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Taktik(tisch)thread

17.12.2008 - 20:13 Uhr
Taktik(tisch)thread |#2641
23.04.2024 - 09:21 Uhr
Ich habe mir in der Wiederholung noch einmal explizit die Entstehung des Ausgleichstreffers von Wiesbaden angesehen:

1. Man sieht schon in der Entstehung sehr gut, wie Ritter in der Szene Prtaijn einfach laufen lässt. Hanslik eine Position weiter daneben, greift ebenfalls nicht entscheidend ein. Ein Kommando an die Spieler dahinter zur "Übernahme" von Prtaijn habe ich in der Wiederholung ebenfalls nicht wahrgenommen.

https://ibb.co/kHZp15P

2. Der Moment unmittelbar vor dem Tor, Prtaijn steht völlig frei im Sechserraum an der Strafraumkante und hat absolut keinen Gegnerdruck kurz vor seinem Abschluss zum 1:1:

https://ibb.co/QkyNyvg

Wie bekommen wir diese Räume in den Griff? Vielleicht können @Lullaby oder @FCK-Tribun hier weitere Erklärungsansätze liefern, zählt das noch zur "Raumdeckung"? Vielleicht würde sich dahingehend zukünftig eine klare und strikte Mannorientierung anbieten, in der der betreffende FCK-Akteur seinen Gegenspieler tatsächlich "bis zur sprichwörtlichen Toilette" verfolgt?

Das wievielte Gegentor in dieser Saison war das nun schon, das genau aus diesem Vakuum in der zentralen Position vor der Abwehr bzw. im defensiven Mittelfeld resultiert ist?

Gruß,
W7
Taktik(tisch)thread |#2642
23.04.2024 - 09:35 Uhr
Zitat von Wingman_7

oder @FCK-Tribun hier weitere Erklärungsansätze liefern
Nee, sorry, nett von dir, aber das ist wirklich nicht mein Kompetenzbereich, das weiß ich selbst. @BarcaKL , @Spielmacher , @Pasi11 , um nur einige zu erwähnen, werden das neben dem ohnehin schon verlinkten Lullaby definitiv sehr viel besser beantworten können.

Was ich sagen kann, ist, dass mir schon vor dem Tor aufgefallen ist, dass ein Wiesbadener Achter Kaloc immer wieder durch Wege in die Halbräume aus dem Zentrum gezogen hat und dadurch die Zone vor dem Sechzehner offen war. Aber keine Ahnung, *wie* man darauf hätte sinnvoll reagieren können. Auch keine Ahnung, ob Kaloc diese Wege mitgehen *musste* in einem Spiel, in dem er Niehues als Sechser vertreten sollte und sich gerade nicht darauf verlassen konnte, dass dieser das Zentrum absichert.

•     •     •

Funkel holen! Klasse halten!

Dieser Beitrag wurde zuletzt von FCK-Tribun am 23.04.2024 um 09:42 Uhr bearbeitet
Taktik(tisch)thread |#2643
23.04.2024 - 09:57 Uhr
Zitat von Wingman_7
I
Das wievielte Gegentor in dieser Saison war das nun schon, das genau aus diesem Vakuum in der zentralen Position vor der Abwehr bzw. im defensiven Mittelfeld resultiert ist?

Gruß,
W7


es waren jedenfalls Viele! Viel zu Viele.
Eigentlich sind es doch genau 3 Anfälligkeiten, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Spielzeit ziehen.
1.
Die abhanden gekommene Fähigkeit den Raum vorm eigenen 16er zu sichern.
Waren wir hier unter Schuster nicht stärker?

2.
"Der fehlende Rückwärtsspiegel" von Pucha und dessen Stellungsfehler.

3.
Flinke Gegenspieler von Zimmer, die zu einfach in die Mitte ziehen können, oder die zu einfach flanken können.

Ohne das zu verifizieren vermute ich, dass wir so 2/3 aller Gegentore gefressen haben.. Wir reden hier von 59 Gegentoren!

•     •     •

Fußball bleibt nur dann Fußball, wenn der jeweilige Erfolg eines Vereines im direkten Zusammenhang mt dem Sportlichen und dem sportlich erwirtschafteten Erfolg des Vereines steht!



Taktik(tisch)thread |#2644
23.04.2024 - 10:59 Uhr
Ich bin bei weitem kein Taktikexperte, wollte aber mal meine Einschätzung zu dem Gegentor abgeben. Aus meiner Sicht kommen bei dem Gegentor mehrere Dinge zusammen. Zum einen wurde schon richtig angesprochen, dass Ritter schlecht im Raum steht. Zolinski läuft den Spieler im Ballbesitz an, statt den Passweg zu Fechner zuzustellen, Kaloc lässt sich durch den tiefen Lauf von Agrafiotis aus dem Zentrum ziehen.
Ich denke, Ritter muss hier etwas tiefer stehen bzw im Passweg Richtung Prtajin, Kaloc müsste denke ich Agrafiotis übergeben und selbst das Zentrum halten und Zolinski muss seinen Laufweg anders machen, nämlich erst zu Fechner hin und dann, im Passweg bleibend, in Richtung Ballführender schieben, damit Fechner nicht so ohne Weiteres anspielbar ist bzw gar nicht erst auf den Ballführenden so draufgehen, da Zimmer ja da ist. Mit dieser Konstellation hätte der Ballführende, ich glaube das ist Bennetts, nur die Möglichkeit, selber nach innen zu ziehen und dann kann Kaloc zugreifen, außerdem halten wir so das Zentrum und machen diesen Raum nicht zum tausendsten mal diese Saison so sträflich auf. Hanslik macht da für meine Begriffe erst mal keinen Fehler, ich sehe da eher Kaloc, Ritter und Zolinski als die Spieler, die die Fehler machen.

So wie die Situation sich dann entfaltet, ist es für die letzte Reihe natürlich maximal undankbar, weil sie quasi Mann gegen Mann stehen und Prtajin mit Tempo auf die kette läuft, und dann ist es eben einfach sauschwer. Entweder du schiebst drauf und öffnest den Raum hinter der Kette, oder du lässt ihn eben schießen und fängst dir so eine Granate aus 20 Metern. Woran es liegt, dass wir uns zum xten mal genau so falsch verhalten, weiß ich nicht. Mangelndes Gefühl für defensive Räume, mangelndes Spielverständnis, mangelnde taktische Anweisungen, mangelnde Kommunikation auf dem Platz. Wissen die Götter. Wahrscheinlich von allem etwas.

Bei aller berechtigter Kritik an unserem Defensivverhalten hier muss man aber auch mal festhalten, dass das von Wiesbaden auch einfach gut gemacht war. Clevere Laufwege, die richtigen Pässe gespielt, und Prtajin trifft den ball dann auch ideal.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von RicardoNr7 am 23.04.2024 um 11:02 Uhr bearbeitet
Taktik(tisch)thread |#2645
23.04.2024 - 15:13 Uhr
Wahrscheinlich ein Mix aus grundlegender Defensivstrategie und individuellen Fehlern.

Nimmt man nur mal die Zeit seit dem Umschwung unter Antwerpen als Grundlage, dann verteidigen wir doch in erster Linie unseren eigenen Strafraum. Da sollen keine einfachen Abschlüsse zugelassen werden. Gegen Flanken hatte man eigentlich gute IVs auf dem Platz und dann hat man ja schon vieles an Defensivaufgaben abgedeckt. Das Problem dabei ist, dass umso stärker der Gegner ist, desto schlechter funktioniert es. Spielerisch starke Teams kombinieren sich durch die Mitte, abschlussstarke Spieler nehmen sich den freien Schuss aus 20 Metern. Will man daran etwas ändern, braucht man entweder bessere Spieler oder muss taktisch an anderen Stellen Einbußen in Kauf nehmen. Entweder geht man aktiver drauf und hat das Risiko, noch leichter ausgespielt zu werden oder man zieht die Offensiven weiter nach hinten, um die Räume enger zu machen. Dann wird man aber leichter hinten eingeschnürt und kann noch weniger für Entlastung sorgen. In der Strategie spielt also die Schwäche des Gegners eine wichtige Rolle. Aber auch dann hat man durch enge Räume und einen guten Keeper immer noch gute Chancen, sich keins zu fangen. Vielleicht bessere Chancen als offen über den ganzen Platz zu verteidigen. Außer Grammozis hat da aber kaum jemand dran gearbeitet. Zumindest sah es am Ende auf dem Platz nicht danach aus.

In der angesprochenen Szene macht Ritter wohl den größten Fehler. Obwohl Wiesbaden den Ball hat, orientiert er sich nur nach vorne. Zimmer hat seinen Mann. Elvedi muss einen Schritt nach rechts machen, da Kaloc das Laufduell erstmal verliert, wodurch Elvedi den möglichen Passempfänger übernehmen muss. Dadurch entsteht zwischen Elvedi und Puchacz eine relativ breite Lücke, die Tomiak alleine abdecken muss, der dadurch nicht so einfach rausrücken kann. Da macht dann Wiesbaden allerdings auch vieles richtig und der Abschluss ist dann natürlich sehr stark. In der ganzen Szene kann man aber jedem Spieler kleinere oder größere Vorwürfe machen. Zimmer geht erst gar nicht ins Kopfballduell, könnte da schon die Situation beruhigen. Zolinski muss nicht auf Zimmers Mann losrennen und könnte den Vorlagengeber am Pass hindern. Ritter wie besprochen. Kaloc könnte einen Tick wachsamer sein, Elvedi muss nicht auf den komplizierteren Pass spekulieren. Tomiak könnte sich da auch mehr in die Schussbahn stellen und wirkt eine Spur zu passiv. Puchacz lässt auch ein paar Sekunden die Innenbahn auf, wodurch Tomiak zwei Pässe fürchten muss. Also eine Mischung aus vielen kleinen und einem größeren Fehler und einem gut ausgespielten Wiesbadener Angriff. Ritter muss da auch gar nicht das Duell gewinnen, aber da er komplett fernbleibt, hat der Wiesbadener nun mal alle Zeit der Welt und Ruhe beim Abschluss ist vielleicht der größte Faktor. Etwas mehr Druck und er schließt vielleicht nicht im für ihn perfekten Moment ab und dann fliegt der Ball eher nicht so perfekt ins lange Ecke.

Viel schlimmer an diesen Situationen finde ich dann doch, dass man auch offensiv nichts gebacken bekommt. Ok, lass Ritter da falsch und zu hoch stehen. Dann muss aber das Umschaltspiel besser klappen. Nicht in dieser Szene, da man nicht mehr an den Ball kommt, aber in anderen. Wenn man hinten und vorne nicht präsent ist, macht man alles falsch und das ist momentan der Funkel-Ball gegen die schlagbaren Gegner. Wenn man schon auf die Zimmers, Zolinskis, Hansliks und Redondos setzt, dann muss man das auch in einer aktiveren Zweikampfführung bemerken. Es kann doch keiner behaupten, dass ein Klement in Nürnberg, Fürth oder gegen Wiesbaden in Sachen Zweikampfverhalten negativ herausgestochen hätte. Für mich liegt das stark an Funkel, da man dies seit dem Nürnberg-Spiel beobachten kann, genauer genommen nach der Führung in Nürnberg. Unter Grammozis sah das auch gegen Paderborn noch anders aus, zumindest so lange die Kräfte reichten und die richtigen Spieler auf dem Platz standen. Daher erkläre ich mir das teils müde Gekicke auch nicht mit Lustlosigkeit der Spieler. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mannschaft so auf die Grammozis-Entlassung reagiert hat, ganz im Gegenteil. Auf dem Platz sieht es aber so aus. Zumal Funkel auch ständig betont, dass man nicht die Ruhe verlieren darf. Da steht einer mit beiden Füßen auf der Bremse und das wirkt sich nicht gerade positiv auf die Leistung der Spieler und die Stimmung der Zuschauer aus.
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