Hopp: International wäre die Buli ohne Investoren „drittklassig“

24.10.2016 - 10:03 Uhr
Dies ist der Diskussions-Thread zur News: Hopp: International wäre die Buli ohne Investoren „drittklassig“.

Ob Großunternehmen oder Privatpersonen als Mäzene – Investoren sind in der Bundesliga mittlerweile an der Tagesordnung. Die TSG 1899 Hoffenheim mit dem Milliardär Dietmar Hopp (Foto) war einer der ersten Klubs im deutschen Fußball-Oberhaus, der die kontroverse Diskussion [...]

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Zitat von stolzer_badner
Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.
"Der Fußball habe zwar auch vor dem Einstieg von Investoren „gelebt. Aber auf einem anderen Niveau. Er könnte in Deutschland leben, aber dann wären wir international drittklassig, weil die Topspieler alle im Ausland wären."

Ja klar, weil dort ebenfalls die Investoren sind...
Der Fußball wird gerade auf Teufel komm raus bis zum Letzten ausgeschlachtet. Ich hoffe dass "der Knall" endlich kommt. Das ganze ist unerträglich geworden...

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Was ihm an Grips fehlt, gleicht er durch Blödheit aus...
Zitat von dendefan
Komisch... kann mich nicht erinnern das seit Hopps Tätigkeit ein Mäzen/Investorclub international gespielt hätte und somit den Unterschied international gemacht hätten. Auch in der Liga spielt erst diese Saison bisher RBL oben mit... ändert aber null an der Klasse der 1. Bundesliga.


Kommt drauf an, wie du Investoren definierst. Für mich sind das dann nicht nur Leute wie Hopp oder Mateschitz, VW oder Bayer, die immer in der Öffentlichkeit gehasst werden, weil man sich die Welt so macht, wie sie einem gefällt.

Für mich gehören da auch Unternehmen dazu wie beispielsweise adidas, die sich beim FCB eingekauft haben und mit ihren Geldspritzen dafür gesorgt haben, das es dem FCB viel leichter fällt, international schlagkräftig zu bleiben. Selbiges doch in Dortmund. Nur da kräht dann nie einer nach, weil die Vereine ne hohe Fanbase haben und schon immer dabei waren. Lustigerweise boykottieren dann Dortmundfans Spiele in Leipzig um dann aber alle zwei Wochen die Südtribüne zu füllen. Doppelmoral vom Feinsten.

Bin mir ziemlich sicher, das Hopp hier auch solche Vereine mit einbezogen hat und dann hätte er wohl zweifelsohne Recht damit, das die Buli ohne Teams wie Bayern, Dortmund oder auch Leverkusen bei weitem nicht den internationalen Stand hätte wie jetzt.
Zitat von Mischel
Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Naja, tolle Stimmung ist relativ. Die "Hardcore" Fans werden immer mehr vom Eventpublikum verdrängt und das wirkt sich früher oder später (siehe England) massiv aus. Es sind immer noch die bösen Ultras, die maßgeblich für die Stimmung in den Stadien verantwortlich sind. Wo man sie marginalisert hat (Bayern) oder die Ultra-Fanszene allgemein sehr klein ist (Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig, Ingolstadt) ist in der Regel eine Stimmung wie auf dem Friedhof, zumindest im Vergleich zu den fantechnisch "Großen" Klubs wie S04, Dortmund, Hamburg, Frankfurt oder Köln.

Und der Trend ist eindeutig. Man will die unbequemen Ultras loswerden, auch weil sich die Stehplätze schlechter verkaufen lassen, und stattdessen mehr von der leicht zu formenden, weil unorganisierten, Masse der Eventfans ins Stadion locken.

Das funktioniert im Moment noch ganz gut, aber der Trend der "Hardcore-Fans" sich wieder auf die Ursprünge des Fussballs in den unteren Ligen zurückzubesinnen ist stetig am wachsen. Am Ende wird es eine klinisch saubere, aber stimmungstechnisch stinklangweilige Bundesliga geben. Wie überall in der Gesellschaft wird das "Proletariat" Schritt für Schritt an den Rand gedrängt bis es ganz verschwindet.
Zitat von Portaner_Jung

die jahre in denen hoffenheim, wolfsburg, leverkusen, ingolstadt und leipzig international was gerissen haben, habe ich wohl verpasst, herr hopp?


Wie wäre es mit Bayern und Dortmund??? Beides Vereine, wo Sponsoren Anteile erworben haben und somit Investoren sind.

Außerdem ist es neben der WM Investoren zu verdanken, dass neumodige Fußballtempel im Land rumstehen.

Ich glaube, viele die sich den Fußball von früher zurück wünschen, haben diesen gar nicht erlebt. Hopp hat vollkommen Recht, ich würde sogar weitergehen, ohne Investoren wäre der Fußball in Dtl längst tot. Mitte der 90ziger waren fast alle Vereine verschuldet, die ganze Infrastruktur ist außeinander gefallen und an Jugendakademien,die die Zukunft der DFB Elf sichern, war gar nicht zu denken.

Hier scheint bei einigen mal wieder nur der Beißreflex anzuspringen weil es sich um Hopp handelt. Schade.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Mischel am 24.10.2016 um 10:38 Uhr bearbeitet
Was mir bei dieser Beweihräucherung eindeutig zu kurz kommt, sind diejenigen Zweitligisten, die seit Jahren herausragende Arbeit in der Jugend vollbringen und nicht gewürdigt werden, da sie von einem ach so wichtigen Mäzenatentum überschatten werden. Jedenfalls angeblich überschatten werden.

Zahlreiche Zweit- und Drittligisten unterhalten teure, aber auch international anerkannte Nachwuchsleistungszentren, die einen Großteil des Etats verschlingen - nur um jene Spieler dann an Erstligisten zu verlieren oder - schlimmer! - bereits im Jugendbereich ausgestochen zu werden, weil 'Vereine' wie Leipzig halbe Jugendmannschaften mit angeschwemmten Geld weglockt.

Bereits aus Eigeninteresse sollten die Erstligisten da vielleicht ein bisschen mehr wertschätzend sein und insbesondere die Ausbildung anderer Vereine bei der solidarischen Umverteilung des Fernsehgeldpools beachten. Die Zweitligisten bilden oft diejenigen Spieler aus, die - früher oder später - bei den Erstligisten landen.

Leipzig hat weder in der Liga noch im Jugendbereich etwas gerissen. Für Ingolstadt gilt das ebenso. Wolfsburg hatte jahrelang eine überaus starke Jugendabteilung gehabt, die dann aber im Herrenbereich nachgelassen hat. Insgesamt sind mir diese Leistungen für die internationale Reputation des deutschen Fußballs relativ überschaubar.

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07.10.1989 VfL Bochum - Werder Bremen 0:0



Dieser Beitrag wurde zuletzt von Ostkurve_Bochum am 24.10.2016 um 10:44 Uhr bearbeitet
Zitat von stolzer_badner
Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Wenn man hier nach eher weniger erfolgreichen internationalen Spieltagen ins Forum schaut, merkt man schon, dass auch die Fans sich nach internationalen Erfolgen sehnen. Gegen die Konkurrenz aus Spanien, England & Co ist dann doch fast jeder ein wenig Bundesliga-Fan.

Ich warte schon seit über 10 Jahren darauf, dass 50+1 gekippt wird. Man muss dabei ja nicht gleich alle Prinzipien über den Haufen werfen und den Glazers dieser Welt Tür und Tor öffnen. Man muss aus den Fehlern anderer Klubs lernen und klare Regeln für Investoren auferlegen. Die Jugendarbeit beispielsweise darf nicht vernachlässigt werden. Über Gehaltsobergrenzen (möglicherweise abhängig vom Vereinswert) darf man auch mal diskutieren. Die Bundesliga kann auch mit Investoren "vernünftig" sein.

Die Vereine (insbesondere die Traditionsvereine) könnten von Leuten wie Hasan Ismaik sehr profitieren. Ein Abstieg ist heutzutage weniger zu verkraften als noch vor 20 Jahren. Und wenn man wie der HSV mal 5 Jahre nicht international spielt, hat man den Anschluss komplett verloren. Ohne externe "Hilfen" kann eine miese Saison auch schon mal den ganzen Verein ruinieren (siehe beispielsweise der "Club"). Borussia Mönchengladbach hat nach dem Abstieg über 10 Jahre gebraucht, um wieder die Kurve zu kriegen. Heute würde das noch viel länger daueren, wenn es überhaupt noch möglich wäre.

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Persönliche Traumelf:
Horn
Fernandes - Boateng - Alderweireld - Alba
Matuidi - Modric
Mané - Eriksen - Coman
Bakambu
Zitat von H-Dernschwamm
Zitat von Mischel

Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Naja, tolle Stimmung ist relativ. Die "Hardcore" Fans werden immer mehr vom Eventpublikum verdrängt und das wirkt sich früher oder später (siehe England) massiv aus. Es sind immer noch die bösen Ultras, die maßgeblich für die Stimmung in den Stadien verantwortlich sind. Wo man sie marginalisert hat (Bayern) oder die Ultra-Fanszene allgemein sehr klein ist (Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig, Ingolstadt) ist in der Regel eine Stimmung wie auf dem Friedhof, zumindest im Vergleich zu den fantechnisch "Großen" Klubs wie S04, Dortmund, Hamburg, Frankfurt oder Köln.

Und der Trend ist eindeutig. Man will die unbequemen Ultras loswerden, auch weil sich die Stehplätze schlechter verkaufen lassen, und stattdessen mehr von der leicht zu formenden, weil unorganisierten, Masse der Eventfans ins Stadion locken.

Das funktioniert im Moment noch ganz gut, aber der Trend der "Hardcore-Fans" sich wieder auf die Ursprünge des Fussballs in den unteren Ligen zurückzubesinnen ist stetig am wachsen. Am Ende wird es eine klinisch saubere, aber stimmungstechnisch stinklangweilige Bundesliga geben. Wie überall in der Gesellschaft wird das "Proletariat" Schritt für Schritt an den Rand gedrängt bis es ganz verschwindet.

Der Vergleich mit England ist fehlplatziert, dort gibts es keine Hardcore Fans mehr, weil es nach diversen Ausschreitungen so gewünscht war. Mit Investoren hatte das nichts zu tun.

Und gerade dein, fehlplatziertes, Beispiel Leipzig, zeigt das auch ohne Ultras gute Stimmung möglich ist. Ich erinnere mich an das Spiel RB gg HSV da hat man fast 90min lang nur die Gäste gehört und spätestens nach dem 0:2 sind HSV Fans in Scharen aus der Arena gestürmt, auch aus dem Fanblock.

Ultras sind kein Synonym für gute Stimmung, wobei dann halt auch zu klären wäre, was gute Stimmung ist, auspfeifen und Gegner beledigen für mich eher nicht.

Und früher (70-80ziger) gab es auch keine Ultras und die Stimmung in den Stadien war nicht schlechter.
Zitat von Mischel
Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Ich konzentriere mich mal auf das sportliche Argument:
was erzählst du uns hier von schlechtem Fußball? Entweder hast du die Zeit nicht erlebt oder du setzt darauf, dass die meisten User da noch nicht auf der Welt waren. Welchen schlechten Fußball meinst du?
- Die Lauterer unter Kalli Feldkamp?
- Die Dortmunder, die Meisterschaften und Champions League gewonnen haben und mit Sammer, Möller, Riedle, Kohler, Reuter etc. eine Weltklasse-Truppe hatten?
- Die Bremer unter Rehhagel, die fast jedes Jahr zu den Mitfavoriten gehört haben und König Otto einfach mal gerne bei Rückstand in der 2. Halbzeit auf 4 Stürmer umgestellt hat und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat à la "alles oder nichts"?
- die Meisterschaftsentscheidung '92 als am letzten Spieltag noch heute undenkbare 4 Mannschaften Meister werden konnten und dabei großer Fußball von Dortmund, Frankfurt und Stuttgart geboten wurde?
- die Freiburger, die mit neuartigem Fußball unter Finke in die Liga kamen und in ihrem zweiten Jahr bis kurz vor Schluss noch Meister werden konnten?
- die Karlsruher unter Winnie, die von den Bayern leergekauft wurden aber immer attraktiv und auch international überzeugend agierten?
- die Leverkusener unter Christoph Daum, die großartigen Offensivfußball spielten?
- die Gladbacher unter Bernd Krauss, die mit Effenberg, Andersson, Pflipsen, Dahlin etc. eine absolute Hochphase hatten und Pokalsieger wurden?
- und last but not least die Frankfurter unter Steppi und Toppi, die mit Yeboah, Bein, Gaudino, Binz, Falkenmayer, Bindewald die mit Abstand beste Mannschaft der letzten 25 Jahre stellte, die leider titellos blieb. Da wurden Gegner seziert, mit Fußball 2000 vorgeführt und an die Wand gespielt

Und merkst du was? Keine Monokultur, sondern eine Breite an Mannschaften, die innerhalb eines Jahrzehnts Fußball von bleibenden Eindrücken hinterlassen hat - nicht nur der FCB und sonst nichts. Der Umschwung kam mit Bosman und der Einführung der CL als Gelddruckmaschine. Also genau diese Gelder, die du preist, haben diese sportlich wunderbaren Zeiten vernichtet.. falls du mit dem Totschlag-Argument kommen willst: Nein, ich nehme meinen Verein da nicht aus!
In vielen Jahren gab es nicht nur knappe last-Minute-Entscheidungen um den TITEL, sondern man wusste noch, dass der WETTBEWERB "Meisterschaft" heißt, da eine Saison beginnt und es einfach mal 5 - 8 mögliche Titelkandidaten gibt - oder sich diese im Verlauf herauskristallisieren. Und das Wort "Meisterschaft" nicht nur die Bezeichnung für das ist, was nur der FCB in den Mund nehmen darf.
Zu Stimmung in den Stadien muss man eigentlich nichts sagen, das waren originäre Fußball-Atmosphären, wie es sie selbst heute nicht mehr gibt - einfach mal alte Bilder aus dem Waldstadion oder dem Wildpark oder dem Bökelberg ansehen. Ausschreitungen waren damals auch nicht mehr als heute.
Kaum Fans: die Stadien hatten nun mal viel weniger Fassungsvermögen, da es nicht die in die Pampa geklatschten sterilen Betonklötze gab.
Wo ich dir recht gebe: die NLZ haben gefehlt und tun uns heute im internationalen Verleich sehr gut um konkurrenzfähig zu sein ... und die gezielte Jugendarbeit wurde auch lange vernachlässigt - genauso valide ist aber das Argument, dass die Spieler damals echte Persönlichkeiten waren, die näher am realen Leben waren ohne Pogba-esk in einer Blase zu leben. Menschen mit einer normalen Berufsausbildung, die sich dann doch zum Fußballprofi herausgebildet haben und keine herangezüchteten verhätschelten Bubis, die vorwiegend eine Wertanlage sind und außer Schule im Internat und Fußball-Drill wenig kennen. Keine Freigeister auf dem Platz wie Wolfram Wuttke.
Früher war bei weitem nicht alles besser, auch nicht im Fußball, aber es ist auf dem Weg hierher viel verloren gegangen, das gut war - und ich bemitleide jeden, dem wirklich etwas am Fußball liegt und der diese Zeiten nicht mehr kennt.
Zitat von Flemming_Povlsen

Zitat von Mischel

Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Ich konzentriere mich mal auf das sportliche Argument:
was erzählst du uns hier von schlechtem Fußball? Entweder hast du die Zeit nicht erlebt oder du setzt darauf, dass die meisten User da noch nicht auf der Welt waren. Welchen schlechten Fußball meinst du?
- Die Lauterer unter Kalli Feldkamp?
- Die Dortmunder, die Meisterschaften und Champions League gewonnen haben und mit Sammer, Möller, Riedle, Kohler, Reuter etc. eine Weltklasse-Truppe hatten?
- Die Bremer unter Rehhagel, die fast jedes Jahr zu den Mitfavoriten gehört haben und König Otto einfach mal gerne bei Rückstand in der 2. Halbzeit auf 4 Stürmer umgestellt hat und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat à la "alles oder nichts"?
- die Meisterschaftsentscheidung '92 als am letzten Spieltag noch heute undenkbare 4 Mannschaften Meister werden konnten und dabei großer Fußball von Dortmund, Frankfurt und Stuttgart geboten wurde?
- die Freiburger, die mit neuartigem Fußball unter Finke in die Liga kamen und in ihrem zweiten Jahr bis kurz vor Schluss noch Meister werden konnten?
- die Karlsruher unter Winnie, die von den Bayern leergekauft wurden aber immer attraktiv und auch international überzeugend agierten?
- die Leverkusener unter Christoph Daum, die großartigen Offensivfußball spielten?
- die Gladbacher unter Bernd Krauss, die mit Effenberg, Andersson, Pflipsen, Dahlin etc. eine absolute Hochphase hatten und Pokalsieger wurden?
- und last but not least die Frankfurter unter Steppi und Toppi, die mit Yeboah, Bein, Gaudino, Binz, Falkenmayer, Bindewald die mit Abstand beste Mannschaft der letzten 25 Jahre stellte, die leider titellos blieb. Da wurden Gegner seziert, mit Fußball 2000 vorgeführt und an die Wand gespielt

Und merkst du was? Keine Monokultur, sondern eine Breite an Mannschaften, die innerhalb eines Jahrzehnts Fußball von bleibenden Eindrücken hinterlassen hat - nicht nur der FCB und sonst nichts. Der Umschwung kam mit Bosman und der Einführung der CL als Gelddruckmaschine. Also genau diese Gelder, die du preist, haben diese sportlich wunderbaren Zeiten vernichtet.. falls du mit dem Totschlag-Argument kommen willst: Nein, ich nehme meinen Verein da nicht aus!
In vielen Jahren gab es nicht nur knappe last-Minute-Entscheidungen um den TITEL, sondern man wusste noch, dass der WETTBEWERB "Meisterschaft" heißt, da eine Saison beginnt und es einfach mal 5 - 8 mögliche Titelkandidaten gibt - oder sich diese im Verlauf herauskristallisieren. Und das Wort "Meisterschaft" nicht nur die Bezeichnung für das ist, was nur der FCB in den Mund nehmen darf.
Zu Stimmung in den Stadien muss man eigentlich nichts sagen, das waren originäre Fußball-Atmosphären, wie es sie selbst heute nicht mehr gibt - einfach mal alte Bilder aus dem Waldstadion oder dem Wildpark oder dem Bökelberg ansehen. Ausschreitungen waren damals auch nicht mehr als heute.
Kaum Fans: die Stadien hatten nun mal viel weniger Fassungsvermögen, da es nicht die in die Pampa geklatschten sterilen Betonklötze gab.
Wo ich dir recht gebe: die NLZ haben gefehlt und tun uns heute im internationalen Verleich sehr gut um konkurrenzfähig zu sein ... und die gezielte Jugendarbeit wurde auch lange vernachlässigt - genauso valide ist aber das Argument, dass die Spieler damals echte Persönlichkeiten waren, die näher am realen Leben waren ohne Pogba-esk in einer Blase zu leben. Menschen mit einer normalen Berufsausbildung, die sich dann doch zum Fußballprofi herausgebildet haben und keine herangezüchteten verhätschelten Bubis, die vorwiegend eine Wertanlage sind und außer Schule im Internat und Fußball-Drill wenig kennen. Keine Freigeister auf dem Platz wie Wolfram Wuttke.
Früher war bei weitem nicht alles besser, auch nicht im Fußball, aber es ist auf dem Weg hierher viel verloren gegangen, das gut war - und ich bemitleide jeden, dem wirklich etwas am Fußball liegt und der diese Zeiten nicht mehr kennt.

Das is zwar alles schön was du schreibst und auch richtig. Nur ging es um den internationalen Vergleich. Und ohne WM+Ivestoren würde der deutsche Fußball heute noch, wie zur Jahrtausendwende, hinterher laufen. Das hatte auch einfach seine finanziellen Gründe.

Und wenn du es erlebt hast, wirst du mir sicherlich zustimmen, dass v.a. die Infrastruktur sehr baufällig war. Und ja, die Stadien waren kleiner, die Auslastung aber auch, deutlich. Nicht mal der FCB hat sein Stadion vollbekommen. Was allerdings auch kein Wunder war, da es stellenweise kein schönes Erlebnis in einem BL-Stadion war, wenn ich da z.B. an das baufällige ZS in Leipzig denke. In vielen Stadien hat man, dank bauweise, auch Recht wenig gesehen, zumindestens wenn man weiter weg saß. Das damals weniger Fans kamen, war für mich logisch. Das ist heute aber anders und das verdanken wir (auch) den Investoren. Einfach mal nach italien schaun, die haben es nämlich vergessen Geld auch mal in Steine zu investieren, das Ergebnis ist das, was wir damals hatten, geringe Auslastung.

Was die Stimmung anbelangt, gebe ich dir zu 100% Recht, damals war deutlich bessere Stimmung in den Stadien, das leigt aber mMn an den Ultras und ihrem stellenweise sehr spielunabhängigen Support. Aber das ist ein anderes Thema.

Ps. Es haben aber auch nicht alle deiner Vereine zu gleichen zeit gespielt und einige würde ich eher in die Jahrtausendwende einordnen Zwinkernd

Edit: Pps. mit 90ziger meinte ich eher die frühen, zur Jahrtausendwende hin hat sich mMn schon eine Kehrtwende eingestellt, der dann zu einem langen Zyklus des Neuaufbaus führte, mit entsprechendem Ergebnissen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Mischel am 24.10.2016 um 11:49 Uhr bearbeitet
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