U-Nationalspieler des DFB
Bayern-Talent Wanner in Sichtungskader des ÖFB berufen – Gespräche mit Spieler und Umfeld
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Der Deutsch-Österreicher Paul Wanner vom FC Bayern München, der bis dato für die U-Nationalmannschaften des DFB auflief, ist nun erstmals auch zu einem Lehrgang des österreichischen Fußballverbands eingeladen worden. Diese Entscheidung sei nach Gesprächen mit dem 16-Jährigen „und seinem Umfeld“ gefallen, teilte der ÖFB mit. Im Sommer hatte der jüngste eingesetzte Profi sowie jüngste Champions-League-Spieler der Münchner Klubhistorie bei der U17-EM drei Torbeteiligungen für die deutsche Auswahl beigesteuert, die im Viertelfinale an Frankreich gescheitert war.
Der Trainingslehrgang umfasst Perspektivspieler der Jahrgänge 2000 bis 2005 und wird vom 21. bis zum 25 November im kroatischen Pula zusammenkommen. „Der Kader erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es stehen auch viele weitere Spieler auf unserer Beobachtungsliste. Ich denke, dass wir hier eine interessante Mischung haben“, erklärte Sportdirektor Peter Schöttel. Der Co-Trainer der von ÖFB-Chefcoach Ralf Rangnick trainierten A-Elf, Peter Perchtold, hatte unlängst im Transfermarkt-Interview angekündigt, die Sichtung solle „einen validen Überblick von den absoluten Top-Talenten des österreichischen Fußballs und der Liga verschaffen, weil wir da sehr großes Potential sehen.“
Neben Wanner gehören mit Benjamin Kanuric (Arminia Bielefeld) sowie Tristan Osmani (FC Schalke 04) zwei weitere derzeit in Deutschland aktive Talente dem Sichtungskader an. Bereits im Februar, kurz nach Wanners ersten Einsätzen für die Profis des FC Bayern, hatte der ÖFB Interesse an den Diensten des gebürtig aus Dornbirn stammenden Youngsters signalisiert. Er rechne sich mit Blick auf die vermeintlich bessere sportliche Perspektive beim DFB nur wenig Chancen aus, Wanner von einem Verbandswechsel zu überzeugen, „aber ich muss meinen Job machen“, hatte Schöttel damals erklärt und ergänzt, Wanner sei „ein außergewöhnliches Talent“, man wolle jedoch „nichts Aktionistisches“ unternehmen.
DFB-Manager Oliver Bierhoff hatte damals auf das Werben Schöttels reagiert, „faire Gespräche“ mit dem Nachbarn bestätigt und mit Blick auf Wanner verkündet, der deutsche Verband werde sich „immer stark um ihn bemühen und wir hoffen, diesen Weg weiter mit ihm erfolgreich gestalten zu können. Aber Schritt für Schritt.“ Dahingehend sei man „guter Dinge“.