6. Spieltag: SpVgg Unterhaching - 1.FC Saarbrücken

Eine Länderspielpause, die sich – zumindest für mich – wie eine Ewigkeit angefühlt hat, neigt sich dem Ende zu. Das heißt: Drittligafußball is back und zwar mit einem echten Schmankerl: Am Sonntagabend erwarten wir den 1. FC Saabrücken im Uhlsport Park (fühlt sich komisch an, das zu schreiben). Flutlicht, Baby! Anstoß ist um 19:30 Uhr und es gibt eine schöne Aktion vom Verein: Anlässlich des Schulanfangs in Bayern werden an Schülerinnen und Schüler Freikarten verteilt. Hoffentlich kommen viele und verwandeln den Sportpark in einen Hexenkessel.

Während man vom Verein in den vergangenen Tagen nicht so viel gehört hat (weder bei Social Media noch in der medialen Berichterstattung) und wir dementsprechend nicht so richtig wissen, was sich personell getan hat, war die Länderspielpause für zwei unserer Spieler ein absoluter Gewinn: Maurice Krattenmacher (für Deutschlands U19) und Bene Bauer (U20) haben den Adler auf der Brust getragen und dabei eine gute Figur gemacht. Ich kann nur erahnen, wie sich das für einen jungen Fußballer anfühlen muss. Bestimmt ein unbeschreibliches Gefühl. Gut ausgeschaut scheinen die beiden auch zu haben. Krattenmacher hat beim Kantersieg gegen die Schweiz sogar zwei Kisten gemacht. Das gibt ihm hoffentlich Auftrieb für die anstehenden Aufgaben in der Dritten Liga.

Darüberhinaus kann man personell nur spekulieren. Schön wär's, wenn Stiefler wieder zur Verfügung stehen würden. Den hat das Team in der ein oder anderen Partie schon schmerzlich vermisst. Kann mir gut vorstellen, dass unser Spiel noch strukturierter und die ohnehin recht sattelfest wirkende Defensive noch stabiler werden könnte mit ihm. Ansonsten dürfte, wenn in den letzten Tagen nix vorgefallen ist, Zentrich zumindest wieder im Kader stehen, nachdem er zuletzt bei der Zweiten regelmäßig gespielt hat. Gleiches dürfte für Tizian Zimmermann gelten. Ob beide eine Alternative für die Startelf sind, würde ich aber mal bezweifeln. Sicher ausfallen wird weiter Markus Schwabl. Einen Bänderriss kuriert man so schnell nicht aus, denke ich. Und da man von Obermeier so gar nichts hört, gehe ich auch bei ihm davon aus, dass er noch braucht. Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass unsere Startelf ähnlich aussehen wird, wie die, die zuletzt beim Ligaspiel gegen Verl auf dem Platz stand.

Tabellarisch schaut's nach fünf gespielten Runden extrem gut aus für uns: Mit neun Punkten stehen wir punkt- und torgleich mit Jahn Regensburg auf dem dritten Platz. An den Leistungen zuletzt gab es einige Punkte zu kritisieren, andere aber ausdrücklich zu loben. Öfter genannt wurden als Kritikpunkte die oft abwartende Spielweise und immer wieder lange Phasen, in den wir zwar viel den Ball hatten, aber wenig Torgefahr entwickeln konnten. Auf der anderen Seite steht (und das geht dann vermutlich einfach Hand in Hand mit dem gerade genannten Kritikpunkt) die hohe Stabilität in der Abwehr. Das spiegelt sich dann auch in der Statistik wieder: Mit sechs erzielten Toren haben wir (wieder gemeinsam mit Regensburg) die wenigsten der ersten sieben Teams in der Tabelle erzielt. Nicht schlimm und klar nichts, woraus man ein riesen Problem machen muss, aber zumindest ein Punkt, den man sich in den kommenden Partien anschauen kann. Dem gegenüber stehen nur vier Gegentore. Da sind ligaweit nur Dresden und Essen (je drei) besser und mit Auge, Regensburg und Dortmund II gleichauf. Will sagen: All in all kommen wir ziemlich ausgeglichen daher und können – ich hab's oben schon geschrieben – mit dem Saisonstart zufrieden sein. Spannend wird jetzt, wie es weitergeht. Mit Saarbrücken erwartet uns diese Woche ein starker Gegner und danach kommt direkt Arminia Bielefeld. Gehe davon aus, dass die Ergebnisse aus diesen beiden Partien richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Runde sein werden. Bin gespannt.

Jetzt zu Saabrücken. Auf dem Papier ist das Team von Trainer Rüdiger Ziehl als eines der Favoritenteams auf den Aufstieg in die Saison gestartet. Diesem Anspruch ist die Mannschaft leidlich gerecht geworden bisher. Mit nur einem Punkt weniger als wir rangieren die Saarländer auf dem sechsten Tabellenplatz. Interessant beim bisherigen Spielplan: Saarbrücken hat auch schon gegen Köln (1:2), Ulm (1:1) und Verl (4:3) gespielt. Bemerkenswert war dabei besonders die letztgenannte Partie. Da sah mit einer 3:1-Führung im Rücken lange wie der sichere Sieger aus, ehe Saabrücken zurückkam und letztlich in der 91. Minute den Siegtreffer machte. Was auch spannend ist, ist das Torverhältnis der Mannschaft. 10 Tore nach fünf Spielen machen zwei Buden im Schnitt pro Spiel. Das ist eine ganz schön gute Ausbeute. Für vier dieser zehn ist Kai Brünker verantwortlich. Einige von euch werden den Neuner noch aus Magdeburg und Großaspach kennen. Den Burschen gilt es also zu kontrollieren. Hoffen wir mal, dass Seppi Welzmüller und Raphael Schifferl einen guten Tag erwischen. Denn: Auch Patrick Schmidt und der Münchner (und Ex-Hachinger) Kasim Rabihic wissen wo das Tor steht. Wie wir ist auch Saabrücken im DFB-Pokal eine Runde weiter. Die Saarländer haben gegen den KSC mit 2:1 gewonnen. Demnach dürfte die Stimmung dort in etwa so gut sein wie bei uns.

Soweit von mir. Schauen wir mal, wie es ausgeht. Ich tippe auf eine enge Kiste – mit besserem Ende für uns: 2:1.