Öffentliche Schelte von OM-Berater Benatia für Clauss – Spielergewerkschaft: „Ekelhaft“

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In Frankreich ist ein heikler Streit bei Olympique Marseille ausgebrochen. Mit dabei zwei Protagonisten, die auch in Deutschland bekannt sind, sowie die französische Spielergewerkschaft UNFP, die heftige Kritik an der Klubführung von OM und am früheren Bayern-Profi Medhi Benatia übte. Letzterer, der als Berater des Managements beim Traditionsklub beschäftigt ist, hatte öffentlich gegen den einstigen Bielefelder Rechtsverteidiger und heutigen Nationalspieler Jonathan Clauss geschossen.

Leistungsdaten

J. Clauss Rechter Verteidiger

Olympique Marseille

Gesamte Leistungsdaten–
Alle Wettbewerbe

Spiele

83

Tore

7

Vorlagen

22

Es gibt nicht wenige Stimmen, die in französischen Medien dem Profi Clauss ein Verhaltensproblem attestieren. Auch nach der Schelte für den Spieler, die Benatia im TV bei „Canal+“ vortrug, stellten sich einige auf die Seite des Ex-Münchners. Von der UNFP hätten die Worte in Richtung Benatia und OM-Boss Pablo Longoria kaum deutlicher sein können. „Beschämend“ und „ekelhaft“ sei das Vorgehen des Klubs und dessen Beraters, so die Worte der Gewerkschaft, die den Verantwortlichen vorwirft, dass immer wieder Spieler für Probleme im Verein verantwortlich gemacht werden.

„Nach dem, was über Jonathan Clauss gesagt wurde, wird es für ihn nicht einfach sein, auf dem Platz die Qualitäten unter Beweis zu stellen, die ihn zu einem Verteidiger machen, auf den Didier Deschamps im Vorfeld der nächsten EM setzt“, monierte die UNFP. Auch könne die Attacke Benatias die Klubsuche von Clauss beeinträchtigen. Nach der laufenden Saison hat der 2022 für 7,5 Millionen Euro verpflichtete Nationalspieler noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr.

OM stellte Clauss im Winter auf Transfermarkt – Benatia: Verhalten grenzwertig

Benatia hatte Clauss etwa fehlende Einsatzbereitschaft unterstellt und sich daran gestört, dass der Spieler in der Partie gegen Monaco im Januar (2:2) nach rund einer halben Stunde um eine verletzungsbedingte Auswechslung gebeten hatte, während die Personaldecke bei OM sehr dünn gewesen sei. Benatia sagte zudem: „Als ich im November ankam, wurde ich vor zwei, drei Spielern gewarnt, deren Verhalten teilweise etwas grenzwertig war. Jonathan war einer dieser Spieler. Ich weiß, dass er mehrmals ins Büro des Trainers gerufen wurde, um ihm zu erklären, was man von ihm als Führungspersönlichkeit und als französischer Nationalspieler erwarten würde. Wir dachten, die Nachricht sei angekommen, leider war das nicht der Fall.“

Nach dem besagten Spiel gegen Monaco habe es die Klubführung so interpretiert, dass Clauss den Verein noch im Winter-Transferfenster verlassen wolle. Man nahm noch in der Nacht der Partie Kontakt zum Berater auf und stellte den Spieler offenkundig auf den Markt. Der FC Bayern wurde als Kandidat genannt. „Aber es gab kein Angebot“, resümierte Benatia und ergänzte: „Er spielt, es gibt kein Problem, wir werden am Ende der Saison sehen, was passiert.“ Seit dem Vorfall habe sich die Situation zunächst etwas entspannt.