Homosexualität & Fussball IV

14.09.2011 - 18:45 Uhr
Homosexualität & Fussball IV |#2341
11.01.2014 - 09:29 Uhr
Zitat von Andras:
Wenn hier ein User irgendetwas schreibt, das in der subjektiven Empfindung eines anderen Users auch möglicherweise nur einen äußerst vagen Ansatz darstellt, daß dieser User in Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz homosexueller Menschen nicht zu 100 Prozent der politisch korrekten Sprachregelung folgt, dann setzt gleich eine mediale Maßregelung ein!
Kannst du das bitte konkretisieren oder willst du dich einfach mal darüber auskotzen, dass Intoleranz hier so gebasht wird?

Zitat von Andras:
Einerseits...weil es eben gerade nicht von jener schier grenzenlos Liberalität und Toleranz spricht, die diese selbsternannten Forenwächter gerne für sich beanspruchen.
Ich glaube, dass du die beiden Begriffe "Liberalität" und "Toleranz" missverstehst (wie viele politisch intolerante Randgruppen, die sich verfolgt fühlen). Diese beiden Begriffe sind keine Synonyme von "Dummheit". Toleranz kann man nicht jemandem entgegenbringen, der selbst von sich aus Menschen aufgrund z.B. ihrer sexuellen Identität nicht tolerieren kann. Tut man dies doch, ist dies sehr nahe an der s.g. "Gleichgültigkeit". Tritt dann ein Vertreter dieser Spezies hier noch auf und fordert quasi "Hey, ich kann zwar Schwule nicht ab und kann mit dieser Toleranz ihnen gegenüber nichts anfangen, aber ihr sollt mich tolerieren!", dann ist das nicht nur frech und inkonsequent, sondern erinnert gern mal an den Habitus des extremistischen Fähnlein Fieselschweif der angeblich Verfolgten.

Zitat von Andras:
Und andererseits...weil es absolut unglaubwürdig ist! In diesem unseren Lande werden Millionen Menschen diskriminiert [...] Ich will damit mitnichten behaupten, daß es deshalb nicht richtig und wichtig wäre, sich auch weiterhin für eine bessere Akzeptanz und Integration homosexueller Fußballer einzusetzen.
Widersprüchlich, was soll man denn sonst machen?

Zitat von Andras:
Nur, sind wir doch einmal ehrlich, wenn es denjenigen, die sich hier an jeder Nichtigkeit zu diesem Thema aufreiben, wirklich um Liberalität und Toleranz gehen würde, dann dürften diese Menschen mit Sicherheit kein Leben mit Job, möglicherweise Frau/Mann oder Familie führen können, denn dann müßten diese Menschen tagtäglich an dieser Welt verzweifeln.

Insofern sind für mich viele Reaktionen einfach nur heuchlerisch und scheinheilig...
Falsch. Es wäre inkonsequent, wenn man sich über Menschenrechtsverletzungen gegenüber Homosexuellen in anderen Ländern beklagt und sich dann über homophobe Tendenzen hierzulande, die erst die Grundlage der staatlichen Verfolgung in einem angeblich demokratischen System darstellen würden, zu Tode betrübt ausschweigt (dies wäre wahrscheinlich dann dein Vorwurf). Zumal du oben ja noch schreibst, dass es "richtig und wichtig wäre, sich auch weiterhin für eine bessere Akzeptanz und Integration homosexueller Fußballer einzusetzen". Der Vorwurf der Scheinheiligkeit und Heuchelei geht also aufgrund deines widersprüchlichen Posts an dich zurück. Soziale Verantwortung kann man leider noch nicht von jedem erwarten...

•     •     •

Wo de Ostseewellen trecken an den Strand,
wo de geele Ginster bleuht in´n Dünensand.
Wo de Möwen schriegen, grell in´t Stormgebrus,
da is mine Heimat, da bün ick tau Hus!

Wohen sall denn de´ Reis nu gaan? Wohen, ja wohen ja wohen?
Dorhen wo eis söben Dore hemm´m staan! Dorhen, ja dorhen!

Geh mich ausm Wech oder ich schneid dir durch!

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Eisi_pro_HRO am 11.01.2014 um 09:33 Uhr bearbeitet
Homosexualität & Fussball IV |#2342
11.01.2014 - 09:55 Uhr
Eisi_pro_HRO

1. Deine Reaktion bestätigt letztlich nur meine Aussagen, mehr nicht. Sie ist maßlos überzogen und geht überhaupt nicht auf meine Aussagen ein. Du bringst Beispiele, die überhaupt nicht in Verbindung mit den Zeilen stehen, die ich geschrieben habe.

2. Unterstellungen helfen in der Hinsicht auch nicht weiter.

Du mußt mich hier auch nicht wie ein Oberlehrer maßregeln, ich habe in Sachen Intoleranz bereits andere Dinge erleben müssen als die Intoleranz, die einem homosexuellen Fußballprofi entgegenschlägt. Die Welt und die Menschen, die auf dieser Welt leben, haben auch noch andere Probleme als homosexuelle Spitzensportler.

Was glaubst Du eigentlich, wieviele Menschen nichts zu essen und zu trinken haben, weil sie diskriminiert werden? Was glaubst Du eigentlich, wieviele Menschen körperliche Gewalt bis hin zur Todesfolge erleiden, weil sie diskriminiert werden?
Homosexualität & Fussball IV |#2343
11.01.2014 - 10:09 Uhr
Zitat von Andras:
Eisi_pro_HRO

1. Deine Reaktion bestätigt letztlich nur meine Aussagen, mehr nicht. Sie ist maßlos überzogen und geht überhaupt nicht auf meine Aussagen ein. Du bringst Beispiele, die überhaupt nicht in Verbindung mit den Zeilen stehen, die ich geschrieben habe.

2. Unterstellungen helfen in der Hinsicht auch nicht weiter.
Deswegen bat ich dich, s.o., die Aussage bzgl. politisch inkorrekter Aussagen zu konkretisieren.

Zitat von Andras:
Du mußt mich hier auch nicht wie ein Oberlehrer maßregeln, ich habe in Sachen Intoleranz bereits andere Dinge erleben müssen als die Intoleranz, die einem homosexuellen Fußballprofi entgegenschlägt. Die Welt und die Menschen, die auf dieser Welt leben, haben auch noch andere Probleme als homosexuelle Spitzensportler.

Was glaubst Du eigentlich, wieviele Menschen nichts zu essen und zu trinken haben, weil sie diskriminiert werden? Was glaubst Du eigentlich, wieviele Menschen körperliche Gewalt bis hin zur Todesfolge erleiden, weil sie diskriminiert werden?
Ich stimme dir absolut zu, dass es auch andere Probleme gibt, die ganze Existenzen bedrohen. Auch deine Priosierung sei dir unbenommen. Nur schließt die Existenz eines Problems i.d.R. nicht die Existenz eines anderen aus, ebensowenig wie die Diskussion zur Lösung. Und wenn du nochmal ganz nach oben und nach unten scrollst, liest du vielleicht das Threadthema und entscheidest dich zukünftig, diesen Strang zu meiden, wenn dir homophobe Tendenzen im Fußball relativ zu anderen Problemen am Mors vorbeigehen.

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Wo de Ostseewellen trecken an den Strand,
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Wo de Möwen schriegen, grell in´t Stormgebrus,
da is mine Heimat, da bün ick tau Hus!

Wohen sall denn de´ Reis nu gaan? Wohen, ja wohen ja wohen?
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Homosexualität & Fussball IV |#2344
11.01.2014 - 10:27 Uhr
Zitat von Jessica_85:
Amüsant fand ich die Begründung des Kickers, es gäbe interessanteres. Wenige Seiten später kommt dann der 7891. Artikel über Koo und Mainz, in dem inhaltlich keinerlei Unterschiede zu den 7890 anderen Artikeln (mehrere auch vom Kicker) der letzten Tage bestehen


Ganz ehrlich, das ist genau die richtige Art damit umzugehen finde ich.
Nur so wird es irgendwann als normal befunden, und nicht wenn es genau so viele Artikel bekommt wie wenn Deutschland in Brasilien Weltmeister wird.
Und ganz ehrlich... selbst der 7892.Artikel über Koo und Mainz ist in meinen Augen interessanter als ob ein ehemaliger Fußballer es mit Frauen oder Männern treibt.

•     •     •

Due to events beyond our control, some testing environments may contain flood damage or ongoing tribal warfare resulting from the collapse of civilization.

If groups of hunter-gatherers appear to have made this, or any, testchamber their home, do not agitate them. Test through them.
Homosexualität & Fussball IV |#2345
11.01.2014 - 11:10 Uhr
Zitat von JohnPreston:
Zitat von Jessica_85:
Amüsant fand ich die Begründung des Kickers, es gäbe interessanteres. Wenige Seiten später kommt dann der 7891. Artikel über Koo und Mainz, in dem inhaltlich keinerlei Unterschiede zu den 7890 anderen Artikeln (mehrere auch vom Kicker) der letzten Tage bestehen


Ganz ehrlich, das ist genau die richtige Art damit umzugehen finde ich.
Nur so wird es irgendwann als normal befunden, und nicht wenn es genau so viele Artikel bekommt wie wenn Deutschland in Brasilien Weltmeister wird.
Und ganz ehrlich... selbst der 7892.Artikel über Koo und Mainz ist in meinen Augen interessanter als ob ein ehemaliger Fußballer es mit Frauen oder Männern treibt.


Ich hätte eventuell sogar ein gewisses maß an Respekt für diese Herangehensweise gehabt, wenn sie ehrlich gewesen wäre. Der Kommentar, der dazu veröffentlicht wurde, hat dann aber wieder dazu geführt, dass man deutlich sah, dass es am Ende auch nur darum ging, ein Stück vom Aufmerksamkeits-Kuchen abzubekommen. Der kicker hat genau so viel Kapital aus der Nachricht schlagen wollen wie alle anderen Medien auch. Und dann aber sich hinzustellen und zu behaupten, man mache das alles ganz anders, ist eigentlich ein glatter Betrug am Leser. Und um einiges verwerflicher, als was alle anderen Medien gemacht haben (was genaugenommen überhaupt nicht verwerflich war. Verwerflich war nur das, was der kicker gemacht hat. Aber hat ja anscheinend prima funktioniert, wie hier diverse Beiträge zeigen).
Homosexualität & Fussball IV |#2346
11.01.2014 - 11:26 Uhr
Zitat von JohnPreston:
Zitat von Jessica_85:
Amüsant fand ich die Begründung des Kickers, es gäbe interessanteres. Wenige Seiten später kommt dann der 7891. Artikel über Koo und Mainz, in dem inhaltlich keinerlei Unterschiede zu den 7890 anderen Artikeln (mehrere auch vom Kicker) der letzten Tage bestehen


Ganz ehrlich, das ist genau die richtige Art damit umzugehen finde ich.
Nur so wird es irgendwann als normal befunden, und nicht wenn es genau so viele Artikel bekommt wie wenn Deutschland in Brasilien Weltmeister wird.
Und ganz ehrlich... selbst der 7892.Artikel über Koo und Mainz ist in meinen Augen interessanter als ob ein ehemaliger Fußballer es mit Frauen oder Männern treibt.


Und genau diese Reduktion von Homosexualität im Profi-Fußball auf "Er treibt es mit Männern, das geht doch keinen etwas an und hat keine Auswirkungen auf seine Leistungen" ist das Problem: Darum geht es überhaupt nicht. Weder im ursprünglichen Interview noch in seiner Kolumne zur Homosexualität noch in der dem Interview folgenden Aufarbeitung verliert Hitzlsperger ein einziges Wort über private sexuelle Handlungen. Alles worüber er redet, dreht sich um die Schwierigkeiten die homosexuelle Profis im _beruflichen_ Alltag haben, um das Problem des internen und öffentlichen medialen Verschweigens ihrer schieren Existenz, um die Widersprüche in der Fußballwelt im Umgang mit Homosexualität ("Der Profisport sei ein absolut harter Leistungssport: 'Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft'. Das passe nicht zu dem Klischee, das sich viele Leute von einem Homosexuellen machten, nämlich: 'Schwule sind Weicheier.'"), um verletzende Dinge, mit denen man zu leben gezwungen ist, wenn man seine Karriere fortsetzen will ("Trotzdem seien die Sprüche der Kollegen nicht immer einfach zu ertragen gewesen").
Der Kicker-Chefredateur und Leute wie du tun einfach so, als wären das alles keine Probleme, als würde es das gar nicht geben, Hitzlsperger hätte sich das alles nur eingebildet. Hitzlsperger beklagt explizit das Totschweigen dieser Probleme, will "die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen", aber der Kicker-Chefredateur und Leute wie du antworten mit: Da gibt es nichts voranzubringen, wir schweigen das weiter tot.

Schön, wenn es dem Kicker-Chefredateur und Leuten wie dir am ***** vorbeigeht (no pun intended), wie es homosexuellen Profi-Sportlern ergeht und für euch die einzig relevante Frage ist, mit wem sie Sex haben, und weil das Privatsache ist, nicht weiter der Rede wert. Die Geschichte handelt aber nicht von euch und was ihr darüber denkt. Genauso wie es nicht um alle diejenigen geht, deren Hauptproblem ist, dass sie sich nicht in der öffentlichen Debatte negativ über die Sexualität anderer Menschen äußern können, ohne dass ihnen widersprochen wird.
Ihr. Seid. Hier. Nicht. Die. Opfer. Sondern. Die. Täter.

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Bessere Hälfte des Duo Infernale von der Weser
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I can't remember where I heard this, but someone once said that defending a position by citing free speech is sort of the ultimate concession;
you're saying that the most compelling thing you can say for your position is that it's not literally illegal to express.
(Randall Munroe)
Homosexualität & Fussball IV |#2347
11.01.2014 - 12:35 Uhr
Zitat von Wuldor:
Zitat von McSquarepants:
1) Gerade weil ich nichts gegen Schwule Fussballer habe und es mir egal ist, ob jemand Schwul ist oder nicht, habe ich persönlich ein Problem damit, dass das öffentlich so breitgetreten wird. Denn ob Homo- oder Heterosexuell ist für mich nur entscheidend, wenn ich sexuelles Interesse an der Person habe, nicht wenn ich der Person beim Fussballspielen zuschaue oder mit ihr rede oder was auch immer mache.

2) Ich sage dir jetzt nochmal eindringlich, dass das meine persönliche Meinung die mich betrifft. Ich sagte bereits, dass ich Verständnis dafür habe, dass es die Einstellung einiger Menschen gegenüber Schwulen zum positiven verändern kann. Aber nicht meine, weil diese schon offen und positiv ist, deshalb ist meine persönliche Entscheidung, dass ich diesen Hype nicht brauche.

3) Das mit meinen Eltern war ein Beispiel, da hätte auch jede andere Person stehen können, von denen ich weiß, dass sie aktuell nicht über das Thema Hitzlsperger sprechen. Es geht dabei nicht um homosexualität im allgemeinen, sondern um die aktuelle Präsenz. Unterstell mir nicht, ich wäre rückständig, nur weil du meine Beiträge nicht richtig liest und nicht verstehst. Es ist nämlich sehr wohl ersichtlich, dass ich über das Coming-Out von Hitzlsperger rede und nicht über Homosexualität.

4) Das ist deine Meinung, und ich habe meine Meinung. Ich kann mich nicht entsinnen, hier eine andere (z.B. deine Meinung) so offensiv angegangen zu haben wie du hier viele andere. Akzeptier doch bitte mal, dass es Leute gibt, die ihre Gründe haben, warum sie Schwule nicht akzeptieren. Und akzeptier auch, dass es Leute (wie mich) gibt, die Schwule sehr wohl akzeptieren und sogar noch einen Schritt weitergehen als du und sagen, dass sie es überhaupt nicht für nötig halten, dass dieses Thema so groß aufgehangen wird, weil sie persönlich eine aufgeschlossene Einstellung zu dem Thema haben. Sogar Hitzlspergers Nachbarn stimmen mir zu ("Ich war kaum draußen. In der Nachbarschaft habe ich ein paar Leute getroffen, die mir gratuliert haben aber gesagt haben: Wahnsinn, dass das immer noch so ein Thema ist."). Das ist eben mein Ansatz: Es ist verrückt, dass das heutzutage noch so ein großes Thema sein muss. Unter dem Gesichtspunkt und die Allgemeinheit betrachtet ist es wohl richtig, dass man es Homophoben oder verschlossenen Menschen so "auf die Nase bindet", aber ich spreche hier für mich und ich wiederhole es zum ca. 10. mal hier: ICH BRAUCHE ES NICHT.

5) Dann sag mal den Leuten, die die Bild lesen, dass sie das nicht mehr tun sollen. Die Bild ist die meistgelesene "Zeitung" in Deutschland. Ich lese sie nicht, bekomme aber sehr wohl mit, was drinsteht. Und scheinbar weißt du ja auch, was die Bild berichtet, deshalb solltest du einsehen, dass es sehr wohl ein Argument ist, wenn ein Großteil der Deutschen freiwillig oder gezwungen weiß, was in dieser Zeitung steht.


Noch so einer wie gestern - "Ich will nichts davon wissen...", "Ich brauche den Hype nicht...", "Ich will meine Meinung nicht ändern...", "Ich", "Ich", "Ich"...

Begreifst du nicht, dass es hier nicht um dich geht? Wir reden hier über die Sorgen und Nöte, die homosexuelle Berufsfußballer haben und ob und was für eine Befreiung ein Coming Out _für_ _sie_ hat. Das Thema ist nicht, welche Bedeutung das _für_ _dich_ hat.


Doch, in meiner persönlichen Meinung zu den Medien gehts um mich. Denn falls du meinen Beitrag überhaupt richtig verstanden hast gehts darum um meine eigene Einstellung dem Thema gegenüber und nicht um sorgen und Nöte von schwulen. Das ist hier ein breite gefächertes Thema mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Diskussion. Du fragst mich, ob ich weiß, worum es hier geht, dabei nehme ich an eurer Diskussion gar nicht teil und erläutere nur meine Meinung zu dem Thema.

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Fußball wird gespielt, um Ergebnisse zu erzielen, aber Ergebnisse sind nicht immer der beste Maßstab in der Bewertung
Homosexualität & Fussball IV |#2348
11.01.2014 - 12:41 Uhr
Zitat von Wuldor:
Zitat von JohnPreston:
Zitat von Jessica_85:
Amüsant fand ich die Begründung des Kickers, es gäbe interessanteres. Wenige Seiten später kommt dann der 7891. Artikel über Koo und Mainz, in dem inhaltlich keinerlei Unterschiede zu den 7890 anderen Artikeln (mehrere auch vom Kicker) der letzten Tage bestehen


Ganz ehrlich, das ist genau die richtige Art damit umzugehen finde ich.
Nur so wird es irgendwann als normal befunden, und nicht wenn es genau so viele Artikel bekommt wie wenn Deutschland in Brasilien Weltmeister wird.
Und ganz ehrlich... selbst der 7892.Artikel über Koo und Mainz ist in meinen Augen interessanter als ob ein ehemaliger Fußballer es mit Frauen oder Männern treibt.


Und genau diese Reduktion von Homosexualität im Profi-Fußball auf "Er treibt es mit Männern, das geht doch keinen etwas an und hat keine Auswirkungen auf seine Leistungen" ist das Problem: Darum geht es überhaupt nicht. Weder im ursprünglichen Interview noch in seiner Kolumne zur Homosexualität noch in der dem Interview folgenden Aufarbeitung verliert Hitzlsperger ein einziges Wort über private sexuelle Handlungen. Alles worüber er redet, dreht sich um die Schwierigkeiten die homosexuelle Profis im _beruflichen_ Alltag haben, um das Problem des internen und öffentlichen medialen Verschweigens ihrer schieren Existenz, um die Widersprüche in der Fußballwelt im Umgang mit Homosexualität ("Der Profisport sei ein absolut harter Leistungssport: 'Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft'. Das passe nicht zu dem Klischee, das sich viele Leute von einem Homosexuellen machten, nämlich: 'Schwule sind Weicheier.'"), um verletzende Dinge, mit denen man zu leben gezwungen ist, wenn man seine Karriere fortsetzen will ("Trotzdem seien die Sprüche der Kollegen nicht immer einfach zu ertragen gewesen").
Der Kicker-Chefredateur und Leute wie du tun einfach so, als wären das alles keine Probleme, als würde es das gar nicht geben, Hitzlsperger hätte sich das alles nur eingebildet. Hitzlsperger beklagt explizit das Totschweigen dieser Probleme, will "die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen", aber der Kicker-Chefredateur und Leute wie du antworten mit: Da gibt es nichts voranzubringen, wir schweigen das weiter tot.

Schön, wenn es dem Kicker-Chefredateur und Leuten wie dir am ***** vorbeigeht (no pun intended), wie es homosexuellen Profi-Sportlern ergeht und für euch die einzig relevante Frage ist, mit wem sie Sex haben, und weil das Privatsache ist, nicht weiter der Rede wert. Die Geschichte handelt aber nicht von euch und was ihr darüber denkt. Genauso wie es nicht um alle diejenigen geht, deren Hauptproblem ist, dass sie sich nicht in der öffentlichen Debatte negativ über die Sexualität anderer Menschen äußern können, ohne dass ihnen widersprochen wird.
Ihr. Seid. Hier. Nicht. Die. Opfer. Sondern. Die. Täter.


Aha, ich bin der Täter weil ich sage sein Privatleben geht mich nichts an?
Ich sage es muss irgendwann als normal empfunden werden dass nicht alle Fußballer die gleiche sexuelle Orientierung haben damit sie nicht mehr diskriminiert werden und du ziehst daraus mir ist egal was Homosexuelle im Fußball für Probleme haben? Gut geschlussfolgert... wenn du dich nicht ganz so wichtig nimmst verstehst du vllt sogar was ich sagen wollte...

Ich verstehe schon aus welcher Richtung du kommst aber das in meinen Kommentar reinzulesen weil ich sage Homosexuelle Männer treiben es mit anderen Männern finde ich ein bisschen platt...
oder meinst du es wäre diskriminierend zu sagen Ronaldo treibts mit seiner Freundin?

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Due to events beyond our control, some testing environments may contain flood damage or ongoing tribal warfare resulting from the collapse of civilization.

If groups of hunter-gatherers appear to have made this, or any, testchamber their home, do not agitate them. Test through them.
Homosexualität & Fussball IV |#2349
11.01.2014 - 13:01 Uhr
Zitat von JohnPreston:


Aha, ich bin der Täter weil ich sage sein Privatleben geht mich nichts an?
Ich sage es muss irgendwann als normal empfunden werden dass nicht alle Fußballer die gleiche sexuelle Orientierung haben damit sie nicht mehr diskriminiert werden und du ziehst daraus mir ist egal was Homosexuelle im Fußball für Probleme haben? Gut geschlussfolgert... wenn du dich nicht ganz so wichtig nimmst verstehst du vllt sogar was ich sagen wollte...

Ich verstehe schon aus welcher Richtung du kommst aber das in meinen Kommentar reinzulesen weil ich sage Homosexuelle Männer treiben es mit anderen Männern finde ich ein bisschen platt...
oder meinst du es wäre diskriminierend zu sagen Ronaldo treibts mit seiner Freundin?


Um sein Privatleben geht es hier doch gar nicht. Es geht um die Probleme, die ein homosexueller Fussballer an seinem Arbeitsplatz aufgrund seiner sexuellen Orientierung hat.

Wenn ein solcher Spieler über diese Probleme reden möchte; inwiefern trägt es denn zu einer Lösung bei, wenn man das Thema auf sexuelle Handlungen reduziert oder sogar ganz totschweigt?
Homosexualität & Fussball IV |#2350
11.01.2014 - 13:06 Uhr
Zitat von McSquarepants:
Zitat von Wuldor:
Zitat von McSquarepants:
1) Gerade weil ich nichts gegen Schwule Fussballer habe und es mir egal ist, ob jemand Schwul ist oder nicht, habe ich persönlich ein Problem damit, dass das öffentlich so breitgetreten wird. Denn ob Homo- oder Heterosexuell ist für mich nur entscheidend, wenn ich sexuelles Interesse an der Person habe, nicht wenn ich der Person beim Fussballspielen zuschaue oder mit ihr rede oder was auch immer mache.

2) Ich sage dir jetzt nochmal eindringlich, dass das meine persönliche Meinung die mich betrifft. Ich sagte bereits, dass ich Verständnis dafür habe, dass es die Einstellung einiger Menschen gegenüber Schwulen zum positiven verändern kann. Aber nicht meine, weil diese schon offen und positiv ist, deshalb ist meine persönliche Entscheidung, dass ich diesen Hype nicht brauche.

3) Das mit meinen Eltern war ein Beispiel, da hätte auch jede andere Person stehen können, von denen ich weiß, dass sie aktuell nicht über das Thema Hitzlsperger sprechen. Es geht dabei nicht um homosexualität im allgemeinen, sondern um die aktuelle Präsenz. Unterstell mir nicht, ich wäre rückständig, nur weil du meine Beiträge nicht richtig liest und nicht verstehst. Es ist nämlich sehr wohl ersichtlich, dass ich über das Coming-Out von Hitzlsperger rede und nicht über Homosexualität.

4) Das ist deine Meinung, und ich habe meine Meinung. Ich kann mich nicht entsinnen, hier eine andere (z.B. deine Meinung) so offensiv angegangen zu haben wie du hier viele andere. Akzeptier doch bitte mal, dass es Leute gibt, die ihre Gründe haben, warum sie Schwule nicht akzeptieren. Und akzeptier auch, dass es Leute (wie mich) gibt, die Schwule sehr wohl akzeptieren und sogar noch einen Schritt weitergehen als du und sagen, dass sie es überhaupt nicht für nötig halten, dass dieses Thema so groß aufgehangen wird, weil sie persönlich eine aufgeschlossene Einstellung zu dem Thema haben. Sogar Hitzlspergers Nachbarn stimmen mir zu ("Ich war kaum draußen. In der Nachbarschaft habe ich ein paar Leute getroffen, die mir gratuliert haben aber gesagt haben: Wahnsinn, dass das immer noch so ein Thema ist."). Das ist eben mein Ansatz: Es ist verrückt, dass das heutzutage noch so ein großes Thema sein muss. Unter dem Gesichtspunkt und die Allgemeinheit betrachtet ist es wohl richtig, dass man es Homophoben oder verschlossenen Menschen so "auf die Nase bindet", aber ich spreche hier für mich und ich wiederhole es zum ca. 10. mal hier: ICH BRAUCHE ES NICHT.

5) Dann sag mal den Leuten, die die Bild lesen, dass sie das nicht mehr tun sollen. Die Bild ist die meistgelesene "Zeitung" in Deutschland. Ich lese sie nicht, bekomme aber sehr wohl mit, was drinsteht. Und scheinbar weißt du ja auch, was die Bild berichtet, deshalb solltest du einsehen, dass es sehr wohl ein Argument ist, wenn ein Großteil der Deutschen freiwillig oder gezwungen weiß, was in dieser Zeitung steht.


Noch so einer wie gestern - "Ich will nichts davon wissen...", "Ich brauche den Hype nicht...", "Ich will meine Meinung nicht ändern...", "Ich", "Ich", "Ich"...

Begreifst du nicht, dass es hier nicht um dich geht? Wir reden hier über die Sorgen und Nöte, die homosexuelle Berufsfußballer haben und ob und was für eine Befreiung ein Coming Out _für_ _sie_ hat. Das Thema ist nicht, welche Bedeutung das _für_ _dich_ hat.


Doch, in meiner persönlichen Meinung zu den Medien gehts um mich. Denn falls du meinen Beitrag überhaupt richtig verstanden hast gehts darum um meine eigene Einstellung dem Thema gegenüber und nicht um sorgen und Nöte von schwulen. Das ist hier ein breite gefächertes Thema mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Diskussion. Du fragst mich, ob ich weiß, worum es hier geht, dabei nehme ich an eurer Diskussion gar nicht teil und erläutere nur meine Meinung zu dem Thema.


Dann gibt es doch ne ganz einfache Lösung dazu: Artikel/Berichte/etc. hierzu meiden und einfach nicht darauf eingehen, wenn es dich eh nicht betrifft und interessiert. Thema erledigt, dann musst du dich auch nicht dazu äußern. Ich für meinen Teil versteh deinen Aufriss nicht.

Zitat von JohnPreston:

Aha, ich bin der Täter weil ich sage sein Privatleben geht mich nichts an?
Ich sage es muss irgendwann als normal empfunden werden dass nicht alle Fußballer die gleiche sexuelle Orientierung haben damit sie nicht mehr diskriminiert werden und du ziehst daraus mir ist egal was Homosexuelle im Fußball für Probleme haben? Gut geschlussfolgert... wenn du dich nicht ganz so wichtig nimmst verstehst du vllt sogar was ich sagen wollte...


Ich verstehe dich da auch nicht wirklich, denn den Zustand, den du beschreibst, den gibt es (noch) nicht und es ist eben nicht damit geholfen sich einer Debatte mit Nicht-Berichten zu verweigern, weil sonst das Thema wieder in die Tabuecke zurückgeschoben wird. Dabei sind die Aussagen, die von TH getroffen wurden, eben ein Anlass dafür das Thema offensiv rauszuholen und (natürlich möglichst breitflächig) zu diskutieren. Der von dir erhoffte Zustand tritt erst dann ein, wenn tatsächlich mehrere OFFEN homosexuell lebende Spieler in der Bundesliga kicken und es entsprechend kein Schwein mehr interessiert. Aber wie gesagt, da sind wir noch lange nicht.
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