„Fordern jetzt vollen Betrag“
Van de Ven zieht gegen Ex-Klub Volendam vor Gericht: Streit um Spurs-Ablöse an Wolfsburg
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Micky van de Vens (23) 40 Millionen Euro schwerer Transfer vom VfL Wolfsburg zu Tottenham Hotspur im vergangenen Sommer zieht juristische Konsequenzen nach sich. Der Innenverteidiger wird versuchen, über ein Schiedsgericht seinen Anspruch gegenüber dem FC Volendam auf zehn Prozent des Netto-Transfererlöses gültig zu machen. Laut der Zeitung „De Telegraaf“ geht es um eine Summe in Höhe von rund 450.000 Euro.
Van de Ven wechselte 2021 von Volendam zum VfL Wolfsburg und brachte dem Eredivisie-Klub eine Ablöse von 3,5 Mio. Euro ein. Damals erhielt der Abwehrspieler wie vereinbart seinen Anteil. Zwei Jahre später spülte eine Weiterverkaufsbeteiligung von 12,5 Prozent den Niederländern beim Wechsel zu Tottenham weitere 5 Mio. Euro in die Kasse. Während van de Ven erneut Anspruch auf eine Zahlung geltend macht, ist Volendam der Meinung, dass nur die von Wolfsburg überwiesene Ablöse zum Netto-Transfererlös gehört.
„Auf unseren Wunsch hin haben wir uns mehrmals mit dem FC Volendam zusammengesetzt, um die Angelegenheit außerhalb des Schiedsgerichts und der Öffentlichkeit zu lösen“, verriet Vater Marcel van de Ven der Zeitung. Sein Sohn sei bereit gewesen, dem Klub entgegenzukommen und eine Vereinbarung zu treffen, mit der er 75.000 Euro an den Verein spendet. Der Restbetrag von 375.000 Euro sollte in Raten gezahlt werden. Der Aufsichtsrat habe jedoch über den Vorsitzenden Jaap Veerman per E-Mail mitgeteilt, dass sich der Klub nur mit einer Summe von 300.000 Euro begnügen will.
Van de Ven will nun volle Beteiligung nach Verkauf durch VfL Wolfsburg
„Der Verein kassiert insgesamt fast 8 Millionen Euro für Micky und mein Sohn hat einfach Anspruch auf seinen Anteil. Obwohl er noch nie ein Dankeschön für all das Geld bekommen hat, das er sammelt, war er bereit, 75.000 Euro an den Verein zu spenden. Das sagt, denke ich, alles über ihn aus. Aber die Zeit des Verhandelns ist jetzt vorbei. Wir fordern jetzt den vollen Betrag“, machte Marcel van de Ven klar. Auch Anwalt Frans de Weger betonte, die Spielerseite habe den Prozess nicht angestrengt. „Die Position des FC Volendam widerspricht völlig der gängigen Rechtsprechung“, erklärte er. „Wenn die Parteien die Auslegung des Begriffs ‚NettoTransfererlös‘ nicht geklärt haben, geht die Rechtsprechung von einer weiten Auslegung aus. Der Klient hat daher Anspruch auf diese und künftige Zahlungen.“