Werden Serbiens Vereine in den Ruin gewirtschaftet?

18.01.2010 - 18:34 Uhr
  Umfrage
  % Stimmen
Sogenannte Vetternwirtschaft
 04,0  1
Gezieltes kaputtwirtschaften (Privatisierung))
 44,0  11
Mafia Strukturen
 48,0  12
Andere Einflüsse (Wenn ja, welche?!)
 04,0  1
Gesamt: 25

Die Umfrage ist abgelaufen.

Aufgrund der anhaltend schlechten Lage des serbischen Klubfußballs, egal ob nun Roter Stern Belgrad, Partizan Belgrad oder Vojvodina Novi Sad, stellt sich die Frage, ob das alles auf Vetternwirtschaft und private Bereicherung der Agenten,Manager und Vorstandsmitglieder zurückzuführen ist, oder ob da deutlich mehr dahinter steckt.

Fakt ist : Serbiens Klubfußball steht vor einem Scherbenhaufen, der passende Besen um diesen Haufen wieder zu beseitigen, samt Sekundenkleber und Schönheitsoperation sind bislang nicht in Sicht.
Der Double Gewinner und bislang einziger Championsleague Teilnehmer seit nun schon beinahe 20 Jahren Partizan Belgrad (Dessen erste und letzte Teilnahme im Championsleague Modus ist nun auch schon 6 Jahre her) macht momentan Schlagzeilen.

Leistungsträger werden zu Spottpreisen verkauft, wie es auf dem Balkan allerdings seit Jahren Gang und Gäbe ist. Könnte man meinen.
Doch die Verscherbelung der Spieler nimmt eine neue Dimension an :
Da wäre Adem Ljajic, der nun beim italienischen Erstligisten AC Florenz einen neuen Arbeitgeber gefunden hat, Serbiens Juwel und riesen Hoffnung, wechselte kürzlich für 7 Millionen € nach Italien.

7 Milionen für einen erst 18 jährigen klingen doch gar nicht mal so schlecht, werden sich nun einige denken. Doch zuvor platzte ein Deal mit Manchester United, welches gewillt war, 10 Millionen € zu zahlen.

Stürmer Diarra wechselt in die Türkei, Spielmacher Moreira soll anscheinend vergrauelt werden. Die Fans werden mit Auslauflmodellen und 2. klassigen Spielern vertröstet.

Doch die "Totengräber", wie sie in Serbien genannt werden, stehen mit solchen Problemen keinesfalls alleine da :

Rekordmeister Roter Stern Belgrad und auch der Spitzenklub Vojvodina Novi Sad stehen vor ähnlichen Problemen :
Novi Sad's Sturmhoffnung Danijel Aleksic wurde für 2,5 Mio € an den FC Genua verkauft, für viele eine eindeutig zu niedrige Ablösesumme.

Auf der Abschussliste stehen viele weitere Leistungsträger, verkauft sollen sie natürlich alle ausnahmslos ebenfalls für Spottpreise.

Wundern tut das den einen oder anderen Beobachter und Experten des serbischen Fußballs nicht :
Seit dem 1. Januar 2010 ist das Privatisierungsgesetz in Serbien in Kraft getreten.

Die Folge auf diese Ausschlachtungs und Ausblutungswirtschaft im serbischen Fußball könnte die Übernahme durch "Untransparante" Privatpersonen oder Konzerne sein.

Hierzu nun die Frage : Was könnte der Grund für diese schwache Politik der serbischen Vereine sein ? Und was kann man dagegen tun?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von CroNeo am 23.02.2014 um 14:14 Uhr bearbeitet
Oh Mann, wo soll man dem Thema anfangen? Im Grunde herrscht dieser miserable Zustand in unserem Fussball bereits seit Ende Jugoslawiens. Mal sind ein paar Jahre dabei, in denen man Hoffnung schöpft, dann wiederum bricht alles relativ schnell wie ein Kartenhaus zusammen, so wie es jetzt der Fall ist.

Natürlich gibt es den Grund zu argumentieren, dass unsere Vereine keine adäquaten Sponsoren sowie Eintritt- und Merchandising-Einnahmen zu verzeichnen haben, dennoch kann man sich des Eindruckes nicht verwehren, dass Spieler oftmals für "die schnelle Mark" ratz-fatz unter Wert verkauft werden. Warum ist das bspw. bei Dinamo ZG nicht der Fall, die von der Fussball-Infrastruktur mMn den großen serbischen Vereinen nichts voraus haben!? Lässt mich eigentlich darauf schliessen, dass in Serbien die falschen Leute in den Vereinsgremien sitzen bzw. bedeutende Posten inne haben, die sie nicht im Sinne des Vereins ausfüllen können/wollen. Und warum ist das so!? Jetzt kommen wir schon zu meiner persönlichen Theorie, die mir der eine oder andere sicherlich abstreiten wird, aber ich sehe das Kernproblem in der durchschnittlichen(!) serbischen Mentalität, die auf schnellen Profit aus ist und keine Rücksicht auf Verluste bzw. Interessen des Umfeldes nimmt. Ich habe schon einmal hier im Forum die bewusst provokative Frage gestellt, warum man die Serben in gewissen Teilen Ex-Yu's als Cigani bezeichnet. Das soll jeder für sich beantworten.

Wie wird man nun Herr dieser eigentlich ausweglosen Situation? Von Innen heraus wird es keinen entsprechenden Prozess geben, dass die Profiteure durch andere Profiteure gedeckt und gestützt werden und dies umgekehrt nach dem selben Prinzip erfolgt. Als einziger Hoffnungsschimmer erscheint mir eine entsprechende Gesetzesgrundlage, welche die Privatisierung von Vereinen zulässt und somit zumindest die potentielle Grundlage für private Investoren schafft. Damit wäre es natürlich nicht getan. Ein Investor wird nicht aus reiner Nächstenliebe in einen serbischen Verein investieren, sondern aus Gründen der Gewinnmaximierung bzw. Imageverbessung in einem potientiellen Markt mit dem Effekt der Nachhaltigkeit. Und die hierfür erforderlichen wirtschaftlichen Grundlagen sind neben der Gesetztessprechung der mMn andere fundamentale Part, der aber noch mehrere Jahre auf sich warten lassen wird, da Serbien ökonomisch in kleinen Schritten vorangeht. Und dies zunächst auch auf unabsehbare Zeit.

Wie gesagt; zu dem Thema kann man meterweise Text schreiben. Ich will auch keinen Verein besonders positiv oder negativ hervorheben, da es sich in meinen Augen um den selben Schrott handelt. Nur sollten einige Anhänger nicht so verblendet sein und die Geschehnisse im eigenen Verein (lediglich basierend auf ein paar vergangenen Monaten (Stichwort Langfristigkeit)) in den Himmel loben und beim Nachbarn alles kritisieren. In diesem Rollenspiel wechseln insbesondere Zvezda und Partizan oftmals und auch schnell die Position. Den serbischen Machern - in jeder Branche - sollte man über einen relativ langen Zeitraum skeptisch gegenüberstehen, bis sie fundamental das Gegenteil beweisen.

•     •     •

************ Unsere Heimat, unsere Liebe, in den Farben rot (, blau) und weiß! ************

Roter Stern Belgrad - die große Jugendliebe...
Fortuna Düsseldorf - die launische Diva daheim.
Serbische Nationalmannschaft - die unbeherrschbare SM-Domina!


Mer sin widder do!
Zitat von 10denara:

in kroatien ist das gleiche mit hayduk und dinamo, die nehmen auch immer viel geld ein mit spieler verkäufen, trotzdem ist kein oder nur wenig geld vorhanden.

auch diese liga ist nicht intressant, deshalb sind auch hier die transfersummen nicht alzu hoch bei den kleinen klubs, das heisst sie werden nie konkurezfehig werden und die liga ist dadurch lanweilig, auch hir machen die spieler druc auf den eigenen verein um transferiert zu werden.


Ich muss dich korrigieren. Nur Dinamo scheffelt durch seine Transfers Kohle ohne Ende. Hajduk kann man nicht in einem Atemzug mit Dinamo erwähnen. Kalinic für 7 Mio war das höchste der Gefühle was Hajduk in den letzten Jahren rausgeholt hat. Bei den kleinen Vereinen gebe ich dir Recht, die können nichts herausholen....

Wo das Geld bei Dinamo durch die Verkäufe landet, weiß wohl nur Mamic. Es dürfte aber reichlich vorhanden sein im Gegensatz zu den fast insolventen anderen Vereinen Kroatiens.

•     •     •

Torcida
Vasa vira vas spas

(Euer Glaube eure Erlösung)
crofanatik hat vollkommen recht, wenn man sich die Transfers der letzten Jahre anschauen:

Dejan Lovren > 10 mio nach Lyon
Pokrivac > 3 mio nach Monaco
Eduardo > 15 mio nach Arsenal
Corluka > 13 mio nach Manchester City
Modric > 21 mio (!!) nach Tottenham
Vukojevic > 6 mio nach Kiew

die nächsten werden Mandzukic, Kramaric, Badelj, Barbaric etc werden.
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