Auch Fischer eine Option?
Trainer Letsch beim VfL Bochum vor dem Aus – Kuntz zählt zum Kandidatenkreis
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Nach dem dramatischen Last-Minute-1:2 des VfL Bochum beim 1. FC Köln wackelt offenbar Trainer Thomas Letsch. Wie unter anderem die „Bild“ berichtet, finden an diesem Sonntag Krisensitzungen an der Castroper Straße statt. Für Bochum stehen fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen zu Buche, in der Tabelle beträgt der Abstand auf den FSV Mainz 05 auf dem Relegationsrang nur noch drei Punkte.
„Wir werden das analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir sollten nicht in Aktionismus verfallen. Trotzdem müssen wir das Ganze angehen. Es ist nicht nur die Mannschaft gefragt, sondern das Trainerteam genauso“, erklärte Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian gegenüber der Zeitung und führte aus: „Irgendwann ist es kein Pech mehr, wenn dasselbe passiert – dann ist mehr dahinter. Wenn du in so einer Spirale drin bist, wirst du noch nervöser. Wir können in der Form nicht weitermachen.“
Update 18.58 Uhr: Die „Bild“ meldete am Sonntagabend, dass nach den Krisensitzungen vieles für ein Aus von Letsch spreche und die Suche nach einem Nachfolger angegangen werde. Der Coach habe keine Lösungen für eine Wende aufzeigen können, auch die Führungsspieler des Teams hätten sich nicht hinter ihn gestellt. Es soll weniger als fünf Kandidaten geben, darunter Stefan Kuntz. Der 61-Jährige, zuletzt als türkischer Nationaltrainer tätig, hatte für den VfL während seiner Spielerzeit 130 Partien absolviert (50 Tore).
Eine weitere Option soll Union Berlins Ex-Coach Urs Fischer sein. Dem Blatt zufolge gibt es aber die Befürchtung, dass der Schweizer zu teuer wäre. Mit einer Entscheidung bei der Personalie Letsch sei bis Montag zu rechnen. Würde es wider Erwarten doch mit ihm weitergehen (wovon nicht auszugehen sei), käme dies einem Bekenntnis bis zum Saisonende gleich, um eine Dauer-Diskussion zu vermeiden, heißt es.
Letsch hatte im September 2022 den Posten beim VfL übernommen und den Klub im letzten Jahr zum Klassenerhalt geführt. Aus bisher 58 Partien an der Seitenlinie stehen im Schnitt 1,09 Punkte zu Buche, diese Saison betrachtet sind es allerdings nur 0,90 Zähler durchschnittlich. „Wir werden das mit diesem Trainer besprechen. Ich verstehe, dass es um Impulse und Zeichen geht. Ich bin ein Freund davon, das in Ruhe zu bewerten. Aber klar: Wir werden mit ihm besprechen, was seine Lösungsansätze sind, um diesen brutal negativen Trend zu stoppen.“ Neben Gesprächen mit dem Chefcoach wird es auch eine Sitzung mit allen Leistungsträgern und Führungsspielern geben.
Letsch selbst reagierte zurückhaltend auf mögliche Diskussionen um seinen Arbeitsplatz beim VfL Bochum. „Ich glaube, da bin ich der falsche Ansprechpartner. Mein Job ist es, dieses Spiel aufzuarbeiten und nach Lösungen zu suchen“, sagte der 55-Jährige am Samstag.