„Habe mich bereits entschieden“
Osimhen deutet Neapel-Abschied an – Selbst verantwortlich für Scheitern in Wolfsburg
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Das Jahr 2023 war für Victor Osimhen ein titelreiches: Meister mit SSC Neapel, wertvollster Spieler und als erster Afrikaner Torschützenkönig der Serie A sowie Italiens und Afrikas Fußballer des Jahres. Während er mit den Azzurri in der laufenden Saison weit vom Meisterschaftskampf entfernt ist, will der 25-Jährige mit Nigeria beim aktuell laufenden Afrika-Cup seine Erfolgsserie ausbauen und den vierten Titel für die „Super Eagles“ sichern. Trotz Vertragsverlängerung im vergangenen Dezember scheint Osimhens Zukunft im Sommer aber offener denn je zu sein.
Historische Bilder: Neapel feiert 3. Scudetto am Vesuv, ein Toter bei Titelparty
Mit einem Platzsturm der mitgereisten Fans ...
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... begann für die Napoli-Fußballer in Udine die historische Meisterfeier ...
... daheim in Neapel waren die Tifosi auf den Straßen und Plätzen ...
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... da schon längst in eine lange Partynacht gestartet.
Nach 33 Jahren Warten haben die Süditaliener ...
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... den Gewinn ihres dritten Scudetto perfekt gemacht und eine famose Saison gekrönt.
In Udine wurden manche von den Emotionen überwältigt ...
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... dem eigentlich recht coolen Trainer Luciano Spalletti kamen im TV-Interview die Tränen, als er im Moment des Triumphs an den verstorbenen Bruder erinnerte.
Beim Blick auf die Live-Bilder aus Neapel ...
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... sprach der Coach von der „größten Genugtuung“.
Das 1:1 bei Udinese machte den vorzeitigen Triumph perfekt ...
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... , fünf Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung des SSC auf das zweitplatzierte Lazio Rom 16 Punkte.
„Diese Meisterschaft ist super-verdient“ ...
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... resümierte Kapitän Giovanni di Lorenzo, dessen Haare später am Abend noch in blauer Farbe schimmern sollten.
In der Kabine war der Europameister wie viele seiner Kollegen ...
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... der Dose Haarfärbespray nicht entkommen.
Man könne die Rückkehr nach Neapel und die Feier ...
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... am Vesuv kaum noch erwarten, gaben die Profis unabhängig voneinander zu Protokoll.
Die war daheim in der Hafenstadt ...
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... am Fuße des Vesuvs schon im vollen Gange.
Kein Wunder, mussten die Fans doch lange ...
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... auf den dritten Titel in der Serie A nach 1987 und 1990 warten.
Die beiden ersten Serie-A-Titel fielen ...
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... in die Napoli-Ära von Weltstar Diego Armando Maradona.
60.000 Fans hatten sich am Donnerstag das entscheidende Gastspiel ...
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... bei Udinese gemeinsam auf Leinwänden des nach Maradona benannten Stadions angesehen.
Danach ging es in die Innenstadt. Aus allen Ecken der Stadt schossen ...
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... die Fans Feuerwerksraketen in den Himmel, ähnlich wie um Mitternacht an Silvester.
Auf der Piazza del Plebiscito nahe des Hafens drängten sich die Anhänger ...
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... sangen und feierten, schwenkten Fahnen und brannten Leuchtraketen ab.
Ein Großaufgebot der Polizei sollte dafür sorgen ...
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... , dass die Feiern friedlich blieben. Dennoch wurden schon bald Zwischenfälle registriert.
In Udine wurden nach einem Gedränge infolge des Platzsturms ...
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... acht Fans medizinisch betreut, wie der Präfekt mitteilte.
Insgesamt seien mehr als 200 Neapolitaner ...
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... in die Notaufnahmen gekommen, berichtete die „Gazzetta dello Sport“ am Morgen, rund 100 davon mit mittelschweren und schweren Verletzungen.
Ein Mann ist im Rahmen der Partynacht erschossen worden ...
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... berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Verweis auf die Polizei. Drei weitere Menschen kamen mit Schussverletzungen in die Klinik, viele Menschen verletzten sich durch Pyrotechnik an den Händen, auch etliche Stichwunden wurden verzeichnet.
„Jetzt bin ich bei Napoli, ich habe einen neuen Vertrag unterschrieben und genieße meine Zeit dort“, sagte der Torjäger im Interview mit „CBS Sports“ und betonte, dass alles gut laufe. Allerdings deutete Osimhen auch nebulös an: „Für das Ende der Saison habe ich mich bereits entschieden, ich weiß genau, was ich in meiner Karriere machen will.“ In seinem neuen Kontrakt soll eine Ausstiegsklausel integriert sein, die sich auf eine Summe zwischen 120 Millionen und 130 Millionen Euro beläuft.
„Ich habe schon einen Plan und weiß, was ich als Nächstes tun will“, ließ Osimhen durchblicken, der nach einem schwierigen Start in seiner Profikarriere beim VfL Wolfsburg über die Stationen RSC Charleroi und LOSC Lille im Sommer 2020 für 75 Mio. Euro bei Napoli landete. Für den SSC stehen bis dato 67 Tore in 119 Einsätzen zu Buche. Noch schweigt Osimhen über seinen genauen Plan: „Jetzt möchte ich die Saison gut abschließen, mich mit meiner Tochter entspannen, über mein Leben nachdenken und dann endlich die Entscheidung bekannt geben, die ich bereits getroffen habe.“
Zwei Auszeichnungen für Mané: Afrikas Fußballer des Jahres im Überblick
1993: Rashidi Yekini (Vitória Setúbal) - Nigeria
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1994: Emmanuel Amunike (Sporting Lissabon) - Nigeria
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1995: George Weah (PSG) - Liberia
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1996: Nwankwo Kanu (Ajax) - Nigeria
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1997: Victor Ikpeba (AS Monaco) - Nigeria
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1998: Mustapha Hadji (Deportivo La Coruna) - Marokko
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1999: Nwankwo Kanu (Arsenal) - Nigeria
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2000: Patrick M'Boma (Cagliari) - Kamerun
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2001: El-Hadji Diouf (RC Lens) - Senegal
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2002: El-Hadji Diouf (RC Lens) - Senegal
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2003: Samuel Eto’o (RCD Mallorca) - Kamerun
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2004: Samuel Eto’o (RCD Mallorca) - Kamerun
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2005: Samuel Eto’o (FC Barcelona) - Kamerun
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2006: Didier Drogba (Chelsea) - Elfenbeinküste
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2007: Frédéric Kanouté (FC Sevilla) - Mali
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2008: Emmanuel Adebayor (Arsenal) - Togo
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2009: Didier Drogba (Chelsea) - Elfenbeinküste
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2010: Samuel Eto’o (Inter) - Kamerun
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2011: Yaya Touré (Man City) - Elfenbeinküste
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2012: Yaya Touré (Man City) - Elfenbeinküste
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2013: Yaya Touré (Man City) - Elfenbeinküste
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2014: Yaya Touré (Man City) - Elfenbeinküste
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2015: Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) - Gabun
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2016: Riyad Mahrez (Leicester) - Algerien
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2017: Mohamed Salah (Liverpool) - Ägypten
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2018: Mohamed Salah (Liverpool) - Ägypten
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2019: Sadio Mané (Liverpool) - Senegal
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2022: Sadio Mané (FC Bayern) - Senegal
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2023: Victor Osimhen (SSC Neapel) - Nigeria
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Im vergangenen Sommer hatte Osimhen noch den finanziellen Verlockungen von Al-Hilal aus der Saudi Pro League widerstanden, zuletzt wurde er vor allem bei englischen Top-Klubs wie Chelsea oder Liverpool gehandelt. „Es kursieren Gerüchte über mich, die mich mit der Premier League in Verbindung bringen. Das scheint so zu sein, wenn man einer der gefragtesten Stürmer der Welt ist“, sagte Osimhen. „Die Premier League ist eine der größten und stärksten Ligen der Welt.“
Im Interview mit dem „Guardian“ äußerte sich der Angreifer hingegen defensiver zu seiner Zukunft. „Ich muss meinen Vertrag einhalten“, so Osimhen, der bis 2026 an Napoli gebunden ist. „Was auch immer im Sommer passiert, jeder wird es wissen. Jetzt bin ich erst einmal beim Afrika-Cup und konzentriere mich darauf.“ Dort will er nach dem Titel bei der U17-WM und U23-Afrikameisterschaft 2015 auch endlich mit der A-Nationalmannschaft eine Trophäe in die Luft stemmen.
Neapel-Torjäger Osimhen erinnert sich an schwierigen Start beim VfL Wolfsburg
„Ich möchte mit dieser großartigen Mannschaft etwas gewinnen. Ich möchte den Nigerianern etwas bieten, an das sie sich erinnern werden. Ich werde alles geben, um mit dem Pokal nach Hause zu kommen“, erklärte der schon fürs Achtelfinale qualifizierte Osimhen, der weiß, dass seine Fußballkarriere auch ganz anders hätte verlaufen können – und zwar sehr schlecht. Sein Wechsel nach Wolfsburg im Jahr 2017 verlief nicht nach Plan. Es gelang ihm nicht, sich bei den „Wölfen“ durchzusetzen. Osimhen war am Ende nur noch enttäuscht und frustriert.
Mit 3 Bundesliga-Profis: Das waren die 15 wertvollsten Spieler beim Afrika-Cup 2024
15 Ibrahim Sangaré (Nottingham) | Elfenbeinküste | Marktwert: 32 Mio. €
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Stand: 9. Januar 2024
10 Pape Matar Sarr (Tottenham) | Senegal | Marktwert: 35 Mio. €
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10 Nicolas Jackson (Chelsea) | Senegal | Marktwert: 35 Mio. €
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10 Frank Anguissa (Napoli) | Kamerun | Marktwert: 35 Mio. €
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10 Ismaël Bennacer (AC Milan) | Algerien | Marktwert: 35 Mio. €
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10 Odilon Kossounou (Bayer 04) | Elfenbeinküste | Marktwert: 35 Mio. €
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9 Nayef Aguerd (West Ham) | Marokko | Marktwert: 38 Mio. €
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5 Ousmane Diomande (Sporting) | Elfenbeinküste | Marktwert: 40 Mio. €
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5 Edmond Tapsoba (Bayer 04) | Burkina Faso | Marktwert: 40 Mio. €
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5 André Onana (Man United) | Kamerun | Marktwert: 40 Mio. €
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5 Serhou Guirassy (VfB Stuttgart) | Guinea | Marktwert: 40 Mio. €
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4 Mohammed Kudus (West Ham) | Ghana | Marktwert: 45 Mio. €
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2 Mohamed Salah (Liverpool) | Ägypten | Marktwert: 65 Mio. €
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2 Achraf Hakimi (PSG) | Marokko | Marktwert: 65 Mio. €
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1 Victor Osimhen (Napoli) | Nigeria | Marktwert: 110 Mio. €
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„Es gab eine Zeit, in der ich mit meinem ehemaligen Berater sprach und ihm sagte, dass ich bereit sei, zu einem Dritt- oder Viertligisten in Deutschland zu gehen, da ich nur spielen wolle“, erinnerte sich Osimhen. „Mein ganzes Leben war ein Kampf, aber ich habe mich immer durchgesetzt.“ In 16 Partien für die Wolfsburger blieb er torlos. „Was auch immer dort passiert ist, ich übernehme die volle Verantwortung dafür. Es war meine Entscheidung, nach Wolfsburg zu gehen, um zu versuchen, mich zu verbessern, denn ich wusste, dass ich nach der WM in Chile immer noch in der Entwicklung steckte. Ich hatte Mario Gómez dort, Divock Origi auch. Ich musste von diesen Leuten lernen.“
Die Zeit beim VfL sei nicht einfach gewesen. „Ich kann nicht lügen: Am Anfang war es sehr zehrend. Ich war der beste Torschütze bei der U17-WM und wurde zum zweitbesten Spieler des Turniers gewählt, aber als ich sah, wie meine Karriere abfiel und die Leute alle möglichen Dinge über mich sagten … Ich weiß, was für ein Spieler ich bin und welche Qualität ich habe. Ich wusste, dass nur eine Saison mein Leben für immer verändern würde“, sagte Osimhen, der diesen Moment 2018/19 per Leihe beim RSC Charleroi erlebte.
„Ich wurde von zwei belgischen Vereinen abgelehnt, bevor ich die Möglichkeit hatte, auf Leihbasis bei Charleroi zu spielen“, führte er aus. In 36 Spielen gelangen ihm 20 Tore, seitdem traf er jede Saison zweistellig. „Mein Wechsel nach Belgien (…) war der Wendepunkt in meinem Leben. Ich verdanke meinen Erfolg dem Präsidenten des Vereins und den Menschen in Charleroi, die ihre Liebe und ihr Vertrauen in einen 19-jährigen Jungen setzten, der versuchte, sich zu etablieren.“