21x über 50 Millionen Marktwert
Top-Spieler um Haaland & Nkunku verpassen WM: Verletzt, nicht nominiert, nicht qualifiziert
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Wenn am Sonntag die Weltmeisterschaft in Katar mit dem Beginn der Gruppenphase offiziell startet, muss der seit kurzem wertvollste Fußballer der Welt von zuhause zusehen. Erling Haaland, im Marktwertupdate der Premier League Anfang des Monats auf 170 Millionen Euro aufgewertet und damit nun vor Kylian Mbappé (160 Mio.) stehend, hat sich mit Norwegen trotz fünf Toren in sechs Spielen nicht qualifiziert. Auch, weil der 22-Jährige im Herbst 2021 vier wichtige Spiele verletzt verpasste, aus denen seine Teamkollegen nur einen Sieg (2:0 gegen Montenegro) holten. Haaland ist einer von insgesamt 21 Profis mit einem Marktwert von über 50 Mio. Euro, die in Katar nicht dabei sind – weil sie sich nicht qualifizierten, weil sie verletzt sind oder nicht nominiert wurden.
Ersteres trifft neben Haaland zum Beispiel auf seinen norwegischen Teamkollegen Martin Ødegaard (60 Mio.) oder das Liverpooler Angriffsduo Mohamed Salah (80 Mio./Ägypten) und Luis Díaz (75 Mio./Kolumbien) zu. Oder auf die italienischen Nationalspieler um Nicolò Barella (70 Mio.), Federico Chiesa (60 Mio.) sowie Alessandro Bastoni (55 Mio.). Nicht qualifiziert sind aus dem Segment außerdem Victor Osimhen (70 Mio./Nigeria), Khvicha Kvaratskhelia (60/Georgien), Milan Skriniar (60/Slowakei), Andrew Robertson (55/Schottland) und Ex-Bayer David Alaba (55/Österreich).
Ob es schlimmer ist, sich nicht qualifiziert zu haben oder nicht nominiert zu werden, darüber lässt sich vermutlich streiten. Im höheren Marktwertsegment trifft Letzteres vor allem auf Spieler aus Spanien, England und Frankreich zu. Außenstürmer Jadon Sancho (England) ist 60 Mio. Euro Marktwert der wertvollste Profi, der von seinem Nationaltrainer nicht für das Turnier berücksichtigt wurden.
Auch Chelsea-Sommerzugang Marc Cucurella (Spanien/55 Mio.) ist in Katar nicht dabei, obwohl sich mit José Gayà (40 Mio.) ein Kontrahent auf der Linksverteidigerposition kurzfristig verletzt hat. Für den Valencia-Profi rückte Barcelona-Talent Alejandro Balde (15 Mio.) nach. Der 19-Jährige war von Nationalcoach Luis Enrique zuvor noch nie berufen worden. Cucurella stand allerdings auch erst einmal für Spanien auf dem Feld: 45 Minuten bei einem Freundschaftsspiel gegen Litauen (4:0) im Sommer 2021.
Besonderes Pech hatten indes die Spieler, die sich – wie Gayà kurzfristig verletzten. Dies u.a. Leipzig-Goalgetter Christopher Nkunku im Training der französischen Nationalelf in einem Zweikampf mit Eduardo Camavinga. Nkunku, mit 80 Mio. Euro Marktwert einer der 25 wertvollsten Profis weltweit, musste abreisen. Ihn ersetzt Randal Kolo Muani (30 Mio.) von Eintracht Frankfurt. Auch Karim Benzema (34) wird zusehen müssen, der Weltfußballer verletzte sich am Samstagabend im Training am linken Oberschenkel. Schon wesentlich früher ihre WM-Träume begraben mussten die Chelsea-Verteidiger Reece James (70 Mio.) und Wesley Fofana (65 Mio.), die seit Anfang bzw. Mitte Oktober verletzt ausfallen. Florian Wirtz (70 Mio.) ist von seinem Kreuzbandriss zwar mittlerweile genesen, die WM wäre aber zu früh gekommen, wie er selbst auch gegenüber der „Sport Bild“ zugab: „Ich war mit dem Bundestrainer ständig im Austausch, wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis. Es hätte keinen Sinn gemacht, ein unnötiges Risiko einzugehen.“ Wie Wirtz fiel auch Spaniens Mikel Oyarzabal (Spanien) mit einem Kreuzbandriss seit Monaten aus.
Im obersten Marktwertregal über 50 Mio. Euro fehlen über die bisher genannten hinaus außerdem die ebenfalls verletzten Sadio Mané (60 Mio./Senegal), dessen Ausfall erst vor kurzem bestätigt wurde, und Diogo Jota (55 Mio./Portugal). Der Liverpool-Angreifer laboriert seit Mitte Oktober an einer Wadenverletzung.