Deutscher - "Muss" man international für Deutsche Teams sein?

29.04.2012 - 11:15 Uhr
Zitat von FeiHung:
Natürlich "muss" man überhaupt gar nichts.
Was mich halt einfach wundert: Ich habe noch nie einen Nicht-Deutschen erlebt, der sich diese Frage auch nur stellen würde. Da hält man - so weit ich das persönlich feststellen konnte - völlig selbstverständlich zu der Mannschaft, die aus dem eigenen Land kommt. Ich wohne ja in Kreuzberg und ich würde zu gerne mal den Türken sehen, der nicht der Türkei oder türkischen Mannschaften international die Daumen drücken würde. So was gibts da einfach nicht. Dazu kenne ich ein paar Amerikaner und die würde auch niemals auch nur im Traum darauf kommen, das US-Team - egal in welcher Sportart - nicht zu unterstützen. Das ist einfach eine Selbstverständlichkeit bei denen. Selbst, wenn sie ansonsten nur an den USA herumnörgeln.
Über so was macht man sich glaube ich nur in Deutschland Gedanken. Ich frag mich, warum das so ist ...

Ich denke da ist es so, dass auch wenn wir in Deutschland viele Denkverbote haben, die man im Ausland nicht hat, gibt es eben auch Bereiche in denen wir hier mehr Freiheiten haben.

Solche Denkverbote wie es sie in den von dir aufgeführten Ländern gibt, existieren bei uns noch nicht.

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Deutschland: Land der Torhüter und Trainer
Zitat von TPPFKA-Rashid:

Ich denke da ist es so, dass auch wenn wir in Deutschland viele Denkverbote haben, die man im Ausland nicht hat, gibt es eben auch Bereiche in denen wir hier mehr Freiheiten haben.

Solche Denkverbote wie es sie in den von dir aufgeführten Ländern gibt, existieren bei uns noch nicht.


Ich würde das nicht als Denkverbote bezeichnen, eher als Selbstverständlichkeit, dass es halt so normal ist, dass man gar nicht darauf kommt, das irgendwie infrage zu stellen. Ich glaub, gerade die Amis legen sich nur extrem selten Denkverbote auf. Eine Eigenschaft, die ich an den US-Amerikanern sehr schätze :)
Zitat von FeiHung:
Ich glaub, gerade die Amis legen sich nur extrem selten Denkverbote auf. Eine Eigenschaft, die ich an den US-Amerikanern sehr schätze :)



Ist das nicht ein wenig verallgemeinernd?

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GEGEN POKLATSCHER/POTÄTSCHLER IM MÄNNERFUSSBALL !!!
"Emotionen respektieren - Flitzer legalisieren"

[zitat=Dervis]Ich hab für GS gestimmt und bin mir sicher, dass wir die CL gewinnen werden.[/zitat]

[zitat=Galatasaray-Bremen]
Nur als kleine Info. Ich bin auch ein Sportler der bekannt ist in der Türkei. Ich kenne den Ablauf der Gespräche gut.[/zitat]
Zitat von Asturiax:
Zitat von FeiHung:
Ich glaub, gerade die Amis legen sich nur extrem selten Denkverbote auf. Eine Eigenschaft, die ich an den US-Amerikanern sehr schätze :)



Ist das nicht ein wenig verallgemeinernd?


Natürlich ist das verallgemeinernd. Ich kann ja jetzt schlecht etwas über jeden einzelnen der 380 Mio Amerikaner schreiben. Das ist halt ein Grundzug. Natürlich gibts auch welche, bei denen das nicht so ist.
Zitat von Toni1904:
34 Spieltage im Jahr bin ich gegen eine Mannschaft. Aber, in einem europäischen HF oder Finale muss ich auf einmal füer diese Mannschafdt sein. Aus Patriotismus?

Das ist doch lächerlich.

Viel schlimmer finde ich das anbiedern gewisser Fans, vor wichtigen Spielen, dass man doch gefälligst ihnen die Daumen drücken muss.


Drückt meine Meinung perfekt aus.



Zitat von FussballFAN2007:
Man muss auch bedenken, dass Bayern die meisten Spieler in der deutschen Nationalmannschaft hat. Wenn Bayern das Finale verlieren sollte, freuen sich viele, aber bei der EM sollen dann die Bayern Spieler, die man die Niederlage gegönnt hat, uns zum EM Titel schießen :D


Seit wann geht es um die Spieler?
Es geht um den Verein.

Ich bin für Chelsea und sollten Bayern und Chelsea komplett den Kader wechselt, bin ich trotzdem für Chelsea weil ich die Bayern nicht abkann.
Zitat von FeiHung:

Ich würde das nicht als Denkverbote bezeichnen, eher als Selbstverständlichkeit, dass es halt so normal ist, dass man gar nicht darauf kommt, das irgendwie infrage zu stellen. Ich glaub, gerade die Amis legen sich nur extrem selten Denkverbote auf. Eine Eigenschaft, die ich an den US-Amerikanern sehr schätze :)


Das sind keine Denkverbote. Es ist eher so das wir Europäer und die Deutschen im speziellen eine ganz andere Art des "Patriotismus" kennen. Es ist vielmehr eine Form des Nationalismus wobei dieses Wort in diesem Zusammenhang doch bitte völlig ohne seinen auferlegten, negativen Kontext verstanden werden soll. In keinem anderen Staat der Welt verbinden sich Nation und Staatsvolk in dieser Form wie in Deutschland. Einige Historiker haben sogar mal versucht zu ergründen wie es zu so einem so genannten "Deutschen Sonderweg" kommen konnte. Allerdings sind die Forschungen in einer Sackgasse gelandet. Das die Geschichte Deutschlands aber für eine Situation sorgt die sich von denen der meisten anderen Staaten unterscheidet ist eine Tatsache. Daher ist es auch schwierig wenn man Vergleiche mit anderen Ländern aufstellt. Und wenn dann noch eine Episode dazu kommt bei der der Nationalismus in seiner extremsten Form zum Vorschein kam dann wird von einigen eben jede Form der "Vaterlandsliebe" als negativ empfunden. Wir "Deutschen" schaffen es ja auch nicht einen Patriotismus zu betreiben der dem der Amerikaner oder Briten ähnelt. Selbst wenn es die harmloseste Form des "Nationaldenkens" ist so fallen wir immer wieder darin zurück. Einige können sich eben nicht vom Gedanken der Nation und des Nationalstaats als endgültige Form der Staatlichkeit lösen. Während andere ganz klar der Meinung sind, dass der Nationalstaat nur eine Episode der Weltgeschichte war und ein Phänomen der Moderne, welcher in der uns befindlichen Postmoderne wieder verschwindet. Und damit verbunden verschwindet der Gedanke an eine "Liebe zur Nation" im Unterschied zum Patriotismus einer "Liebe zum Volk".
Zitat von Sheek:

Das sind keine Denkverbote. Es ist eher so das wir Europäer und die Deutschen im speziellen eine ganz andere Art des "Patriotismus" kennen. Es ist vielmehr eine Form des Nationalismus wobei dieses Wort in diesem Zusammenhang doch bitte völlig ohne seinen auferlegten, negativen Kontext verstanden werden soll. In keinem anderen Staat der Welt verbinden sich Nation und Staatsvolk in dieser Form wie in Deutschland. Einige Historiker haben sogar mal versucht zu ergründen wie es zu so einem so genannten "Deutschen Sonderweg" kommen konnte. Allerdings sind die Forschungen in einer Sackgasse gelandet. Das die Geschichte Deutschlands aber für eine Situation sorgt die sich von denen der meisten anderen Staaten unterscheidet ist eine Tatsache. Daher ist es auch schwierig wenn man Vergleiche mit anderen Ländern aufstellt. Und wenn dann noch eine Episode dazu kommt bei der der Nationalismus in seiner extremsten Form zum Vorschein kam dann wird von einigen eben jede Form der "Vaterlandsliebe" als negativ empfunden. Wir "Deutschen" schaffen es ja auch nicht einen Patriotismus zu betreiben der dem der Amerikaner oder Briten ähnelt. Selbst wenn es die harmloseste Form des "Nationaldenkens" ist so fallen wir immer wieder darin zurück. Einige können sich eben nicht vom Gedanken der Nation und des Nationalstaats als endgültige Form der Staatlichkeit lösen. Während andere ganz klar der Meinung sind, dass der Nationalstaat nur eine Episode der Weltgeschichte war und ein Phänomen der Moderne, welcher in der uns befindlichen Postmoderne wieder verschwindet. Und damit verbunden verschwindet der Gedanke an eine "Liebe zur Nation" im Unterschied zum Patriotismus einer "Liebe zum Volk".


Vielen Dank, meine Gedanken dazu sehen ganz ähnlich aus. Aber du hast es besser ausgedrückt ;)
Nunja ich als Münchner bin für alles deutsche im Internationalen Bereich ich mein wenn man aus meiner Sicht gegen Dortmund sprich gegen Hummels , Götze & Bender wär ist das doch völliger Schwachsinn weil man diese beim DFBtotal vergöttert...

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FC Basel, FC Liverpool und der MSV
Zitat von XherdanShaqiri:
Nunja ich als Münchner bin für alles deutsche im Internationalen Bereich ich mein wenn man aus meiner Sicht gegen Dortmund sprich gegen Hummels , Götze & Bender wär ist das doch völliger Schwachsinn weil man diese beim DFBtotal vergöttert...


Wurd bisschen weiter oben schon geschrieben. Es geht auch z.B. gegen Bayern aber für die deutsche Nationalmannschaft zu sein. Auch wenn da immer ca 4-6 Bayernspieler mitspielen. Das eine schließt das andere nicht aus.
Das hat den ganz einfachen Grund, dass man oft den Verein und nicht die Einzelspieler nicht leiden kann. Ich als 60 Fan finde einige Bayernspieler sogar recht sympathisch, dennoch bin ich immer gegen Bayern, weil ich den Verein nicht mag.
Wenn dann dieselben Spieler paar Wochen später für Deutschland auflaufen ist es für mich nicht im Ansatz ein Problem oder Widerspruch nun für sie bzw die Mannschaft in der sie spielen zu sein.

dacrep hat es perfekt gesagt:
Zitat
Ich bin für Chelsea und sollten Bayern und Chelsea komplett den Kader wechselt, bin ich trotzdem für Chelsea weil ich die Bayern nicht abkann.

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Still not loving Ismaik!

Sechzig München gibts nur in Giesing!

1860 München und Fußball in Berlin und Brandenburg

Zitat von FeiHung:
Natürlich "muss" man überhaupt gar nichts.
Was mich halt einfach wundert: Ich habe noch nie einen Nicht-Deutschen erlebt, der sich diese Frage auch nur stellen würde. Da hält man - so weit ich das persönlich feststellen konnte - völlig selbstverständlich zu der Mannschaft, die aus dem eigenen Land kommt. Ich wohne ja in Kreuzberg und ich würde zu gerne mal den Türken sehen, der nicht der Türkei oder türkischen Mannschaften international die Daumen drücken würde. So was gibts da einfach nicht. Dazu kenne ich ein paar Amerikaner und die würde auch niemals auch nur im Traum darauf kommen, das US-Team - egal in welcher Sportart - nicht zu unterstützen. Das ist einfach eine Selbstverständlichkeit bei denen. Selbst, wenn sie ansonsten nur an den USA herumnörgeln.
Über so was macht man sich glaube ich nur in Deutschland Gedanken. Ich frag mich, warum das so ist ...


Das halte ich für ein ziemliches Gerücht.

In England freuen sich ManUtd Fans, wenn City verliert.
In Italien freuen sich Milan Fans, wenn Inter verliert und umgekehrt natürlich auch (man erinnere sich an das CL-Finale Liverpool gegen AC. Inter hat Liverpool danach mit Dankesreden überhäuft).
In Spanien würde sich ein Barca Fan niemals über einen Sieg von Real freuen.

Zitat von FeiHung:
Zitat von Hedschin:
Zitat von FeiHung:
Natürlich "muss" man überhaupt gar nichts.
Was mich halt einfach wundert: Ich habe noch nie einen Nicht-Deutschen erlebt, der sich diese Frage auch nur stellen würde. Da hält man - so weit ich das persönlich feststellen konnte - völlig selbstverständlich zu der Mannschaft, die aus dem eigenen Land kommt. Ich wohne ja in Kreuzberg und ich würde zu gerne mal den Türken sehen, der nicht der Türkei oder türkischen Mannschaften international die Daumen drücken würde. So was gibts da einfach nicht. Dazu kenne ich ein paar Amerikaner und die würde auch niemals auch nur im Traum darauf kommen, das US-Team - egal in welcher Sportart - nicht zu unterstützen. Das ist einfach eine Selbstverständlichkeit bei denen. Selbst, wenn sie ansonsten nur an den USA herumnörgeln.
Über so was macht man sich glaube ich nur in Deutschland Gedanken. Ich frag mich, warum das so ist ...


Kann ich so überhaupt nicht bestätigen.
In Italien zum Beispiel gibt es genug Juventini und auch Milanisti (die aber weniger), die sich hämisch über eine Inter-Niederlage in der CL freuen.
Umgekehrt natürlich genauso.
Und auch in Spanien gibt es Fans, die dem Erzrivalen im internationalen Wettbewerb alles andere als die Daumen drücken.
Versuch diesen Leuten mal zu erklären, warum sie dem Verein, dem sie in der Liga die Pest an den Hals wünschen, plötzlich die Daumen drücken sollen nur weil es ein internationales Spiel ist.
Die Rivalität und Abneigung ist da teilweise viel zu tief verwurzelt für.

Edit:
Dazu ist es noch eine andere Sache ob man jetzt Fans im Ausland oder Fans im Inland betrachtet.
Ein "Exil-Deutscher" wäre wohl auch im internationalen Wettbewerb stärker für ein Team mit der Begründung, dass es aus Deutschland kommt.


Kann gut sein, ist wie gesagt nur meine persönliche Erfahrung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt. Bei Italienern und Spaniern weiß ich es auch nicht, ich kenne weder Spanier noch Italiener persönlich.
Aber wo ich mich gerade erinnere: Ich habe im Redcafe wirklich nicht wenige gelesen, die Chelsea im Finale eine Niederlage wünschen.
Was anderes ist es aber glaube ich bei Nationalteams. Ich glaube irgendwie nicht, dass man einen Spanier oder Italiener findet, der bei einem Länderspiel Italien/Spanien - England für England wäre.
Insgesamt bleibt für mich mein erster Satz: Es MUSS gar nichts.
Bei mir ist das beim Vereinsfußball allerdings auch anders, weil ich eigentlich gegen keine Mannschaft eine wirkliche Abneigung hege, sodass ich ihr alles Schlechte wünschen würde.


Die Nationalität in seinem Pass verpflichtet niemanden dem Heimatland auch die Daumen zu drücken. Ich für meinen Teil drücke den Deutschen auch nicht die Daumen. Dafür spielen mir einfach zuviele Unsympathen in dem Team. Zudem mag ich auch einen Jogi Löw nicht sonderlich.

Da sind meine Sympathien eher bei den Underdogs. Vorallem Irland mag ich. Hat aber eher einen kulturellen Hintergrund. Das Land ist einfach nur toll. ;)
Dieser Beitrag wurde zuletzt von gnbw141 am 08.05.2012 um 07:15 Uhr bearbeitet
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