| Racing Club de Santander

01.08.2012 - 14:58 Uhr
| Racing Club de Santander |#21
01.02.2014 - 22:33 Uhr
Du argumentierst moralisch und hast damit recht.

Es macht kein Sinn, Dir aufzuzeigen, an welchen Punkten Du Dich sachlich/faktisch irrst, da Du moralisch und emotional Recht hast, bzw. ich das sogar teile.


Aber eines ist mir wichtig:

Ein Streik wie wir es aus Deutschland kennen, ist etwas ganz anderes, wie da passiert.

de.wikipedia.org/wiki/Streik#Deutschland

(Auszug: Wer seine Arbeit niederlegt, um Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, handelt nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts nicht pflichtwidrig, wenn er sich an einem Streik beteiligt, der von einer Gewerkschaft organisiert wird.[16] Umgekehrt kann die Beteiligung an einem nicht von einer Gewerkschaft durchgeführten Streik Schadensersatzforderungen auslösen und/oder als Kündigungsgrund dienen. Allerdings haben Arbeitnehmer auch bei einem BAG-konformen Streik für den Zeitraum ihrer Beteiligung keinen Anspruch auf Lohn oder Gehalt. Gewerkschaftsmitglieder erhalten in dieser Zeit Streikgeld.

Damit der von einer Gewerkschaft organisierte Streik von den Arbeitsgerichten als rechtmäßig behandelt wird, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. So sind Streiks für höheren Lohn während der Laufzeit eines Tarifvertrags unzulässig (Friedenspflicht). Auch wird in der Rechtsprechung regelmäßig verlangt, dass ein Streik verhältnismäßig ist und im konkreten Fall nur als letztes Mittel eingesetzt wird. Umstritten ist, ob ein Streik rechtmäßig ist, wenn mit dem angestrebten eigenständigen Tarifvertrag die Tarifeinheit durchbrochen würde.)


Ich habe KA wie das in Spanien ist, da es aber auch dort Gewerkschaften und Tarifparteien gibt, glaube ich kaum, das man einfach mal so aufhören kann zu arbeiten wann man will und dann zu sagen, es wäre ein legitimer Streik.


Was die Racingspieler gemacht haben war kein Streik, sondern ein Protest!

•     •     •

Peña Atlética Centuria Germana - Der erste und größte Atlético Madrid Fanklub Deutschlands
| Racing Club de Santander |#22
03.02.2014 - 22:03 Uhr
Zitat
Die Rebellion der Drittliga-Fußballer löste in Spanien eine Welle der Solidarität aus. «Nicht spielen! Nicht spielen!», feuerten die Fans die Racing-Profis bei Betreten des Platzes in Santander an. Der Bürgermeister der Hafenstadt und der Regierungschef der nordspanischen Region Kantabrien unterstützten den Protest. Auch die Spieler-Gewerkschaft AFE erklärte sich solidarisch.


Ist es für dich nun etwas wie ein Streik? Ich frage mich, wie man sich so lange an einem Wort aufhängen kann und dabei die missliche Lage außer Augen lässt. Die Spieler haben absolut Recht, die Fans forderten es ebenfalls und selbst der Bürgermeister Santanders steht auf der Seite der Spieler.

Wenn du Monate lang kein Geld bekommst, suchst du dir halt einen anderen Arbeitgeber. Die Spieler Santanders dürfen aber nicht einfach wechseln, obwohl sie kein Geld erhalten. Ob Streik oder Protest, sie haben absolut alles richtig gemacht.
| Racing Club de Santander |#23
03.02.2014 - 23:17 Uhr
Du willst nicht verstehen was ich geschrieben habe, bzw. hast Dir nicht die Mühe gemacht, die das Wort Streik "arbeitsrechtlich" mal anzugucken.

So macht eine fundierte Diskussion keinen Sinn!

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Peña Atlética Centuria Germana - Der erste und größte Atlético Madrid Fanklub Deutschlands
| Racing Club de Santander |#24
03.02.2014 - 23:23 Uhr
Auf jeden Fall der mMn bester Zeitpunkt, um zu streiken. Chance auf Weiterkommen gering, viele Zuschauer und Copa Viertelfinale...
| Racing Club de Santander |#25
04.02.2014 - 02:36 Uhr
Dann verstehe ich deinen ursprünglichen Beitrag falsch.

Du schriebst "Was sich Spieler und Fans so alles raus nehmen... #QuoVadis"

Da würde ich doch gerne mal wissen, wie genau du das gemeint hast.

Du führst in einem weiteren Beitrag folgende Probleme an:
Zitat
Sie haben das Spiel begonnen und sich grob regelwidrig verhalten. Nicht antreten, OK, aber bitte nicht so...


Letztendlich sind sie doch garnicht angetreten. Es war vorher angekündigt, die Fans bejubelten sie und auch die gegnerische Mannschaft zeigte sich äußerst solidarisch, was sicherlich nicht nur an dem eigenen Weiterkommen lag.

Gegen Almeria gab es einen ähnlichen Protest, bei dem die Spieler nach Anpfiff der Partie eine Minute lang in einer Reihe standen und sich nicht bewegten. Auch dieser Protest war mit der gegnerischen Mannschaft abgesprochen, diente als Warnung an die Verantwortlichen und wurde von allen Seiten honoriert.

Zitat
Was wenn es um gewisse Prämien geht?! Was, wenn es um den Trainer geht? Was wenn es um zukünftige Prämien geht


Diesen Punkt verstehe ich ebenfalls nicht so recht. Ich vermute, dass du befürchtest, dass Spieler in Zukunft auch genauso "nicht antreten" könnten, falls sie mit dem Trainer nicht klarkommen, oder anderweitig unzufrieden sind. Das Problem könnte es geben, gibt es aber in einer anderen Form eh schon längst. Man sagt ja nicht umsonst, dass eine Mannschaft auch mal gegen den Trainer spielt.

Davon abgesehen geht es aber immernoch darum, dass die Spieler dieser Mannschaft seit über 5 Monaten kein Gehalt mehr gesehen haben. Das ist, wenn man den Medienberichten vertraut, ein großes Problem in Spanien. Die Dauer dabei sticht allerdings, sticht absolut negativ hervor und ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass es sich nicht um Millionäre handelt, sondern um Väter die ihre Familien ernähren müssen.
Genau so bekommt doch der Trainer kein Gehalt, obwohl er für den Job sogar seinen "richtigen" Beruf als Lehrer aufgegeben hatte.

Die harte Strafe sollte daher keineswegs die Spieler treffen, die von der AFE (der spanischen Spielergewerkschaft) unterstützt und beraten werden, sondern einzig die Verantwortlichen im Verein.

Die Spieler haben schließlich nicht die Möglichkeit, wie ein normaler Arbeitnehmer zu kündigen und eine neue Anstellung zu finden, sondern müssen auf biegen und brechen für diesen Verein Leistung zeigen, obwohl sie dafür nicht wie vertraglich geregelt für ihre angemessen Arbeit entlohnt werden.

Wo sind denn die Prämien geblieben, die der Verein sich durch das Weiterkommen im Pokal in die Taschen gesteckt hat? Scheinbar wurde nicht versucht die Spieler, wie versprochen, endlich mal zu bezahlen. Wenn der Verein sich den Kader und die Gehaltskosten nicht leisten kann, müssen die Spieler doch freigestellt werden. Das zeugt von einem absolut mismanagement. Vor der Saison, oder spätestens im Winter, hätte der Verein die Spielerverträge kündigen müssen, die nicht mit dem geplanten Budget bezahlt werden können. Stattdessem pocht der Verein auf sein vertraglich festgelegtes Recht auf diese Spiele/Mitarbeiter und die damit verbundenen Leistungen, ohne aber die damit Verbundenen eigenen Pflichten nachzukommen. Daher wäre vor jedem(!) Arbeitsgericht hier in Deutschland der Vertrag nichtig, stattdessen legt der Verein seinen Spielern aber weiter Steine in den Weg und der Verband bestraft sogar noch die Spieler, da sie die einzige Möglichkeit nutzen, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Dadurch wurden die Spieler nun doppelt, wenn nicht dreifach bestraft und nichts an der Situation verändert.
MMn (und das tut mir leid für den Verein, dem ich nur das beste wünsche), sollten die Spieler kein einziges Spiel mehr bestreiten, solange sie nicht bezahlt wurden.
| Racing Club de Santander |#26
04.02.2014 - 15:01 Uhr
Zitat von derroberto:
Dann verstehe ich deinen ursprünglichen Beitrag falsch.

Du schriebst "Was sich Spieler und Fans so alles raus nehmen... #QuoVadis"

Da würde ich doch gerne mal wissen, wie genau du das gemeint hast.


Ich verstehe das Verhalten der Spieler und kann dem ganzen moralisch auch etwas abgewinnen.

ABER ich bin mit der Art und Weise nicht einverstanden und finde diese sogar verwerflich, weil sie das Tür aufstößt für weitere Aktionen der Art.

Und dann müssten wir jedes mal eine Linie ziehen und sagen, OK, vier Monate Gehalt rechtfertigt das... Ok, zwei Monate auch noch, Moment, ein Monat nicht...

Ich finde das sehr schwierig.


Zitat von derroberto:
Letztendlich sind sie doch garnicht angetreten.
Gegen Almeria gab es einen ähnlichen Protest, bei dem die Spieler nach Anpfiff der Partie eine Minute lang in einer Reihe standen und sich nicht bewegten. Auch dieser Protest war mit der gegnerischen Mannschaft abgesprochen, diente als Warnung an die Verantwortlichen und wurde von allen Seiten honoriert.


Das Spiel wurde angepfiffen, es waren 11 Spieler in Spielkleidung auf dem Feld, es gab Shakehands, Platzwahl, etc.

Für mich sind sie angetreten und haben sich danach grob unsportlich verhalten.
Das sie in der Sache recht haben, sehe ich ein. Keine Frage, aber ich hätte einen anderen Weg gewählt.

Genau das Almeria Beispiel zeigt ja, wie man es hätte lösen können.
Zeichen des Protests JA und danach dann der Wettkampf!


Zitat
Die Spieler haben schließlich nicht die Möglichkeit, wie ein normaler Arbeitnehmer zu kündigen und eine neue Anstellung zu finden, sondern müssen auf biegen und brechen für diesen Verein Leistung zeigen, obwohl sie dafür nicht wie vertraglich geregelt für ihre angemessen Arbeit entlohnt werden.


Das stimmt nicht, das Arbeitsrecht gilt auch für Fußballspieler. Es gibt Möglichkeiten bei Nichtzahlung des vertraglich zugesicherten Lohns.

Diese Wege hätten aus meiner Sicht beschritten werden müssen.

Zitat
Wo sind denn die Prämien geblieben, die der Verein sich durch das Weiterkommen im Pokal in die Taschen gesteckt hat? (...)


Und was ist mit der Putzfrau, der Frau im Fanladen, der Fanbeauftragten, ...
Jugendtrainer, Jugendteams, ...

Interessiert die niemand?! Vielleicht hätte ein Sieg gegen RSSS ja weitere Gelder einbringen können, um diese Menschen zu bezahlen?!

Also ich finde das Argument scheinheilig, bzw. nicht in aller Konsequenz bedacht!

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Peña Atlética Centuria Germana - Der erste und größte Atlético Madrid Fanklub Deutschlands
| Racing Club de Santander |#27
04.02.2014 - 17:29 Uhr
Darum geht es doch aber. Die Spieler haben offiziell Amateurverträge, da die dritte Liga nicht zum Profibereich zählt. Die Spieler können nicht auf Ihr Recht klagen und den Verein ohne Zustimmung verlassen, wie es ein Drogba in China Tat, sondern müssen auch ohne Geld Bis zum Sommer bleiben. Andernfalls droht eine Mehrmonatige Spielsperre. Das macht sie ja auch für andere Vereine unattraktiv da diese keine Spieler unter Vertrag nehmen, die eh nicht spielen dürfen. Die Spieler sind beim Verein geblieben, da Ihnen Versprechungen gemacht wurden, an die sich nun keiner hält. Das nennt man sich einfach Betrug. Natürlich sollte nicht jeder Spieler auf die Palisaden gehen, sobald er mal kein Gehalt bekommt. Aber nach 5 Monaten halte ich es schon für angemessen, zumal sie von der Gewerkschaft dabei unterstützt wurden.
| Racing Club de Santander |#28
04.02.2014 - 19:08 Uhr
Zitat von derroberto:
Darum geht es doch aber. Die Spieler haben offiziell Amateurverträge, da die dritte Liga nicht zum Profibereich zählt. Die Spieler können nicht auf Ihr Recht klagen und den Verein ohne Zustimmung verlassen, wie es ein Drogba in China Tat, sondern müssen auch ohne Geld Bis zum Sommer bleiben.


Hast Du dafür eine Quelle?!
Das glaube ich nicht.

Das EU Recht und das spanische Recht sehen bei gültigen Arbeitsverträgen natürlich das Recht vor, dass man ein (Arbeits-)Gericht anruft.
Ob man das aus taktischen Gründen machen sollte oder nicht, ist eine andere Entscheidung, aber die juristische Möglichkeit besteht.

Zudem wird jeder Vertrag unter gewissen Umständen ungültig, auch in Spanien. Die einsetige Nicht-Einhaltung des Vertrags (Gehaltszahlung) ist natürlich ein Grund den Vertrag als nichtig erklären zu lassen.

Es muss halt nur vor einem ordentlichen Gericht entscheiden werden und genau das ist, worum es mir gehen würde...

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Peña Atlética Centuria Germana - Der erste und größte Atlético Madrid Fanklub Deutschlands
| Racing Club de Santander |#29
05.02.2014 - 01:37 Uhr
Ich hatte bei Post #13 die Quelle und ganz unten ein Zitat angeführt, die das bestätigen. Es gibt aber sicherlich noch weitere Belege dafür. Ist ja nicht dass erste mal, dass Spieler so "streiken". Das hat man sich in Santander wohl von Barcelona abgeguckt.
| Racing Club de Santander |#30
05.02.2014 - 08:14 Uhr
Die Quelle sagt gar nichts aus...
Ich befürchte sogar, dass der Inhalt der Quelle nicht einmal stimmt.

So oder so sagt Sie nichts über die Auflösung von Arbeitsverträgen aus. (Schau mal was ich schreibe und in welchem thematischen Feld ich mich versuche zu bewegen)

Ich bleibe dabei, auch in Spanien gibt es ein Vertragsrecht.

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