Können die Regionnalligen und Oberligen auch aufgestockt oder reduziert werden?

Also bei den Regionalligen ist es ja grundsätzlich so, dass eine 18er-Liga angestrebt wird. Auch bei der Oberliga BaWü ist das der Fall. Wie das in anderen Oberligen aussieht, weiß ich nicht.

Durch Auf- und Abstiege kann die Anzahl an Vereinen natürlich variieren und - da es ja eine Begrenzung der maximal möglichen Absteiger gibt - auch nicht immer so korrigiert werden, dass man auf die gewünschten 18 Klubs kommt. Unter 18 ist meines Wissens zwar nicht möglich (kann mich auch täuschen), aber eine 19er-Staffel (wie diese Saison in der RL West) oder gar eine 20er-Liga ist absolut im Bereich des Möglichen.

Eine so drastische Reduzierung (auf 14) oder Aufstockung (auf 24) der Regionalligen und vermutlich auch der Oberligen (zumindest wenn man von einer gewünschten 18er-Liga ausgeht) ist aktuell schon rein theoretisch nicht möglich.

Aufgrund der momentanen Corona-Krise weiß natürlich niemand, wie es weitergeht. Ob in den Amateurligen die Saison zu Ende gebracht werden kann oder ob sie abgebrochen wird... Sollte letzteres Szenario eintreten, stellt sich natürlich die Frage, wie regelt man das mit Auf- und Abstiegen. Kommt man zu der Entscheidung, dass man Mannschaften aufsteigen lässt, aber es keine Absteiger geben soll, kann es natürlich durchaus vorkommen, dass es plötzlich deutlich mehr als die angepeilten 18 Teams pro Liga gibt.

Aber das ist jetzt alles noch Zukunftsmusik. Der DFB hat hier - logischerweise - noch nichts endgültig entschieden.
Hier ein Auszug aus einem Statement des DFB zur aktuellen Lage:

Was ist, wenn aus der 3. Liga nur Mannschaften aus dem Norden, Nordosten, Westen, Südwesten oder aus Bayern absteigen? Wenn z.B. 4 Mannschaften aus dem Westen in die Regionalliga West absteigen und der erste aus der Regionalliga West verliert beide Play off Spiele, dann wären in der Saison drauf mehr Mannschaften in der Regionalliga West als in der Saison davor. Stimmts?

Das ist soweit korrekt.

Dazu habe ich nach kurzer Suche u. a. dies gefunden:


Und bezogen auf die letzte Saison:

Das Problem ist viel größer, als das der möglichen Staffelgrößen. Weder in der Spielordnung des DFB, noch in einer Spielordnung einer der Landesverbände ist ein vorzeitiges Saisonende (ob kompletter Abbruch oder mit Wertung) vorgesehen. Diesen Passus gibt es schlichtweg nicht. Demnach kann ein Verband auch nicht ohne Weiteres auf ein Abbruch entscheiden. Hierfür wäre ein Bundestagsbeschluss des DFB nötig, der aufgrund der derzeitigen Situation und der gebotenen Zeit auch nicht ohne Weiteres zu realisieren ist.

Um eine etwaige Aufstiegs-und Abstiegsregelung hinzubekommen, wäre vor allem eine Einstimmigkeit unter den Vereinen zwingend erforderlich, um anschließende Klagen auszuschließen. Abstiege wären z.B. komplett auszuschließen, da kein Verein seinen eigenen Abstieg beschließen wird, da er rein rechnerisch noch Chancen auf einen Ligenverbleib hätte.

Eine x-beliebige Verlängerung der Saison (durch Beschluss, das definitive Saisonende über den 30.6. hinaus zu verlängern wurde lediglich etwas Zeit rausgeschlagen), ist in Anbetracht des überhaupt nicht voraussagbaren Zeitpunktes einer Wiederaufnahme der Saison auch schwierig. Immerhin geht es ja hier um die berühmt berüchtigte "Planungssicherheit" der Vereine, welche sich über Sponsorenverträge und Spielerverträge und letztlich die Budgetierung erstreckt.

Unter dem Strich entscheidet auch nicht der DFB und auch kein Landesverband über die Beendigung der Saison, sondern die Politik und die derzeitige Situation um Corona. Dadurch, dass erst in einigen Wochen eine Aufweichung des Lockdowns zu erwarten ist und erst explizit systemrelevante Bereiche wieder langsam hochgefahren werden, sehe ich auf absehbare Zeit auch keine Wiederaufnahme des Spielbetriebs, welcher ja erst genehmigt werden müsste.

Insofern glaube ich, dass die derzeitige Diskussion letztlich von der Realität eingeholt und die Entscheidung den Verbänden abgenommen wird und es erst dann eine Wiederaufnahme von Fußballspielen jeglicher couleur geben wird, wenn es entweder einen Impfstoff oder verifizierbare Zahlen und eine entsprechende Risikoanlyse gibt, wonach ein Bevölkerunganteil X wieder in das normale Leben "geführt" werden kann, ohne jegliche Restriktionen - was dann auch wiederum einen geregelten Spielbetrieb in den Ligen unterhalb der 2. Bundesliga mit einschließt.

Zum Nachlesen:

https://www.ruhrnachrichten.de/lokalsport-dortmund/fussballverbaende-ohne-handhabe-klagewelle-droht-bei-saisonabbruch-plus-1510490.html

http://www.anpfiff.info/sites/cms/artikel.aspx?SK=6&Btr=87450&Rub=106
Dieser Beitrag wurde zuletzt von BSC_BAK am 07.04.2020 um 02:35 Uhr bearbeitet

Ja, das ist natürlich klar. Wenn ich das richtig rausgelesen habe, geht es dem Thread-Ersteller aber auch eher um die Frage, ob solche deutlichen Reduzierungen oder Aufstockungen der Regional- und Oberligen grundsätzlich möglich sind, ganz unabhängig von der aktuellen Situation.
In meinem letzten Absatz bin ich halt nur auf die derzeitige Lage eingegangen, weil ich es durchaus für möglich halte, dass es bei einem etwaigen Saisonabbruch in der darauffolgenden Spielzeit - abweichend von der bisherigen Handhabung - zu einer erheblichen Vergrößerung der Ligen kommen kann.

Aber natürlich trotzdem vielen Dank für Deinen Beitrag und die Links - wobei ich den Artikel der Ruhr Nachrichten nicht lesen konnte, da er sich hinter einer Bezahlschranke versteckt.