nach Barcelona teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte steht vor einem ablösefreien Abgang. „Cadena SER“ berichtete zuletzt, dass der Franzose die Katalanen wohl verlassen wird. „AS“ zufolge hat Dembélé das bis dato letzte Vertragsangebot des Klubs abgelehnt. Eine weitere Offerte soll es nicht mehr geben, wobei sich die Wasserstandsmeldungen diesbezüglich quasi täglich ändern. So könnten sich die Wege zwischen dem ehemaligen Nationalspieler und Barça nach fünf Jahren und 149 Partien, in denen er an 66 Toren direkt beteiligt war, trennen. Chelsea und der FC Bayern gelten als potenzielle Abnehmer.


Barça-Fan „Emu10“ schreibt im Forum über die Situation: „Dass Dembélé immer noch mit Barça verhandelt, zeigt, dass deren Plan nicht aufging. Vermutlich sind andere Angebote nur minimal besser, so dass er noch nicht unterschrieben hat und sich schwertut, wirklich zu gehen, wegen nur ein paar Kröten mehr. Wären die Angebote viel besser als erhofft, wäre er schon weg. Wären sie deutlich schlechter, hätte er wohl schon verlängert. Er hofft vermutlich, dass Barça noch mal leicht nach oben anpasst. Hier dreht man sich im Kreis und spielt auf Zeit, aber auch die Dembélé-Seite weiß, dass ein Ende gefunden werden muss, weil auch ihnen die Zeit ausgeht.“


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Trockenobst RasenBallsport Leipzig Trockenobst 29.06.2022 - 14:57
Zitat von Tre_CooL
Zitat von Trockenobst

Gegenfrage: Welcher Transfersommer jüngerer Vergangenheit machte Sinn?

Halte auch das Lewandowski-Abenteuer für eine ausgemachte Schnapsidee. Man hat mit Aubameyang einen Torgaranten, warum wieder 90 Millionen Nettogehalt einem 34-37 jährigen (zugegeben Weltklasse, aber auch er wird abbauen) Stürmer plus 40 Millionen Ablöse verballern?
Das Paket kostet auf 3 Jahre 200 Millionen. WOZU.

Mmh.
Also ich weiß ja nicht, aber da hab ich wohl mal wieder andere Zahlen gelesen. Es wurde sogar von "Gehaltsverzicht" von Lewandowski gesprochen in Bezug auf 18-19 Mio. brutto Gehalt pro Jahr bei Barca im Vergleich zu seinen ca. 22-24 Mio. bei Bayern. Was natürlich eh schon recht relativ ist, wenn man dabei einen 1Jahresrestvertrag gegen einen 3Jahresvertrag tauscht. Die eine oder andere Prämie würde vermutlich hier wie dort noch dazukommen. Trotzdem wären das wohl eher 100 als 200 Mio.
Aber auch bei der Zahl bin ich mir aktuell nichso ganz sicher, ob das allzu sinnvoll wäre...aber zumindest sinnvoller als mit 30 Mio. netto pro Jahr. schief


Meinte natürlich 30 Millionen brutto (mein Fehler) in der Annahme, dass er primär des Geldes wegen geht und daher mehr verdienen will als bei Bayern (Steigerung 25->30 Millionen).
3x30 sind wir schon auf 90 Milllionen plus 40 Millionen Ablöse + 10 Boni plus 20 Millionen Beraterentgelt plus etwaige andere Prämien sind wir im Bereich 160-180 Millionen.
Nicht ganz meine 200 Millionen, trotzdem zu hoch in Anbetracht eines Aubameyang im Kader.

Aber gut, wenn er ein Gehaltsminus auf 18-19 Millionen akzeptiert reduziert sich die Summe natürlich.
Aber im Prinzip sind sowohl 100 Millionen als auch 200 Millionen zu viel für ein Upgrade Auba->Lewa.
Und ein potentielles Millionengrab bis er 37 ist, zumal nicht gesagt ist, dass er ins System passt. Wäre nach Coutinho und Griezmann nicht unwahrscheinlich.
datindurstig datindurstig 29.06.2022 - 12:44
Moin..
Ich antworte mal hier..

Nicht zu vergessen.. einer der Spitzenverdiener kommt von seiner Ausleihe ja auch wieder zurück (Pjanic).
Finde den in der BL auch sehr interessant (flexibel im MF einsetzbar, Super Technik, Standards!!!) ..
FCB, RB oder BVB?!

Vertrag bis 2024 .. wird entweder nochmal verliehen oder direkt verkaufen.. Mal abwarten..
Glaub` aber nicht, dass er bei BARCA bleibt..

Habe fertICH ..
Tre_CooL Tre_CooL 29.06.2022 - 12:30
Zitat von Trockenobst
Gegenfrage: Welcher Transfersommer jüngerer Vergangenheit machte Sinn?

Halte auch das Lewandowski-Abenteuer für eine ausgemachte Schnapsidee. Man hat mit Aubameyang einen Torgaranten, warum wieder 90 Millionen Nettogehalt einem 34-37 jährigen (zugegeben Weltklasse, aber auch er wird abbauen) Stürmer plus 40 Millionen Ablöse verballern?
Das Paket kostet auf 3 Jahre 200 Millionen. WOZU.

Mmh.
Also ich weiß ja nicht, aber da hab ich wohl mal wieder andere Zahlen gelesen. Es wurde sogar von "Gehaltsverzicht" von Lewandowski gesprochen in Bezug auf 18-19 Mio. brutto Gehalt pro Jahr bei Barca im Vergleich zu seinen ca. 22-24 Mio. bei Bayern. Was natürlich eh schon recht relativ ist, wenn man dabei einen 1Jahresrestvertrag gegen einen 3Jahresvertrag tauscht. Die eine oder andere Prämie würde vermutlich hier wie dort noch dazukommen. Trotzdem wären das wohl eher 100 als 200 Mio.
Aber auch bei der Zahl bin ich mir aktuell nichso ganz sicher, ob das allzu sinnvoll wäre...aber zumindest sinnvoller als mit 30 Mio. netto pro Jahr. schief