Ob so etwas wie Streich möglich ist, keine Ahnung, aber unser Trainerstuhl ist schon lange kein Schleudersitz mehr. Ganz im Gegenteil. Von Stöger, Gisdol und Baumgart hat man sich jeweils viel zu spät getrennt, weil man sich ja so sympathisch war und irgendwann mal Erfolg hatte. Bei allen dreien hat das Festhalten die Mannschaft in extreme Abstiegsnöte gebracht. Manchmal passt ein Trainer einfach nicht mehr, so ist Fußball. Bei unseren Fans habe ich mittlerweile das Gefühl, dass man sich munter in Richtung Abstieg schunkelt, Hauptsache man hat einen kultigen Typ an der Linie.
Schultz macht auf mich bisher einen positiven Eindruck. Sympathisch, abgeklärt und taktisch deutlich reifer als Baumgart. Aber auch er muss Ergebnisse liefern. Also schauen wir mal ob er hier lange bleiben kann. Wünschen würde ich es ihm stand jetzt.
Liegt auch bestimmt nur am Trainer und nicht daran, dass der Kader seit Jahren immer mehr an Qualität verliert …
Dieses Narrativ liest man häufig, aber mE trifft es nicht wirklich zu - zumindest nicht auf allen Positionen.
Im Tor (Horn -> Schwäbe), der IV (Czichos, Mere, Kilian -> Jeff & Hübers) und auf den offensiven Positionen hinterm Sturm (Duda, Schaub, Ostrak, Schindler -> Maina, Alidou, Waldschmidt; Kainz Thielmann & Ljubicic mal ausgenommen, da damals wie heute da) hat man sich beispielsweise in den letzten drei Jahren eher verstärkt, auf RV zumindest nicht verschlechtert (Ehizibue & Schmitz --> Carstensen & Schmitz).
Nur auf LV, im DM/ZM & Sturm lässt sich mit ziemlicher Sicherheit eine deutliche Verschlechterung feststellen, wobei Spieler wie Modeste, Hector und Skhiri halt auch für einen Verein wie den FC kaum zu ersetzen sind. Dass man es beispielsweise im DM gar nicht erst versucht hat, war natürlich dilettantisch, aber von einer kontinuierlichen Verschlechterung des gesamten Kaders kann man mMn nicht sprechen.
So sehr stecke in den internas von Köln nicht drin. Daher glaube ich dir deine Aussagen erstmal.
Auffallend ist jedoch (nicht nur bei Köln) das bestimmte Teams immer wieder an spielerischer Substanz verlieren.
Wenn dann mal ein zwei Glücksgriffe dabei sind geht es wieder bergauf. Sie verbessern die Kaderqualität und werden später für gutes Geld verkauft.
Und dann muss man hoffen, dass bei dem dann investierten Geld eben wieder ein zwei Glücksgriffe dabei sind.
Das ein Streich so lange in Freiburg agieren konnte liegt vornehmlich an den entscheidern im Hintergrund. Auch in Freiburg war nicht immer alles nur geil.
Ein viel ruhigeres Umfeld wie in Großstädten wie Köln oder auch Hamburg und bedachtes Handeln der Führung sind eben letztlich auch Streichs persönliches Glück gewesen.
Ich denke grad in Köln zeigt die Kurve leider wieder in Richtung zweite Liga.
Die Trainer können eben auch nicht zaubern. Sie müssen mit dem arbeiten, was der Kader hergibt. Und da muss man leider sagen widerlegt der Trend ja die sinnhaftigkeit von Trainerwechseln.
Mir geht es da eigentlich gar nicht direkt um Köln. Es ist nur jedesmal der einfachste Weg und der geneigte Fan ist eben auch schnell dabei auf den Trainer Raus Zug aufzuspringen.
Beispiele wie Heidenheim, Freiburg, oder auch Bremen unter Rehagel beweisen jedoch, dass Trainerwechsel nicht vorhandene Qualität im Kader nicht immer kaschieren.