Also ob Vazquez noch ein Youngster ist, darf bezweifelt werden....Sonst könnte man die Liste auch noch gerne weiter führen, Spieler wie Bernardeschi, Brandt, Kovalenko oder Zakaria wären sehr interessant
Weil Brandt ja auch bei der EM dabei war...
Mit Leroy Sané, Julian Weigl und Joshua Kimmich setzte Bundestrainer Joachim Löw bei der Kader-Zusammenstellung auch auf Talente, die sich erst in der vergangenen Saison in den nationalen und internationalen Fokus spielten - sie alle stehen vor ihrem ersten großen Turnier. Transfermarkt wirft einen Blick auf fünf aufstrebende EM-Neulinge abseits des DFB-Teams, die man nach Meinung der TM-Redaktion in Frankreich auf dem Zettel haben sollte: Mit dabei ein ungalaktischer Spanier, der „türkische Messi“, Englands Hoffnungsträger, Polens zweiter Tor-Garant und Kompanys Nachfolger.
Christian Schwarz (xerxes), Redaktion: Die Fußstapfen für Jason Denayer sind groß: Der 20-jährige Innenverteidiger Belgiens soll bei der EM Belgiens verletzten Kapitän Vincent Kompany ersetzen. Davon, dass er sie dennoch ausfüllen kann, ist aber nicht nur Nationaltrainer Marc Wilmots überzeugt.
Inzwischen ist ja bekannt, was für eine starke Jugendarbeit in Belgien geleistet wird: Denayer reiht sich in die Liste der Top-Talente des kleinen Landes nahtlos ein. Bei Galatasaray spielte er eine starke Saison, gekrönt vom Sieg im Pokalfinale, bei dem er den entscheidenden Assist beisteuerte.
Wilmots schätzt vor allem seine ruhige Ausstrahlung und Schnelligkeit - und genau dank dieser Eigenschaften wird der junge Innenverteidiger auch bei der EM einen genaueren Blick wert sein. Doch alle potentiellen Interessenten – und die wird es nach dem Turnier ganz sicher geben – seien gewarnt: Denayer spielt nur auf Leihbasis in der Türkei und steht eigentlich bei Manchester City unter Vertrag. Die nächste Parallele zum verletzten Kompany, dessen Platz Denayer perspektivisch nicht nur in Belgiens Defensive einnehmen könnte. Zuzutrauen wäre es ihm allemal.
Philipp Marquardt (PhilippMrq), Redaktion: Gescheitert in der 1.Bundesliga, explodiert in der Eredivisie – so könnte man die vergangenen drei Jahre in der Karriere von Arkadiusz Milik kurz zusammenfassen. Im Januar 2013 verpflichtete Bayer Leverkusen das polnische Sturmtalent für 2,6 Mio. Euro von Gornik Zabrze. Die ernüchternde Bilanz beim Werksklub: 8 Pflichtspiele, kein Tor. Nur in der Reserve konnte der Angreifer netzen. Auf eine halbjährige Leihe gen Augsburg folgte Miliks nächste Station. „Bild“ titelte: „Polen-Flop nach Amsterdam“ – und bei Ajax sollte Milik endlich durchstarten.
Dort lieferte der 1,86-Meter-Stürmer Tore am Fließband: 47-mal in 75 Partien. Im Schatten des polnischen Top-Stürmers Robert Lewandowski verpasste er seit März 2014 lediglich ein Länderspiel aufgrund einer Verletzung. Miliks Bilanz in der EM-Quali: 6 Treffer, 7 Vorlagen. Das zeigt den Stellenwert des mannschaftsdienlichen und agilen Stürmers in der Nationalelf.
Und Milik will die EM-Bühne für sich nutzen. Linksfuß Milik steht dem Vernehmen nach bei mehreren Top-Klubs, u.a. in Sevilla, auf dem Wunschzettel. Anreiz genug für große Taten in Frankreich. Europa muss sich auf ein brandgefährliches polnisches Offensiv-Duo gefasst machen.
Jan-Hendrik Luft (Lufti), Area Manager UK: José Mourinho bestimmt zwar jetzt die Schlagzeilen bei Manchester United, doch am Montag waren die Verdienste von Ex-Trainer Louis van Gaal nochmals Thema. Denn Marcus Rashford unterschrieb einen neuen langfristigen Vertrag bei den „Red Devils“ - ein weiterer Höhepunkt seiner noch jungen Profikarriere. Der 18-Jährige und auch die Fans von United müssen dem viel kritisierten van Gaal dankbar sein. Denn der Trainer hatte Rashford im wichtigen Europa League-Rückspiel gegen Midtjyland Ende Februar einfach mal von Beginn an gebracht, das Sturmtalent traf bei seinem Profidebüt gleich doppelt und van Gaal bewies mal wieder sein Gespür für vielversprechende Talente.
Rashford legte in der Folge mit sechs Pflichtspiel-Toren nach und feierte sein Debüt für England zuletzt ebenfalls mit einem Treffer. Der Youngster ist der klassische Allrounder im Sturm mit den richtigen Instinkten, zudem laufstark, antrittsschnell und technisch versiert. Die englischen Medien überschlagen sich bereits jetzt mit Superlativen. Doch der Hype um seine Person lässt Rashford bislang kalt, weshalb er auch für die „Three Lions“ bei der EM eine wichtige Rolle spielen kann.
Thomas Deterding (uchterjung), Redaktion: Vom „größten Talent Europas“ über das „Wunderkind“ bis zum „türkischen Messi“ durfte sich Emre Mor zuletzt so ziemlich jeden Superlativ an den Kopf schmeißen lassen – im positiven Sinne versteht sich. Fakt ist: Der 18-jährige Linksfuß mag den Vergleich mit dem Argentinier nicht. Fakt ist auch: Was Spielstil, technische Fähigkeiten, Kreativität und Ballsicherheit angeht, muss er diesen von den Anlagen her nicht scheuen. Legt der unbedarfte Youngster auf dem Platz einmal los, ist er für seine Gegner unheimlich schwer vom Ball zu trennen und erinnert, ob er es will oder nicht, an den jungen Messi.
Ein 168 cm kleiner Wirbelwind, dem man gerne zuschaut und der mit seinen beherzten und dennoch nicht überhasteten Offensivaktionen die Herzen der türkischen Anhänger schon bei seinem Nationalelf-Debüt gegen Montenegro im Sturm eroberte. So überzeugend, dass auch Coach Fatih Terim nicht mehr an ihm vorbeikam. Mor verleiht dessen Auswahl den notwendigen Schuss Unberechenbarkeit, bereichert sie insbesondere im Offensivspiel über die rechte Seite, wo hinter dem für die EM nicht berücksichtigten Gökhan Töre zuletzt nur der gelernte Linksaußen Volkan Sen als Alternative fungierte.
Debüt für die U21 im März, Debüt für die A-Elf im Mai - 2016 ist bislang das Jahr des Talents vom dänischen Klub FC Nordsjaelland. In Frankreich wird sein Stern am internationalen Fußball-Himmel endgültig aufgehen und die Ablöse für potenzielle Interessenten wie den BVB oder FC Liverpool wohl weiter in die Höhe treiben.
Dennis Krämer (Bernabeu37), Redaktion: Der direkte Weg aus der Jugend Real Madrids in den teuren Luxuskader der Madrilenen glückt heutzutage kaum einem Real-Eigengewächs. Lucas Vázquez nutzte einen Umweg – und das erfolgreich: Über Espanyol Barcelona schaffte es der ehemalige Castilla-Schüler zehn Mal in die Madrider Startelf und nun in die Selección.
Im Sommer 2015 wechselte der damals unbekannte Außenspieler für gerade einmal 1 Million Euro von Espanyol zurück zu seinem Ausbildungsverein – als ungalaktischer Gegenentwurf zu Bale, James und Co., ohne großes Tamtam, nahezu im Schatten der Öffentlichkeit. In diese spielte er sich fortan.
Immer wenn die Stars verletzt waren, nutzte Lucas seine Chance, brachte Schwung von der Bank, überzeugte durch Tempodribblings und Laufleistung. Im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen ManCity spulte er sagenhafte 13,3 Kilometer ab, arbeitete nach vorn und hinten. Ein fleißiger Trainerliebling - auch von Vicente del Bosque, der ihn sogar Isco und Saúl Ñíguez vorzog. Bei den Spaniern wird Lucas dieselbe Rolle zuteil wie bei Real: Er kommt, wenn er gebraucht wird – und wird dann sicher wieder auf sich aufmerksam machen.