1. Bundesliga Prognose 2022/23

15.07.2022 - 11:37 Uhr
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#21
30.07.2022 - 07:22 Uhr
1. Bayern München: kein Streit, genug Spielzeit für Mane, Sane, Gnabry und Coman zugleich und die Qualität des Kaders ist einfach zu groß um sie vom Thron zu stoßen

2. RB Leipzig: Keine Sympathie für diesen Verein, aber Tedesco macht leider einen richtig guten Job, der diese Saison weiter Früchte tragen wird

3. Borussia Dortmund: Auch hier stellt sich die Qualitätsfrage, ich glaube bis auf Leipzig und Bayern, kann ihnen auf eine ganze Saison gesehen keiner das Wasser reichen. Mein Case: Terzic wird die Saison nicht als BVB Trainer beenden, aber man wird sich dennoch "retten".

4. Bayer Leverkusen: Die Top 4 ist sicher die offensichlichste, aber das sind halt die 4 stärksten Kader, da zähle ich auch Leverkusen dazu, die meiner Meinung nach lediglich an der Konstanz scheitern werden, um noch höher zu landen

5. VFL Woflsburg: Eine solche Saison wie die letzte wird es nicht mehr geben, vor allem nicht unter Kovac. Es würde mich auch nicht wundern, wenn sie es evlt. doch auf Platz 4 schaffen, sehe den Kader im Gegensatz zu Platz 1-4 aber deutlich schwächer. Ihr Vorteil: Keine Dreifachbelastung.

6. Eintracht Frankfurt: Man hat sich prima verstärkt, allerdings glaube ich nicht, dass man es nochmal in die CL packt, das Programm wird zu stramm sein, jedoch traue ich einen versöhnlichen Einzug in die Europa League zu.

7. Mainz 05: Ich möchte die Conference League als Fan überhaupt nicht haben und JA, vielleicht ist es etwas durch die Fanbrille gesehen, aber Mainz 05 hat einen großartigen Trainer und bis auf Niakhate keinen Qualitätsverlust vorzuweisen. Während die direkte Konkurrenz (Freiburg, Union, Köln) mit der Dreifachbelastung zu kämpfen hat, kann Mainz sich entspannt auf die Bundesliga konzentrieren. Die Vorbereitung hat, gegen qualitativ hochwertige Gegner, schon sehr vielversprechend ausgesehen. Mir wäre Platz 8 oder 9 tatsächlich lieber, da ich die Conference League eher für einen Klotz am Bein halte, aber in meiner Prognose hat sich das so ergeben.

8. SC Freiburg: Ganz knapp hinter Mainz 05, ich glaube man wird eine schwierige Phase haben, sich dann aber eindrucksvoll wieder nach oben kämpfen und den ein oder anderen großen Verein ärgern. Könnte mir auch vorstellen, dass Freiburg auf den 7. und Mainz auf den 8. Platz kommt.

9. VFB Stuttgart: Ohne großen Ausreißer nach oben, traue ich ihnen eine ruhige Saison zu. Es sollte für einen soliden Mittelfeldplatz reichen. In meiner persönlichen Wahrnehmung ist der Stutgarter Kader nicht so stark wie er vor 1,5 Jahren noch gemacht wurde und letzte Saison war nicht NUR mit Pech verbunden

10. Gladbach: Ich vermute Gladbach wird erst mal kleine Brötchen backen müssen, da herrscht nach dem Abgang von Eberl und der unsanften Geschichte mit Hütter noch viel Unordnung. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es an Geld fehlt und man den Kader nicht richtig nach der eigenen Vorstellung verstärken konnte und mit Farke hat man einen Trainer der für mich eine Wundertüte ist.

11. TSG Hoffenheim: Ich bin kein Befürworter von Breitenreiter und glaube nicht, dass er viel mehr aus dem Kader rauskitzeln wird als Hoeneß. Daher ein solider Mittelfeldplatz, mehr sehe ich stand heute nicht.

12. FC Köln: Ich finde den Kader schwach und unausgeglichen, auch hier fehlt es wohl an Geld. Allerdings halte ich Baumgart für einen sehr guten Trainer, der durchschnittliche Spieler zu Höchstleistungen motivieren kann. Leider kommt die Dreifachbelastung in der Conference League dazu, weshalb es nur zu Platz 12 in meiner Prognose gelangt hat

13. Werder Bremen: Ich glaube man wird lange im Dunstkreis des Abstiegkampfes sein, sich letzlich aber im letzten Drittel der Saison mit dem direkten Klassenerhalt belohnen

14. Union Berlin: Die Abgänge und die Dreifachbelastung wiegen schwer, ich vermute den Abgang von Awoniyi wird man erst sehr spät kompensieren können, weshalb es nicht zu einer guten Ligaplatzierung reichen wird. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man ähnlich wie die Eintracht letzte Saison, international glänzen kann.

15. Hertha BSC: Da gefällt mir weder der Kader, noch glaube ich, dass Sandro Schwarz großartig was bewegen wird. Für den direkten Klassenerhalt sollte es noch reichen, dafür ist die Qualität der Einzelspieler zu hoch, aber das wird kein schöner Fußball sein

16. Schalke 04 (Augsburg): Da bin ich mir tatsächlich sehr unschlüssig, da es beide hier treffen könnte. Schalke hat meiner Meinung nach keinen guten Kader, die Stürmer haben kein Bundesligaformat, die Abwehr nicht und der Torwart muss seine Qualität erst mal wieder unter Beweis stellen. Lediglich das Mittelfeld sehe ich mit Spielern wie Zalazar oder Kral als stark an. Allerdings halte ich Kramer für den schlechtesten Trainer der gesamten Bundesliga und kenne Rouven Schröder, der viel zu lange an seinem "Kumpel" festhalten wird, weshalb es hinten raus sehr schwer wird für die Schalker die Vorderleute aufzuholen. Ich tippe Platz 16 oder 17, hier in der Prognose habe ich sie auf 16 stehen.

17. Augsburg (Schalke): Wie oben beschrieben könnte ich mir Augsburg auch auf 16 vorstellen. Sie spielen seit Jahren einen sehr unattraktiven Fußball und haben jetzt einen Trainer an der Seitenlinie der noch viel Lehrgeld bezahlen wird. Ich glaube das größte Problem (vielleicht auch aus Imagesicht) ist und bleibt Reuter. Halte einen Sieg in der Relegation für möglich, aber auch den direkten Abstieg. Hier jetzt erst mal auf 17 gelistet.

18. Bochum: Last, but not least der VFL Bochum. Ich glaube sie werden das Schicksal ihrer Vorgänger teilen, das "verflixte" zweite Bundesligajahr, wenn die Leistungsträger weg sind und die Euphoriewelle langsam schwindet. Gerade in der Defensive konnte man Leitsch und Bella-Kotchap meiner Meinung nach nicht wirklich ersetzen, auch der Sturm wirkt nach Schalke mit Abstand am schwächsten. Ich sehe Bochum dieses Jahr leider auf dem letzten Platz, nicht so sang- und klanglos wie Fürth, aber mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Europakreisel am 30.07.2022 um 07:25 Uhr bearbeitet
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#22
30.07.2022 - 12:54 Uhr
In einer Woche ist es schon wieder so weit: Die Bundesliga geht in ihre 60. Spielzeit. Die Freude bei mir ist in diesem Jahr noch mal wesentlich größer als in den Vorjahren. Einerseits, weil ich als Union-Fan in den letzten Jahren natürlich wirklich sehr gut versorgt worden bin. Andererseits aber auch, weil ich finde, dass ein Großteil der Bundesliga-Klubs eine wirklich starke Sommertransferperiode mit interessanten Transfers hingelegt haben. Hinzu kommt, dass wir nach drei Jahren hoffentlich auch endlich wieder die erste komplette Saison erleben, in der Corona wirklich nur noch ein Randthema ist, aber auf Geisterspiele oder Sonstiges verzichtet werden kann. Einzig diese nervige Fußball-WM im Winter in Katar mindert etwas meine Freude, da das für mich schlichtweg eine fußballfreie Zeit werden wird.

Aber nun gut, bevor ich dazu jetzt eine Grundsatzdiskussion losbreche, folgt hier meine Prognose zur anstehenden Saison. Mal schauen, wie stark ich am Ende danebenlag.


PLATZ 1: FC BAYERN MÜNCHEN
GÄHN! Ja, die Bayern nach zehn Meisterschaften am Stück auf den ersten Platz zu setzen, ist langweilig. Aber es ist schlichtweg auch realistisch. Wenn ich die Prognose vor vier Wochen geschrieben, hätte ich tatsächlich auch auf einen anderen Meister gesetzt. Einfach, weil ich es nach der teils holprigen Debütsaison von Julian Nagelsmann sowie den Querelen um Robert Lewandowski nicht ausgeschlossen hätte. Und am Ende will man immer derjenige sein, der vor der Saison, wenn die Bayern irgendwann als Serienmeister entthront werden, bereits die Wachablösung prognostiziert hat, um später stolz den Ausruf „Ich habe es euch ja gesagt“ von sich geben zu können. Nach den letzten Wochen und allen voran der Top-Transfers um Sadio Mané sowie Matthijs de Ligt schließe ich das jedoch nun aus.

Zugegeben, ein paar kleine Restzweifel habe ich noch. Diese drehen sich dabei gar nicht so sehr um den abgewanderten Rekordstürmer Lewandowski. Zum einen glaube ich, dass die marktwertgerechte Ablöse von fast 50 Millionen Euro für einen in Kürze 34-Jährigen wertvoller ist, als wenn der Pole (unglücklich) noch ein Jahr geblieben wäre, und zum anderen denke ich, dass seine Tore zumindest in der Bundesliga im Kollektiv aufgefangen werden können. In den K.o.-Spielen der Champions League kann ich mir hingegen durchaus vorstellen, dass seine Qualitäten als Vollstrecker fehlen könnten. Was bei den Bayern eher für Fragezeichen in meinem Kopf sorgt, ist das System von Nagelsmann. Der 35-Jährige gilt gemeinhin als großer Fan der Dreierkette, was er auch letzte Saison bereits teilweise spielen ließ, und gerade die Verpflichtung von de Ligt als weiteren Innenverteidiger neben Hernández, Upamecano und Pavard ist ein starkes Indiz, dass der Cheftrainer die 3-5-2-Formation an der Säbener Straße etablieren will. Prinzipiell habe ich keinerlei Probleme mit der Dreierkette, schließlich ist das auch das Standardsystem meiner Unioner und der Kader der Münchner mit den offensivstarken Außenverteidigern Alphonso Davies und Noussair Mazraoui passt, wie ich finde, auch sehr gut zu jener Spielphilosophie. Aber es ist eben ein neues Bayern München nach Jahren oder gar Jahrzehnten des 4-2-3-1-Systems mit einem Vollstrecker als vorderste Spitze. Und die Frage ist eben, wie schnell dieser Umschwung gelingen wird.

Dass man am Ende aber nicht Meister wird, kann ich mir nicht vorstellen.

Mögliche Startelf: Neuer – de Ligt, Upamecano, Hernández – Mazraoui, Goretzka, Kimmich, Davies – Müller – Gnabry, Mané


PLATZ 2: BAYER 04 LEVERKUSEN
Nein, nicht der für seinen Transfersommer hochgelobte BVB aus Dortmund und auch nicht den frischgebackenen Pokalsieger aus Leipzig sehe ich am Ende der Saison auf Platz 2, sondern glaube eher an die Wiederauferstehung von „Vizekusen“ nach zwölf Jahren ohne diesen unliebsamen Titel in der Bundesliga.

Meiner Meinung nach hat Simon Rolfes mit der Vertragsverlängerung von Patrik Schick, der aus meiner Sicht als Lewandowski-Nachfolger in München prädestiniert gewesen wäre, sowie auch dem Verbleib von Moussa Diaby bereits einen sehr starken Job erledigt. Eigentlich ist dem neuen Geschäftsführer der Leverkusener damit das gelungen, womit der Konkurrent aus Dortmund seit Jahren Probleme hat: Seine Leistungsträger zu halten. Auch auf Florian Wirtz, der zwar die Hinrunde aufgrund seiner Kreuzbandverletzung wohl noch weitestgehend fehlen wird, dürfen sich die Fans der „Werkself“ weiterhin freuen. Da ist es auch nicht schlimm, dass der einzige namhafte Neuzugang bislang Angreifer Adam Hložek ist. Immerhin gilt der 20-jährige Tscheche, der in seinem Alter schon 18-mal für die A-Nationalmannschaft seines Landes gespielt hat, als absolutes Top-Talent und wurde dem Vernehmen nach auch von Dortmund sowie den Bayern umworben. Hinzu kommt der Iraner Sardar Azmoun, der zwar schon im Winter aus St. Petersburg kam, aber nun erstmals die volle Saisonvorbereitung mit dem Team bestreiten konnte.

In der Rückrundentabelle der vergangenen Saison lag Leverkusen bereits punktgleich mit Leipzig auf Rang 1, wobei aus meiner Sicht bei den „Roten Bullen“ damals noch der Trainerwechsel positiv nachwirkte. Dortmund wiederum, die einen Punkt schlechter abschnitten, wechselte im Sommer den Trainer, wohingegen Leverkusen bereits in seine zweite Saison unter Gerardo Seoane, den ich für einen exzellenten Trainer halte, geht. Ich denke, er kann mit dieser eingespielten Mannschaft zumindest den 2. Platz erreichen.

Mögliche Startelf: Hrádecký – Frimpong, Tah, Tapsoba, Hincapié – Andrich, Demirbay – Diaby, Wirtz, Hložek – Schick


PLATZ 3: BORUSSIA DORTMUND
Der BVB hat für seinen Transfersommer 2022 wohl bisher das meiste Lob in der Bundesliga bekommen. Und das ist aus meiner Sicht auch durchaus verdient. Vor allem die Transfers von Nico Schlotterbeck, den ich noch bestens aus Union-Zeiten kenne, Nationalspieler Niklas Süle sowie Sébastien Haller waren aus meiner Sicht durchaus eine Ansage in Richtung Meisterkampf. Dass im Mai die 9. Meisterschaft des Klubs am Borsigplatz gefeiert wird, glaube ich jedoch trotzdem nicht.

Fernab von den millionenschweren Neuzugängen hat Dortmund mit Erling Håland zwar auch den mit Abstand besten Spieler des Vereins für einen Spottpreis verloren, wenn man die Ablöse in Relation mit dem Marktwert des Norwegers setzt, doch halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass dieser Abgang tatsächlich auch ein sportlicher Segen sein kann. Denn der BVB der letzten Saison war im Angriff schon sehr abhängig von den Fähigkeiten des 22-jährigen Mittelstürmers, sodass die verletzungsbedingten Ausfälle von Håland gleich doppelt schmerzhaft waren. Dies zeigt auch der Punkteschnitt der Schwarz-Gelben: In Spielen mit Håland holte der BVB rund 1,97 Punkte pro Spiel, wohingegen es ohne den Blondschopf nur noch 1,63 Zähler pro Partien waren. In diesem Sinne halte ich den Wechsel zu Haller, den ich aus Frankfurter Zeiten als wesentlich mannschaftsdienlicher in Erinnerung habe, sodass das Spiel der Borussen etwas flexibler werden könnte, gar nicht mal für so schlecht. Umso unglücklicher, dass der Franzose direkt aufgrund seiner Hodenkrebs-Erkrankung für mehrere Monate ausfallen wird. Aus meiner Sicht sollten die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl definitiv noch einen kurzfristigen Ersatz verpflichten, da ein Vollblutstürmer mit Abnehmerqualitäten nun zunächst fehlt. Karim Adeyemi, dessen Transfer ich aufgrund der Ähnlichkeiten zu Donyell Malen eher skeptisch sehe, traue ich diese Rolle nicht zu. Und Youssoufa Moukoko dürfte unter Edin Terzić zwar wieder eine größere Rolle spielen und womöglich auch den Durchbruch schaffen, doch allein auf diese Karte zu setzen, wäre zu riskant. Jemand wie Kölns Anthony Modeste wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Verstärkung, um Hallers Verletzungspause zu überbrücken.

Am Ende sehe ich die Borussia trotz der bemerkenswerten Transferphase jedoch vor allem aus zweierlei Gründen nicht dick im Titelrennen mitmischen: Einerseits, weil die Bayern in diesem Jahr schlichtweg zu stark erscheinen und andererseits, weil ich Terzić in seiner ersten richtigen Saison als Cheftrainer nicht direkt die Meisterschaft zutraue. Zugegeben, seine Zeit als Interimstrainer mit dem Pokalsieg als Krönung war nicht schlecht, wobei die Serie von acht Siegen in Folge auch durchaus einige Makel vertuschen konnte. Bis zu dieser Serie lag der Punkteschnitt des 39-Jährigen lediglich bei 1,67 Zählern pro Spiel und die Champions-League-Qualifikation galt bereits als nicht mehr erreichbar. Auch in der Vorbereitung, wenngleich man Testspiele gewiss nicht überbewerten sollte, verlor man die Generalproben gegen Valencia (1:3) und Villareal (0:2). Insgesamt glaube ich daher, dass Dortmund zwar eine gute Saison spielen wird, womöglich auch wieder die Vizemeisterschaft erreichen kann, aber über die komplette Saison gesehen nicht näher an den Titel rücken wird, als es in den vergangenen Jahren der Fall war.

Mögliche Startelf: Kobel – Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can, Bellingham – Malen, Reus, Adeyemi – Haller


PLATZ 4: RB LEIPZIG
Ähnlich wie Bayer 04 Leverkusen hat der neue Pokalsieger aus Leipzig bislang die Fluktuation im Kader geringgehalten und stattdessen vor allem mit einer Vertragsverlängerung in diesem Sommer auf sich aufmerksam gemacht. Christopher Nkunku, Spielgestalter und Starspieler der Leipziger, verlängerte seinen Vertrag im Juni und erteilte somit kurzerhand den zahlreichen Interessenten aus England, Frankreich sowie Spanien eine Absage. Die sportlichen Ambitionen („Wir wollen mehr!“) nach dem Pokalsieg überzeugten den 24-jährigen Franzosen, doch dass in dieser Saison wirklich der nächste große Wurf gelingt und somit die Meisterschaft gefeiert werden kann, erachte ich aktuell als unrealistisch.

Dabei ist die Vertragsverlängerung von Nkunku, der gefühlt mit jedem Top-Klub Europas in Verbindung gebracht wurde, durchaus ein Pfund. Hinzu kommt, dass mit Nordi Mukiele lediglich ein Stammspieler den Verein verlassen hat, gleichzeitig jedoch mit den Akteuren Tyler Adams, Hee-chan Hwang und Brian Brobbey, die in der letzten Saison allesamt keine oder nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, über 50 Millionen Euro generiert werden konnten. Bislang hat man trotz dieser Einnahmen jedoch erst einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Xaver Schlager kam aus Wolfsburg und wäre im Falle eines Abgangs von Konrad Laimer, der seit Wochen mit den Bayern aus München in Verbindung gebracht wird, aus meiner Sicht ein würdiger Nachfolger. Zugegeben, allzu viele Schwachstellen hat der Kader auch gar nicht, die Oliver Mintzlaff noch angehen könnte. Für die rechte Abwehrseite dürfte nach dem feststehenden Abgang von Mukiele noch jemand kommen und auch im Zentrum könnte Leipzig im Falle eines Laimer-Abgangs noch mal aktiv werden. Ansonsten ist der Kader des Europa-League-Halbfinalisten jedoch gut bestückt, sodass es selbst für die aktuell namhaften Gerüchte um Timo Werner und David Raum schwerfällt, einen Platz im RB-Kader auszumachen.

Warum also sehe ich RB am Ende trotzdem nicht als Titelkandidaten oder zumindest auf einem besseren Platz als in der Vorsaison? Nun, ähnlich wie bei Terzić in Dortmund tue ich mich auch bei Domenico Tedesco schwer, diese sportliche Nachhaltigkeit, die es einfach für den ganz großen Wurf braucht, zu sehen. Zweifelsfrei war sein erstes halbes Jahr in Leipzig sehr stark, doch ähnlich wie in seiner Vizemeistersaison auf Schalke 2017/18 gab es auch einige Spiele, in denen das Ergebnis über das Gezeigte hinwegtäuschte und gerade zum Ende der Saison war die Luft bei Leipzig, sicherlich auch aufgrund der anhaltenden Dreifachbelastung, raus. Dass man wirklich oben angreifen kann, sehe ich daher nicht. Mit diesem Kader ist die Champions-League-Qualifikation jedoch zweifelsfrei Pflicht.

Mögliche Startelf: Gulácsi – Simakan, Orbán, Gvardiol – Henrichs, Laimer, Schlager, Angeliño – Olmo – Nkunku, Silva


PLATZ 5: EINTRACHT FRANKFURT
Zunächst muss bei der Eintracht aus Frankfurt natürlich die Frage gestellt werden, ob denn nun, rund zwei Monate nach dem historischen Europa-League-Sieg, alle Mitarbeiter des Vereins wieder ausgenüchtert sind. Schließlich war der Jubel nach dem Sieg im Elfmeterschießen über die Glasgow Rangers gigantisch. Zumindest ein Mann muss bei der SGE jedoch schon schnell nach dem Titelgewinn auf den Beinen gewesen sein: Sport-Vorstand Markus Krösche. Der 41-Jährige war im Sommer nämlich sehr fleißig und hat einige interessante Transfers getätigt, die Basis für ein gutes Abschneiden in der Bundesliga 2022/23 sein könnten.

Vor allem auf der Mittelstürmerposition bestand nach der Premierensaison von Oliver Glasner als Cheftrainer in Frankfurt Bedarf. Nur 8 Bundesliga-Tore erzielte Rafael Borré, was nicht seinen Anteil an der grandiosen Europa-League-Saison schmälern soll, als treffsicherster Spieler des Vereins. Entsprechend wurden mit dem jungen Franzosen Randal Kolo Muani, der mit einem Marktwert von 16 Millionen Euro ablösefrei aus Nantes kam, sowie Leverkusens Lucas Alario gleich zwei neue Mittelstürmer präsentiert. Insbesondere auf Letzteren bin ich gespannt, da ich den Argentinier bei der „Werkself“ als besten Ersatzstürmer der Bundesliga bezeichnet hatte, der jedoch nie das volle Vertrauen im Rheinland erhielt. Dies könnte in Frankfurt, gefüttert mit den Flanken von Filip Kostić, der Stand jetzt ebenso wie seine Teamkollegen Evan N’Dicka und Daichi Kamada weiterhin Teil des Teams ist, anders aussehen. Das Hauptaugenmerk der diesjährigen Transferperiode lag aber natürlich auf Weltmeistertorschütze Mario Götze. Nach zwei Jahren in den Niederlanden kehrt der „Goldjunge“ in die Bundesliga zurück. Ob der 30-Jährige diesem Erwartungsdruck standhalten kann, bleibt abzuwarten. Ich traue Götze prinzipiell eine gute Saison zu, glaube jedoch nicht, dass er dermaßen durch die Decke gehen wird, dass man ihn in Frankfurt auf Händen tragen wird oder gar eine Rückkehr in die Nationalmannschaft zur Debatte stehen könnte.

Schauen muss man, wie sich die Lage in der Innenverteidigung, wo Glasner vermutlich weiterhin auf eine Dreierkette setzt, entwickelt. Mit Martin Hinteregger verließ ein Spieler unter völlig überraschenden und skurrilen Umständen bereits den Verein, dazu halten die Gerüchte um N’Dicka an. In Form von Jérôme Onguéné und Hrvoje Smolčić war man zwar bereits zweimal auf dem Transfermarkt aktiv, doch werden die beiden Jungspunde sicherlich noch etwas Zeit brauchen, um in diese großen Fußstapfen zu treten. Andererseits ist Glasner vor allem als Defensivspezialist bekannt und stellte auch vergangene Saison trotz Tabellenplatz 11 immerhin die siebtbeste Defensive der Liga. Entsprechend mache ich mir wenig Sorgen um die Eintracht und bin optimistisch, dass man dank der starken Neuzugänge sowie der Euphorie im Umfeld auch in der Saison 2023/24 zum dritten Mal in Folge europäisch spielen wird.

Mögliche Startelf: Trapp – Touré, Tuta, N’Dicka – Knauff, Sow, Rode, Kostić – Lindstrøm, Kamada – Borré


PLATZ 6: TSG 1899 HOFFENHEIM
Die TSG 1899 Hoffenheim ist für mich ein Stück weit eine Wundertüte, was allen voran an dem neuen Cheftrainer André Breitenreiter liegt. Dass der Kader durchaus Potenzial hat, steht außer Frage. Das war jedoch auch unter Sebastian Hoeneß bereits der Fall, der im Sommer nach zwei Jahren im tristen Mittelfeld der Tabelle entlassen wurde. Nun soll Breitenreiter den Klub wieder auf die europäischen Plätze führen. Ich bin, was das angeht, zumindest vorsichtig optimistisch.

Prinzipiell hat Breitenreiter nämlich auch bei seinen Stationen auf Schalke, wo nach ihm niemand mehr einen besseren Punkteschnitt erreichte (abgesehen von Interimslösung Mike Büskens), und in Hannover, wo er jeweils vorzeitig entlassen wurde, im Nachhinein einen guten Eindruck hinterlassen, sodass man dem 48-Jährigen in Fankreisen teilweise sogar etwas hinterhertrauerte. Dieser positive Eindruck wurde in der Schweiz beim FC Zürich mit dem völlig überraschenden Meistertitel verfestigt. Zudem konnte Hoffenheim den guten Kader, der auch letztes Jahr weitestgehend auf einem Platz für den internationalen Wettbewerb standen, beisammenhalten. Lediglich die Abgänge von Florian Grillitsch, der vermutlich zu hoch gepokert hat und nun kurz vor Saisonstart immer noch vereinslos ist nach mehreren geplatzten Wechseln, sowie Leihspieler Chris Richards tun im Ansatz weh. Insgesamt konnte man aber das Grundgerüst um Andrej Kramarić, der vielleicht nicht mehr der Überspieler wie vor drei, vier Jahren ist, aber weiterhin als wichtiger Leader vorangeht, aufrechterhalten. Verstärkt hat man sich einerseits auf der Problemstelle in der Innenverteidigung, wo mit Ozan Kabak ein junger Spieler kam, der mit seinen 22 Jahren in Stuttgart, Schalke und Norwich zwar schon drei Abstiege erlebt hat, aber nichtsdestotrotz im richtigen Umfeld sein großes Potenzial sicherlich entfalten kann. Andererseits kam mit Grischa Prömel ein physisch starker Mittelfeldakteur, den ich bei meinen Unionern schmerzlich vermissen werde. Wie wichtig der 27-Jährige werden kann, zeigte sich bereits bei der Generalprobe gegen Hellas Verona, als er beim 3:2-Testspielsieg gleich doppelt erfolgreich war.

Die Qualität im Kader der Sinsheimer hat sich aus meiner Sicht kaum verändert, doch glaube ich, dass Breitenreiter mehr Leistung aus der Mannschaft holen kann als zuletzt Hoeneß. Wobei dazu auch gesagt werden muss, dass jener Hoeneß das internationale Geschäft nur aufgrund eines grottigen Saisonendspurtes mit neun sieglosen Spielen in Folge verpasste. Nach dem 25. Spieltag stand Hoffenheim sogar noch auf Platz 4. Mit Breitenreiter wird die TSG, so denke ich, nach drei Jahren wieder ins obere Tabellendrittel zurückkehren.

Mögliche Startelf: Baumann – Posch, Vogt, Kabak – Kadeřábek, Prömel, Samassékou, Raum – Baumgartner – Kramarić, Rutter


PLATZ 7: SC FREIBURG
Erinnert sich hier noch jemand an die Zeiten, als der SC Freiburg regelmäßig von Sportjournalisten als Abstiegskandidat eingeschätzt wurde? Das müsste letztmals so um das Jahr 2018 gewesen sein, als der Sportclub gerade mit Müh und Not den 15. Tabellenplatz in der Vorsaison erreichen konnte. Seitdem geht die Entwicklung der Breisgauer jedoch steil nach oben, was in der letzten Saison schließlich in einer Platzierung im oberen Tabellendrittel der Bundesliga mündete. Prinzipiell gelang dies zwar auch schon mal vor 9 Jahren, als man in der Saison 2012/13 sogar auf dem 5. Tabellenplatz einlief. Doch im Gegensatz zu damals, als man in der darauffolgenden Saison nur noch auf Platz 14 landete, ehe man ein Jahr später sogar in die 2. Bundesliga abstieg, glaube ich diesmal, dass sich der SC Freiburg nun sogar in dieser Tabellenregion etablieren kann.

Wenngleich Freiburg wie schon im letzten Jahr, als mit Maximilian Eggestein lediglich ein externer Sommerneuzugang verpflichtet wurde, relativ zurückhaltend auf dem Transfermarkt agiert, zeigen die diesjährigen Verpflichtungen der Badener durchaus, welch bemerkenswerte Entwicklung der Verein in den letzten Jahren genommen hat. Mit Daniel-Kofi Kyereh, an dem die halbe Liga interessiert war, sowie dem Ex-Bielefelder Ritsu Dōan, der mit 8,5 Millionen Euro die zweithöchste Ablösesumme kostete, die der Sportclub jemals investierte, wurden zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt. Der Königstransfer der Freiburger wurde jedoch bereits Anfang Mai ablösefrei getätigt: Nationalspieler Matthias Ginter kehrt nach 8 Jahren mit einem Marktwert von 18 Millionen Euro zu seinem Ausbildungsklub zurück und soll den abgewanderten Nico Schlotterbeck, den es für 20 Millionen Euro nach Dortmund zog, ersetzen. Transfers, die sicherlich nur aufgrund der positiven Entwicklung im Schwarzwald möglich sind. Fernab von der Lobhudelei sollte das Führungsgespann um Sportdirektor Klemens Hartenbach sowie Sport-Vorstand Jochen Saier allerdings trotzdem noch im zentralen Mittelfeld die Augen offenhalten, wo hinter der Doppelsechs aus Eggestein und Nicolas Höfler aktuell nur noch die Eigengewächse Yannik Keitel und Robert Wagner zur Verfügung stehen.

Insgesamt kann man in Freiburg unter Urgestein Christian Streich also weiterhin auf das eingespielte Kollektiv der letzten Jahre um die Leistungsträger Christian Günter, Philipp Lienhart, Vincenzo Grifo und Lucas Höler setzen, hat sich jedoch aus meiner Sicht mit Kyereh, Dōan und Ginter sowie möglicherweise ja auch Michael Gregoritsch, der im Tausch mit Ermedin Demirović aus Augsburg kam, nochmals qualitativ verbessert. Daher sehe ich wenig Gründe, warum Freiburg nicht auch in der kommenden Saison wieder um die internationalen Plätze kämpfen sollte.

Mögliche Startelf: Flekken – Kübler, Ginter, Lienhart, Günter – Höfler, Eggestein – Dōan, Jeong, Grifo – Höler


PLATZ 8: VFL WOLFSBURG
Die „Wölfe“ haben aus meiner Sicht im Sommer sehr vieles richtig gemacht: Die größte Schwachstelle des Kaders, die Flügelpositionen, wurden maßgeblich verstärkt, für den abgewanderten Xaver Schlager wurde ein geeigneter Nachfolger gefunden und mit Niko Kovač konnte man einen Trainer verpflichten, der nach der schwierigen letzten Saison mit Mark van Bommel und Florian Kohfeldt wieder für Konstanz auf dem Chefposten sorgen sollte. All das führt aus meiner Sicht dazu, dass die Niedersachsen in dieser Saison wieder in den Kampf um die internationalen Plätze eingreifen können.

Dass die Flügelpositionen in der Autostadt seit Jahren ein Problem darstellen, wird schon bei einem Blick auf die Namen, die der VfL Wolfsburg in den letzten Jahren auf jener Position hatte, deutlich: Dodi Lukébakio, Renato Steffen oder Josip Brekalo sind zwar allesamt keine schlechten Spieler, doch für die Ambitionen, die man in Wolfsburg mit Blick auf die internationalen Plätze hegt, zweifelsfrei nicht ausreichend. Von Missverständnissen wie Paul-Georges Ntep, Felix Klaus oder Marvin Stefaniak ganz zu schweigen. Es scheint, als hätte der VfL ein chronisches Flügelspielerproblem gehabt. Diese Thematik ist man im Sommer angegangen und hat mit Patrick Wimmer nicht nur den besten Bielefelder Feldspieler der vergangenen Bundesliga-Saison verpflichtet, sondern für 10 Millionen Euro auch noch das 20-jährige Juwel Jakub Kamiński, der bereits drei Spiele für die polnische A-Nationalmannschaft machte, unter Vertrag genommen. Eine gute Rolle traue ich zudem auch Leih-Rückkehrer Omar Marmoush, der in Stuttgart das Interesse zahlreicher Premier-League-Vereine auf sich gezogen haben soll, zu. Für den abgewanderten Xaver Schlager kam derweil mit Mattias Svanberg ein junger Schwede aus Bologna, der zumindest auf dem Papier als starker Ersatz herhalten sollte. Etwas Sorgen mache ich mir um die Innenverteidigung nach dem Weggang von Abwehrchef John Anthony Brooks, da hinter den beiden Jungspunden Maxence Lacroix und Sebastiaan Bornauw aktuell nur noch Marin Pongračić, der in den letzten Jahren jedoch oft eher einen unglücklichen Eindruck gemacht hat, sowie der 21-jährige Micky van de Ven zur Verfügung stehen. Auch auf der linken Abwehrseite sehe ich in Anbetracht der Tatsache, dass Jérôme Roussillon wohl keine Zukunft in Wolfsburg hat, noch Handlungsbedarf.

Insgesamt macht der Kader jedoch einen guten Eindruck und bietet vor allem offensiv eine Menge Potenzial. Gleichzeitig gilt Kovač als Defensivstabilisator, sodass eine gesunde Balance aus Angriff und Verteidigung prinzipiell möglich erscheint. Aufgrund der bedingungslosen Disziplin, die Kovač beim Verteidigen fordert, sehe ich jedoch auch das Potenzial für Spannungen mit Freigeist Max Kruse. Insgesamt glaube ich aber, dass die Voraussetzungen gegeben sind, in Wolfsburg mindestens eine sorgenfreie Saison zu spielen, an deren Ende womöglich sogar das Ticket für das internationale Geschäft steht.

Mögliche Startelf: Casteels – Baku, Lacroix, Bornauw, Otávio – Svanberg, Arnold – Wimmer, Kruse, Kamiński – Nmecha


PLATZ 9: 1. FC UNION BERLIN
Den eigenen Verein einzuschätzen, ist schwierig. Prinzipiell habe ich meine Unioner in den letzten Jahren stets wesentlich schlechter eingeschätzt, als es in der Realität dann am Ende tatsächlich aussah. Wer auch nicht? Ich würde gerne denjenigen sehen, der nach der erfolgreichen Relegation 2019 die Tabellenplatzierungen 11, 7 und 5 in der Bundesliga prognostiziert hat. Die Entwicklung unter Urs Fischer, mit dem es seit vier Jahren nur bergauf geht, ist schlichtweg unfassbar. Doch irgendwann ist auch mal das Ende der Fahnenstange erreicht und dass man nun zum fünften Mal in Folge eine bessere Platzierung als in der Vorsaison erreicht, ist schlichtweg illusorisch. Trotzdem glaube ich, dass wir auch in der kommenden Saison wieder eine sorgenfreie Saison hinlegen können.

Wie nach jeder Saison mussten wir auch in diesem Sommer mit Top-Torjäger Taiwo Awoniyi und Mittelfeldmotor Grischa Prömel zwei Leistungsträger abgeben. Allerdings hat die Vergangenheit bereits oft genug gezeigt, dass der Verein dank der klugen Transfers von Oliver Ruhnert sowie der überragenden Arbeit des Trainerteams in der Lage ist, solche Abgänge fast schon problemlos aufzufangen. Ob es Sebastian Andersson, Rafał Gikiewicz, Christopher Lenz, Robert Andrich oder Marvin Friedrich waren – all jene Verluste konnte man stets recht schnell ersetzen. Einzig nach dem überraschenden Weggang von Max Kruse im Winter gab es eine kleine Leistungsdelle, welche man nach einigen Wochen jedoch auch in den Griff bekam und sich dank eines tollen Saisonendspurtes letztlich sogar für die Europa League qualifizieren konnte. Gewiss waren Awoniyi, der jedoch in der Hinrunde auch stark von den Zuspielen Kruses profitierte und in der Rückrunde ohne jenen Nebenmann nicht mehr ganz so stark aufspielte, sowie Prömel wichtige Spieler für die vergangenen Erfolge, doch unersetzlich sind sie mitnichten. In Form von Jordan Siebatcheu kam ein neuer Mittelstürmer für 6 Millionen Euro, der in der Schweiz Torschützenkönig wurde, und dafür sorgen wird, dass sich die Spielphilosophie der „Eisernen“ wieder etwas verändern wird. Lebte man in der vergangenen Saison mit den Raketen Awoniyi und Sheraldo Becker in der Sturmspitze vor allem von Umschaltmomenten, so werden mit 1,90-Meter-Mann Siebatcheu wieder Flanken im Vordergrund stehen. Neben Siebatcheu konnte man auch U21-Nationalspieler Jamie Leweling, der von zahlreichen Bundesliga-Klubs beobachtet wurde, für sich gewinnen. Im Mittelfeld versucht man derweil den Prömel-Abgang mit hochklassigen Namen wie Janik Haberer sowie Morten Thorsby aufzufangen, was aus meiner Sicht ebenfalls relativ erfolgsversprechend klingt. Zudem hat man die ohnehin bereits starke Verteidigung in der Spitze noch mal verstärkt und neben Danilho Doekhi, immerhin mit 23 Jahren bereits Kapitän in der Eredivisie bei Vitesse Arnheim, auch noch das portugiesische Juwel Diogo Leite vom FC Porto an Land gezogen.

Trotz zweier schmerzhafter Abgänge sehe ich uns daher nicht schlechter als im letzten Jahr aufgestellt. Mit den Transfers im Sommer wurde erneut eine gute Basis für Fischer gelegt, um auch in der kommenden Saison wieder eine Einheit zu formen, die letztendlich hoffentlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird. Denn, das ist auch klar, trotz all den Errungenschaften der letzten Jahre hat der Klassenerhalt immer noch oberste Priorität in Berlin-Köpenick.

Mögliche Startelf: Rønnow – Doekhi, Knoche, Leite – Trimmel, Thorsby, Khedira, Haberer, Gießelmann – Becker, Siebatcheu


PLATZ 10: VFB STUTTGART
Was wäre gewesen, wenn Wataru Endō am 14. Mai, dem 34. Spieltag der Bundesliga-Saison 2021/22, nicht in der zweiten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer für seinen VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln erzielt hätte? Dann, ja dann, würde möglicherweise jetzt der Hamburger SV anstelle der Schwaben in der Bundesliga spielen. Auf jeden Fall aber hätten die Stuttgarter in die Relegation gemusst, die man bereits 2019 als Bundesligist verlor. Am Ende kam es jedoch bekanntlich anders und es gab ein Happy End für den VfB nach einer gespenstischen Saison. In dieser Spielzeit jedoch wird die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo beweisen, dass es sich dabei nur um einen Ausrutscher handelte.

Die These ist mit Blick auf die Transferaktivitäten von Sportdirektor Sven Mislintat tatsächlich recht gewagt, da sich die Fluktuation trotz der schwachen Saison in Stuttgart bislang in Grenzen hält. Mit Josha Vagnoman, der die Problemstelle auf der rechten Seite beheben soll, sowie dem kolumbianischen Angreifer Juan José Perea gab es bislang erst zwei externe Neuzugänge, die zudem vermutlich auch nicht direkt den Stempel Leistungsträger tragen werden. Warum also sollte diese Saison so viel besser werden, wo sich der Kader doch bislang kaum verändert hat? Zum einen zeigt das kühle Vorgehen von Mislintat, der nicht in panischen Aktionismus verfällt und einen riesigen Kaderumbruch ausruft, das Vertrauen in das vorhandene Personal. Und das ist durchaus berechtigt. Spieler wie Konstantinos Mavropanos, Waldemar Anton, Wataru Endō, Silas oder auch Tiago Tomás haben zweifelsfrei schon unter Beweis gestellt, überdurchschnittliche Bundesliga-Spieler zu sein. Zum anderen hängen das weitere Transfervorgehen der Stuttgarter jedoch auch eng mit drei Namen zusammen: Borna Sosa, Saša Kalajdžić und Orel Mangala. Während Letzterer wohl vor einem Wechsel nach Nottingham steht und somit einen zweistelligen Millionenbetrag in die klammen Kassen spült, stellt sich kurz vor dem Saisonstart aufgrund ausbleibender Anfragen vor allem bei den beiden Ersteren die Frage, ob sie nicht doch noch ein Jahr in der Landeshauptstadt verweilen. Sollte das der Fall sein, wäre dies ein echter Coup für die Stuttgarter. Denn ohne Frage hing das schwache Abschneiden in der vergangenen Saison auch eng mit den starken Verletzungssorgen zusammen. Dass über zehn Spieler des Profikaders ausfielen, war bei den Schwaben fast schon Normalität. Darunter oft auch Tormaschine Kalajdžić, der letzte Saison insgesamt 20 Pflichtspiele verpasste. Bleibt der Österreicher in der kommenden Saison in Stuttgart und ist auch regelmäßig fit, wird zusätzlich noch von den Flanken Sosas gefüttert, traue ich Stuttgart eine sorgenfreie Saison zu.

Dass die Mannschaft es eigentlich besser kann, hat man in der Saison 2020/21 gesehen, als man mit frischem Angriffsfußball als Aufsteiger auf Platz 9 einlief. Diese Tabellenregion halte ich auch in dieser Saison, sofern die beiden erwähnten Leistungsträger bleiben, für möglich. Verlassen sie Stuttgart hingegen noch, wäre das natürlich ein Brett, aber andererseits traue ich Mislintat durchaus zu, mit den dann prall gefüllten Kassen geeignete Nachfolger zu verpflichten.

Mögliche Startelf: Müller – Mavropanos, Anton, Itō – Silas, Führich, Endō, Ahamada, Sosa – Kalajdžić, Tomás


PLATZ 11: 1. FC KÖLN
Die Kölner wurden hier ja bereits mehrfach als möglicher Absteiger, mindestens jedoch als negative Überraschung der Saison, deklariert. Wenn man sich anschaut, was das letzte Mal passierte, als der „Effzeh“ international spielte, scheinen diese Gedanken auch durchaus Berechtigung zu haben. Damals stiegen die Domstädter nach Platz 5 in der Saison 2016/17 sang- und klanglos als Tabellenletzter ab. Dass sich die Geschichte wiederholt, glaube ich in dem Fall jedoch nicht. Eher denke ich, dass Cheftrainer Steffen Baumgart mit seinen Kölnern eine ruhige Saison im Tabellenmittelfeld spielen wird.

Dass die Kölner in der Saison 2022/23 überhaupt international auflaufen werden, wäre vor etwas über einem Jahr noch ein schlechter Treppenwitz gewesen. Damals spielten die Kölner in der Relegation, verloren das Hinspiel zu Hause gegen Holstein Kiel mit 0:1 und standen entsprechend nicht nur mit dem Rücken zur Wand, sondern auch schon mit einem Fuß in der 2. Liga. Es folgte jedoch ein fulminanter 5:1-Erfolg im Rückspiel sowie anschließend die Übernahme von Baumgart als Trainer, der aus dem tristen Köln eine offensivfreudige, gallige Mannschaft gezaubert hat, die sich letztlich nach Europa spielte. Dabei war der Kader, ähnlich wie bei Union Berlin, keineswegs qualitativ der Konkurrenz überlegen. Doch Baumgart hievte zahlreiche Akteure schlichtweg auf ein neues Level. Allen voran ist an dieser Stelle Anthony Modeste zu nennen, der mit 33 Jahren seinen zweiten Frühling erlebte und 20 Bundesliga-Tore erzielte, nachdem er bereits als teures Missverständnis abgestempelt war. Der Verbleib des Franzosen gilt jedoch nicht als gesichert. Bislang mussten die Rheinländer allerdings lediglich Salih Özcan, den es nach Dortmund zog, aus dem Kreise der Stammspieler abgeben. Auch der 24-Jährige war vor Baumgart lediglich Rotationsspieler, ehe er in der vergangenen Saison seinen Marktwert von 3,5 auf 13 Millionen Euro vervielfachte. Und wenngleich Özcan eine starke Saison im Mittelfeld absolvierte, so wird man diesen Abgang vermutlich sogar intern durch Dejan Ljubicic auffangen können, der im Falle einer Doppelsechs mehr ins Zentrum rücken wird. Fragezeichen gibt es, wie gesagt, noch hinter Modeste sowie auch Ellyes Skhiri. Mit den vielversprechenden Verpflichtungen von Sargis Adamyan und Eric Martel, die man für Summen weit unter ihrem Marktwert verpflichten konnte, hat man jedoch bereits teilweise vorgesorgt. Auch von Wunschspieler Steffen Tigges erwartet Baumgart eine Menge im Angriff.

Wenngleich Köln in diesem Sommer stark unter Sparzwang stand und einige Neuzugänge wie Linton Maina, Denis Huseinbasic oder wohl auch Tigges nicht sonderlich namhaft klingen, so weiß ich als Unioner selbst genau, was ein guter Trainer aus vermeintlich zweitklassigen Spielern herauskitzeln kann. Baumgart traue ich es absolut zu, wieder ein starkes Team aufzubauen, welches vielleicht nicht erneut um die Teilnahme um das internationale Geschäft kämpft, aber aus meiner Sicht auch nicht in größere Abstiegssorgen geraten sollte.

Mögliche Startelf: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Kilian, Hector – Ljubicic, Skhiri, Kainz – Uth – Modeste, Adamyan


PLATZ 12: SV WERDER BREMEN
Chapeau für diese Entwicklung, Werder! Vor knapp mehr als einem halben Jahr sah es in der Hansestadt noch ziemlich düster aus: Der Impfskandal um Cheftrainer Markus Anfang war gerade ans Licht gekommen, in der 2. Bundesliga stand man zu jenem Zeitpunkt nur auf Platz 10, Niclas Füllkrug hatte öffentlich seinen Unmut bekundet und im Sommer hatte bereits Marco Friedl versucht, sich zu Union Berlin zu streiken. Acht Monate später sieht die Welt an der Weser ganz anders aus: Mit Ole Werner hat der SVW einen tollen Trainer gefunden, der den Verein recht souverän zum Aufstieg führte, woran auch Füllkrug mit 27 Scorern einen erheblichen Anteil hatte. Und Marco Friedl? Der entwickelte sich zum Abwehrchef und führt die Mannschaft ab dieser Saison sogar als Kapitän aufs Feld – Friede, Freude, Eierkuchen in Bremen. Und aus meiner Sicht somit gute Vorzeichen für eine starke Saison ohne Abstiegssorgen.

Einer, der ebenso wie Friedl seinen ramponierten Ruf bei der Bremer Fangemeinde durch gute Arbeit wieder aufbessern konnte, ist Geschäftsführer Frank Baumann. Der 46-Jährige war im Sommer nämlich fleißig und machte schon früh sehr interessante Verpflichtungen. So fanden beispielsweise U21-Europameister Amos Pieper, der zwischenzeitlich auch mit Borussia Dortmund, dem FC Chelsea und sogar den Bayern in Verbindung gebracht wurde, sowie Ex-Nationalspieler Niklas Stark den Weg ablösefrei ins Weserstadion. Aber auch Linksverteidiger Lee Buchanan und Angreifer Oliver Burke, die jeweils von der Insel kamen, machten in der Vorbereitung bereits einen guten Eindruck. Gespannt sein darf man auch auf Mittelfeldspieler Jens Stage, den die klammen Bremer für 4 Millionen Euro aus Kopenhagen loseisen konnten. Auf der Abgangsseite ließ man aus den Kreisen der Stammspieler derweil lediglich den verletzungsanfälligen Kapitän Ömer Toprak ziehen, dessen Verlust man jedoch zumindest sportlich in Form von Stark und Pieper auffangen sollte. Die Generalprobe beim niederländischen Erstligisten FC Groningen vor dem Pflichtspielstart war mit einem imposanten 6:1-Sieg zumindest schon mal geglückt.

Werder hatte bereits in der 2. Bundesliga eine sehr spielstarke Mannschaft mit dem unaufhaltbaren Sturmduo aus Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch. Beiden traue ich auch zu, in der kommenden Bundesliga-Saison wieder für Furore zu sorgen. Entsprechend klug war es von Baumann, den Fokus vor allem auf Verstärkungen für die Defensive zu richten, um auch in diesem Bereich bundesligatauglich zu sein. Aus meiner Sicht haben die Bremer wirklich eine gute Mannschaft beisammen, der ich durchaus zutraue, ins Tabellenmittelfeld zu pirschen.

Mögliche Startelf: Pavlenka – Pieper, Veljković, Friedl – Weiser, Schmid, Stark, Bittencourt, Buchanan – Füllkrug, Ducksch


PLATZ 13: FSV MAINZ 05
Den FSV Mainz 05 einzuschätzen, finde ich sehr schwierig. Die Rückrunde verlief zum Ende hin etwas enttäuschend, nachdem man sich zwischendurch berechtigte Hoffnungen gemacht hatte, nach sechs Jahren wieder international vertreten zu sein. Zwar reichte es letztlich immer noch für einen tollen 8. Platz, der besten Platzierung in der Bundesliga seit 2016, doch hatte ich manchmal schon das Gefühl, dass sich der Mentalitätsfußball von Bo Svensson etwas abgenutzt hat im Vergleich zur Anfangszeit des Dänen als Cheftrainer in der Landeshauptstadt. Auch die bisherige Transferperiode der Rheinhessen zu bewerten, ist kompliziert, da auf der einen Seite mit Moussa Niakhaté zwar ein wirklich sehr schmerzhafter Abgang steht, andererseits jedoch auch einige interessante Neuverpflichtungen getätigt wurden. Deshalb tue ich mich mit einer Prognose bei den 05ern wirklich schwer.

Dass Mainz in der letzten Saison die viertbeste Defensive der Liga stellte, war zweifelsfrei auch ein großer Verdienst von Kapitän, Abwehrchef und Publikumsliebling Niakhaté. Allerdings verloren die Mainzer im Sommer ja nicht nur den 26-jährigen Franzosen, sondern zusätzlich auch noch dessen kongenialen Abwehrpartner Jeremiah St. Juste. Der Niederländer spielte in der vergangenen Saison aufgrund von Verletzungen zwar keine allzu große Rolle (600 Bundesliga-Minuten), doch ist seine Qualität unumstritten.
Etwas erträglicher werden die Abgänge jedoch mit Blick auf die Summe, die beide Innenverteidiger einspielten: Rund 20 Millionen Euro konnten die Mainzer aus den Verkäufen generieren. Jenes Geld investierte Sportdirektor Martin Schmidt bisher in vielversprechende Akteure wie Bochums Maxim Leitsch, der zumindest in Bezug auf Athletik und Geschwindigkeit in die Fußstapfen seiner Vorgänger treten sollte, sowie Linksverteidiger Anthony Caci, der wohl auch in der Abwehrzentrale spielen kann. Der Königstransfer heißt jedoch Angelo Fulgini. Der 25-jährige Kreativspieler mit einem Marktwert von 12 Millionen Euro kam für 5 Mio. € vom SCO Angers aus der Ligue 1, wo er vergangene Saison 9 Scorer markierte.
Etwas Nachholbedarf besteht aus meiner Sicht noch im Angriff, wo hinter dem Sturmduo aus Karim Onisiwo und Jonathan Burkardt aktuell nicht mehr viel Auswahl besteht. Und gerade dem jungen Burkardt, der bereits letzte Saison trotz 11 Saisontoren eine Durststrecke von drei Monaten ohne Treffer hatte, muss man noch Formschwankungen zugestehen. Zuletzt gab es Gerüchte um ein Engagement von U21-Europameister Mërgim Berisha. Auch die Innenverteidigung sollte noch um einen weiteren Namen neben Leitsch, Stefan Bell und Alexander Hack ergänzt werden.

Letztlich schätze ich die Mainzer als zu mentalitätsstark ein, um am Ende wirklich abzusteigen. Ich erachte die Qualität, offensiv wie defensiv, vor allem in der Kaderbreite, aktuell jedoch auch nicht als ausreichend, um erneut eine sorgenfreie Saison im oberen Tabellenmittelfeld spielen zu können.

Mögliche Startelf: Zentner – Bell, Hack, Leitsch – Widmer, Stach, Kohr, Fulgini, Caci – Onisiwo, Burkardt


PLATZ 14: BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH
Meine negative Überraschung der Saison heißt Borussia Mönchengladbach. Zwar landete man letzte Saison schon nur auf Platz 10, sodass der Fall für die „Fohlen“ auf Rang 14 gar nicht mal so enorm groß wäre, doch sind die Ambitionen am Niederrhein prinzipiell natürlich ganz andere. Zugegeben, meine Einschätzung ist insofern etwas unfair, als dass ich den neuen Cheftrainer Daniel Farke kaum einschätzen kann. Aus meiner Sicht ist er ähnlich wie André Breitenreiter in Hoffenheim eine Wundertüte, die einschlagen, aber auch total schiefgehen kann. Was mir in Gladbach jedoch viel mehr missfällt, sind die ausbleibenden Transferhandlungen.

Prinzipiell hat der Kader der Borussia zweifelsfrei immense Qualität. Und habe ich beim VfB Stuttgart noch gelobt, dass man nach einer schwachen Saison keinen Kaderumbruch ausruft, kritisiere ich das nun in Gladbach. Der Grund ist einfach: In Stuttgart hat man trotz zahlreicher Rückschläge stets Feuer, Leidenschaft und Mentalität gesehen. Der Verein hatte bereits einen erheblichen Rückstand auf das rettende Ufer und konnte sich letztlich dank eines starken Endspurtes noch mal zurückkämpfen. Der Fußball in Gladbach wirkte hingegen oft lustlos, ohne Elan. Und so kamen dann Ergebnisse wie die 0:6-Heimpleite gegen Freiburg, das 0:6 in Dortmund oder auch die 3:2-Pleite bei eben jenen Stuttgartern, als Gladbach bereits mit 2:0 führte, zu Stande. Nun kann man das natürlich auf den geschassten Cheftrainer Adi Hütter schieben, doch meiner Meinung nach wiegen die Probleme wesentlich tiefer. Entsprechend empfand ich die Ansage von Sportdirektor Roland Virkus, der im April von „frischem Wind“ und dem „Aufbrechen von verkrusteten Strukturen“ sprach, als richtig. Seitdem sind mit Breel Embolo, der in der Rückrunde noch als einer der wenigen Lichtblicke galt, sowie Matthias Ginter jedoch nur zwei Stammspieler gegangen. Gleichzeitig kam mit Kō Itakura auch lediglich ein Neuzugang, den man fest für die erste Elf einplanen kann. Nun kann man natürlich sagen, dass Embolo womöglich nicht in das ballbesitzorientierte Spiel von Farke passt. Und ja, vielleicht kann jener Farke auch die Formkurven bei Akteuren wie Lars Stindl, Florian Neuhaus, Nico Elvedi sowie allen voran Marcus Thuram ansteigen lassen, doch diese Strategie ist aus meiner Sicht sehr gewagt. Klappt das nicht, verfällt dieselbe Mannschaft wie letztes Jahr womöglich wieder in Tristesse. Ich habe das Gefühl, dass Gladbach eher eine Generalüberholung mit neuen Führungsspielern und Leistungsträgern gebraucht hätte. Zugegeben, das ist leichter gesagt als getan, denn die Kassen sind leer und für einige Verkaufskandidaten fehlen wohl schlichtweg die Angebote, doch habe ich aktuell ein schlechtes Gefühl, was den fünffachen deutschen Meister angeht.

Für einen Abstieg ist die Qualität in Gladbach aus meiner Sicht zu hoch, doch ich erwarte nichtsdestotrotz erneut eine schwere Saison für die „Fohlenelf“, in der lange gezittert werden muss.

Mögliche Startelf: Sommer – Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini – Koné, Neuhaus – Hofmann, Stindl, Pléa – Thuram


PLATZ 15: HERTHA BSC
Alle Jahre wieder heißt es im Sommer bei Hertha BSC: Alles neu, alles besser. Nachdem der Hauptstadtklub zum zweiten Mal in Folge die Saison im Abstiegskampf verbrachte, sich diesmal sogar erst in der Relegation rettete, wurde zum wiederholten Male der Neuanfang in Charlottenburg ausgerufen – neuer Trainer, neuer Präsident, neue Spieler. Und tatsächlich gefallen mir zumindest die Transfers, die Geschäftsführer Fredi Bobič bislang getätigt hat, recht gut. Die Trainerwahl auf Sandro Schwarz sehe ich hingegen eher kritisch und auch die schwachen Testspielergebnisse in der Sommervorbereitung sind für mich bereits ein erstes Indiz, dass es erneut eine schwere Saison für die Blau-Weißen werden könnte.

Bobič steht in diesem Sommer vor allem vor der Mammutaufgabe, zahlreiche Altlasten, die in der letzten Saison noch verliehen waren, an den Mann zu bringen. Insgesamt neun Spieler kamen im Sommer von ihren Leihstationen zurück, wovon die meisten in Berlin keine Zukunft haben. Darunter Großverdiener wie Krzysztof Piątek, der vor zweieinhalb Jahren noch 22 Millionen Euro kostete, oder Dodi Lukébakio. Diese Ausgangslage beeinträchtigt natürlich auch die Handlungsfähigkeit im Kampf um Neuzugänge und trotzdem finde ich, dass Bobič mit Jonjoe Kenny, der auf Schalke schon eine gute Bundesliga-Saison 2019/20 absolvierte, den Kroaten Filip Uremović und Ivan Šunjić sowie Flügelspieler Chidera Ejuke bereits interessante Namen an Land ziehen konnte, die allesamt ohne Ablöse gekommen sind. Allerding sind auch die Probleme der Hertha offensichtlich. Aufgrund der Tatsache, dass noch zahlreiche Spieler gehen sollen, für die bislang noch kein Abnehmer gefunden wurde, dauert es einerseits noch, bis weitere Neuzugänge zum Team stoßen können, und andererseits erschwert dies natürlich massiv die Vorbereitungszeit von Sandro Schwarz. Der Trainer weiß noch gar nicht, wie sein endgültiger Kader aussehen wird, was natürlich sowohl taktische Überlegungen als auch das Aufbauen eines Teamspirits erschwert. Diese Aspekte konnte man womöglich auch bereits in den letzten drei Testspielen vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal erkennen, die allesamt verloren wurden. Vor allem auf der Mittelstürmerposition, die aktuell aus Verkaufskandidat Piatek, dem dauerverletzten Stevan Jovetić, Eigengewächs Jessic Ngankam und Davie Selke besteht, sollte noch dringend nachgebessert werden. Unabhängig davon halte ich Schwarz, der in Mainz lediglich einen Bundesliga-Punkteschnitt von 1,09 Zählern pro Spiel hatte, für eine gewagte Wahl, wenngleich sein umstrittenes Engagement in Russland wohl sportlich relativ erfolgreich war.

Ich sehe bei der Hertha durchaus einen minimalen Aufwärtstrend, doch aufgrund der zahlreichen Versäumnisse und Misserfolge der vergangenen Jahre, die zunächst korrigiert werden müssen, glaube ich, dass auch die nächste Saison sehr schwierig wird und man erneut um den Klassenerhalt bangen muss.

Mögliche Startelf: Christensen – Kenny, Uremović, Kempf, Plattenhardt – Tousart, Serdar, Šunjić – Richter, Jovetić, Ejuke


PLATZ 16: FC AUGSBURG
Es war schon kurios, wie Markus Weinzierl nach dem 34. Spieltag seinen Rücktritt im Sky-Interview bekanntgab. „Das war mein letztes Spiel. Ich werde mit dem FCA keine Gespräche mehr führen“, verkündete der 47-Jährige, nachdem Geschäftsführer Stefan Reuter eine Vertragsverlängerung zuvor nur noch als „Formsache“ betitelte. Doch so überraschend der unangenehme Abgang auch kam, so glaube ich dennoch, dass dieser Trainerwechsel für die graue Maus der Bundesliga prinzipiell durchaus ein Segen sein kann, um sich von eben jenem Image zu befreien. Dafür müsste man dem neuen Trainer Enrico Maaßen jedoch auch einen wettbewerbsfähigen Kader zur Seite stellen.

Prinzipiell halte ich die Wahl von Maaßen, der zuletzt eine gute Drittliga-Saison mit den Amateuren von Borussia Dortmund spielte, zwar für sehr gewagt, aber durchaus auch vielversprechend. Der junge Talentförderer Maaßen stellt ein ganz anderes Trainerprofil als seine Vorgänger Weinzierl, Heiko Herrlich oder Martin Schmidt dar, die allesamt zwar bereits viel Bundesliga-Erfahrung hatten, sich jedoch vor allem mit disziplinierten, oftmals schwer anzusehenden Defensivfußball begnügten. Maaßen, der in Dortmund temporeichen Kombinationsfußball spielen ließ, könnte insofern ein neues Gesicht in Augsburg implementieren. Das Risiko ist natürlich trotzdem groß. Erreichte man mit dem konservativen Fußball der vergangenen Jahre zumindest stets immer den Klassenerhalt, wenngleich man seit 2016 nur einmal die 40-Punktemarke überschritt, so können die möglicherweise offensiveren Ansätze des Trainer-Rookies natürlich auch total nach hinten losgehen. Ohnehin sehe ich beim FC Augsburg das Problem, dass der Kader nicht nur qualitativ zu den Schwächeren gehört, sondern auch kaum Balance hat. Während die Defensive um Reece Oxford, Felix Uduokhai, Jeffrey Gouweleeuw sowie Abräumer Niklas Dorsch, der den Saisonstart aufgrund eines Mittelfußbruches jedoch verpassen wird, sich zweifelsfrei sehen lassen kann, fehlt mir im Angriff die Fantasie, wie die Augsburger ausreichend Tore schießen wollen. Mit Michael Gregoritsch, der 9 Saisontore erzielte, ging auch noch der mit Abstand beste Torschütze der vergangenen Saison. Zwar kam im Gegenzug in Form von Ermedin Demirović ein sehr talentierter Angreifer, doch ist der 24-Jährige bereits beim SC Freiburg nicht wirklich als Torjäger aufgefallen – 7 Tore erzielte der Hamburger in zwei Jahren für den Sportclub. Ob Spieler wie der 19-jährige Rekordtransfer Ricardo Pepi, dessen erstes halbes Jahr in der Bundesliga von starken Anlaufschwierigkeiten geprägt war, André Hahn oder Florian Niederlechner für ausreichend Treffer sorgen können, halte ich für fraglich. Generell empfinde ich die bisherigen Neuverpflichtungen Demirović, Maximilian Bauer aus Fürth sowie Elvis Rexhbeçaj zwar als grundsolide, doch dass sie wirklich Sofortverstärkungen sind, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen, sehe ich nicht wirklich.

Grundsätzlich bewerte ich die Trainerwahl der Augsburger im Sommer als sehr mutig und positiv. Mit Blick auf den Kader der Fuggerstädter muss ich jedoch sagen, dass ich den FC Augsburg als erste Bundesliga-Station für Maaßen als sehr undankbare Aufgabe empfinde und entsprechend vermute, dass es ein weiteres Jahr Abstiegskampf an der Lech geben wird.

Mögliche Startelf: Gikiewicz – Oxford, Gouweleeuw, Uduokhai – Caliguri, Maier, Dorsch, Iago – Vargas – Demirović, Niederlechner


PLATZ 17: VFL BOCHUM
Der Abstiegskandidat Nummer 1 landet bei mir zumindest nur auf dem 17. Platz. Letztlich gibt es in jeder Saison immer einen recht klaren Favoriten auf den Abstieg in die 2. Bundesliga und wenngleich ich den VfL Bochum nach dem tollen ersten Bundesliga-Jahr mit Tabellenrang 13 sicherlich nicht auf einem Niveau wie beispielsweise die Fürther in der vergangenen Spielzeit oder Paderborn vor drei Jahren sehe, so glaube ich trotzdem, dass die Konkurrenz in dieser anspruchsvollen Saison zu groß ist. Ich befürchte, dass die Qualität des Ruhrpottvereins nicht ausreicht, um erneut den Klassenerhalt zu bewerkstelligen.

Grundsätzlich weiß ich aus eigener Erfahrung als Unioner natürlich bestens, dass es keineswegs den besten Kader braucht, um Erfolge zu feiern, sondern vor allem Mentalität, Teamspirit sowie der Cheftrainerposten entscheidend im Abstiegskampf sind. Dass der VfL Bochum in dieser Hinsicht mit Thomas Reis stark aufgestellt ist, wurde letzte Saison bewiesen. Trotzdessen ist ein Mindestmaß an Qualität auch in Bochum erforderlich, die ich nach den Abgängen der Stamminnenverteidiger Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch, Top-Torjäger Sebastian Polter, Elvis Rexhbeçaj sowie Miloš Pantović stark vermisse. Ob die Neuzugänge um Philipp Hofmann, Philipp Förster, Jordi Osei-Tutu, Jannes Horn, Kevin Stöger oder Jacek Góralski diese Löcher stopfen können, halte ich für fraglich. In Anbetracht des bisherigen Transferplus von 14 Millionen Euro, welches Bochum durch die zahlreichen Verkäufe erzielt hat, fehlen mir aktuell ein paar Namen, die Bundesliga-Qualität garantieren. Der ukrainische Innenverteidiger Ivan Ordets, der jedoch seit Dezember nicht mehr in einem Pflichtspiel auf dem Platz stand, ist diesbezüglich aus meiner Sicht bislang allein auf weiter Flur.
Durchaus zutreffend ist zwar das Argument, dass man vor der letzten Saison auch nicht von Spielern wie Polter oder Pantović hätte erwarten können, so eine starke Saison zu spielen, sodass auch in diesem Jahr womöglich wieder einige Akteure überraschenderweise über sich hinauswachsen. Doch mit solchen Leistungssteigerungen erneut zu rechnen, halte ich für gutmütig, da Thomas Reis den Klassenerhalt in der letzten Saison nicht umsonst als „Wunder“ bezeichnete. Dieses Wunder nach den Abgängen sowie der vermeintlich stärkeren Konkurrenz zu wiederholen, ist eine Mammutaufgabe.

Anders als einige Andere denke ich nicht, dass Bochum sang- und klanglos absteigen wird. Die Mannschaft, nein, der gesamte Verein, wird wieder kämpfen und kratzen, so manchen Kontrahenten ärgern sowie Überraschungen feiern, doch glaube ich nicht, dass es am Ende erneut für den Klassenerhalt reichen wird.

Mögliche Startelf: Riemann – Gamboa, Mašović, Ordets, Soares – Losilla, Förster, Stöger – Asano, Hofmann, Holtmann


PLATZ 18: FC SCHALKE 04
Als jemand, der auch sehr gerne Zweitliga-Fußball verfolgt, empfand ich bereits den Aufstieg der „Königsblauen“ in der vergangenen Saison als durchaus glücklich. Nicht umsonst wurde Cheftrainer Dimitrios Grammozis nach dem 25. Spieltag entlassen, als der Verein mit 6 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz nur auf Rang 6 stand, ehe dann Interimslösung Mike Büskens mit einem überragenden Lauf noch den Aufstieg sicherstellen konnte. Ich gestehe zwar zu, dass der Fußball in der 2. Bundesliga sich stark von dem Spielstil in der Beletage unterscheidet, was Schalke möglicherweise zu Gute kommen könnte. Auch einige Transfers, die Sportdirektor Rouven Schröder tätigte, empfand ich als durchaus bemerkenswert. Doch mit der Bekanntgabe von Frank Kramer als neuen Cheftrainer gingen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Die Aufstiegseuphorie schien mit einem Mal verpufft, was auch die enttäuschenden Testspielergebnisse bereits ein Stück weit bestätigten. Für Schalke wird es, denke ich, ganz schwer mit dem Klassenerhalt.

Ähnlich wie Hertha BSC war auch der FC Schalke 04 in diesem Sommer auf der Abgangsseite vor allem damit beschäftigt, teure Altlasten wie Ozan Kabak, Rabbi Matondo oder Amine Harit abzugeben. Zudem verloren die „Knappen“ mit Kō Itakura allerdings auch einen Schlüsselspieler der Aufstiegssaison. Doch wie schon erwähnt, konnte Schalke auch einige interessante Spieler in den Ruhrpott lotsen. So fand ich vor allem die Verpflichtungen von Tom Krauß und Florent Mollet, der für eine Schnäppchenablöse aus Montpellier kam, sehr stark. Auch Defensivspieler Alex Král hat das Potenzial, eine Verstärkung darzustellen. Die Transfers von Sebastian Polter, wenngleich er ein ähnlicher Spielertyp wie Zweitliga-Bomber Simon Terodde ist, Tobias Mohr und Cédric Brunner sehe ich zudem als grundsolide Kaderergänzungen mit Startelfpotenzial. Daher denke ich, dass der Kader von S04, im Gegensatz zu dem der Bochumer, durchaus wettbewerbsfähig und bundesligatauglich ist. Anders als der Nachbar aus dem Pott hat Schalke mit Frank Kramer jedoch aus meiner subjektiven Sicht einen Trainer, der weder dafür steht, eine Mannschaft besser zu machen und über sich hinauswachsen zu lassen, noch sonderlich erfolgreich in der Vergangenheit war. So gut ist der Kader der Schalker dann jedoch auch nicht, um dieses Manko auszumerzen. Dass man in den letzten vier Testspiele keinen einzigen Sieg einfahren konnte, darunter auch eine 1:3-Niederlage gegen den SV Meppen, ist für mich bereits ein erstes Indiz für eine schwierige Saison.

Man wird sehen, wie lange Kramer letztendlich überhaupt auf dem Schleudersitz in Gelsenkirchen Platz nehmen darf. Ich habe ihn zumindest als Favoriten für die erste Trainerentlassung auf dem Zettel. Mit einem geeigneten Nachfolger traue ich der Mannschaft dann auch den Klassenerhalt zu, doch darf der Rückstand auf das rettende Ufer bis dahin natürlich nicht zu groß werden. Dass die Schalker jedoch mit Kramer die Saison beenden und am Ende den Klassenerhalt feiern, kann ich mir aktuell nicht vorstellen.

Mögliche Startelf: Schwolow – Brunner, Thiaw, Yoshida, Ouwejan – Zalazar, Krauß, Mollet, Bülter – Terodde, Polter

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EISERN!
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#23
04.08.2022 - 12:40 Uhr
Nach dem wirklich herausragenden Beitrag von @Eiserner-Wolf fällt es mir etwas schwer hier meine Saisonprognose zu posten, das ist wirklich kaum zu toppen.

Bei meiner Saisonprognose tue ich mich dieses Jahr wirklich schwer, bei vielen Teams gab es wichtige Abgänge, aber auch spannende Neuzugänge.

1.) Meister wird mal wieder der FC Bayern. Mit Lewandowski verlässt de Bayern zwar ein Weltklasse Spieler, aber die Bayern haben investiert wie selten in den letzten Jahren. Da es auch bei der Konkurrenz große Fragezeichen gibt, sehe ich Bayern auch in der kommenden Saison auf Platz 1.

Von Platz 2-4 kann ich mir viele Konstellationen vorstellen, bei Dortmund gibt es leider noch das große Fragezeichen um den Mittelstürmer, Leverkusen hatte einen sehr schwachen Auftritt im Pokal, bei dem die Interviews danach eher die Alarmglocken läuten lassen und bei Leipzig kann ich noch nicht einschätzen wie das mit Tedesco wird. Letzte Saison wirkte das am Ende doch wenig überzeugend und auch im Supercup hat man nicht gut ausgesehen.

2.) wird der BVB, mit Schlotterbeck hat man einen Schlüsselspieler für die Verteidigung geholt, der Dortmund sehr viel weiterhelfen wird. Ich vertraue da einfach darauf, dass sie noch einen guten Ersatz für Haller holen werden.

3.) RB Leipzig ist alles in allem individuell für mich nochmal einen Tick stärker als Leverkusen, weshalb ich denke, dass sie am Ende 3. werden. Mit Nkunku konnte man den wichtigsten und besten Spieler halten und auch sonst hat man kaum schmerzhafte Abgänge.

4.) Weiter oben habe ich ja schon gesagt, dass ich Leverkusen in der Top 4 sehe. Eigentlich haben sie einen sehr starken Kader, Wirtz fällt jedoch noch die gesamte Hinrunde aus und ich weiß, dass man Pokalauftritte nicht überbewerten sollte, aber das war bei Leverkusen schon sehr enttäuschend. Vor dem Spiel sagte man noch, man will jetzt unbedingt den Wettbewerb richtig annehmen und nach Berlin kommen und dann fliegt man in der 1. Runde verdient mit 4:3 bei einem Drittligaaufsteiger raus. Ich erinnere mich hier noch an das Interview vor dem Spiel mit Seoane, in dem er meinte, dass Leverkusen ein "Luxusproblem" in der Verteidigung habe. Der Kader ist zwar stark, aber Leverkusens Saisons prägen immer Ups und Downs, so wird es auch dieses Jahr kommen, weshalb für Leverkusen "nur" Platz 4 bleibt.

Auf den Plätzen 5-7 gab es in der letzten Saison mit Union, Freiburg und Köln ja große Überraschungen, man darf gespannt sein, ob es diesen Teams nochmal gelingt, ich glaube zumindest nicht bei allen daran.

5.) Eintracht Frankfurt tippe ich auf Platz 5. Sie haben den Kader in der Breite aufgestockt und nehmen noch viel Euphorie aus dem Euro League Titel mit, mit Glasner haben sie zudem einen Top Trainer. Am Ende der letzten Saison hatten sie die Bundesliga verständlicherweise etwas abgeschenkt, dieses Jahr greifen sie dafür wieder so richtig an.

6). Auf Platz 6 tippe ich ein Team, was ich bisher noch gar nicht so richtig einschätzen kann, Borussia Mönchengladbach. Im Frühjahr hieß es noch von den Verantwortlichen, dass man frischen Wind in den Kader reinbringen will, getan hat sich seitdem jedoch fast nichts. Mit Embolo hat man nur einen nennenswerten Abgang und auf der Zugangsseite bisher nur Ko Itakura verpflichtet. Mit Spielern wie Thuram, Hofmann, Plea, Kone und Neuhaus hat man jedoch noch sehr viele Top-Spieler im Kader, hier bin ich sehr gespannt, wie das mit Farke funktionieren wird.

7.) Der SC Freiburg hat seinen Kader in diesem Sommer weitgehend zusammengehalten, der Abgang von Schlotterbeck konnte mit Ginter gut kompensiert werden. In der Offensive hat man sich mit Spielern wie Doan oder Kofi Kyereh noch breiter aufgestellt, sodass ich davon ausgehe, dass man auch die Dreifachbelastung gut meistern wird. Am Ende reicht es nicht wieder für die Euro League, die Conference League halte ich jedoch für möglich.

8.) 8. Platz wird diese Saison die TSG Hoffenheim. Die letzten 2 Saisons endeten bereits beide etwas enttäuschend im Mittelfeld, nächste Saison rückt man wieder näher an die internationalen Plätze ran, ganz reichen wird es aber nicht. Mit Raum hat man einen Schlüsselspieler verloren, der letzte Saison sehr viele Torbeteiligungen hatte. Breitenreiter war jetzt lange aus der Bundesliga raus, ich bin gespannt, wie das funktioniert, könnte mir aber gut vorstellen, dass es klappt.

9.) VfL Wolfsburg: Viele sehen Wolfsburg ja nächste Saison wieder international vertreten, ich glaube da nicht so ganz dran. Für mich ist der Kader in der Offensive aktuell noch viel zu breit, gerade da man international nicht vertreten ist, kann ich mir vorstellen, dass es da schnell zu Unzufriedenheit kommen könnte. Ich denke, dass man auf jeden Fall besser abschließt als in der vergangenen Saison jedoch noch nicht die internationalen plätze angreifen kann.

10.) Union Berlin: Union tippe ich immer deutlich zu schwach, die letzten 3 Saison auf 18, 18 und letzte Saison 13. Sie verlieren immer wieder ihre Leistungsträger, holen auf dem Papier deutlich schwächere Spieler, die zum Teil, sonst wahrscheinlich nirgendwo in der Bundesliga funktionieren würden, bei Union klappt es aber dennoch fast immer. Auch diese Saison kann ich mir aktuell nicht vorstellen, dass Union erneut auf den europäischen Plätzen die Saison beendet, dass es möglich ist, haben die letzten Jahre gezeigt.

11.) Auf Platz 11 sehe ich den VfB Stuttgart. In der letzten Saison erst in letzter Minute den Klassenerhalt geschafft, damit aber auch ein Erlebnis, dass zusammenschweißen kann. Aus den Fehlern der letzten Saison will man lernen und hat auch schon einige Dinge umgesetzt, um diese zu verbessern, beispielsweise die Athletik der Spieler. Ich bin sehr gespannt auf die neue Saison, der VfB ist etwas wie eine Wundertüte, da auch noch nicht klar ist, ob weitere leistungsträger (Sosa oder Kalajdzic?) den Verein noch verlassen werden. Im Vergleich zur letzten Saison sind dieses mal alle Leistungsträger fit, was auch ein gutes Zeichen ist.

12.) Den FSV Mainz 05 sehe ich diese Saison auf Platz 12. In der Innenverteidigung hat man mit Niakhate einen sehr schmerzhaften Abgang, der auch Kapitän und Führungsspieler der Mainzer war, sonst hat man den Kader weitgehend zusammengehalten. Es gab zwar noch weitere Abgänge wie St. Juste, dieser fiel letzte Saison jedoch vor allem nur durch Verletzungen auf. Jonny Burkardt, dem ich nächste Saison einiges zutraue, konnte man halten und auch sonst ist der Kader ziemlich ausgeglichen. Der Fußball von Svennson schien in der Endphase der vergangenen Saison etwas abgenutzt, aber das lag wohl auch an der kräftezehrenden Spielweise. Mit ihm ist man auf der Trainerbank gut aufgestellt, sodass ich Mainz erneut eine sorgenfreie Saison ohne Abstiegskampf zutraue.

13.) Nachdem Köln in der letzten Saison sehr viele überrascht hat, tippe ich sie in dieser Saison etwas weiter nach unten. Das letzte mal als Köln international vertreten war, hatte man große Probleme in der Bundesliga, dass man erneut absteigt, glaube ich nicht, man wird allerdings nicht noch eine so starke Saison spielen wie im vergangenen Jahr. Bei Modeste gibt es noch Gerüchte um einen Abgang, der Köln sehr wehtun könnte und mit Özcan hat man einen Leistungsträger verloren. Köln sehe ich noch im Mittelfeld, bei ungünstigem Verlauf oder Modeste Abgang, kann ich mir aber noch vorstellen, dass sie in den Abstiegskampf reinrutschen werden.

14.) Auf Platz 14 sehe ich den ersten Aufsteiger und zwar Werder Bremen. Seit dem Trainerwechsel in der vergangenen 2. Ligasaison zu Ole Werner hat man sich stark verbessert und eine sehr gute Saison gespielt. In der Transferphase hat man gute und spannende Transfers getätigt, die den Kader gut ergänzen. Insgesamt denke ich, dass Bremen gute Chancen hat den Klassenerhalt zu schaffen, ich traue ihnen eine ähnliche Saison wie Bochum im letzten Jahr zu.

15.) 14, 13, 15, 15. Das waren die Endplatzierungen von Augsburg in den letzten 4 Saisons. Eigentlich wären sie jetzt mal fällig abzusteigen. doch daran glauben mag ich nicht. Wie immer in den vergangenen Jahren wird Augsburg lange im Abstiegskampf mit dabei sein, aber auch dieses Jahr traue ich ihnen den Klassenerhalt wieder zu. Mit Maaßen hat man einen Trainer geholt, der bei seinen vorherigen Stationen hervorragende Arbeit geleistet hat, ob er das auch in die Bundesliga übertragen kann? Dorsch fällt erstmal lange verletzt aus, was ein herber Verlust für Augsburg ist, ich sehe sie insgesamt dennoch stärker als die folgenden 3 Teams, weshalb es wieder für den Klassenerhalt reichen wird.

16.) Ich habe mich sehr schwer damit getan, wen ich auf Platz 16 und wen ich auf Platz 17 tippe, letztendlich habe ich mich für Schalke 04 auf Platz 16 entschieden. Die Euphorie nach dem Aufstieg und der 2. Ligameisterschaft mit einem überragenden Schlussspurt war riesig, ich hätte Schalke auch etwas mehr zugetraut, doch dann kam die Trainerentscheidung mit Frank Kramer. Ich traue ihm leider wenig als Trainer zu und bin auch kein Fan von dem Fußball, den er spielen lässt. Letzte Saison hat er es mit ähnlichen Voraussetzungen bei Bielefeld nicht geschafft, diese Saison ist das Teilnehmerfeld der Bundesliga tendenziell nochmal etwas stärker, sodass ich große Schwierigkeiten für Schalke sehe den Klassenerhalt zu schaffen. Mit Itakura hat man einen seiner wichtigsten Spieler verloren, dafür aber auch gute Transfers getätigt.

17.) Auf Platz 17 sehe ich Hertha BSC. Nach der enttäuschenden letzten Saison und der späten Rettung in der Relegation wird Hertha auch diese Saison wieder tief im Abstiegskampf drinstecken. Die Transferphase und Vorbereitung haben mich wenig überzeugt, beim Pokalspiel gegen Braunschweig waren zum Teil schon gute Ansätze zu sehen, dennoch ist man ausgeschieden. Das Auftaktprogramm ist sehr schwer, sodass es schnell zu erneuter Unruhe im Verein kommen könnte. Ich denke, dass sich Hertha wieder sehr schwer tun wird, kann mir aber auch vorstellen, dass sie erneut auf Platz 16 landen werden.

18.) In Bochum wurde die letzten Jahre überragende Arbeit geleistet, letzte Saison habe ich sie noch auf Platz 14 getippt, doch an einen erneuten Klassenerhalt glaube ich nicht. Man hat viele schmerzhafte Abgänge und auf dem Papier den schwächsten Kader der Bundesliga. Mit Reis hat man einen sehr guten Trainer, dem ich das erneute "Wunder" Klassenerhalt auch zutrauen würde, aber da ich die Konkurrenz stärker aufgestellt sehe, tippe ich sie auf Platz 18.

Noch ein paar Zusatztipps:

Wer wird Torschützenkönig?

Nach dem Abgang von Lewandowski tatsächlich mal eine spannende Frage. Der naheliegendste Kandidat ist Patrik Schick, wenn er verletzungsfrei durch die Saison kommt, ist er ein heißer Kandidat.

Wer wird Top-Scorrer?

Hier setzte ich auf Nkunku, der eine überragende letzte Saison gespielt hat. Bei Bayern werden sich die Scorrer breiter verteilen, weshalb ich hier Nkunku vorne sehe.

Wo gibt es den ersten Trainerwechsel?

Durch die lange Winterpause und die WM in Katar kommt es zu einer ganz neuen Situation, da es eine "2. Vorbereitung" geben wird. Ich kann mir vorstellen, dass es bis zur Pause gar keine Wechsel geben wird, dann jedoch vielleicht gleich mehrere, mein erster Tipp wäre Frank Kramer.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von danvifb am 04.08.2022 um 12:42 Uhr bearbeitet
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#24
05.08.2022 - 13:22 Uhr
Vielen Dank für die Beiträge, es macht Freude diese zu lesen.
Gleichzeitig sind aber die Kader bei einigen Vereinen meiner Meinung nach noch gar nicht gut einzuschätzen, da es noch Zu- und Abgänge gibt, die Auswirkungen auf die Startelf haben und sich die Kadergestaltung noch in Arbeit befindet.

So hat Schalke mit Larsson die Sturmsituation meiner Meinung nach signifikant verändert, bzw. verbessert. Larsson wird wahrscheinlich nicht kommen um sich hinter Polter, Terrode und Bülter anzustellen. Kann Kramer das moderieren?

Hoffenheim hat seine Verteidigung in den letzten Tagen teilweise neu aufgestellt. Für mich ändert das auch einiges, Nsoki zum Beispiel bringt eine große Qualität mit. Kabak ist schwerer für mich einzuschätzen.

Bobic ist auch noch kräftig am Kader bauen und erst jetzt wird das Gesicht der Hertha für die Saison erkennbarer. Lukebakio bleibt, Kanga und ein gesunder Ngankam verdrängen Selke wohl dauerhaft auf die Bank, und die Tage wird wohl Jean-Paul Boëtius verpflichtet und dann mit Serdar vor Neuzugang Sunjic spielen.

Bei Union sehe ich mit Siebatcheu einen Spieler, der vielleicht sogar noch mehr einschlagen wird als Awoniyi vor ihm. Wie aber verkraften sie den Abgang von Prömel?

In Köln heisst die Frage: Bleibt Modeste?

Ich warte noch ein bisschen mit meiner Prognose in der Einordnung von Tabellenplätzen, bis die Kader stehen. Wie z. B. in Bremen, die erstaunlich früh und für mich auch überraschend qualitätsvoll den Kader geplant haben.

Nur eines kann ich aber jetzt schon schreiben, mit einer gewissen Trauer, weil mir hier die Spannung fehlt. Der Meister wird wieder aus München kommen, so meine Prognose.

Habe die Ehre!
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#25
05.08.2022 - 20:01 Uhr
Bundesliga 22/23

Am Wochenende startet die neue Saison und insbesondere der Abstiegskampf wird heiß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mindestens ein Team erwischen wird, was die meisten nicht auf dem Zettel haben werden. Von Platz 7-15 kann man in meinen Augen vieles würfeln, da ich die meisten Teams auf einem ähnlichen Niveau sehe und Kleinigkeiten entscheiden werden, wer sich durchsetzt.
Insgesamt wird es eine Saison wo die körperliche Belastung sehr hoch sein wird. Es stehen einige englischen Wochen an und mittedrin ist auch die WM. In den letzten Jahren wurde zur Mode einen möglichst kleinen Kader zu haben. In Zeiten höchster Belastung und fünf Wechsel der in meinen Augen völlig falsche Weg. International ist genau das unser Problem, dass viele Vereine aus anderen Ländern die bessere Bank haben. Schöpft man die fünf Wechsel geschickt aus, vermittelt Ergänzungsspielern ihren Wert fürs Team, dann kann man in meinen Augen viel mehr erreichen. Einzig Frankfurt war letzte Saison die Ausnahme, wo Glasner dementsprechend rotiert hat, übrigens ohne großen Qualitätsverlust.
In Deutschland werden Ersatzspieler weniger gewertschätzt als anderswo. Deswegen wechselt ein Ortega auch lieber zu Manchester City, anstatt zum FC Bayern. Und warum? Weil er dort beste Chancen hat aktiv den FA Cup oder den League Cup zu gewinnen. In England ist es schon fast Tradition im Pokal den Ersatztorwart spielen zu lassen. Einen DFB Pokalsieg mit Ortega im Tor würde es hingegen nicht geben, auch wenn der FC Bayern den Pokal gewinnt.
Es wird bei uns schlicht und einfach zu viel daraus gemacht, wenn jemand nicht spielt. Und ja die Spieler tragen einen großen Teil dazu bei. Warum kann man nicht einfach für ein Spiel einen Bankplatz hinnehmen. In meinen Augen ist so etwas Egoismus pur und wird in der Presse als ehrgeizig gelobt. So kommt übrigens auch ein Lewandowski darauf selbst zu entscheiden vor seinem Vertragsende zu gehen. Bevor ich jetzt allerdings zu viel den FC Bayern erwähne, soll hier erwähnt sein: Das Problem gibt es in so vielen verschiedenen Vereinen auch und um andere Beispiele zu nennen fällt mir Cunhas Verhalten bei meinem Verein ein oder auch Dembele und Aubameyang damals bei Borussia Dortmund. Diese Probleme sind in meinen Augen hausgemacht, aber keiner spricht es wirklich an.
Und ich sehe wirklich jeden einzelnen Verein in der Pflicht, etwas dagegen zu tun, denn die Vereine sind die Chefs und nicht die Spieler. Mitbestimmung ist schön und gut, Bestimmung ist hingegen kontraproduktiv.
Stattdessen werden verdiente Spieler wie Ginter, welche ihre Verträge erfüllen, schlecht behandelt, wenn bekannt ist, dass der Vertrag nicht verlängert werden soll. Absolute Doppelmoral in meinen Augen.

1. FC Bayern München
Meister wird wohl erneut der FC Bayern. Mit Lewandowski hat man zwar den Torschützenkönig der letzten Jahre verloren, dafür hat man mit Mane eine Offensivspieler von ähnlicher Qualität gewonnen, dazu hat man mit de Ligt und Mazroui die Problemzone Verteidigung verstärkt. Der Kader wirkt insgesamt ausgewogener und wenn jetzt noch ein Stürmer von Internationalem Format kommt, ist der Kader der mit Abstand Beste der vergangenen Jahre. Und deswegen führt an den Bayern auch kein Weg an der Meisterschaft vorbei. Der BVB hat für mich eine theoretische Chance, alle anderen schließe ich komplett aus.
Der breitere Kader aber ist auch notwendig. Es wird viele englische Wochen geben, durch die WM im Winter sogar noch einige mehr. Generell ist die lange Ligapause wegen der WM das größte Fragezeichen dieser Saison. Ob es die Bayern aufhält ist aber in Frage zu stellen. Insgesamt hat die Mannschaft keine großen Schwachstellen, der aktuell fehlende Mittestürmer wird International eher ein Thema sein, bei der Robustheit der Innenverteidiger ist noch ein wenig Luft nach oben, ansonsten habe ich wirklich nichts zu meckern.
Die Flügel sind Extraklasse, das Mittelfeld ist hochkarätig besetzt, Neuer ist immer noch Weltklasse, die Abwehr wurde verstärkt, also die Bayern haben wirklich ihren Job gemacht. Und ich habe das so wirklich nicht erwartet, hätte gedacht, dass nach Mane keiner mehr kommt. Mane ist für mich ein großartiger Transfer für den FC Bayern und die Bundesliga, ich tippe sogar darauf, dass er diese Saison Torschützenkönig wird.

Mögliche Aufstellung zum Start
Neuer – Pavard (Mazraoui), de Ligt. Hernandez, Davies – Kimmich, Sabitzer (Gravenberch) – Musiala (Sane), Müller – Gnabry, Mane

2. Borussia Dortmund
Der BVB ist und bleibt für mich die klare Nummer 2. Der BVB ist seit Jahren englische Wochen gewöhnt und ist auch in der Breite gut aufgestellt um diese erfolgreich absolvieren zu können. Letztes Jahr bekam der BVB trotz des großen Kaders Probleme, weil sich viele Spieler verletzt hatten. Das darf sich nicht wiederholen. Haaland ist weg, aber mit Haller und Adeyemi wurde der Verlust spürbar gelindert. Bitter ist nur, dass Haller erstmal ausfällt und da man nicht weiß, wann er wiederkommt finde ich es sehr vernünftig, dass man noch einen Stürmer verpflichten möchte. Schlotterbeck und Süle verstärken die Abwehr und Özcan das Mittelfeld. Diese Spieler haben wie Adeyemi noch einiges an Entwicklungspotential.
Außer Haaland gibt es keinen Abgang, welcher sportlich schmerzt.
Insgesamt ist der Kader sehr ausgewogen, auf den Außenverteidigerpositionen ist die geringste Qualität im Kader. Guerreiro ist offensiv top, aber defensiv anfällig, Meunier hat eine deutlich bessere letzte Saison gespielt, er passt aber finde ich als Spielertyp nicht so zum Rest der Mannschaft.
Bellinghams Verbleib ist für den BVB wirklich wichtig, er ist die Trumpfkarte und wird diese Saison wieder mehrere Schritte nach vorne machen. In Byno Gittens, Coulibaly, Kamara und Moukoko steckt ebenfalls viel Potential.
In der Breite ist der Kader insgesamt besser als der von Leipzig und vor allem von Leverkusen. Ich sehe daher eine ungefährdete Vizemeisterschaft. Für den ganz großen Wurf muss schon alles perfekt laufen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Kobel – Meunier, Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Can (Özcan), Bellingham, Dahoud (Brandt) – Adeyemi, Reus, Malen (Moukoko)

3. RB Leipzig
Bei Leipzig ging dieses Jahr unter Tedesco die Tendenz klar nach oben. Der Kader ist nur bedingt verändert, mit Mukiele und Adams gab es zwei Abgänge von Spielern die regelmäßig zum Einsatz kamen. Schlager ersetzt Adams und für Mukiele sind genug Alternativen im Kader vorhanden. Mit Raum kommt ein Spieler für die linke Seite, nachdem Angelino letzte Saison ein wenig abgebaut hatte. Trotz und alledem halte ich es für unnötig Angelino jetzt auszusortieren und zu ersetzen, die Jahre davor war er höchstes Niveau.
Die Abwehr war schon immer die Achillesferse der Leipziger, die Offensivspieler haben definitiv eine höhere Qualität als die Defensivspieler. Man hat in der Vorbereitung und im Supercup eindeutig zu viele Gegentore bekommen. Das muss Leipzig dringend in den Griff bekommen.
Wenn der Gegner hart spielt, hat Leipzig in der Vergangenheit immer wieder Probleme bekommen. Zweifel gibt es auch auf der Mittelstürmerposition. Silva hat nach schwacher Anfangsphase ordentliche 17 Tore geschossen, jedoch gibt es immer wieder Spiele, in denen er komplett abtaucht. Poulsen ist ein guter Spieler aber kein Torjäger und vorerst verletzt. Durch seine Verletzung soll Alexander Sörloth noch einmal eine Chance bekommen. So krachend wie das im ersten Versuch gescheitert ist, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Weise funktioniert. Hier könnte man vielleicht noch einmal nachbessern. Auch die Situation um Laimer, der zum FC Bayern wechseln soll, sorgt für Unruhe, mit ihm würde man wie letztes Jahr einen richtigen Typen im Zentrum verlieren.
Aufgrund des ausgewogenen Kaders und der starken Rückrunde sehe ich Leipzig in der Tabelle aber vor Leverkusen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Gulacsi – Simakan, Orban, Halstenberg – Henrichs (Klostermann), Haidara (Kampl), Laimer, Raum – Nkunku, Dani Olmo (Szoboszlai) – Silva

4. Bayer 04 Leverkusen
Bayer Leverkusen hat für mich einen kleinen aber feinen Kader. Die Offensive braucht sich national und international vor niemandem zu verstecken. Die Defensive ist hingegen eine Baustelle, auch das zieht sich schon wie ein roter Faden durch die Vergangenheit und ist der Grund warum Leverkusen dieses Jahrhundert noch keinen Titel geholt hat. Im DFB Pokal hat man hier große Schwächen gesehen.
Mit Hlozek bekommt die Offensive ein großes Talent dazu. Backup Stürmer Alario wechselt nach Frankfurt, abgesehen davon ist das Team zusammen geblieben. Das Team ist eingespielt, und das ist wirklich ein großes Plus. Schik trifft wirklich wie er möchte und Diaby kann mit seinen Qualitäten am Ball jede Abwehr alleine gefährden. Die Schwächen aber bleiben auch. Die Außenverteidiger haben alle Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Generell sind die Vertediger sehr jung, Tah ist mit 26 der Alterspräsident unter denen die regelmäig spielen. Da ist viel Potential, es fehlt aber die Konstanz. Und wenn die Abwehr nicht sicher ist, ist die gesamte Stabilität in Gefahr. Aus diesem Grund ist Andrich auch praktisch unverzichtbar, er ist die Sicherung vor der Abwehr, fällt er aus hat Bayer ein Problem.
Am Ende sollte es für Bayer für die CL reichen, die vielen Englischen Wochen sind für den kleinen Kader aber eine Herausforderung. Fallen Diaby, Schik, Tah oder Andrich aus, entsteht eine Lücke im gesamten Team.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Hradecky – Frimpong, Tah, Tapsoba (Kossounou), Hincapie – Andrich, Palacios (Demirbay) – Bellarabi, Hlozek (Azmoun), Diaby – Schik

5. Eintracht Frankfurt
Die Eintracht konnte die letzten Jahre wirklich begeistern. Für mich ist es wirklich der Verein, der die meisten Forschritte in den letzten Jahren gemacht hat. Die Favoritenrolle hat der Eintracht in der Vergangenheit aber nicht immer gefallen, das halte ich tatsächlich sogar für das größe Risiko. Von den Abgängen tut nur der von Hinteregger weh, mit Onguene und Smolcic wurde hier aber auch guter Ersatz gefunden. Neben den festen Verpflichtungen der Leihspieler Hauge und Jakic, wurden noch Götze, Buta, Wenig, Alidou, Kolo Muani und Alario geholt. Wenig und Alidou sind Perspektivspieler, die anderen können sofort helfen. Buta erhöht die taktische flexibilität, als gelernter Rechtsverteidiger.
Größter Trumpf für mich waren letzte Saison die überragenden Schienenspieler Kostic und Knauff. Knauff hat eine Entwicklung genommen, die ihm wirklich kaum einer zugetraut hatte. In Frankfurt herrscht aktuell Euphorie und Vertrauen, eine sehr gute Basis für Erfolg.
Mit Götze, Alario und Kolo Muani gewinnt die Offensive neue Variabilität, möglicherweise hilft das der Favoritenrolle besser gerecht zu werden als in den letzten Jahren. Man war oft stark gegen die Vereine ganz oben, Probleme hatte man eher gegen vermeintlich schwächere Gegner.
Ich bin davon überzeugt, dass Frankfurt auch nächstes Jahr wieder International spielt. Und egal welchen Wettbewerb sie erreichen, es wäre zweifelsfrei ein Erfolg!

Mögliche Aufstellung zum Start:
Trapp – Toure (Tuta), Hasebe, Ndicka – Knauff, Sow, Jakic (Rode), Kostic – Kamada, Götze (Lindström) – Borre (Kolo Muani)

6. VfL Wolfsburg
Nach der enttäuschenden letzten Saison möchte der VfL wieder oben angreifen. Aufgrund der in meinen Augen schwachen Konkurrenz sehe ich durchaus gute Chancen.
Durch den Abgang von Brooks verliert die Abwehr Erfahrung, dadurch scheinen Lacroix und Bornauw vorerst gesetzt. Mit Schlager verliert der VfL zudem eine sehr zentrale Figur. Mit den Verpflichtungen von Svanberg und Franjic soll diese Lücke gefüllt werden. Für beide Spieler wurde ordentlich Geld investiert, was mir zeigt, dass es den Verantwortlichen wichtig war die hinterlassene Lücke zu füllen. Insgesamt plausible Personalentscheidungen, Wimmer und Kaminski verstärken die Flügel, auch die Rückkehrer Brekalo und Marmoush gehören wieder zum Kader. Bei Brekalo spielt der neue Trainer Kovac eine große Rolle, ihm traue ich mit dem VfL viel zu. Selbst Pongracic scheint unter ihm noch eine Perspektive zu haben.
Mit Fischer wurde ein junge U21 Nationalspieler als Backup für Baku verpflichtet.
Insgesamt ist der Kader sehr groß und breit aufgestellt, gerade im Sturm kann man ohne Qualitätsverlust mehrfach durchwechseln. Wolfsburg könnte eine positive Überraschung der Saison werden. Angesichts der Qualität müsste aber da schon CL herausspringen damit die Wölfe als Überraschung gelten. Ich tippe sie hingegen sicher in die Europa League.

Mögliche Aufstellung zum Start
Casteels – Baku, Lacroix, Bornauw, Otavio (van de Ven) – Arnold, Svandberg (Franjic) – Wimmer, Kruse (Wind), Marmoush (Kaminski) – Nmecha


7. Borussia Mönchengladbach
Bei Gladbach gab es diesen Sommer zwar viele Gerüchte, vor allem auf der Abgangsseite, aber viel passiert ist nicht. Man hat für Embolo ordentlich Geld eingenommen, Mit Itakura einen Ersatz für Ginter geholt und mit dem 18-jährigen Fraulo einen Perspektivspieler geholt. Ich bin normalerweise ein Fan davon wenig zu verändern, trotzdem habe ich bei Gladbach einige Fragezeichen, weil die Qualität die man zweifelsfrei hat letzte Saison nicht auf den Platz gebracht wurde. Wenn es diese Saison nicht aufwärts geht muss ein Umbruch her. Potential ist aber da und wie bereits bei Wolfsburg beschrieben ist die Konkurrenz nicht wirklich stark. Farke bringt frischen Wind rein und könnte ein Faktor des Aufbruchs sein. Ein großer Faktor ist für mich nach wie vor Lars Stindl. Er kann mit seiner Persönlichkeit die Mannschaft führen. Aktuell ist er leider verletzt, man kann nur hoffen, dass er schnell wieder fit wird und gesund bleibt.
Alles im allen tippe ich Gladbach in die Conference League und ja das wäre ein Fortschritt mit dem jeder zufrieden sein kann, für mehr ist der Kader mir einfach nicht breit genug. Bis auf letzte Saison und die Rückrunde davor haben die meisten Spieler von Gladbach gute bis sehr gute Leistungen gezeigt, rufen sie diese ab, wird die Mannschaft Spaß machen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Sommer – Lainer (Scally), Itakura (Friedrich), Elvedi, Bensebaini – Kramer, Kone – Hofmann (Herrmann), Neuhaus, Thuram - Plea

8. SC Freiburg
Der SC Freiburg möchte zum ersten Mal die Doppelbelastung meistern und nicht abrutschen. Diese Saison sehe ich dafür gute Chancen, zum einen hat man nur Nico Schlotterbeck verloren und zum anderen hat man das Geld was man für Schlotterbeck bekommen hat in Ginter, Doan und Kyreh investiert -> also einen gleichwertigen Abwehrersatz und dazu qualitativ hochwertige Offensivspieler. Beide werden ihren Teil zu einer guten Freiburgsaison beitragen. Zudem hat man Demirovic gegen Gregoritsch eingetauscht. Auf den ersten Blick muss ich sagen, dass Gregoritsch das größte Fragezeichen für mich ist, da Anlaufen jetzt nicht gerade seine Stärke ist und das muss man bei Streich als Stürmer. Andererseits wollte Streich Gregoritsch schon wesentlich länger haben, also bin ich mir sicher, dass er für den Spieler eine Rolle finden wird. Das zentrale Mittelfeld ist in meinen Augen etwas unterbesetzt hier müsste noch etwas passieren und das gilt für Qualität und Quantität. In meinen Augen sogar der aktuell am schwächsten besetzte Mannschaftsteil. Ein Höfler wird nicht jünger und ein Eggestein allein bekommt in englischen Wochen Probleme.
Insgesamt glaube ich zwar nicht daran, dass es ein zweites Mal nach Europa geht, aber ich glaube trotzdem an eine gute Saison. Ich muss übrigens bei Mark Flekken einmal Abbitte leisten, habe ich doch tatsächlich ihn als zweitschlechtesten Torwart der Liga vor der letzten oder vorletzten Saison bezeichnet.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Flekken – Siquet (Kübler), Ginter, Lienhart, Günter – Eggestein, Höfler – Doan (Jeong), Grifo – Sallai (Petersen), Kyereh (Gregoritsch)

9. 1. FC Union Berlin
Ich bin sehr beeindruckt von unserem Stadtrivalen. Zum zweiten Mal infolge. Das Geheimnis ist wie bei anderen erfolgreichen Mannschaften der große Kader. Es herrscht bei Union wirklich eine so gute Stimmung, dass man scheinbar jeden integrieren kann. Auch fragwürdige Transfers wie Behrens funktionieren. Skarke nenne ich mal als genau solch einen Transfer und er wird funktionieren auch wenn keiner wirklich dran glaubt. Hätte Hertha Skarke verpflichtet, hätten alle gelacht und er würde krachend scheitern. So traurig ist die Realität. Awoyni und Prömel sind große Verluste. Mit Sibatcheu kommt aber der Torschützenkönig der Schweizer Liga und mit Leweling und Pantovic weitere Offensivqualität. Für die Zentrale kommen Seguin, Haberer und Thorsby. Haberer finde ich persönlich sehr interessant, habe in ihm immer viel Potential gesehen, er war aber oft verletzt. Für die Abwehr sind noch Leite und Doekhi gekommen. Insgesamt ist der Kader sehr breit aufgestellt es ist eine gute Mischung aus jung und alt vorhanden.
Auf Rönnow im Tor zu setzen ist in meinen Augen die richtige Entscheidung. Luthe ist zwar erfahren und strahlt Ruhe aus, langfristig ist Rönnow aber eindeutig der Bessere. Ich bin gespannt ob der junge Grill einige Spiele bekommt. Insgesamt sehe ich erneut eine solide Saison für Union vorraus.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Rönnow – Jaeckel, Knoche, Leite (Heintz) – Trimmel, Khedira (Seguin), Gießelmann – Haraguchi, Haberer (Thorsby) – Becker, Sieatcheu

10. VfB Stuttgart
Stuttgart sehnt sich nach einer stressigen Saison nach etwas mehr Ruhe und Konstanz. Es gab zig Gerüchte um Sosa und Kalajdzic, stand heute bleiben allerdings beide. Insgesamt steckt im Kader viel Potential, viele junge Entwicklungsfähige Spieler. Der Verlust von Mangala tut weh, er war ein wichtiger Zweikämpfer im zentralen Mittelfeld. Ein Ersatz für ihn sollte in meinen Augen noch geholt werden.
Stuttgart geht weiterhin seinen Weg mit jungen Spielern. Der älteste Neuzugang ist Pfeiffer mit 25. So hat der VfB einen weiteren Zielspieler, was wichtig ist, da Kalajdzic leider immer mal wieder ausfällt. Pfeiffer hat für Darmstadt letzte Saison viele Tore geschossen, er könnte auch in der Bundesliga funktionieren. Mit Vagnoman hat man einen guten Schienenspieler für die rechte Seite verpflichtet. Perea ist ein weiterer Stürmer, ein anderer Stürmertyp der den Sturm variabler macht.
Gelingt der Start, kann der VfB eine sorgenfreie Saison spielen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Müller – Mavropanos, Anton, Ito – Vagnoman, Endo, Ahamada, Sosa (Silas) – Tomas (Perea), Churlinov (Führich) - Kalajdzic

11. TSG 1899 Hoffenheim
Kommen wir zum nächsten Verein der sich von dieser Saison mehr erhofft. Hoffenheim stand lange Vorne und stürzte am Ende komplett ein. Nun hat man den Trainer gewechselt und unter Breitenreiter, von dem ich fachlich und auch menschlich wenig halte soll nun alles besser werden. In dem Kader steckt einiges an Qualität. Und trotzdem glaube ich nicht daran, dass die Ziele erreicht werden. Der Kader ist schlicht und einfach komplett unausgeglichen. Man hat eine stabile Innenverteidigung, ein solides zentrales Mittelfeld und einen um Kramaric starken Sturm. Aber was ist mit dem Rest? Auf den Flügeln sowohl Offensiv als auch Defensiv musst du erst mal eine Mannschaft in der Bundesliga finden die schlechter aufgestellt ist als Hoffenheim. Und ich spreche aus eigener Erfahrung, dass das einer Mannschaft das Genick brechen kann. Becker, Prömel, Quaresma, Kabak, Nsoki alles Transfers mit großem Potential und langfristig sinnvoll. Allerdings schließen insbesondere die Verteidiger nicht die Problemzonen der Mannschaft, weil diese schon gute Verteidiger hat. Nsoki kann auch Links spielen, vielleicht bekommt er dort auch mehr Einsatzzeit als im Zentrum, wo wirklich ein Überangebot von guten Spielern herrscht. Ich gehe davon aus, dass noch der eine oder andere Transfer getätigt wird. Die Transfers kommen insgesamt spät und die Neuzugänge müssen sich erst zurechtfinden. Ich glaube dass Hoffenheim eher eine enttäuschende Saison verlebt.
Mögliche Aufstellung zum Start:
Baumann – Akpoguma (Posch), Vogt, Kabak – Kaderabek, Sammasekou, Prömel (Rudy), Skov (Nsoki) – Baumgartner – Rutter (Dabbur), Kramaric


12. Hertha BSC
Kommen wir nun zu meinem Team und ja, wir sind weiterhin Sorgenkind. Das hat auch das Pokalaus kein bisschen besser gemacht, wobei man da auch gute Dinge gesehen hat. Das harte Startprogramm ist ebenfalls ein Problem, kann aber auch eine Chance sein. Bleibt man über dem Strich hat man Argumente den Weg fortzusetzen. Und es ist extrem wichtig einen Weg zu finden und sich zu stabilisieren. Sandro Schwarz versucht ähnlich wie Ante Covic mit einem offensiven Ansatz zum Erfolg zu kommen. Und man hat gesehen, fußballerisch ist das was ganz anderes im Vergleich zum letzten Jahr. Die Defensive so ehrlich muss man sein, schwamm aber wirklich gewaltig und nicht nur in Braunschweig. Wichtig sind erst einmal Ergebnisse und vielleicht auch mal etwas Matchglück. Matchglück hat es in letzter Zeit wirklich ziemlich selten gegeben, zwischen Magath und Klinsmann gab es das praktisch gar nicht. Dann glauben die Spieler an sich und den Weg. Und der Kopf spielt gerade bei uns eine sehr entscheidende Rolle. Letzte Saison war es wirklich traurig, was mit der Mannschaft passiert ist, wenn sie ein Tor kassiert hat. Das erinnerte wirklich an den Abstieg von Schalke. Lukebakio ist gezwungenermaßen zurück, jedoch ist er in der Vorbereitung positiv hervorgestochen. Mit seinen Qualitäten kann er ein Unterschiedsspieler sein. Neuzugang Ejuke bringt ebenfalls das nötige Tempo mit und Maolida wirkt auch wesentlich besser ins System miteinbezogen. Mit Kanga ist endlich ein Zielspieler verpflichtet worden. Groß, robust und schnell, sehr wichtig für uns. Unsere Abgänge tun mir alle irgendwie weh, ich hätte gerne Belfodil, Torunarigha, Stark, Dilrosun, Maier und auch Ascasibar weiterhin bei uns gesehen, aber ja wir müssen sparen, weil in den letzten Jahren zu viel Geld verbrannt wurde. Uremovic verstärkt die Innenverteidigung, Kenny kommt für die Problemzone auf der rechten Abwehrseite und Sunjic wird der neue Aufbauspieler. Alle kamen für wenig Geld und verstärken trotzdem das Team, kluge Transfers in meinen Augen. Ein Zweikämpfer und ein Spielgestalter im Mittelfeld fehlen noch. Mit Scherhant hat ein Talent in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht, auch Wollschläger, Ulrich, Eitschberger und Kesik konnten sich zeigen, ich hoffe dass der eine oder andere Jugendspieler seine Chance bei den Profis bekommt. Zeefuik war eigentlich auch schon weg hat aber eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Und mich wundert das gar nicht weil Pressing sein Spiel ist. Selke ist übrigens auch jemand der gut im Anlaufen ist. Ob deren anderen Qualitäten ausreichen ist infrage zu stellen aber das System kommt diesen Spielern deutlich entgegen. Dasselbe kann ich mir auch bei einem Björkan vorstellen, dessen Rückrunde ja auch eher bescheiden war.
Ich bin extrem gespannt wie die Saison wird. Horrorszenario wäre für mich, dass Schwarz nach 10 Spielen schon gefeuert wird, nachdem man die meisten schweren Gegner schon hatte und dann irgendwer neues kommt der gegen die dann schwächeren Mannschaften mit der tollen Idee daher kommt komplett auf die Defensive zu setzen und man dann offensiv wieder komplett harmlos ist und dann auch nicht weiterkommt. Großer Kritikpunkt hier von mir nochmal an die ganze Liga. Die Trainer schauen vor allem auf die eigene Mannschaft und zu wenig auf die Gegner und weil es fast alle machen fällt es kaum auf.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Christensen – Kenny, Boyata, Dardai (Kempf), Plattenhardt – Sunjic, Boateng (Jovetic), Serdar – Lukebakio, Selke (Kanga), Ejuke (Maolida)

13. 1. FC Köln
Köln hat letzte Saison wirklich begeistern können und darf zur Belohnung Conference League spielen. Im Kader kann ich jedoch nicht erkennen, dass man in drei Wettbewerben aktiv ist. Ich gehe sogar noch weiter und sage, ich finde den Kader sogar schlechter als den Kader der vor 2 Jahren Relegation gespielt hat.
Ich möchte hier nicht alles schlecht reden, Maina und Martel sind gute Transfers mit Perspektive, auch Adamyan und Pedersen machen Sinn, jedoch reicht mir das schlicht und einfach nicht. Man hat mit Salih Özcan einen wichtigen Spieler verloren und ich muss sagen, dass die Qualität des Kaders insgesamt dadurch gesunken ist, die erste Elf ist schlechter als letzte Saison. Und wenn man zusätzlich in einem Europäischen Wettbewerb antritt sollte man so etwas eigentlich kompensieren. Letztes Mal im Europapokal ist Köln abgestiegen. Wenn es nicht läuft kommen da Erinnerungen wieder hoch. Ich rechne aber felsenfest damit, dass Baumgart dieses Horrorszenario zu verhindern weiß. Er hat letzte Saison aus einer Mannschaft die fast abgestiegen ist und Leistungsträger verloren hat einen Europapokalteilnehmer gemacht. Vor dieser Leistung ziehe ich wirklich den Hut. Ich wünsche Köln wirklich, dass sie die Euphorie beibehalten können.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Schwäbe – Schmitz,Hübers, Killian (Chabot), Pedersen – Skhiri, Ljubilcic, Hector (Kainz), Uth – Modeste, Maina (Adamyan)

14. 1. FSV Mainz 05
Mainz hat eine starke letzte Saison gespielt und Europa nur knapp verpasst. Die Mannschaft hat sich wenig verändert, außer in der Innenverteidigung, wo die Topverteidiger St.Juste und Niakhate abgegeben wurden. Mit Leitsch wurde zwar ein guter Innenverteidiger geholt, an die beiden abgegebenen kommt er aber nicht ran. Und Hack und Bell sind am Besten im Zentrum der Dreierkette, also können auch die beiden die abgegeben nicht ersetzen. Hier muss noch einmal nachgelegt werden, für mich ist das sonst ein Riesenproblem. Und mit einer schwachen Innenverteidigung kann man ganz schnell in den Abstiegskampf geraten. Und ich bin ehrlich, hätte ich nicht so eine hohe Meinung von Heidel, Schmidt und Svensson, dann würde ich Mainz wahrscheinlich noch weiter nach unten einschätzen. Es gab auch immer wieder Schwächephasen letzte Saison, sodass man teilweise sogar enttäuscht war, dass man nur Achter geworden ist.
Fulgini und Barkok erhöhen die Kreativität, Burgzorg ist ein Flügelspieler und mit Caci ist noch ein zusätzlicher Linksverteidiger im Kader. Alle vier erhöhen die Qualität der Mannschaft.
Von Spielern wie Stach und Burkardt ist der nächste Schritt der Entwicklung zu erwarten. Es ist schon spannend zu sehen, wie in Mainz Spieler aus und weitergebildet werden.
Auch gespannt bin ich ob es einen Torwartwechsel gibt, weil irgendwann auch mal die Zeit von Finn Dahmen kommen muss, der ist mittlerweile 24.
Insgesamt glaube ich, dass Mainz sicher die Klasse halten wird, jedoch einige Probleme bekommen kann.

Mögliche Aufstellung zum Start
Zentner – Widmer, Bell (Hack), Leitsch – Da Costa, Kohr, Stach, Aaron – Lee – Burkardt, Onisiwo

15. Werder Bremen
Kommen wir zum ersten Aufsteiger in meinem Ranking und das ist Werder Bremen. Mit einem kleinen Geldbeutel hat Werder in diesem Sommer im Gegensatz zu den letzten Jahren wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Mit Pieper und Stark kamen 2 gestandene aber auch entwicklungsfähige Innenverteidiger. Buachana kommt als LV und Burke für die Offensive. Alle 4 Spieler helfen Bremen weiter und waren ablösefrei. Mit Stage kommt ein zentraler Mittelfeldspieler, hier muss eigentlich noch ein Spieler verpflichtet werden, da es an bundesligatauglichen Alternativen auf dieser Position fehlt. In Bremen herrscht eine gute Stimmung, das Umfeld ist wieder eng beisammen gerückt und freut sich auf die neue Saison. Mit Ole Werner hat man auch einen Trainer bei dem man den Eindruck hat, dass die Mannschaft und er wirklich eine Einheit bilden. Die Erfolgsserie unter ihm ist schon beeindruckend.
Ich bin mir ziemlich sicher dass Bremen die Klasse halten wird, auch wenn es eng werden kann.

Mögliche Aufstellung zum Start
Pavlenka – Veljkovic, Friedl, Pieper (Stark) – Agu (Weiser), Stage, Bittencourt, Buchanan – Burke (Schmid) – Füllkrug, Ducksch


16. FC Schalke 04
Kommen wir nun zum zweiten Aufsteiger und bei dem sehe ich ehrlich gesagt einige Fragezeichen mehr. Schalke hat wirklich viele Neuzugänge und einen neuen Trainer, wie viel Aufstiegseuphorie steckt da noch drin. Von der Aufstiegsmannschaft sind Sane, Fraisl und Palsson nennenswerte Abgänge. Dafür hat man die Leihspieler Ouwejan und Zalazar fest verpflichtet und 12 neue Spieler geholt. Und da sind auch wirklich einige spannende Namen dabei. Schwolow ist die neue Nummer 1, hält er wie in Freiburg ist er der sicherer Rückhalt, den ein Aufsteiger benötigt, hält er wie bei uns, ist er der schlechteste Torwart der Liga. Chance und Risiko also. Mit Greiml kam ein junger, mit Yoshida ein erfahrener Innenverteidiger. Mit Brunner kam ein neuer RV, welcher die größte Lücke des Kaders schließt. Tom Krauß ist ein großes Mittelfeldtalent. Mit Mollet wurde ein erfahrener Offensiver Mittelfeldspieler und mit Mohr ein Flügelspieler geholt. Dazu kommen mit Polter und Larsson zwei neue Stürmer. Polter ist ein Zielspieler, während Larsson lieber mit Ball am Fuß das Dribbling/ den Abschluss sucht.
Kommen wir noch einmal zu Frank Kramer und er ist wirklich nicht zu beneiden. Er hat jetzt nicht die beste Vita und ist bekannt dafür auf junge Spieler zu setzen. Die meisten Spieler sind aber schon älter, ich finde das passt irgendwie nicht. Mit den vielen Neuzugängen wird Schalkte einige Zeit brauchen um in Fahrt zu kommen. Auch wenn es dieses Jahr schwer zu tippen ist, würde ich auf Frank Kramer als erste Trainerentlassung tippen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Scholow – Brunner, Yoshida, Kaminski (Greiml), Ouwejan – Kral, Krauß – Zalazar, Drexler (Mohr) – Bülter (Larsson), Polter (Terodde)

17. FC Augsburg
Beim FC Augsburg ist es schon lange nicht mehr ruhig. Und nach dem kontroversen Rücktritt von Markus Weinzierl stehen die Veranwortlichen vom FCA unter Druck. Und wenn ich mich so beim FCA umhöre muss ich sagen, so defensiv waren die Augsburger noch nie vor einer Saison. Und das hat auch sportliche Gründe. Man hatte letzte Saison viele schlechte Auftritte und ist nicht abgestiegen, weil andere Mannschaften noch schlechter waren. Mit stärkerer Konkurrenz um den Klassenerhalt könnte es für den FCA wirklich eng werden.
Am Kader hat sich nur wenig geändert. Gregoritsch wurde gegen Demirovic getauscht, das kann für Augsburg durchaus Sinn ergeben, Demirovic ist immer viel unterwegs. Mit Rexhbecaj kam ein junger zentraler Mittelfeldspieler und mit Bauer ein junger Innenverteidiger. Das neue System kann dem Team eine bessere Stabilität geben, ist aber auch aus der Not geboren, weil es kaum brauchbare Flügelspieler gibt. Der beste Flügelspieler Vargas fällt erst einmal aus. Genauso wie Dorsch, der beste Zentrale Mittelfeldspieler. Das sind Ausfälle die wirklich wehtun. Das macht den Saisonstart für Augsburg wirklich schwer. Und wenn du einmal hinten drin bist kommst du so schnell nicht wieder raus. Ich befürchte dass es Augsburg diese Saison erwischen wird. Neben der schwachen Besetzung auf den Flügeln kommt noch hinzu, dass kein Spieler vorhanden ist, der zuverlässig Tore machen kann. Und das System ist sehr defensiv ausgerichtet, aber nur mit Defensive kommt man auch nicht weiter. Zudem weiß ich nicht wie viel Luft Caligiuri noch hat um als Schienenspieler zu spielen, mittlerweile ist er 34. Gumny und Framberger waren auch nicht immer konstant. Ein weiteres Problem ist, dass der Garant des Klassenerhalts 20/21 Torwart Rafael Gikiewicz sich letzte Saison einige Fehler geleistet hat. Auch er ist nicht mehr der Jüngste.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Gikiewicz – Gouweleeuf, Uduokhai, Bauer – Caligiuri (Gumny), Gruezo, Iago – Maier (Rexbecaj), Jensen – Demirovic (Niederlechner), Pepi (Hahn)

18. VfL Bochum
Bochum hat letzte Saison wirklich unglaubliches geleistet. Dafür möchte ich Thomas Reis und dem Team erstmal Respekt zollen. Jedoch wurde diese Mannschaft diesen Sommer auseinander gerissen. Mit Bella-Kotchap, Leitsch, Löwen, Tesche, Pantovic und Polter hat man wirklich eine ganze Achse verloren.
Und ja man hat mit Ordets, Horn, Goralski, Janko, Stöger, Förster, Osei-Tutu und Hofmann gestandene Profis geholt um diese Verluste zu kompensieren. Man hat wenig ausgegeben, aber trotzdem darf man die Frage stellen ob die neuen Spieler funktionieren, denn für ein weiteres gutes Jahr müssen diese Spieler fast alle gut einschlagen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sonderlich hoch, dass dies geschieht. Die Mannschaft muss sich wirklich komplett neu einspielen und dafür war diese Vorbereitung wirklich wenig Zeit.
Leistungsträger wie Losilla und Riemann werden zudem nicht jünger. So gut das letzte Jahr auch war, genauso schwer wird diese Saison der Klassenerhalt. Aber keine Mannschaft ist bereits vor der Saison abgestiegen und in Bochum weiß hoffentlich jeder wie schwer es wird und das vor allem Geschlossenheit benötigt wird. Mit einem ruhigen Umfeld kann jede Überraschung möglich machen.

Mögliche Aufstellung zum Start:
Riemann – Gamboa (Janko) , Ordets, Masovic (Lampropoulos), Horn – Losilla, Stöger - Osei-Tutu, Zoller (Asano), Holtmann - Hofmann

Uff knapp vor der Saison noch fertig geworden, ich wünsche allen eine spannende Saison und wenn ich irgendwelche Spielernamen falsch geschrieben habe, bitte ich dies zu entschuldigen.
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#26
06.08.2022 - 12:02 Uhr
OK, der Schnitt aller Tipps hier im Thread vor dem Saisonstart (Schwarmintelligenz. grins ):

1 Bayern München (1,4)
2 Leverkusen (2,8)
3 RaBa Leipzig (3,1)
4 Bor Dortmund (3,2)
5 E. Frankfurt (5,5)
6 VfL Wolfsburg (6,0)
7 SC Freiburg (8,4)
8 M´Gladbach (8,9)
9 TSG Hopp (9,6)
10 Union Berlin (10,3)
11 VfB Stuttgart (10,8)
12 Mainz 05 (12,5)
13 1. FC Köln (12,7)
14 Werder Bremen (12,8)
15 Schalke 04 (14,4)
16 Hertha Berlin (14,8)
17 FC Augsburg (16,9)
18 VfL Bochum (17,0)

Betrachtet man die Abstände, kristallisieren die Tipps 4 Gruppen raus:
die ersten 4 Plätze, dann die Plätze 5 und 6, dann kommt ein breites Mittelfeld zwischen 7 und 16 und etwas Abstand haben wieder die Teams auf 17 und 18.

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"Ich ziele nie. Denn wenn ich nicht weiß wohin der Ball geht, woher soll es dann der Torwart wissen?" (Wayne Rooney)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von FreiNord am 06.08.2022 um 12:09 Uhr bearbeitet
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#27
17.12.2022 - 11:39 Uhr
Zitat von FreiNord
OK, der Schnitt aller Tipps hier im Thread vor dem Saisonstart (Schwarmintelligenz. grins ):

1 Bayern München (1,4)
2 Leverkusen (2,8)
3 RaBa Leipzig (3,1)
4 Bor Dortmund (3,2)
5 E. Frankfurt (5,5)
6 VfL Wolfsburg (6,0)
7 SC Freiburg (8,4)
8 M´Gladbach (8,9)
9 TSG Hopp (9,6)
10 Union Berlin (10,3)
11 VfB Stuttgart (10,8)
12 Mainz 05 (12,5)
13 1. FC Köln (12,7)
14 Werder Bremen (12,8)
15 Schalke 04 (14,4)
16 Hertha Berlin (14,8)
17 FC Augsburg (16,9)
18 VfL Bochum (17,0)

Betrachtet man die Abstände, kristallisieren die Tipps 4 Gruppen raus:
die ersten 4 Plätze, dann die Plätze 5 und 6, dann kommt ein breites Mittelfeld zwischen 7 und 16 und etwas Abstand haben wieder die Teams auf 17 und 18.



Interessant zu sehen, wie das verglichen mit der aktuellen Tabelle nach 15 Spielen aussieht:

1. Bayern liegt wie erwartet in Front
2. Freiburg (von uns auf Platz 7 getippt, hat die ohnehin schon hohen Erwartungen noch einmal deutlich übertroffen ===> Chapeau!)
3. RB Leipzig (Punktlandung, obwohl die ersten Spiele unter Tedesco noch der Motor stotterte, so läuft es jetzt unter Rose umso besser)
4. Eintracht Frankfurt (nochmal ein Platz besser als erwartet und das trotz der Doppelbelastung mit der Champions League)
5. 1. FC Union Berlin (5 Plätze besser als erwartet - Union gehört auch dieses Jahr zu den positiven Überraschungen der Saison)
6. Borussia Dortmund (von uns auf Platz 4 getippt, nie ein ernsthafter Konkurrent für die Bayern gewesen, bereits 6 Niederlagen. So wird es schwer im Kampf um die Plätze ganz vorne)
7. VfL Wolfsburg (ein Platz schlechter als gedacht, doch lange Zeit im Tabellenkeller gewesen und am Ende durchmarschiert, unter Kovac scheint es so langsam zu laufen)
8. Gladbach (Punktlandung)
9. Werder Bremen (5 Plätze höher als erwartet, Ole Werner kann auch 1. Liga, wenn man so weiter macht hat man mit dem Abstieg nichts zu tun)
10. Mainz 05 (2 Plätze besser als erwartet, von einem Einbruch ist die Truppe unter Svensson weit entfernt)
11. Hoffenheim (2 Plätze schlechter als erwartet, für oben nicht konstant genug und für den Keller einfach zu stark besetzt)
12. Leverkusen (satte 10 Spiele hinter unseren Erwartungen zurück. Seoane ist Geschichte, unter Alonso lief es nach anfänglichen Problemen zuletzt besser, doch die internationalen Plätze sind noch weit weg)
13. 1. FC Köln (Punktlandung)
14. FC Augsburg (drei Plätze besser als von uns erwartet. Nach sehr trostlosen Auftritten sorgte man mit Siegen gegen Leverkusen und Bayern für echte Ausrufezeichen, dazu wurden beide Aufsteiger besiegt, mal sehen, wie es in der Rückrunde weitergeht)
15. Hertha BSC (einen Platz besser als hier erwartet, und dennoch wie erwartet im erneuten Abstiegskampf. Positive Ansätze konnten nicht in Punkte umgemünzt werden, so dass ein erneutes Zittern bis zum Schluss zu erwarten ist)
16. VfB Stuttgart (5 Plätze schlechter als hier vorausgesagt, Trainer und Manager mussten gehen, Siege gab es erst unter Wimmer gegen Bochum, Augsburg und Hertha, nun der erneute Reset unter Bruno Labbadia)
17. VfL Bochum (ein Platz besser als hier prognostiziert, liegt man nach einem beachtlichen Schlussspurt mit 4 Siegen unter Letsch nun wieder in Schlagdistanz mit der Konkurrenz)
18. FC Schalke 04 (3 Plätze und viele Punkte hinter unseren Erwartungen. Kramer hatte keinen Erfolg, die Mannschaft hat schon 10mal verloren und nur 2mal gewonnen (gegen Bochum und Mainz. Auf den neuen Trainer Reis wartet eine Herculesaufgabe, um den Klassenerhalt mit den Knappen noch zu schaffen).


Ausgehend von diesem Zwischenstand gebe ich nun mal meine Prognose für die Rückrunde ab:

1. Der FC Bayern wird (leider) wieder souverän und unangefochten Deutscher Meister
2. Borussia Dortmund landet auf trotz durchwachsener Hinrunde am Ende auf dem 2. Platz
3. RB Leipzig bleibt Dritter und qualifiziert sich souverän für die CL
4. Dem SC Freiburg gelingt mit 63 Punkten eine Rekordsaison und die Qualifikation für die CL
5. Der 1. FC Union landet am Ende mit 60 Punkten auf Platz 5
6. Eintracht Frankfurt landet knapp dahinter auf Rang 6
7. Der VfL Wolfsburg verpasst das internationale Geschäft knapp
8. Auch Bayer Leverkusen schafft die Rückkehr ins internationale Geschäft nicht
9. Borussia Mönchengladbach stabilisiert sich unter Farke weiter, doch noch reicht es nicht für mehr als das Tabellenmittelfeld
10. Die TSG Hoffenheim landet unter Breitenreiter ebenfalls im Mittelmaß, für weiter oben fehlt es dem Team an Konstanz
11. Der 1. FC Köln macht nach der kräftezehrenden Hinrunde in der Rückrunde etwas Boden gut und hat mit dem Abstieg nichts zu tun
12. Beim FSV Mainz 05 wird in den entscheidenden Partien die Leistung abgerufen und so die nötigen Punkte geholt um sicher in der Liga zu bleiben
13. Dem SV Werder Bremen könnte in einer langen Rückrunde physisch und mental etwas die Luft ausgehen, doch am Ende reicht es für den sicheren Klassenerhalt
14. Der VfB Stuttgart ist besonders schwer zu prognostizieren, unter Labbadia geht es zu Beginn ja oft bergauf, doch diesmal wird es bis zum Ende extrem knapp mit dem Klassenerhalt
15. Hertha BSC landet auch am Ende gerade so auf Platz 15 und kann einmal mehr den Abstieg knapp vermeiden.
16. Beim FC Augsburg ist man darauf angewiesen, wieder ähnliche Überraschungserfolge zu erzielen wie in der Hinrunde gegen Leverkusen und Bayern. Sollten in der langen Rückrunde Verletzungen oder Sperren dazukommen, dann glaube ich, dass die Mannschaft in Schwierigkeiten geraten wird. Für die Relegation haben sie aus meiner Sicht aber sehr gute Karten.
17. Der FC Schalke 04 wird unter Thomas Reis in der Rückrunde noch einmal in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen kommen, am Ende wiegt jedoch die schwere Hypothek aus der Hinrunde zu schwer, weil auch die anderen Teams im entscheidenden Moment Punkte holen.
18. Beim VfL Bochum ist es ähnlich wie beim VfB Stuttgart schwer zu sagen, wie die Rückrunde wirklich laufen wird. Der letzte Eindruck der Hinrunde war überaus positiv und letztlich die Voraussetzung dafür, überhaupt in der Rückrunde noch eine Chance zu haben. Insgesamt halte ich den Kader aber für nicht stark genug, um sich gegen die Konkurrenz um den Klassenerhalt durchzusetzen.
1. Bundesliga Prognose 2022/23 |#28
29.05.2023 - 22:16 Uhr
Die Abschlusstabelle; in Klammern der Schnitt aller Platzierungs-Tipps hier im Thread vor dem Saisonstart:

1 Bayern München (Tippschnitt 1,4 Abweichung +0,4)
2 Bor Dortmund (3,2 +1,2)
3 RaBa Leipzig (3,1 +0,1)
4 Union Berlin (10,3 +6,3)
5 SC Freiburg (8,4 +3,4)
6 Leverkusen (2,8 -3,2)
7 E. Frankfurt (5,5 -1,5)
8 VfL Wolfsburg (6,0 -2,0)
9 Mainz 05 (12,5 +3,5)
10 M´Gladbach (8,9 -1,1)
11 1. FC Köln (12,7 +1,7)
12 TSG Hopp (9,6 -2,4)
13 Werder Bremen (12,8 -0,2)
14 VfL Bochum (17,0 +3,0)
15 FC Augsburg (16,9 +1,9)
16 VfB Stuttgart (10,8 -5,2)
17 Schalke 04 (14,4 -2,6)
18 Hertha Berlin (14,8 -3,2)

Positive Überraschung: Union Berlin. Negative Überraschung: VfB Stuttgart.

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"Ich ziele nie. Denn wenn ich nicht weiß wohin der Ball geht, woher soll es dann der Torwart wissen?" (Wayne Rooney)
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