25.02.2018 - 12:52 | Quelle: Transfermarkt | Lesedauer: unter 3 Min.
Demokratische Republik Kongo
Romelu Lukaku
Lukaku, Batshuayi & Co. 

Top-Elf mit Zweit-Nationalitäten: So könnte die DR Kongo spielen

Top-Elf mit Zweit-Nationalitäten: So könnte die Demokraitsche Republik Kongo spielen
©Transfermarkt

Die Demokratische Republik Kongo ist flächenmäßig das zweitgrößte Land Afrikas, bezüglich der Einwohnerzahl liegen die Zentralafrikaner mit rund 81 Millionen im kontinentalen Vergleich auf Platz vier. Auch wegen großer innenpolitischer Probleme ist die DR Kongo im Fußball allerdings nur ein Leichtgewicht. Lediglich 1974 qualifizierte sich die Nationalmannschaft, damals noch unter dem Namen Zaire, für eine Weltmeisterschaft, schied nach drei Niederlagen in der Vorrunde aber chancenlos aus.



Dabei ist es keinesfalls so, als gebe es nicht genug Talent im Kongo. Auf Vereinsebene zählte TP Mazembe in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Teams des Kontinents. Und auch die Nationalmannschaft könnte im Konzert der Top-Nationen wohl eine deutlich größere Rolle einnehmen – wenn alle Spieler mit kongolesischen Wurzeln für die „Leoparden“ auflaufen würden. Transfermarkt hat daher als kleine Spielerei eine Mannschaft aufgestellt, die ausschließlich aus Akteuren besteht, die einen Zweitpass der DR Kongo besitzen.


Den größten Anteil stellt mit acht Spielern Belgien – was wenig überrascht, schließlich wurde der Kongo Jahrzehnte lang als afrikanische Kolonie vom deutschen Nachbarn ausgebeutet. Auch nach dem Ausrufen der Unabhängigkeit im Jahr 1960 blieben enge Verbindungen, was nun eben u.a. im Fußball Ausdruck findet.


Top-Elf mit Zweit-Nationalitäten: So könnte die Demokratische Republik Kongo spielen (Transfermartkt)
Top-Elf mit Zweit-Nationalitäten: So könnte die Demokratische Republik Kongo spielen (Transfermartkt)


BVB-Angreifer Michy Batshuayi, Manchester Uniteds Romelu Lukaku (Foto) oder Vincent Kompany vom Stadtrivalen City: Die Liste von belgischen Fußballern mit kongolesischen Wurzeln ist lang und voller bekannter Namen. Ein Fakt, der natürlich auch im Kongo selbst kein unbekannter ist. Vor allem Nationaltrainer Florent Ibengé ist ständig bemüht, in Europa geborene Spieler von einem Verbandswechsel zu überzeugen.


Lukaku vor N'Zonzi Die wertvollsten Spieler mit 2. Staatsbürgerschaft DR Kongo Zur Übersicht Auch bei Batshuayi versuchte er vor einigen Jahren sein Glück. Doch der heutige Top-Stürmer sagte ab und begründete dies folgendermaßen: „Ich will mich für das Interesse bedanken. Ich bin stolz auf meine Herkunft und auf den kulturellen Reichtum des Landes, wo ich meine Wurzeln habe. […] Aber ich bin in Belgien geboren, aufgewachsen und habe hier das Fußballspielen gelernt. In der Jugend hatte ich bereits das Glück, voller Stolz die belgischen Farben zu tragen und das will ich auch weiterhin tun.“


Bekanntlich entschieden sich auch andere Top-Spieler für Belgien statt der DR Kongo, was Trainer Ibengé aber keinesfalls entmutigt und teilweise bizarre Züge annimmt. So berief er im August 2014 104 Spieler in den vorläufigen Kader für ein Qualifikationsspiel für den Afrika Cup. 30 davon spielten zu diesem Zeitpunkt in der belgischen Jupiler Pro League.


Youri Tielemans versuchte er noch im März 2015 von einem Verbandswechsel zu überzeugen, wie er damals im Interview mit der belgischen Zeitung „Het Nieuwsblad“ bestätigte: „Er hat kongolesisches Blut. Ich kenne seine Mutter [die im Kongo geboren wurde; Anm. d. Red.] gut und auch das Viertel, aus dem sie kommt.“ Doch auch bei dem talentierten Mittelfeldspieler, inzwischen in Diensten der AS Monaco, hatte Ibengé keinen Erfolg.


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Das gilt auch für die Lukaku-Brüder, obwohl die beiden mit Vater Roger sogar einen ehemaligen Nationalspieler des Kongo (bzw. damals noch Zaire) in der Familie haben. Der frühere Mittelfeldspieler war viele Jahre in Belgien aktiv, seinen Söhnen jubelt er nun im belgischen Trikot zu.



Aber trotz aller Absagen – im aktuellen Kader der Kongolesen zeigt sich, dass nicht alle Mühen Ibengés umsonst waren. Immerhin neun Spieler mit Doppelpass zählen zum Aufgebot. Hinzu kommen Spieler wie Cédric Bakambu, Paul-José Mpoku oder Elias Kachunga, die zuletzt nicht zum Kader zählten. Und bei der Suche nach weiteren künftigen Spielern seines Nationalteams gehen ihm die Optionen wohl auch nicht aus. Aktuell unter anderem im Fokus: Orel Mangala vom VfB Stuttgart – und aktueller U21-Nationalspieler von Belgien.


Die Nationalmannschaft der DR Kongo im Oktober 2017 (Foto: imago)
Die Nationalmannschaft der DR Kongo im Oktober 2017 (Foto: imago)

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Mokotsu Manchester United Mokotsu 10.07.2018 - 13:27
Ich bin kurdischer Abstammung und sehe mich als deutscher mit kurdischer Abstammung deswegen finde ich sein Kommentar schwachsinig
default.jpg 25.05.2018 - 21:04
Zitat von Gabriello9
Eine Sache wundert mich immer, wenn ich so Mannschaften wie England, Frankreich und Belgien sehe.
Die Merheit der Spieler hat einen afrikanischen Hintergrund und das obwohl höchstens 10% der Gesamtbevölkerung "Schwarz" ist. Wie kann es dann sein, dass ganze 11 Spieler aus der belgischen Nationalmannschaft einen kongolesischen Migrationshintergrund haben?
Ich meine was machen die "weißen" Jungs, spielen die nur noch PlayStation oder sind die zu schlecht????
Es gab auch schon Spiele der Equipe Tricolore , wo Ribery der einzige Weiße war.
Dafür dass eine Nationalmannschaft, die Bevölkerung abbilden soll, verstehe ich nicht, wie es dann sein kann dass nur 1 von 11 Spielern weiß ist?



Zitat von usernick
ZEIT ONLINE: Herr Ndiaye, bei der Europameisterschaft stehen mehr dunkel- als hellhäutige Spieler im französischen Aufgebot. Was hat es damit auf sich?

Pap Ndiaye: In Frankreich haben sich die verschiedenen Migrationswellen immer in der Nationalmannschaft niedergeschlagen: In den Fünfzigern gab es viele Spieler mit polnischen und italienischen Namen, in den Siebzigern und frühen Achtzigern viele spanische, italienische, portugiesische Namen. Der erste schwarze Spieler war Gérard Janvion aus Martinique. Auf ihn folgten Spieler wie Marius Trésor aus Guadaloupe oder Jean Tigana aus Mali, der in der Mannschaft, die 1984 Europameister geworden ist, eine wichtige Rolle gespielt hat. In den neunziger und nuller Jahren kamen schließlich zunehmend Spieler aus Subsahara-Afrika in die Mannschaft. Und nach der Welle von chinesischen Einwanderern, die Frankreich gerade erlebt hat, wird es in zehn Jahren wahrscheinlich den ersten sinofranzösischen Nationalspieler geben.

ZEIT ONLINE: Warum zieht es die Migranten ausgerechnet in den Fußball?

Ndiaye: Weil der Fußball in Frankreich eng mit der working class assoziiert ist und er für viele die einzige Möglichkeit ist, ihren armen Verhältnissen zu entkommen. Die Nationalmannschaft spiegelt im Grunde die Karte des früheren Kolonialreichs. Es gibt Spieler aus Nordafrika wie Zidane, Benzema, Samir Nasri …


https://www.zeit.de/kultur/2016-06/franzoesische-nationalmannschaft-frankreich-euro-postkolonialismus-afrika-diskriminierung

ich denke das sagt alles
Gabriello9 Wisla Krakau Gabriello9 28.02.2018 - 17:01
Eine Sache wundert mich immer, wenn ich so Mannschaften wie England, Frankreich und Belgien sehe.
Die Merheit der Spieler hat einen afrikanischen Hintergrund und das obwohl höchstens 10% der Gesamtbevölkerung "Schwarz" ist. Wie kann es dann sein, dass ganze 11 Spieler aus der belgischen Nationalmannschaft einen kongolesischen Migrationshintergrund haben?
Ich meine was machen die "weißen" Jungs, spielen die nur noch PlayStation oder sind die zu schlecht????
Es gab auch schon Spiele der Equipe Tricolore , wo Ribery der einzige Weiße war.
Dafür dass eine Nationalmannschaft, die Bevölkerung abbilden soll, verstehe ich nicht, wie es dann sein kann dass nur 1 von 11 Spielern weiß ist?

Ich finde es gut, dass Spieler mit MGHG, sich für eine Nationalmannschaft entscheiden könne. Ich wäre aber dafür, dass Sie es bereits in den U-Nationalmannschaften machen sollen. Was mich besonders nervt, sind Brüder die für verschiedene Nationen spielen. Der eine ist dann Kongolese und der andere Franzose? uglyaugen-zuhalten
Autor
xerxes
Christian Schwarz
TM-Username: xerxes
Alle Beiträge des Autors
Michy Batshuayi
Fenerbahce
Michy Batshuayi
Geb./Alter:
02.10.1993 (30)
Nat.:  Belgien DR Kongo
Akt. Verein:
Fenerbahce
Vertrag bis:
30.06.2024
Position:
Mittelstürmer
Marktwert:
8,00 Mio. €
Romelu Lukaku
AS Rom
Romelu Lukaku
Geb./Alter:
13.05.1993 (31)
Nat.:  Belgien DR Kongo
Akt. Verein:
AS Rom
Vertrag bis:
30.06.2024
Position:
Mittelstürmer
Marktwert:
30,00 Mio. €
Vincent Kompany
Karriereende
Vincent Kompany
Geb./Alter:
10.04.1986 (38)
Nat.:  Belgien DR Kongo
Akt. Verein:
Karriereende
Vertrag bis:
-
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Innenverteidiger
Marktwert:
-
Youri Tielemans
Aston Villa
Youri Tielemans
Geb./Alter:
07.05.1997 (27)
Nat.:  Belgien DR Kongo
Akt. Verein:
Aston Villa
Vertrag bis:
30.06.2027
Position:
Zentrales Mittelfeld
Marktwert:
25,00 Mio. €
Florent Ibengé
Al-Hilal Club (Omdurman)
Florent Ibengé
Geb./Alter:
04.12.1961 (62)
Nat.:  DR Kongo Frankreich
Aktuelle Funktion:
Trainer
Vertrag bis:
-
Im Amt seit:
03.08.2022
Demokratische Republik Kongo
Gesamtmarktwert:
115,55 Mio. €
Wettbewerb:
Afrika-Cup
Kadergröße:
25