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S´Löwenstüberl

02.11.2020 - 14:30 Uhr
S´Löwenstüberl |#641
09.10.2023 - 11:53 Uhr
Zitat von 1860GWS
Zitat von jurgenkorus

Zitat von Seuchenvogel

Zitat von vanenburg

Zitat von bobMarcelo

Zitat von LandshutLion

So wie es aussieht wird in Bayern weiter Schwarz-Orange regieren, ist auch nicht überraschend.
Die SPD mit 8,5% historisch schlecht, die AfD gewinnt 5% dazu


Mich wundert es aber dennoch, dass die Grünen in meinen Augen sogar sehr gut gepunktet haben in Bayern.


Naja die Grünen sind halt ein Stadt-Partei und werden dementsprechend viel in München und Nürnberg geholt haben.

Bei uns im Stimmkreis 303 liegt Grün bei 8,9% .... und des is eigentlich noch sauber zu viel.


Die Grünen werden vor allem sehr viel von jungen Leuten gewählt, das ist nicht nur ein reines Stadtphänomen, denke ich.


Aber es ist schon was dran, das sie in der Stadt viel mehr Stimmen bekommen. Alle ländlicheren Gegenden in den ich die Stimmverteilung angesehen haben waren die Grünen zwischen 6 und 9 %. In München hingegen haben Sie ihre einzigen vier oder fünf Direktmandate geholt. Die FW haben noch zwei Direktmandate in Landshut und der zweite Kreis ist mir gerade entfallen. Ansonsten ist das alles schwarz


Ist schwierig. Wenn das Leute nicht gut finden, dass große Städte so viele Stimmen im Landtag ausmachen, verstehe ich den Unmut einiger. Andererseits finde ich es auch seltsam, dass man in den USA mit weniger Stimme ingesamt, die meisten Mandate holen bzw. Präsident werden kann.
Wie man es macht, ist es falsch. zwinker
S´Löwenstüberl |#642
09.10.2023 - 12:00 Uhr
Zitat von 1860GWS

Zitat von jurgenkorus

Zitat von Seuchenvogel

Zitat von vanenburg

Zitat von bobMarcelo

Zitat von LandshutLion

So wie es aussieht wird in Bayern weiter Schwarz-Orange regieren, ist auch nicht überraschend.
Die SPD mit 8,5% historisch schlecht, die AfD gewinnt 5% dazu


Mich wundert es aber dennoch, dass die Grünen in meinen Augen sogar sehr gut gepunktet haben in Bayern.


Naja die Grünen sind halt ein Stadt-Partei und werden dementsprechend viel in München und Nürnberg geholt haben.

Bei uns im Stimmkreis 303 liegt Grün bei 8,9% .... und des is eigentlich noch sauber zu viel.


Die Grünen werden vor allem sehr viel von jungen Leuten gewählt, das ist nicht nur ein reines Stadtphänomen, denke ich.


Aber es ist schon was dran, das sie in der Stadt viel mehr Stimmen bekommen. Alle ländlicheren Gegenden in den ich die Stimmverteilung angesehen haben waren die Grünen zwischen 6 und 9 %. In München hingegen haben Sie ihre einzigen vier oder fünf Direktmandate geholt. Die FW haben noch zwei Direktmandate in Landshut und der zweite Kreis ist mir gerade entfallen. Ansonsten ist das alles schwarz


In der Forschung lässt sich in dieser Frage Indikatortrio ausmachen, zumindest war das das Ergebnis einer Meta-Studie zur Bundestagswahl 2021, an der ich beteiligt sein durfte: der Bildungsstand gepaart mit dem Einkommen und der Wohnlage.
Je höher der Bildungsgrad, desto weniger fällt man auf die Platitüden der AfD herein - obwohl das fiskalpolitische Programm dieser Partei ironischerweise den Spitzenverdienern dienlich ist. Aber der kleine Mann und die kleine Frau, welche durch die von der Ampel hervorgerufene Inflation, welche ja nur in Deutschland auftrat, am Existenzminimum kratzt lässt sich eben leichter fangen, wenn gesagt wird, dass es ihnen schlecht geht, weil es andere Arme gibt, die Ihnen was wegnähmen.

Aber bevor ich mich hier in Rage rede, zurück zur Ausgangsfrage. Auch in dieser Landtagswahl lässt sich die Korrelation "höherer Bildungsgrad - größere Wahrscheinlichkeit grün zu wählen" erkennen: klick mich. Menschen mit höherem Bildungsgrad haben ein höheres Einkommen und daher auch die Möglichkeit in den maßlos überteuerten Innenstädten der Nation zu leben (woran auch die Ampel schuld ist?). Auch haben jüngere Leute heute tendenziell einen höheren Bildungsgrad, als vor 30 Jahren. Ergo: Junge Leute die in der Stadt leben haben ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsgrad und diese Zielgruppe wird beinahe komplett von den Grünen und zu einem geringen Teil von der FDP angesprochen.

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casselfornia x giasing

Dieser Beitrag wurde zuletzt von corvee am 09.10.2023 um 12:03 Uhr bearbeitet
S´Löwenstüberl |#643
09.10.2023 - 12:03 Uhr
Zumindest dürfte klar sein, wo die Landesregierung die nächsten 100 Windräder aufstellt.
Leider schmälert das gleichzeitig unsere Aussicht auf ein 50.000 plus X Stadion im Münchner Raum....
silent Zunge raus augen-zuhalten augen-zuhalten
Zwinkernd

•     •     •

"Fussball ist einfach, immer ins Eckige auf der anderen Seite" (Torsten Fröhling)

Einmal Löwe, immer Löwe! 60 und der FCK

Es geht nur "ZUSAMMEN!" .... aber ohne Ismaik

Es kann nur ohne Hasan besser werden.

Zitat Ulrich H. " Kriminelle haben im Fussball nichts zu suchen!" (2000)
S´Löwenstüberl |#644
09.10.2023 - 14:34 Uhr
Zitat von corvee
Zitat von 1860GWS

Zitat von jurgenkorus

Zitat von Seuchenvogel

Zitat von vanenburg

Zitat von bobMarcelo

Zitat von LandshutLion

So wie es aussieht wird in Bayern weiter Schwarz-Orange regieren, ist auch nicht überraschend.
Die SPD mit 8,5% historisch schlecht, die AfD gewinnt 5% dazu


Mich wundert es aber dennoch, dass die Grünen in meinen Augen sogar sehr gut gepunktet haben in Bayern.


Naja die Grünen sind halt ein Stadt-Partei und werden dementsprechend viel in München und Nürnberg geholt haben.

Bei uns im Stimmkreis 303 liegt Grün bei 8,9% .... und des is eigentlich noch sauber zu viel.


Die Grünen werden vor allem sehr viel von jungen Leuten gewählt, das ist nicht nur ein reines Stadtphänomen, denke ich.


Aber es ist schon was dran, das sie in der Stadt viel mehr Stimmen bekommen. Alle ländlicheren Gegenden in den ich die Stimmverteilung angesehen haben waren die Grünen zwischen 6 und 9 %. In München hingegen haben Sie ihre einzigen vier oder fünf Direktmandate geholt. Die FW haben noch zwei Direktmandate in Landshut und der zweite Kreis ist mir gerade entfallen. Ansonsten ist das alles schwarz


In der Forschung lässt sich in dieser Frage Indikatortrio ausmachen, zumindest war das das Ergebnis einer Meta-Studie zur Bundestagswahl 2021, an der ich beteiligt sein durfte: der Bildungsstand gepaart mit dem Einkommen und der Wohnlage.
Je höher der Bildungsgrad, desto weniger fällt man auf die Platitüden der AfD herein - obwohl das fiskalpolitische Programm dieser Partei ironischerweise den Spitzenverdienern dienlich ist. Aber der kleine Mann und die kleine Frau, welche durch die von der Ampel hervorgerufene Inflation, welche ja nur in Deutschland auftrat, am Existenzminimum kratzt lässt sich eben leichter fangen, wenn gesagt wird, dass es ihnen schlecht geht, weil es andere Arme gibt, die Ihnen was wegnähmen.

Aber bevor ich mich hier in Rage rede, zurück zur Ausgangsfrage. Auch in dieser Landtagswahl lässt sich die Korrelation "höherer Bildungsgrad - größere Wahrscheinlichkeit grün zu wählen" erkennen: klick mich. Menschen mit höherem Bildungsgrad haben ein höheres Einkommen und daher auch die Möglichkeit in den maßlos überteuerten Innenstädten der Nation zu leben (woran auch die Ampel schuld ist?). Auch haben jüngere Leute heute tendenziell einen höheren Bildungsgrad, als vor 30 Jahren. Ergo: Junge Leute die in der Stadt leben haben ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsgrad und diese Zielgruppe wird beinahe komplett von den Grünen und zu einem geringen Teil von der FDP angesprochen.



Wird da auch unterschieden was einen höheren Bildungsgrad ausmacht bzw. was die Wähler der Grünen für eine Ausbildung genossen haben? Ist ein FH-Studium beim hohen Bildungsgrad dabei oder muss man Abitur haben, um unter das Kriterium "höherer Bildungsgrad" zu fallen?
Mich würden die Details zu dieser Studie interessieren hast du einen Link?

Es gibt ja auch eine Studie, die folgendes besagt (gilt für die AFD, aber auch wurde das gleiche bei Trump-Wählern festgestellt). Die Wähler kommen nicht aus den politischen Rändern oder den armen Verhältnissen, Trump und die AfD gewinnen ihre Stimmen im Mittelstand und das finde ich zum einen bedenklich, zum anderen deutet es aber für mich klar auf Fehlentwicklungen hin. Die ganze Sache auf Populismus, Inflation und Flüchtlingspolitik zu reduzieren, greift für mich zu kurz. Es sind sicher wesentliche Punkte, aber es ist sicher nicht die einzige Ursache von Politikverdrossenheit, denn diese Debatte gibt es schon, da gab es eine AfD noch gar nicht.
S´Löwenstüberl |#645
09.10.2023 - 14:58 Uhr
Zitat von jurgenkorus
Zitat von corvee

Zitat von 1860GWS

Zitat von jurgenkorus

Zitat von Seuchenvogel

Zitat von vanenburg

Zitat von bobMarcelo

Zitat von LandshutLion

So wie es aussieht wird in Bayern weiter Schwarz-Orange regieren, ist auch nicht überraschend.
Die SPD mit 8,5% historisch schlecht, die AfD gewinnt 5% dazu


Mich wundert es aber dennoch, dass die Grünen in meinen Augen sogar sehr gut gepunktet haben in Bayern.


Naja die Grünen sind halt ein Stadt-Partei und werden dementsprechend viel in München und Nürnberg geholt haben.

Bei uns im Stimmkreis 303 liegt Grün bei 8,9% .... und des is eigentlich noch sauber zu viel.


Die Grünen werden vor allem sehr viel von jungen Leuten gewählt, das ist nicht nur ein reines Stadtphänomen, denke ich.


Aber es ist schon was dran, das sie in der Stadt viel mehr Stimmen bekommen. Alle ländlicheren Gegenden in den ich die Stimmverteilung angesehen haben waren die Grünen zwischen 6 und 9 %. In München hingegen haben Sie ihre einzigen vier oder fünf Direktmandate geholt. Die FW haben noch zwei Direktmandate in Landshut und der zweite Kreis ist mir gerade entfallen. Ansonsten ist das alles schwarz


In der Forschung lässt sich in dieser Frage Indikatortrio ausmachen, zumindest war das das Ergebnis einer Meta-Studie zur Bundestagswahl 2021, an der ich beteiligt sein durfte: der Bildungsstand gepaart mit dem Einkommen und der Wohnlage.
Je höher der Bildungsgrad, desto weniger fällt man auf die Platitüden der AfD herein - obwohl das fiskalpolitische Programm dieser Partei ironischerweise den Spitzenverdienern dienlich ist. Aber der kleine Mann und die kleine Frau, welche durch die von der Ampel hervorgerufene Inflation, welche ja nur in Deutschland auftrat, am Existenzminimum kratzt lässt sich eben leichter fangen, wenn gesagt wird, dass es ihnen schlecht geht, weil es andere Arme gibt, die Ihnen was wegnähmen.

Aber bevor ich mich hier in Rage rede, zurück zur Ausgangsfrage. Auch in dieser Landtagswahl lässt sich die Korrelation "höherer Bildungsgrad - größere Wahrscheinlichkeit grün zu wählen" erkennen: klick mich. Menschen mit höherem Bildungsgrad haben ein höheres Einkommen und daher auch die Möglichkeit in den maßlos überteuerten Innenstädten der Nation zu leben (woran auch die Ampel schuld ist?). Auch haben jüngere Leute heute tendenziell einen höheren Bildungsgrad, als vor 30 Jahren. Ergo: Junge Leute die in der Stadt leben haben ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsgrad und diese Zielgruppe wird beinahe komplett von den Grünen und zu einem geringen Teil von der FDP angesprochen.



Wird da auch unterschieden was einen höheren Bildungsgrad ausmacht bzw. was die Wähler der Grünen für eine Ausbildung genossen haben? Ist ein FH-Studium beim hohen Bildungsgrad dabei oder muss man Abitur haben, um unter das Kriterium "höherer Bildungsgrad" zu fallen?
Mich würden die Details zu dieser Studie interessieren hast du einen Link?

Es gibt ja auch eine Studie, die folgendes besagt (gilt für die AFD, aber auch wurde das gleiche bei Trump-Wählern festgestellt). Die Wähler kommen nicht aus den politischen Rändern oder den armen Verhältnissen, Trump und die AfD gewinnen ihre Stimmen im Mittelstand und das finde ich zum einen bedenklich, zum anderen deutet es aber für mich klar auf Fehlentwicklungen hin. Die ganze Sache auf Populismus, Inflation und Flüchtlingspolitik zu reduzieren, greift für mich zu kurz. Es sind sicher wesentliche Punkte, aber es ist sicher nicht die einzige Ursache von Politikverdrossenheit, denn diese Debatte gibt es schon, da gab es eine AfD noch gar nicht.


Wobei bei der U 18 Landtagswahl in Bayern die Grünen hinter der CSU 26% der AfD 15% und der SPD 13,74 nur auf dem 4.Platz mit 13,29% gelandet sind.
Erschreckend ist dabei der Wert der AfD. Hier wächst schon der neue Wählerstamm heran, der die AfD bald zu einer der Parteien mit einem Potential von 25-30% auf Dauer macht.
S´Löwenstüberl |#646
09.10.2023 - 16:24 Uhr
Zitat von steve59

Erschreckend ist dabei der Wert der AfD. Hier wächst schon der neue Wählerstamm heran, der die AfD bald zu einer der Parteien mit einem Potential von 25-30% auf Dauer macht.


Verstehe jetzt den Schluss nicht, wenn die AfD bei den jungen 15% hat, das haben sie insgesamt ja auch. Ich würde es eher so interpretieren, dass die AfD in allen Altersgruppen gleich viel Zuspruch hat. Generell sind die Werte - ausgenommen CSU - nicht groß abweichend von den Wahlergebnissen. Aber Danke für die Info, das kannte ich noch gar nicht.

Ich sehe das Problem der "großen" Parteien dort, dass sich viele Leute den etablierten Parteien der Mitte abwenden und die sammelt halt die AfD größtenteils ein, weil die Linken es nicht mehr können. Früher waren die es, die von der Unzufriedenheit profitiert haben. Die Rechten waren zersplittert und haben jetzt mit der AfD halt eine Sammelstelle gefunden, zu der sich auch noch Teile der Mitte gesellen.
Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass Parteien sich gegenseitig schlecht reden, das ist quasi in deren DNA. Wenn man alles schlecht redet als Opposition und damit die Stimmung gegen die Regierung richtet, die Stimmen dann aber nicht mehr selbst abgreifen kann, dann ist das halt blöd. Genau das passiert aber in meinen Augen gerade.
Wie die politische Mitte dem entgegnen soll, weiß ich auch nicht. Wie bekommt man das Vertrauen einer Bevölkerung zurück, die zu den reichsten der Welt gehört, aber meint "hier läuft alles falsch"?
S´Löwenstüberl |#647
09.10.2023 - 16:31 Uhr
Zitat von steve59

Wobei bei der U 18 Landtagswahl in Bayern die Grünen hinter der CSU 26% der AfD 15% und der SPD 13,74 nur auf dem 4.Platz mit 13,29% gelandet sind.
Erschreckend ist dabei der Wert der AfD. Hier wächst schon der neue Wählerstamm heran, der die AfD bald zu einer der Parteien mit einem Potential von 25-30% auf Dauer macht.


Ich weiß nicht, ob man die Ergebnisse der Jugendwahl unbedingt so ernst nehmen kann.
Wenn ich mich recht erinnere, durften dort junge Menschen ab 12 Jahren abstimmen und ob da alle realistisch abgestimmt haben oder ob da der Reiz des "Verbotenen" den ein oder anderen veranlasst hat, sein Kreuz bei der AfD zu machen.
S´Löwenstüberl |#648
09.10.2023 - 17:53 Uhr
Zitat von corvee
Zitat von 1860GWS

Zitat von jurgenkorus

Zitat von Seuchenvogel

Zitat von vanenburg

Zitat von bobMarcelo

Zitat von LandshutLion

So wie es aussieht wird in Bayern weiter Schwarz-Orange regieren, ist auch nicht überraschend.
Die SPD mit 8,5% historisch schlecht, die AfD gewinnt 5% dazu


Mich wundert es aber dennoch, dass die Grünen in meinen Augen sogar sehr gut gepunktet haben in Bayern.


Naja die Grünen sind halt ein Stadt-Partei und werden dementsprechend viel in München und Nürnberg geholt haben.

Bei uns im Stimmkreis 303 liegt Grün bei 8,9% .... und des is eigentlich noch sauber zu viel.


Die Grünen werden vor allem sehr viel von jungen Leuten gewählt, das ist nicht nur ein reines Stadtphänomen, denke ich.


Aber es ist schon was dran, das sie in der Stadt viel mehr Stimmen bekommen. Alle ländlicheren Gegenden in den ich die Stimmverteilung angesehen haben waren die Grünen zwischen 6 und 9 %. In München hingegen haben Sie ihre einzigen vier oder fünf Direktmandate geholt. Die FW haben noch zwei Direktmandate in Landshut und der zweite Kreis ist mir gerade entfallen. Ansonsten ist das alles schwarz


In der Forschung lässt sich in dieser Frage Indikatortrio ausmachen, zumindest war das das Ergebnis einer Meta-Studie zur Bundestagswahl 2021, an der ich beteiligt sein durfte: der Bildungsstand gepaart mit dem Einkommen und der Wohnlage.
Je höher der Bildungsgrad, desto weniger fällt man auf die Platitüden der AfD herein - obwohl das fiskalpolitische Programm dieser Partei ironischerweise den Spitzenverdienern dienlich ist. Aber der kleine Mann und die kleine Frau, welche durch die von der Ampel hervorgerufene Inflation, welche ja nur in Deutschland auftrat, am Existenzminimum kratzt lässt sich eben leichter fangen, wenn gesagt wird, dass es ihnen schlecht geht, weil es andere Arme gibt, die Ihnen was wegnähmen.

Aber bevor ich mich hier in Rage rede, zurück zur Ausgangsfrage. Auch in dieser Landtagswahl lässt sich die Korrelation "höherer Bildungsgrad - größere Wahrscheinlichkeit grün zu wählen" erkennen: klick mich. Menschen mit höherem Bildungsgrad haben ein höheres Einkommen und daher auch die Möglichkeit in den maßlos überteuerten Innenstädten der Nation zu leben (woran auch die Ampel schuld ist?). Auch haben jüngere Leute heute tendenziell einen höheren Bildungsgrad, als vor 30 Jahren. Ergo: Junge Leute die in der Stadt leben haben ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsgrad und diese Zielgruppe wird beinahe komplett von den Grünen und zu einem geringen Teil von der FDP angesprochen.


Wo wir grad bei Studien sind: Für mich die immer noch interessanteste Studie zu den Problemen unserer Politik ist die von Elsässer et al., die zeigt, dass sich die faktische Politik stabil an den Präferenzen des vermögendsten 10% von uns orientiert. Die Methodik hat Martin Gilens in Princeton entwickelt. - Ich gehe davon aus, dass das ein Phänomen ist, das nicht nur in den USA und Deutschland, sondern weltweit gültig ist:

http://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/SharedDocs/Downloads/Service/Studien/endbericht-systematisch-verzerrte-entscheidungen.pdf;jsessionid=0CF46599E71340E80E3150128D68C791?__blob=publicationFile&v=2

Die Studie wurde damals vom Sozialministerium unter Andrea Nahles in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse waren aber so ernüchternd, dass sie unter den Teppich gekehrt wurden bzw. niemals in der Breite diskutiert wurden (m.W. hat nur Lobbycontrol das aufgegriffen). Wenn einem klar ist, was die Ergebnisse dieser Studie wissenschaftlich nachweisen, wäre dringend ein Einstieg in Gedanken zur Weiterentwicklung unserer politischen Systems und weitergehendere Demokratisierungen (Verfassungsreformen) dran. Leider hat das aber nie stattgefunden. Für mich war es damals Anlass, mir grundlegendere Gedanken dazu zu machen, wie sich unsere Demokratie weiterentwickeln kann, so dass sie eben nicht (wie derzeit) faktisch ein System der Reichen ist, sondern ganz genauso die Bedürfnisse und Wünsche derjenigen integriert, die es zufällig nicht ganz so dicke haben.

Nur zur Klarheit: Mir geht es nicht "gegen die Reichen", sondern darum, dass das, was unser derzeitiges System leistet, demokratischen Ansprüchen (alle haben gleich viel Einfluss auf die Politik) nicht mal ansatzweise genügt.

Es hätte, nachdem die Studie rauskam, eigentlich einen breiten Aufschrei geben müssen. Und mMn ist es auch genau diese fehlende Integrationskraft unserer derzeitigen Art, Politik zu organisieren, die Populismus Tür und Tor öffnet. Es kann nämlich immer jemand kommen und einfach behaupten, er würde "für die kleinen Leute" sprechen oder sich als Vertreter der "schweigenden Mehrheit" inszenieren.

Eine Demokratie, die funktioniert, würde diese Lücke systematisch schließen und sehr viel allgemeinere aktive politische Beteiligung ermöglichen. Gerade auch der Menschen, die über kein Vermögen verfügen, kein Abi und kein Studium haben. - Das ist nämlich die Mehrheit. Im derzeitigen Bundestag sitzen hingegen 87% Akademiker: https://www.dw.com/de/der-bundestag-ein-parlament-der-akademiker/a-59663149

Offensichtlich bin ich auch selber Akademiker. Aber ich möchte nicht in einer Staatsform leben, in der mir der Zufall, dass ich über ein abgeschlossenes Studium verfüge, politische Privilegien öffnet, über die ein Mensch, der zufällig Mittelschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss hat, ganz automatisch nicht verfügt.

M.E. brauchen wir ein sehr viel integrativeres, auch demokratischeres System. Und damit graben wir auch jeglichem Populismus das Wasser ab. Weil dann die Menschen für sich selbst sprechen und eintreten können und die Menschenfischer keine Chance mehr haben.

Wie das technisch umsetzbar ist, dazu haben Leute wie z.B. David van Reybrouck, Mariano Sigman & Dan Ariely, Brett Hennig, Wolfgang Scheffler, Ute Scheub, Marcin Gerwin und Patrizia Nanz spannende Ideen und ganz konkrete Vorschläge. - In Ostbelgien wurden sie schon relativ weit umgesetzt.

•     •     •

***
Perfekte Strategie:
Hier ist der Ball, da ist das Tor.
- Und in der Halbzeit reden wir nochmal.
***
Ob Löwen nun eher hochsoziale oder hochasoziale Tiere sind
lässt sich oft gar nicht so leicht beantworten:
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we#Sozialverhalten
***
S´Löwenstüberl |#649
09.10.2023 - 17:59 Uhr
Da hast du natürlich recht. Aber in der Regel wird man als Jugendlicher sehr häufig vom Elternhaus geprägt, gerade die 12-14 jährigen. Später ist es vielleicht die Schule und der Freundeskreis der die Einstellung und die Werte mitbestimmen. So aus Jux einfachmal ein Kreuzchen machen gibt es sicher auch. Ich denke, dass sich diejenigen die sich daran beteiligt haben schon ein politisches Interesse haben und auch so abgestimmt haben.
S´Löwenstüberl |#650
10.10.2023 - 07:43 Uhr
Zitat von Loewenmaul


Wo wir grad bei Studien sind: Für mich die immer noch interessanteste Studie zu den Problemen unserer Politik ist die von Elsässer et al., die zeigt, dass sich die faktische Politik stabil an den Präferenzen des vermögendsten 10% von uns orientiert. Die Methodik hat Martin Gilens in Princeton entwickelt. - Ich gehe davon aus, dass das ein Phänomen ist, das nicht nur in den USA und Deutschland, sondern weltweit gültig ist:

http://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/SharedDocs/Downloads/Service/Studien/endbericht-systematisch-verzerrte-entscheidungen.pdf;jsessionid=0CF46599E71340E80E3150128D68C791?__blob=publicationFile&v=2


Diese von dir angesprochene mangelnde Repräsentationsfähigkeit der Politik sehe ich auch als ein Kernproblem. Führt man sich vor Augen:

- Welche SMS (mit welchen Aufträgen) der Chef des Springer-Verlags an seinen damaligen BILD-Chefredakteur versendet,
- welche Unternehmensvertreter eine Standleitung zu gewissen Parteien während Koalitionsverhandlungen haben (Spoiler: es ist nicht die Arbeitnehmerkammer!),
- welchen Bildungshintergrund die meisten Politiker haben (und mit welchen persönlichen Motiven sie sich für eine Karriere in der Politik entscheiden),
- welchen sozialen und Bildungshintergrund die allermeisten Journalisten haben (denn eine Karriere in diesem Metier muss man sich einfach leisten können),
- wie die Drehtür zwischen Politik und Privatwirtschaft immer wieder zumindest dubiose Verdachtsmomente zulässt,
- welche gezielten Verflechtungen von Politik und (Finanz-)Wirtschaft (ja, ich habe die Causa um den Grünen-Staatssekretär auch mitbekommen, aber es dürfte niemand bestreiten können, dass eine massive Gewichtung in Richtung einer bestimmten Sparte der Wirtschaft vorherrscht) bestehen und sich direkt auf das Tagesgeschehen auswirken,
- welche Lobbyvertreter ganz offensichtlich am meisten Einfluss auf Politiker ausüben (dürfen),
- usw.

dann verstehe ich, dass dies zu der Wahrnehmung der Menschen führt, nicht mehr durch die Politik vertreten zu werden (wird auch unter dem Begriff Postdemokratie von C. Crouch zusammengefasst) und sie sich entsprechend denen zuwenden, die wenigstens vorgeben, sich für sie einzusetzen. Ich kann das grundsätzlich nachvollziehen und die aktuelle politische Landschaft (nicht nur die aktuelle Regierung, das geht schon viel länger schief) scheitert in meinen Augen kolossal daran, diesen Eindruck auszuräumen oder ihm etwas entgegenzusetzen.

Ich bin mir sehr unsicher, wie damit am besten umzugehen ist. Direkte Demokratie (wie bspw. in der Schweiz immer wieder praktiziert) halte ich da auch für ungeeignet, weil sich da auch immer nur dieselben einbringen. Das sind dann die, die sich am besten organisieren können und die generell gut informiert sind und auch so schon am politischen Diskurs teilnehmen. Diejenigen, die aus unterschiedlichsten Gründen abgehängt sind (oder sich als abgehängt betrachten) werden durch derartige Initiativen in meinen Augen weniger angesprochen.

•     •     •

Paul Agostino Fußballgott!
München ist blau!


S.A.D.S.
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