Erste DFB-Pokalrunde, Wir geg. Augsburg 5:7 n. E.

Unser Auftritt in der ersten DFB-Pokalhauptrunde


Die Durstrecke nähert sich dem Ende. Nach drei Jahren Abstinenz sind wir dank dem Gewinn des BFV-Hoepfner-Cup ( Badischer Pokal ) wieder in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals vertreten. Das letzte Pokalspiel datiert vom 4. August 2007. Das Spiel gegen die damals in der Zweiten Liga spielenden Offenbacher Kickers ging mit 0:4 verloren. Ein Jahr zuvor war ebenfalls in der ersten Runde Schluss, der damalige Gegner war die SpVgg GreutherFürth.

Der Gegner:

In diesem Jahr, oder wie unsere Gäste aus Bayern kurz und bündig zu sagen pflegen, heuer, bekamen wir den ambitionierten Zweitligisten FC Augsburg von Glücksfee Kim Kulig zugelost. Die Fuggerstätter konnten 2006 die Meisterschaft in der damals drittklassigen Regionalliga Süd gewinnen und stiegen nach über zwanzig Jahren Abstinenz wieder in die Zweite Liga auf. Dort konnte sich der Fußball Club der drittgrößten bayrischen Stadt inzwischen etablieren und klopfte vergangene Saison an die Tür zum Oberhaus, musste sich jedoch in den beiden Relegationsspielen gegen die “Klubberer” ( 1.FC Nürnberg ) geschlagen geben. Der Aufschwung ist eng verbunden mit Trainer Jos Luhukay, der zuvor unter anderem Borussia Mönchengladbach und Paderborn trainierte, und vor allem mit dem sportlichen Leiter Andreas Rettig, der in Köln und besonderst in Freiburg hervorragende Arbeit ablieferte. Seit Juli 2006 führt er die Geschicke des Vereins, aus dem bekannte Fußballgrößen wie Ulrich Bissinger ( Weltmeister 1954 ), Helmut Haller, Raimond Aumann, Christian Hochstätter, … und vor allem Bernd Schuster hervor gingen. In seiner Amtszeit wurde mit der Impuls-Arena, die letztes Jahr eröffnet wurde, der Mannschaft und den Anhängern des FC Augsburg eine neue, moderne Heimstätte zur Verfügung gestellt. Das neue Stadion verfügt über eine Kapazität von knapp über 30.000 Zuschauer und löste das altehrwürdige Rosenaustadion als Spielstätte ab. Alles in allem treffen wir am Samstag, um 19 Uhr 30 in der Carl-Benz-Arena in Mannheim auf eine aufstrebende Mannschaft aus der Zweiten Liga, deren mittelfristiges Ziel der Aufstieg ins Oberhaus ist.

Die erfolgreiche Saison der Fuggerer beruht viel auf der disziplinierten Spielweise, die von Trainer Jos Luhukay propagiert wird. Die Achillesverse in der vergangenen Spielzeit war die Defensive, daher wurde ein Großteil der dreizehn Neuzugänge für den defensiven Bereich verpflichtet. Lukas Sinkiewicz von Bayer Leverkusen ist der bekannteste, Marcel de Jong, Gibril Sankoh sowie Paul Verhaegh aus der holländischen Ehrendivision und Dominick Reinhardt von Nürnberg geben der Verteidigung ein neues Gesicht und sollen die Abwehr stabilisieren. Torsten Oehrl, Nando Rafael und Edmond Kapllani sollen die Abgänge der beiden ungarischen Stürmer Imre Szabics und Sandor Torghelle kompensieren und den Torschützenkönig Michael Thurk beim abermaligen Gewinn des “Titel” unterstützen. Ein weiterer Erfolgsgarant war der von einigen Erstligisten umworbene Nationalspieler Guineas, Ibrahima Traore, der im linken offensiven Mittelfeld seine Stärken hat. Bis auf die beiden genannten ungarischen Nationalstürmer wurden alle Leistungsträger gehalten, die Neuzugänge versprechen einen weiteren Schritt nach vorne, gespannt darf man sein, ob bei Jos Lukuhays Truppe schon alles rund läuft im ersten Pflichtspiel für die bayrischen Schwaben.


Rolle rückwärts oder die Mannschaft in der Pflicht

Komische Überschrift, nun, im Rückblick auf die vergangene Saison wurde der Saisonverlauf mit einer Achterbahnfahrt verglichen, anscheinend befindet sich unsere Mannschaft nach wie vor in einem Vergnügungspark und bestieg nach der Achterbahn als nächstes einen Free Fall Tower. Der Unterschied, es geht schneller abwärts. Welche Anstrengungen vom Präsident, Manager und Trainer vor der Saison unternommen wurden um diesen hochkarätigen Kader zusammenzustellen ist nur zu erahnen. Bis auf den Erfolg in Burghausen zahlte die Mannschaft dem Verein, den Anhängern und den Fans, von dehnen nicht wenige unter der Woche die anstrengende Fahrt nach Braunschweig unternahmen, noch nichts zurück. Mit der Leistung gegen Jena und der verdienten Niederlage ist der Fehlstart perfekt, die Mannschaft ist in der Pflicht, endlich den Vergnügungspark zu verlassen und das Potenzial das in ihr steckt abzurufen. Hinfallen darf man, aufstehen müsst ihr wieder.

Bekanntlich, klar, wieder diese Phrase, hat der Pokal seine eigenen Gesetze, gut für uns. Gegen die Mannschaft des FC Augsburg sind wir klarer Außenseiter. Doch in Pokalspielen ist einiges möglich, da müssen wir nicht nach Eppingen oder Weinheim schauen, der SV Sandhausen ärgerte ebenfalls schon einige höherklassige Mannschaften bzw. verlangte ihnen alles ab. Selbst schrieben wir Geschichte im Pokal, konnten bis ins Viertelfinale des Wettbewerbes 1985/86 vordringen und scheiterten erst nach großen Kampf gegen Borussia Dortmund mit 1:3. Ein weiteres Pokalspiel das in unsere Geschichte einging war der 13:12 Sieg nach Elfmeterschießen gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart.
Unsere Mannschaft kann am Samstag befreit aufspielen, zu verlieren hat sie nichts, gewinnen kann sie viel. Sportlich wird das Spiel eine große Herausforderung, zumal die gezeigten Leistungen in den letzten drei Ligaspielen nicht gerade zu großen Hoffnungen verleitet, wie gesagt, die eigenen Gesetze des Pokals können die Grenzen zwischen Außenseiter und Favorit verschwimmen lassen. Bedingung, 100 % Einsatz, bedingungsloser Siegeswille und eine disziplinierte Leistung über die gesamte Spielzeit.

Vollzieht die Rolle vorwärts, verlasst den Vergnügungspark,

die Fans werden es danken.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Gintaras am 08.04.2012 um 21:46 Uhr bearbeitet