03.05.2024 - 16:10 | Quelle: dpa/Transfermarkt.de | Lesedauer: unter 4 Min.
FC Bayern München
Thomas Tuchel
Schont einige Stars in Stuttgart 

Unbesorgter Tuchel äußert sich zu Trainer-Wirren bei Bayern: „Ist immer alles möglich“

FC Bayern: Thomas Tuchel orakelt zur Trainersuche
©IMAGO

Thomas Tuchel lächelte geheimnisvoll, als er wieder mit seinem für den Sommer beschlossenen Bayern-Ende konfrontiert wurde. Angesichts der neuesten Wendung in der Münchner Trainersuche war der 50-Jährige gefragt worden, wie unverrückbar denn die Abmachung wirklich sei. „Sie können jeden Vertrag gemeinschaftlich auflösen, das sehen Sie ja“, antwortete Tuchel. „Ist immer alles möglich, aber die Antwort ist die gleiche: Die Vereinbarung steht und die Vereinbarung gibt’s.“


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Thomas Tuchel
T. Tuchel Alter: 50
FC Bayern München
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Auch wenn Tuchel damit vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15:30 Uhr/Sky und Sat.1) beim VfB Stuttgart vergnügt Interpretationsspielraum ließ: Für eine sensationelle Kehrtwende haben sich Trainer und Klub nach der Entscheidung, die ursprünglich bis 2025 vereinbarte Zusammenarbeit schon in diesem Sommer zu beenden, viel zu klar positioniert. Offener denn je ist dagegen, wer Tuchels Nachfolger wird. Kein Xabi Alonso, kein Julian Nagelsmann und auch kein Ralf Rangnick. Ist der FC Bayern nicht mehr attraktiv genug?



„Nein. Das glaube ich nicht. Für mich war er attraktiv genug. Ansonsten würde ich es aktuell vorziehen, dazu zu schweigen. Ich bin ja noch aktuell Trainer“, sagte Tuchel vor zwei „sehr attraktiven“ Aufgaben in der Liga gegen den VfB und in der Königsklasse gegen Real Madrid. „Am Mittwoch wollen wir unser großes Ziel verwirklichen, in der Champions League ins Finale einzuziehen. Deswegen mache ich mir um die Zukunft von Bayern keine Sorgen.“


Schwierige Tage für Sportvorstand Eberl beim FC Bayern


Für eine erfolgreiche Zukunft des entthronten deutschen Meisters muss Sportvorstand Max Eberl nach nicht einmal zwei Monaten im Amt die knifflige Problematik lösen, wer denn nun der neue Trainer wird und das Münchner Starensemble ins Finale dahoam im Sommer 2025 führen soll. Von dem für den April erhofften „weißen Rauch“ ist an den ersten Mai-Tagen immer noch nichts zu sehen – auch wenn Eberl die vertrackte Situation zum Amtsantritt schon vorfand. Wortgewaltige Einlassungen von Uli Hoeneß, der den scheidenden Tuchel für dessen Nachwuchsförderung kritisierte, machen Eberls Suche vermutlich nicht leichter.



Solche Auftritte bekommen womöglich auch Nachfolge-Kandidaten mit. Zinédine Zidane (vereinslos), Roger Schmidt (Benfica Lissabon), Julen Lopetegui (vereinslos), Lucien Favre (vereinslos), Erik ten Hag (Manchester United), José Mourinho (vereinslos), Antonio Conte (vereinslos), Roberto De Zerbi (Brighton), Hansi Flick (vereinslos), Christian Streich (noch Freiburg, dann vereinslos), Martín Demichelis (River Plate), Mark van Bommel (Royal Antwerpen), Louis van Gaal (vereinslos) oder gar der frühere Bundestrainer Joachim Löw (vereinslos) – die Liste mit mal mehr und mal weniger verrückten Spekulationen wird jeden Tag um neue Namen länger.



Eberl sollte dies schnellstens beenden. Ein Weltstar wie der Franzose Zidane mit seiner Strahlkraft wäre sicher eine prestigeträchtige Lösung, die die bislang missglückte Suche schnell vergessen machen könnte. Dazu müssten die Münchner allerdings in dieser Personalie ihre ursprüngliche Haltung ändern, denn Zidane genoss auch aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse zumindest zunächst keine Priorität.



Der frühere Bayern-Trainer van Gaal wäre sicher ein guter Kandidat, der die wahrscheinlicher gewordene Variante einer Übergangssaison gestalten könnte. Zumal er ein Coach ist, der als Jugendförderer einst den Aufstieg von Thomas Müller (34) maßgeblich ebnete. In einem Jahr könnte der Trainermarkt mit den aktuell nicht zu bekommenden Kandidaten Alonso (Bayer Leverkusen), Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart) oder Jürgen Klopp (Pause nach Liverpool) ganz anders aussehen.


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Louis van Gaal
L. van Gaal Alter: 72
FC Bayern München
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Nach dem hohen Trainerverschleiß in den vergangenen Jahren tun sich die Münchner schwer, einen neuen Coach zu finden. Dabei schaffte es der FC Bayern vor einem Jahrzehnt sogar, Startrainer Pep Guardiola an die Säbener Straße zu locken. Guardiola war im Jahr 2016 übrigens der letzte Coach, der – abgesehen vom ewigen Jupp Heynckes – bis zum vereinbarten Vertragsende blieb.


Wegen Real-Rückspiel: FC Bayern schont einige Stars in Stuttgart


Die Spekulationen – da ist Tuchel überzeugt – hemmen seine Mannschaft aber nicht. Das Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch gegen Real Madrid habe „ganz natürlich höchste Priorität“, sagte er. Nach einem 2:2 im Hinspiel soll im Estadio Santiago Bernabéu der Einzug in das Finale am 1. Juni in London perfekt gemacht werden. Dafür soll im Bundesliga-Spitzenspiel beim VfB auf einige Spieler verzichtet werden. Die angeschlagenen Matthijs de Ligt (24) und Jamal Musiala (21) reisen erst gar nicht mit nach Stuttgart. Leroy Sané (28) soll zwar im Kader sein, vorsichtshalber aber nicht übermäßig beansprucht werden. Der Angreifer leidet schon seit Wochen an einer schmerzhaften Schambeinblessur. Ob Dayot Upamecano (25) für das VfB-Match fit ist und spielen kann, sei noch nicht sicher.



„Wir werden die Minuten managen, was Sinn macht und was nicht“, kündigte Tuchel an, der eine größere Rotation in seiner Startelf andeutete. „Wir werden ein paar Spielern die Möglichkeit geben, ihren Rhythmus zu kriegen. Wir werden ein paar Spieler natürlich auch rausnehmen und uns erlauben, unseren Belastungsrhythmus an den Mittwoch anzupassen.“ Kampflos herschenken wolle er das Spiel in Stuttgart aber freilich nicht. „Es entlässt uns nicht aus der Verantwortung, dass die, die spielen, Gas geben und sich wehren und auf jeden Fall den Biss zeigen, der nötig ist, um dort zu bestehen.“


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grundsätzlich sehe ich die Trainersuche nicht so negativ und gewiss nicht "peinlich". Dass ist nicht zum ersten Mal ein stückweit eine "Hetzkampagne" der Medien. Bisher lief es eigentlich ganz gut, es sickert sehr wenig durch und ich hoffe es bleibt so. Einzig Uli Hoeness kommt hier (zu recht) schlecht weg. In dem er herausplaudert, das Rangnick dritte Wahl ist bzw. war (Eberl etc. hatte das bisher immer schön elegant umgangen). Und auch, dass er kommuniziert hat, der FC Bayern spricht nur mit e ...
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Letzte Beiträge Newsforum

Mnemosyne Hamburger SV Mnemosyne 04.05.2024 - 18:40
Nach den heutigen Aussagen der Verantwortlichen kann hier nun auch zu, Tuchel geht und das ist amtlich.
Er wird wenig Probleme haben etwas zu finden, falls nichts für ihn dabei ist, kann er auch einfach 1 Jahr Urlaub machen smile, Geld ist ja kein Problem.
Hans_hub Beitar Jerusalem Hans_hub 04.05.2024 - 17:54
Zitat von Icey1312
Aus Fan Sicht würde ich mir ein weitermachen wünschen, da es kaum noch Trainer gibt, die ich für eine ernsthafte Alternative halte.

Dazu hat Tuchel insbesondere international ein hohes Standing, was bei Neuverpflichtungen helfen kann.
Bei einem Rangnick wäre eher die Frage gewesen, wer?

War es spielerisch gut unter Tuchel? Oftmals nicht.
Aber man muss auch sagen, dass der Kader dafür nicht viel her gibt und dazu enormes Verletzungspech kam. (Bzw. Die üblichen wie immer ausfallen).
Man wird unter Tuchel nie ein Offensivfeuerwerk sehen, aber seit Kovac? Hat man es nicht hinbekommen, die Defensive zu stabilisieren. Das hat Tuchel nun geschafft, insbesondere wenn man sich Mal die letzten 3 CL spiele anschaut.
Klar zwei Treffer Zuhause gegen Real sind nicht gut, aber bei denen kannste dem Trainer nichts vorwerfen, hatte ja nen grund, warum Kim nicht gespielt hat und sonst hatte real kaum Chancen.

Von daher würde ich ihm schon zugestehen, noch eine Saison zu kriegen, aber dann muss da auf'm Transfermarkt auch was passieren...


Na genau, sein hohes Standing international erkennt man jetzt auch daran das sich z.b. Barcelona und Liverpool auf ihrer Trainersuche regelrecht um ihn streiten.. Da muss er sich nur gegen Weltmeistertrainer Löw durchsetzen, der sich ja quasi die letzten Jahre die Top-Angebote vom Silbertablett aussuchen kann, aber nur auf eigenen Wunsch noch ne Pause macht, bevor er das nächste Team auf den Olymp führt , selbstverständlich...

Unter Tuchel haben die Bayern völlig ihr Internationales Niveau verloren, trotz wettbewerbsfähigen Kader.. Wenn man keinen Trainer findet dann einfach ohne Trainer oder irgendeinen Assistenten als Interimslösung weitermachen, das ist die bessere Option als Tuchel... Kann dieses Schöngerede des Tuchel-Fussballs seitens der Medien und möchtegern Fachmänner nicht mehr hören, er gehört nicht zu den Toptrainern, egal wie oft man das auch behaupten möchte.. Der CL-Titel mit Chelsea war nicht seine Handschrift, die Formkurven nach unten beim BVB, PSG und jetzt Bayern ist Tuchels Vita und genauso wird es auch in Zukunft sein, egal wie hoch oder schön man das ganze auch reden mag...
Icey1312 Holstein Kiel Icey1312 04.05.2024 - 09:56
Aus Fan Sicht würde ich mir ein weitermachen wünschen, da es kaum noch Trainer gibt, die ich für eine ernsthafte Alternative halte.

Dazu hat Tuchel insbesondere international ein hohes Standing, was bei Neuverpflichtungen helfen kann.
Bei einem Rangnick wäre eher die Frage gewesen, wer?

War es spielerisch gut unter Tuchel? Oftmals nicht.
Aber man muss auch sagen, dass der Kader dafür nicht viel her gibt und dazu enormes Verletzungspech kam. (Bzw. Die üblichen wie immer ausfallen).
Man wird unter Tuchel nie ein Offensivfeuerwerk sehen, aber seit Kovac? Hat man es nicht hinbekommen, die Defensive zu stabilisieren. Das hat Tuchel nun geschafft, insbesondere wenn man sich Mal die letzten 3 CL spiele anschaut.
Klar zwei Treffer Zuhause gegen Real sind nicht gut, aber bei denen kannste dem Trainer nichts vorwerfen, hatte ja nen grund, warum Kim nicht gespielt hat und sonst hatte real kaum Chancen.

Von daher würde ich ihm schon zugestehen, noch eine Saison zu kriegen, aber dann muss da auf'm Transfermarkt auch was passieren...