Präsidentschaftswahl 2015 - FC Barcelona

12.06.2015 - 00:53 Uhr
nun ist es also offiziell eröffnet. das rennen um die präsidentschaft beim fc barcelona. für hochspannung ist gesorgt. das rennen ist so offen wie selten zuvor, da bei den vergangenen wahlen jeweils im vorfeld sich ein klarer favorit herauskristallisiert hat. dieses jahr dürfte es sehr eng und spannend werden.

ramon adell, übergangspräsident von barcelona, hat das datum für die wahlen auf den 18. juli 2015 fest gesetzt. die wahl findet natürlich in barcelona statt und die urnen sind von 09:00 - 21:00 uhr geöffnet. die stimmabgabe ist nur vor ort möglich. somit muss jeder socio nach barcelona reisen um die stimme abgeben zu können.

in einer ersten phase müssen die anwärter auf die präsidentschaft mind. 2'534 gültige (!!) unterschriften von vereinsmitgliedern einreichen, welche ihre kandidatur unterstützen. kandidaten, welche diese anzahl nicht erreichen, können am 18. juli nicht gewählt werden. die deadline für die abgabe der unterschriften ist der 4. juli 2015.

es werden voraussichtlich 6 kandidaturen versuchen an die macht zu kommen:

kandidatur 1: josep maria bartomeu.
der bisherige präsident des fc barcelona stellt sich der wiederwahl. zusammen mit ihm werden auch sämtliche bisherige vorstandsmitglieder diese kandidatur unterstützen. ausnahme: toni freixa, welcher selber kandidiert und finanzchef faus, welcher sich wieder auf seine berufliche tätigkeit ausserhalb des klubs konzentrieren wird.

bartomeu hat durch das triple enormen aufwind erhalten und möchte im wahlkampf mit dem namen des sportdirektors punkten. lange zeit war migual angel nadal favorit, aber nun mehren sich die gerüchte, dass er nicht der sportdirektor von bartomeu ist sondern ex-barca spieler roberto fernandez.

bartomeu dürfte das geheimniss nächsten mittwoch lüften, dann plant er nämlich seine kandidatur vorzustellen inkl. seinem team (was wie gesagt praktisch ausnahmslos aus dem aktuellen barca-vorstand besteht).

als nachfolger von finanzchef faus (siehe oben) möchte bartomeu wohl enric crous für seine kandidatur gewinnen. crous ist general manager des bierunternehmens estrella DAMM (auch sponsor zurzeit bei barca) und gilt als einer der erfolgreichsten unternehmer kataloniens.

heute hörte man gerüchte laut werden, dass bartomeu in gesprächen mit jordi roche steht. diesen möchte er gerne im vorstand haben. roche ist sehr angesehen in katalonien und war auch schon präsident des katalonischen fussballverbandes.

kandidatur 2: joan laporta.
der ex-präsident von barcelona hat sich zwar öffentlich noch nicht festgelegt, ob er antreten wird oder nicht, aber es gibt eigentlich kaum zweifel daran, dass er dies in kürze tun wird. mit einem entsprechenden statement wird anfangs nächster woche gerechnet.

laporta dürfte der grosse herausforderer von bartomeu sein. über laporta muss man nicht viel sagen, weil er bereits präsident war und ein bekanntes gesicht ist. auf der einen seite ist er der erfolgreichste präsident in der geschichte barcelonas, auf der anderen seite hat er viel schlagzeilen gemacht durch seine verschwenderische finanzpolitik zum schluss.

laporta hat sehr viel charisma und hat es schon einmal geschafft eine breite masse an barca-socios für sich zu begeistern. man darf gespannt sein, ob ihm das ein zweites mal gelingt. er galt lange als topfavorit, aber die gute arbeit von bartomeu in den letzten 2-3 monaten hat ihn in den umfragen viel an terrain gekostet.

über seine kandidatur gibt es bisher wenig zu berichten, da er offiziell sich noch bedeckt hält. gerüchten zufolge möchte er aber carles puyol als sportdirektor. puyol ist natürlich eine vereinslegende, sehr beliebt und eng befreundet mit luis enrique. auch eric abidal soll teil von laporta's team sein.

eines ist aber wohl so sicher wie das armen in der kirche: wer laporta kennt, weiss das der mann mit einem überzeugenden projekt um die ecke kommen wird und sicher einige klingende namen am start haben wird.

kandidatur 3: augusti benedito.
benedito ist bereits bei der letzten präsidentschaftswahl angetreten, war aber chancenlos gegen rosell. er arbeitet nun seit 2010 an dieser kandidatur und hat viele, viele fanklubs besucht in den letzten jahren und hat viel getan um präsenz zu zeigen vor den socios. er ist wohl der kandidat mit der längsten vorbereitungszeit der kandidatur.

zu seiner kandidatur ist auch noch nicht viel zu sagen. er hat zwar heute offiziell seine kandidatur bekanntgegeben, aber details (namen, pläne etc.) will er erst in den nächsten wochen präsentieren. sicher ist, dass er mit keinen spielern auf stimmenfang gehen will und katar definitiv vom trikot verschwinden wird, falls er gewählt wird.

kandidatur 4: toni freixa.
freixa war unter rosell und bartomeu lange klubsprecher und bis zuletzt auch vorstandsmitglied. nun tritt er mit einer eigenen kandidatur gegen seinen präsidenten bartomeu an.

freixa hat seine kandidatur vor 2 tagen offiziel bekanntgegeben und präsentiert. erwähnenswert ist alletdings nichts, da er wenig konkretes vorgelegt hat. weder namen noch konkrete pläne (vor allem im sportlichen bereich).

freixa dürfte null chancen auf eine wahl haben und ich gehe auch davon aus, dass er nichtmal die nötigen unterschriften zusammenbekommt. unterstützung aus dem bisherigen vorstand hat er keine, da diese allesamt bartomeu supporten und besonders beliebt gemacht als pressesprecher hat er sich in barcelona auch nicht. er hat wenige fettnäpfchen ausgelassen.

freixa war auch derjenige, welcher messi öffentlich an den karren gefahren ist.

kandidatur 5: jordi majo.
majo ist auch ein alter bekannter. majo hat sich bereits im jahre 2003 zur wahl gestellt, hatte aber keine chance gegen joan laporta. majo arbeitet seit 1.5 jahren an seiner kampagne und möchte seine kandidatur nächste woche vorstellen.

auf seine präsentation seiner kampagne ist man sehr gespannt, den er hat eine starke truppe um sich rum angekündigt und ist überzeugt, dass er die eine oder andere positivie überraschung präsentieren kann.

mehr kann man zu ihm und seiner kampagne aber auch noch nicht sagen.

kandidatur 6: jordi farre.
farre ist der jüngste kandidat und ein unbeschriebenes blatt. er wäre der jüngste präsident der vereinsgeschichte. bei ihm muss man abwarten, was er für vorstellungen hat. bisher hat auch er sein programm noch nicht präsentiert.

die nächsten wochen dürften spannend werden, denn jetzt wird ein kandidat nach dem anderen sein programm vorstellen und die karten auf den tisch legen. sprich namen nennen und klare vorstellungen wie der klub unter ihrer führung aussehen wird. bisher hat das noch kein kandidat getan, was aber auch normal ist, da erst heute der wahlkampf offiziell eröffnet wurde.

es wird extrem spannend. laporta und bartomeu gehen in einem kopf an kopf rennen als favoriten in den kampf und dürften schwer zu schlagen sein, dahinter lauert benedito mit einer kandidatur die er seit 5 jahren geplant hat. majo wird eine überraschung zugetraut. den anderen beiden kandidaten werden kaum chancen eingeräumt.

fazit: zum jetzigen zeitpunkt dürfte es auf bartomeu oder laporta rauslaufen. benedito mit intakten aussenseiterchancen.

bitte alles zur präsidentschaftswahl ab sofort hier rein, damit das ganze übersichtlich bleibt im barca-thread was themen ausserhalb der wahlen angeht.

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VISCA EL BARCA!!

TRIPLE 2015! El mejor club del mundo!

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von La-Masia am 12.06.2015 um 01:01 Uhr bearbeitet
Weißt du ob Benedito einen anderen Trikotsponsor möchte, oder ob er das Trikot blank lassen würde? Falls er zweiteres plant ist er eigentlich schon raus aus der Verlosung. Finanziell ist das bei diesem Kader und dem künftigen Stadionumbau einfach nicht möglich. Ausserdem hat er ja angeblich auch Pogba im Visier was mich nicht stören würde.

Zu Bartomeu: Vor einigen Monaten war er es schier aussichtslos das er zum Präsident gewählt werden könnte aber man muss ihm zugestehen das er in den letzen Monaten extrem viel richtig gemacht hat. Auch sein Wahlprogramm scheint sehr stimmig zu sein.Bei ihm gibt es aber auch ein großes ABER das wohl niemand beantworten kann. In welchem Zusammenhang steht der plötzliche Leistungsanstieg mit den zeitgleich ausgerufenen Neuwahlen. Ist das Verhältnis wirklich zerüttet oder nur von Medien aufgebauscht?

Laporta möchte ich aber auf keinen Fall mehr an der Spitze sehen. Nicht nur wegen seinem finanziell "Versagen" sonder vor allem wegen den Unruhestiftern im Verein die alle seinem Stab angehören.

Jetzt gilt es aber trotzdem die Wahlprogramme anzuhören. Mein momentaner Favorit wäre Benedito, aber ich könnte auch damit leben wenn Barto wieder gewählt würde.
http://www.mundodeportivo.com/futbol/fc-barcelona/20150615/20480138027/benedito-he-hablado-con-pogba.html

soviel zum thema er wolle nicht mit spielernamen punkten tung

benedito bestätigt, dass er kontakt mit juve und pogba hatte. juve fordert 80 mio euro und pogba 12 mio euro netto gehalt.

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Zitat von La-Masia
http://www.mundodeportivo.com/futbol/fc-barcelona/20150615/20480138027/benedito-he-hablado-con-pogba.html

soviel zum thema er wolle nicht mit spielernamen punkten tung

benedito bestätigt, dass er kontakt mit juve und pogba hatte. juve fordert 80 mio euro und pogba 12 mio euro netto gehalt.


Der Mann hält schon mal nicht das was er selbst vor ein paar Tagen gesagt hat ...
Zitat von JustSpam
Zitat von La-Masia
http://www.mundodeportivo.com/futbol/fc-barcelona/20150615/20480138027/benedito-he-hablado-con-pogba.html

soviel zum thema er wolle nicht mit spielernamen punkten tung

benedito bestätigt, dass er kontakt mit juve und pogba hatte. juve fordert 80 mio euro und pogba 12 mio euro netto gehalt.


Der Mann hält schon mal nicht das was er selbst vor ein paar Tagen gesagt hat ...

In dem Artikel steht außerdem noch, wieso er Katar nicht als Sponsor will: weil das eine Finanzierung des internationalen jihadistischen Terrorismus repräsentieren würde.....

Ich will auch nicht Katar als Sponsor haben, aber der Zusammenhang erscheint mir doch etwas weit hergeholt....

Erst erzählen, dass er nicht mit Spielern Wahlkampf machen will, um dann direkt zu erzählen, dass er mit Pogba verhandelt habe, und dann noch so ne absurde Aussage.... dass macht ihn mir doch ziemlich suspekt.

Ich find's schon ziemlich traurig, dass da anscheinend kein einziger vernünftiger Kandidat zur Wahl steht, und man mal wieder hoffen muss, dass das kleinere Übel gewählt wird. Wer auch immer das sein mag.

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------------------Vietto-------------------
------Coutinho----Alexis----Rafinha--------
Marcelo----------Busquets----------Bellerin
--------Alaba----Bonucci----Koscielny------
----------------ter Stegen-----------------

Carles Puyol i Saforcada - Més que un Jugador

FC Barcelona 2017/18:
ter Stegen, Suarez, Ondoa - Alba, Jonny, Umtiti, Bartra, Piqué, Bailly, Bellerin, Aleix Vidal - Samper, Busquets, Rafinha, Suarez, Sergi Roberto , Arda, - Neymar, Deulofeu, Suarez, Bojan, Messi, Halilovic
Zitat von El_Diez
.

Ich find's schon ziemlich traurig, dass da anscheinend kein einziger vernünftiger Kandidat zur Wahl steht, und man mal wieder hoffen muss, dass das kleinere Übel gewählt wird. Wer auch immer das sein mag.


naja, das ist halt geschmackssache. für dich sind es keine vernünftigen kandidaten, für viele andere sind sie es doch. alles subjektiv.

nur weil ein präsident nicht die spieler holt, die man persönlich bevorzugt, ist er noch lange kein schlechter präsident.

bestes beispiel zubi: im forum war er hier für 90% eine obergraupe. monate später haben uns seine transfers massgeblich zum triple-erfolg verholfen.

ich erlaube mir noch kein urteil. die kandidaten haben nichtmal ihre kandidatur vorgestellt. bin sehr gespannt darauf.

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Zitat von La-Masia
Zitat von El_Diez
.

Ich find's schon ziemlich traurig, dass da anscheinend kein einziger vernünftiger Kandidat zur Wahl steht, und man mal wieder hoffen muss, dass das kleinere Übel gewählt wird. Wer auch immer das sein mag.


naja, das ist halt geschmackssache. für dich sind es keine vernünftigen kandidaten, für viele andere sind sie es doch. alles subjektiv.

nur weil ein präsident nicht die spieler holt, die man persönlich bevorzugt, ist er noch lange kein schlechter präsident.

bestes beispiel zubi: im forum war er hier für 90% eine obergraupe. monate später haben uns seine transfers massgeblich zum triple-erfolg verholfen.

ich erlaube mir noch kein urteil. die kandidaten haben nichtmal ihre kandidatur vorgestellt. bin sehr gespannt darauf.

Subjektiv ist das sowieso.

Aber es geht mir nicht nur darum, dass ich persönlich jetzt Pogba nicht haben will, mich regt das vor allem auf, dass man ihn anscheinend deshalb haben will, weil man sich damit die meisten Wählerstimmen verspricht - obwohl die finanziellen Bedingungen völlig absurd sind. Jeder normale Verein würde da sagen, dann halt nicht, dann jemand anders. Aber Bartomeu und Benedito scheinen sich komplett auf ihn festgelegt zu haben. Dazu kommt bei Benedito noch diese komische Argumentation gegen Katar, und Bartomeu will ja glaub ich die fragwürdige Zusammenarbeit mit dem Katar noch vertiefen.
Und bei Laporta weiß man ja ungefähr, woran man ist.
Was ich bisher über die 3 gehört habe find ich alles andere als Vielversprechend.


Ich hab's ja schon mal geschrieben, ich find einfach auch das System schwachsinnig, zum einen, dass die Präsidenten derart großen Einfluss auf die Transfers haben, obwohl sie nicht wirklich Ahnung vom Fußbal haben, zum anderen, dass sie einen Wahlkampft bestreiten müssen, in dem sie mit irgenwelchen Spielerversprechungen Stimmen sammeln.
Auch wenn ich die beiden vom Charakter nicht mag, aber ich wünschte mir mal einen Präsidenten wie Rummenigge oder Hoeneß (von der Kompetenz her).

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Zitat von El_Diez

In dem Artikel steht außerdem noch, wieso er Katar nicht als Sponsor will: weil das eine Finanzierung des internationalen jihadistischen Terrorismus repräsentieren würde.....

Ich will auch nicht Katar als Sponsor haben, aber der Zusammenhang erscheint mir doch etwas weit hergeholt....

Nun, dass aus Katar Gelder an terroristische Organisationen (= als terroristische Vereinigungen eingestufte Organisationen) fließen, ist alles andere als unwahrscheinlich und war bereits mehrfach das Thema von Enthüllungen (u.a. die vermeintlich Unterstützung des IS, welche die Regierung nach einiger Zeit bestritt). Selbst wenn man eine direkte Finanzierung von staatlicher Seite für nicht hinreichend nachgewiesen hält, so gibt es kaum Zweifel daran, dass es aus dem Land (also nicht zwingend unmittelbar aus der Regierung) signifikante (finanzielle und moralische) Unterstützung für radikal-sunnitische Gruppierungen gibt und gewiss keine Zweifel bestehen daran, dass Katar fragwürdigen Regimen, Politikern, Gruppierungen und Vorhaben in der Region positiv gegenüber steht. Das ist im Übrigen kein Alleinstellungsmerkmal Katars, sondern die Regel im Nahen Osten, sowie teilweise im Mittleren Osten und Nordafrika und den gravierenden konfessionellen Spannungen geschuldet.

Ob die Tatsache des weit verbreiteten Phänomens die Problematik in Bezug auf den FC Barcelona allerdings schmälert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil sehe dies nicht so und auch wenn Benedito den Sachverhalt doch sehr stark vereinfacht, liegt er zumindest nicht gänzlich falsch. Eine Partnerschaft eines großen europäischen Vereins mit Katar steigert die Legitimation des Regimes im internationalen Kontext nahezu zwangsläufig und auch wenn eine direkte Kausalität mit der Terrorfinanzierung kaum nachzuweisen sein dürfte, so kann ebenfalls keine Rede davon sein, dass der Verein durch sein Verhalten den Terrorismus in irgendeiner Weise verurteilt und das öffentliche Einstehen für Menschenrechte wird zu einer Farce.

Meiner Meinung nach eine absolut richtige Entscheidung die Drähte nach Katar kappen zu wollen und deshalb ist eine derartige Haltung zu unterstützen - auch wenn es finanzielle Einbußen für den Club zur Folge haben wird. Ob man hierfür, um sein Ansehen zu stärken, auf populistische Phrasen im Wahlkampf zurückgreifen muss, sei einmal dahingestellt. An der Grundausrichtung erkenne ich jedoch nichts Falsches und sein Statement ist auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen.

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FC Barcelona – Eintracht Frankfurt – Golden State Warriors – Green Ducks

Dieser Beitrag wurde zuletzt von The-Power am 17.06.2015 um 13:17 Uhr bearbeitet
Zitat von The-Power
Zitat von El_Diez

In dem Artikel steht außerdem noch, wieso er Katar nicht als Sponsor will: weil das eine Finanzierung des internationalen jihadistischen Terrorismus repräsentieren würde.....

Ich will auch nicht Katar als Sponsor haben, aber der Zusammenhang erscheint mir doch etwas weit hergeholt....

Nun, dass aus Katar Gelder an terroristische Organisationen (= als terroristische Vereinigungen eingestufte Organisationen) fließen, ist alles andere als unwahrscheinlich und war bereits mehrfach das Thema von Enthüllungen (u.a. die vermeintlich Unterstützung des IS, welche die Regierung nach einiger Zeit bestritt). Selbst wenn man eine direkte Finanzierung von staatlicher Seite für nicht hinreichend nachgewiesen hält, so gibt es kaum Zweifel daran, dass es aus dem Land (also nicht zwingend unmittelbar aus der Regierung) signifikante (finanzielle und moralische) Unterstützung für radikal-sunnitische Gruppierungen gibt und gewiss keine Zweifel bestehen daran, dass Katar fragwürdigen Regimen, Politikern, Gruppierungen und Vorhaben in der Region positiv gegenüber steht. Das ist im Übrigen kein Alleinstellungsmerkmal Katars, sondern die Regel im Nahen Osten, sowie teilweise im Mittleren Osten und Nordafrika und den gravierenden konfessionellen Spannungen geschuldet.

Ob die Tatsache des weit verbreiteten Phänomens die Problematik in Bezug auf den FC Barcelona allerdings schmälert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil sehe dies nicht so und auch wenn Benedito den Sachverhalt doch sehr stark vereinfacht, liegt er zumindest nicht gänzlich falsch. Eine Partnerschaft eines großen europäischen Vereins mit Katar steigert die Legitimation des Regimes im internationalen Kontext nahezu zwangsläufig und auch wenn eine direkte Kausalität mit der Terrorfinanzierung kaum nachzuweisen sein dürfte, so kann ebenfalls keine Rede davon sein, dass der Verein durch sein Verhalten den Terrorismus in irgendeiner Weise verurteilt und das öffentliche Einstehen für Menschenrechte wird zu einer Farce.

Meiner Meinung nach eine absolut richtige Entscheidung die Drähte nach Katar kappen zu wollen und deshalb ist eine derartige Haltung zu unterstützen - auch wenn es finanzielle Einbußen für den Club zur Folge haben wird. Ob man hierfür, um sein Ansehen zu stärken, auf populistische Phrasen im Wahlkampf zurückgreifen muss, sei einmal dahingestellt. An der Grundausrichtung erkenne ich jedoch nichts Falsches und sein Statement ist auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen.


Wenn du Politik in ein Fussballforum, das einem der größten und umsatzstärksten Vereinen der Welt zugeordnet wird, einbrigen musst, dann solltest du bitte auch das Gesamtbild betrachten. Schau dir einfach mal an, wer der größte Abnehmer-Staat von Waffenexporten in den angesprochenen Regionen ist und du wirst erkennen, dass dies einfach das Geschäft (sprich: Kapitalismus) ist - man suche nach "Waffenexporte Katar". In Zeiten, in denen alles und jeder global vernetzt ist, ist eine indirekte - nicht nachweisbare - Finanzierung von Extremismus jeglicher Art nicht mehr zu vermeiden. Wenn du also möchtest, dass der FC Barcelona komplett ausschließen kann, Extremismus und Terrorismus zu finanzieren, muss man sämtliche Verbindungen kappen und Verträge auflösen. Da dies nicht möglich ist, sollte man eher das Übel an der Wurzel packen und die direkte Finanzierung und Unterstützung von Unterdrückerstaaten und deren Diktatoren unterbiden. Doch so lange dies nicht geschieht und die westlichen Weltmächte weiterhin mit "Freunden" wie al-Assad, Ghaddafi, Mubarak etc. Geschäfte machen, sollte man den Fussballverein FC Barcelona in seinen Forderungen unberücksichtigt lassen.
Zitat von dado03
Zitat von The-Power
Zitat von El_Diez

In dem Artikel steht außerdem noch, wieso er Katar nicht als Sponsor will: weil das eine Finanzierung des internationalen jihadistischen Terrorismus repräsentieren würde.....

Ich will auch nicht Katar als Sponsor haben, aber der Zusammenhang erscheint mir doch etwas weit hergeholt....

Nun, dass aus Katar Gelder an terroristische Organisationen (= als terroristische Vereinigungen eingestufte Organisationen) fließen, ist alles andere als unwahrscheinlich und war bereits mehrfach das Thema von Enthüllungen (u.a. die vermeintlich Unterstützung des IS, welche die Regierung nach einiger Zeit bestritt). Selbst wenn man eine direkte Finanzierung von staatlicher Seite für nicht hinreichend nachgewiesen hält, so gibt es kaum Zweifel daran, dass es aus dem Land (also nicht zwingend unmittelbar aus der Regierung) signifikante (finanzielle und moralische) Unterstützung für radikal-sunnitische Gruppierungen gibt und gewiss keine Zweifel bestehen daran, dass Katar fragwürdigen Regimen, Politikern, Gruppierungen und Vorhaben in der Region positiv gegenüber steht. Das ist im Übrigen kein Alleinstellungsmerkmal Katars, sondern die Regel im Nahen Osten, sowie teilweise im Mittleren Osten und Nordafrika und den gravierenden konfessionellen Spannungen geschuldet.

Ob die Tatsache des weit verbreiteten Phänomens die Problematik in Bezug auf den FC Barcelona allerdings schmälert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil sehe dies nicht so und auch wenn Benedito den Sachverhalt doch sehr stark vereinfacht, liegt er zumindest nicht gänzlich falsch. Eine Partnerschaft eines großen europäischen Vereins mit Katar steigert die Legitimation des Regimes im internationalen Kontext nahezu zwangsläufig und auch wenn eine direkte Kausalität mit der Terrorfinanzierung kaum nachzuweisen sein dürfte, so kann ebenfalls keine Rede davon sein, dass der Verein durch sein Verhalten den Terrorismus in irgendeiner Weise verurteilt und das öffentliche Einstehen für Menschenrechte wird zu einer Farce.

Meiner Meinung nach eine absolut richtige Entscheidung die Drähte nach Katar kappen zu wollen und deshalb ist eine derartige Haltung zu unterstützen - auch wenn es finanzielle Einbußen für den Club zur Folge haben wird. Ob man hierfür, um sein Ansehen zu stärken, auf populistische Phrasen im Wahlkampf zurückgreifen muss, sei einmal dahingestellt. An der Grundausrichtung erkenne ich jedoch nichts Falsches und sein Statement ist auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen.


Wenn du Politik in ein Fussballforum, das einem der größten und umsatzstärksten Vereinen der Welt zugeordnet wird, einbrigen musst, dann solltest du bitte auch das Gesamtbild betrachten. Schau dir einfach mal an, wer der größte Abnehmer-Staat von Waffenexporten in den angesprochenen Regionen ist und du wirst erkennen, dass dies einfach das Geschäft (sprich: Kapitalismus) ist - man suche nach "Waffenexporte Katar". In Zeiten, in denen alles und jeder global vernetzt ist, ist eine indirekte - nicht nachweisbare - Finanzierung von Extremismus jeglicher Art nicht mehr zu vermeiden. Wenn du also möchtest, dass der FC Barcelona komplett ausschließen kann, Extremismus und Terrorismus zu finanzieren, muss man sämtliche Verbindungen kappen und Verträge auflösen. Da dies nicht möglich ist, sollte man eher das Übel an der Wurzel packen und die direkte Finanzierung und Unterstützung von Unterdrückerstaaten und deren Diktatoren unterbiden. Doch so lange dies nicht geschieht und die westlichen Weltmächte weiterhin mit "Freunden" wie al-Assad, Ghaddafi, Mubarak etc. Geschäfte machen, sollte man den Fussballverein FC Barcelona in seinen Forderungen unberücksichtigt lassen.

Puh, also ich weiß ja nicht, wie du darauf kommst, dass man alle Verbindungen kappen müsste um den Terrorismus nicht zu finanzieren, aber ich wage mal zu behaupten, dass es immer noch Unternehmen/Sponoren gibt, die weder direkt noch indirekt was mit Terrorismus zu tun haben.....
Ich zumindest seh das so wie The-Power, ich will Katar nicht als Sponsor für Barca sehen, da das gesamte Regime, welches man somit unterstützen würde, doch sehr fragwürdig ist. Wie fändest du es denn, wenn man z.B. Werbung für Nordkorea machen würde?
Ich persönlich will sowas nicht unterstützen, und ein Verein wie Barca, der immer so tut, als ob er was besonderes sei, sollte sowas mMn auch nicht tun. Selbst wenn man das Problem damit nicht löst, trägt man wenigstens seinen Teil dazu bei, es nicht weiter zu vergrößern.

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FC Barcelona 2017/18:
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Zitat von El_Diez


Puh, also ich weiß ja nicht, wie du darauf kommst, dass man alle Verbindungen kappen müsste um den Terrorismus nicht zu finanzieren, aber ich wage mal zu behaupten, dass es immer noch Unternehmen/Sponoren gibt, die weder direkt noch indirekt was mit Terrorismus zu tun haben.....
Ich zumindest seh das so wie The-Power, ich will Katar nicht als Sponsor für Barca sehen, da das gesamte Regime, welches man somit unterstützen würde, doch sehr fragwürdig ist. Wie fändest du es denn, wenn man z.B. Werbung für Nordkorea machen würde?
Ich persönlich will sowas nicht unterstützen, und ein Verein wie Barca, der immer so tut, als ob er was besonderes sei, sollte sowas mMn auch nicht tun. Selbst wenn man das Problem damit nicht löst, trägt man wenigstens seinen Teil dazu bei, es nicht weiter zu vergrößern.


Dann stellen wir doch mal eine sehr stark vereinfachte Überlegung an:

RWTH Aachen - USA (Geheimdienste) - CIA - Mudschahedin in Afghanistan - Terrorismus;
RWTH Aachen - Audi - FC Barcelona;
=> FC Barcelona - Terrorismus

Diese Überlegung ist über 5 Ecken konstruiert und nahezu abstrus. Doch wir möchten ja bei den Argumenten mit gleichem Maß messen. Wir sehen, dass man Katar nicht braucht, um theoretisch beim Extremismus zu landen und dies sind lediglich die offensichtlichen Verbindungen - was verdeckt und nicht öffentlich abläuft, können die Bürger nicht wissen. Um Katar nun vorwerfen zu können, den Extremismus zu finanzieren, bedarf es klarer Beweise - es ist egal, was angebliche Qualitätsjournalisten schreiben, solange es diese Beweise nicht gibt. Und solange es diese nicht gibt, kann eben jeder Mensch solche Überlegungen anstellen.

Was deine Frage bezüglich der Fragwürdigkeit in Bezug auf das Sponsoring von Katar angeht, so kann ich sagen, dass nicht das Regime gesponsort wird, sondern die staatliche Fluggesellschaft - also ein Unternehmen. Doch wenn wir schon so argumentieren, dann frage ich mich, warum nicht derartige Diskussionen unter anderem über Manchester United geführt werden: Chevrolet ist seit Mitte 2012 offizieller Trikotsponsor dieses Vereins und es ist bekannt, dass dieses Unternehmen eine Tochter von General Motors ist. Dass General Motors bis Ende 2013 ein verstaatlichtes Unternehmen der USA war und folglich Manchester United für den größten Kriegstreiber der Moderne geworben hat, finde ich nicht viel besser.

Im letzten Punkt bleibe ich bei meiner Meinung, dass die westlichen Staaten und deren Regierungen - edit: die mit Kriegen, Konflikten und Kriesen umgehen, als ginge es um ein Computerspiel - im Zugzwang stehen und eben nicht ein privates Unternehmen wie der FC Barcelona.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von dado03 am 17.06.2015 um 16:04 Uhr bearbeitet
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