Pokal der Landespokalsieger

Dann sollte man aber vielleicht eher darüber nachdenken, diesen "Finaltag der Amateure" besser in Szene zu setzen, als noch einen, meines Erachtens unnötigen, neuen Wettbewerb zu erfinden.
Bspw. könnten die Landesverbände ihre Pokalfinals ja so terminieren, dass prinzipiell eine versetzte Liveübertragung durch die 3.Programme möglich wäre. Nötigenfalls eben auch über ein Wochenende verteilt.

Die Idee klingt auf dem Papier romantisch, aber nicht durchführbar. Du sagst ja selbst, dass soll den Amateursport fördern, aber genau hier liegen die Probleme, vor allem wenn wir über Vereine der RL und Drunter diskutieren die es ja auch regelmäßig zum Tag der Amateure und DFB-Pokal schaffen.

1. Kosten
Wie sollen das die Vereine bitte finanzieren? Das bedeutet ja zwangsweise, dass der Landespokalsieger von Südbaden evtl. auf den Berlinsieger trifft. Wer zahlt das? Die meisten Amateurvereine sind finanziell ja nicht auf Rosen gebettet. Das zieht sich durch alle Ligen, selbst in Liga 3 gibt es Vereine die sicherlich sehr erpicht drauf sind nochmal solche Kosten zu haben. In England gehen so Spielereien eher, da die Fläche des Verbandes ca. 1/3 entspricht, deswegen gibt es dort auch ein oder zwei eingleisige Ligen mehr wie bei uns.

2. Zeit.
Über welchen Zeitraum soll das stattfinden? Über die Saison? Komprimiert an einem einzelenen Ort? Beides ist eine Belastung für Amateurvereine und seine Spieler. Bei ersterem entstehen hohe Reisekosten und benötigt Zeit. Das würde dann ähnlich ablaufen wie Pokalspiele unter der Woche der Amateure und das zu Zeiten die andere Pflichten einschränken. Vor allem für Vereine aus kleineren Ligen nicht stemmbar. Bei zweiterem kommt noch eine stärkere Einschränkung der Verpflichtungen bei, aber auch wer zahlt den Bumms wenn man sich im Ruhrpott mit der Mannschaft einquartieren muss.

3. Amateure
Hier liegt eine riesige Krux: Nicht alle Spieler verdienen allein mit Fußball ihr Geld und das gibt es bis in die RL. Auch wenn es hier Ausnahmen mit Arbeitgebern gibt, aber z.B. viele Mitarbeiter machen das zum Teil weitestgehend nebenher. Wird keiner wollen.

4. Interesse und Vermarktung
Wen soll das interessieren? Wann soll man das ansehen. Ich kann ja jetzt schon jeden Tag Fußball gucken wenn ich will. Dieser Wettbewerb läuft parallel zu anderen etablierten Wettbewerben. Wenn ich die Wahl habe zwischen CL und dem Duell eines VL-Vereins gegen RL-Verein, schaue ich bestimmt nicht zweiteres. Das brauchst du aber um die Kosten zu decken. Wer soll das Übertragen? Ist auch eine Sache.

Dann lieber den Finaltag der ganzen Verbandspokale präsenter gestalten.

Tatsächlich gibt es einige Punkte über die ich nicht nachgedacht habe... Man könnte ja Spiele übertragen die für viele einen gewissen Reiz haben wie z.B. Mannheim gegen Kaiserslautern oder Erfurt gegen Jena. Da würden sicher einige gucken. Ansonsten würden die Vereine das Geld durch Stadioneinnahmen bekommen. Ich würde es 60:40 % zugunsten der Heimmannschaft machen. Natürlich müssten auch wieder Zuschauer in die Stadien dürfen. Den Wettbewerb könnte man in der Saisonvorbereitung und/oder während den Länderspielen austragen. Für die Nationalmannschaft interessieren sich viele Fans nicht mehr. Also wäre für viele Fans ein Wettbewerb an diesen Wochenenden sicher reizvoll. Natürlich ist es so dass während den Länderspielen der Spielbetrieb in der Regioalliga etc. weitergeführt wird. In dem Fall müssten die Ligaspiele nachgeholt werden. Dann kann es das Problem mit dem Arbeitgeber geben. Aber man wird schon 14 Mann zusammenkriegen. Zur Not könnte ja ein Jugendspieler hochkommen. Heimrecht hätte je nach dem das unterklassige Team oder das Team das zuerst gezogen wurde.

das wäre so ein Wettbewerb, den man im Football Manager cool fände, der aber in der Realität kaum jemanden interessieren würde.

So Spiele wie Waldhof-Lautern und Cottbus-Rostock würden sicher einige interessieren denke ich.

Ich habe mir nochmal Gedanken gemacht und bin nach wie vor für so einen Wettbewerb. Termine könnten folgende sein:

Gruppenphase im Juli und August
Die Ko-Spiele während den Länderspielpausen. Endspiel wäre somit im März. Die Spiele sollen bis auf das dritte Gruppenspiel ( da geht es terminlich nicht anders) immer am Wochenende um die Mittagszeit stattfinden. Der Sieger des Wettbewerbs spielt gegen den Sieger des Verbandspokals an dem man teilnimmt um den DFB-Pokalplatz und ist als Titelverteidiger erneut für diesen Wettbewerb qualifiziert. ( Ausnahme : Er schafft in der zweiten Liga den Klassenerhalt ) Beispiel: Magdeburg wird Verbandspokalsieger und steigt auf. Somit würden sie für diesen vorgeschlagenen Wettbewerb qualifiziert sein. Gewinnt man ihn und steigt ab, dann ist man erneut für diesen Wettbewerb qualifiziert . Hält man die Klasse, dann nicht. ( Es wäre sportlich aufgrund des Leistungsunterschiedes zu den anderen Mannschaften dann nicht mehr attraktiv ) Während man im ersten Zweitligajahr sportlich noch nicht so weit weg ist von einigen Drittligisten. In England gibt es einen ähnlichen Wettbewerb ( EFL Trophy). Da kamen ( vor Corona) viele Zuschauer zu den Endspielen.

Würdet ihr einen Landespokalsieger der auch Aufsteiger in die 2. Liga ist auch teilnehmen lassen? Einerseits gehört er als Sieger in diesen Wettbewerb, aber andererseits könnte ich mir vorstellen, dass es für ihn einfach nicht attraktiv ist in so einem Wettbewerb zu spielen.

In der Haupturlaubszeit? Klingt verrückt.

Zum einen gibt es genug Leute die nicht in dem Urlaub gehen und zum anderem finden ja auch Ligaspiele in der Zeit statt.

Manche Ligen, aber auch nicht alle, beginnen an diesem Wochenende (letztes im Juli) die Saison. Du wolltest aber doch sicher noch früher beginnen.