1. Runde DFB-Pokal : FC Hansa Rostock - Fortuna Düsseldorf

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Willkommen zum alljährlich beschaulichen Erstrundenmatch im DFB-Pokal,

unser diesjähriger Gegner ist der aktuelle Tabellen 11. der 3. Liga – FC Hansa Rostock, der mit einer Niederlage, einem Sieg und zwei Unentschieden in die diesjährige 3.Liga-Saison gestartet ist.

Erstrunden-Spiele im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner … da war doch was? Nein, weit gefehlt … die Niederlagen gegen Wiedenbrück und Würzburg aus 2013 und 2014 sind doch längst vergessen, nachdem wir im letzten Jahr Rot-Weiß-Essen souverän im Elfmeterschießen besiegt haben, um dann erst in der 2. Runde in Nürnberg eine richtige Klatsche zu kassieren.

Aber ich will ja hier nicht Schwarzmalerei betreiben … Rostock ist wirklich ein gutes Pflaster für uns. Seit der Wiedervereinigung sind wir in 1. und 2. Liga insgesamt fünfmal nach Rostock gefahren und haben immerhin … ähm … zwei Unentschieden geholt. Ok, die letzten drei Spiele gingen verloren, aber das ist ja alles Schnee von gestern.

Das letzte Aufeinandertreffen war übrigens am 29. Spieltag der 2. Liga im Jahre 2012. Klingelt da was? Wir waren Tabellen 3. mit Aufstiegsambitionen (was ja dann auch in der Relegation klappte) und Rostock Tabellen-Letzter ohne Chance auf Klassenerhalt. Ergebnis 2:1 für Rostock, was uns noch am Ende fast den 3. Platz gekostet hätte.

Und um dem allen noch einen drauf zu setzen sei angemerkt, dass ich in der letzten Saison vier Spieltagsthreads gestaltet habe und wir alle vier Begegnungen verloren haben. Aber getreu dem Motto, dass jede Serie mal ein Ende findet, kann es dann diesmal wohl nur ein Ergebnis geben …

Kommen wir zunächst zu meinem kleinen geographischen Exkurs:
Die Hanse-Stadt Rostock liegt an der schönen Ostsee und ist mit knapp 200.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt ist geprägt durch den, für Fährverkehr, Güterumschlag und vor allem für die Kreuzschifffahrt, wichtigen Ostseehafen. Sie gilt nicht nur deshalb, als bedeutendste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.

Der dort ansässige Fußballverein FC Hansa Rostock ist, gemessen an unserer Fortuna, mit dem Gründungsjahr 1965 noch gar nicht so alt, um genau zu sein gleiches Baujahr wie ich (und jetzt möchte ich hier nichts hören). Hansa Rostock hat zwar zu DDR-Zeiten nur einmal den NOFV Pokal und einmal die NOFV Oberligameisterschaft geholt, gilt aber seit der Wiedervereinigung mit zehnjähriger Erstliga-Zugehörigkeit als erfolgreichster Ost-Club und wir wollen hoffen, dass RB Leipzig ihnen den Titel nicht abspenstig machen wird.

Und was kann unsere Fortuna da entgegensetzen? He, wir sind immer noch Rekordhalter im DFB-Pokal und zwar mit 18 Siegen in Folge. Die Bayern waren letztes Jahr knapp dran den Rekord zu brechen, aber dank Borussia Dortmund dürfen die jetzt wieder von vorne anfangen und wir können uns entspannt zurück lehnen. Kaum auszudenken, welchen Druck wir dieses Jahr gehabt hätten, wenn der Rekord geknackt worden wäre.

Ansonsten haben wir wieder einmal einen Neuanfang vom Neuanfang, also was ist jetzt anders? Wenn man mich fragt, habe ich (eigentlich seit der Zeit von Peter Frymuth, Wolf Werner und Norbert Meier) erstmals wieder das Gefühl, dass wir sowohl im Trainergespann wie auch auf Vorstandsebene bodenständige Vollprofis am Werk haben.
Friedhelm Funkel ist für mich dabei sogar ein echter 6er im Lotto, was ich vor seiner Verpflichtung so auch nicht für möglich gehalten hätte. Natürlich kann man auch über einige seiner Entscheidungen kontrovers diskutieren, aber dass er mit der Rumpftruppe den Klassenerhalt geschafft hat und dann die vermeintlichen Stars auf die Straße setzt, um mit ausschließlich jungen und unbekannten Neuverpflichtungen einen riskanten neuen Weg einzuschlagen, gebührt besonderen Respekt.
Auch unser Vorstandsvorsitzender wurde ja recht heftig für diesen Weg und seine damit verbundenen ersten Amtshandlungen kritisiert, obwohl diese aufgrund der finanziellen Gegebenheiten eigentlich relativ alternativlos sind. Was da alleine im vergangenen Jahr an Geld verbrannt wurde, muss erst einmal wieder aufgefangen werden und da ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut vor seiner bisherigen Arbeit. Natürlich sollte noch vor Ende des Transferfensters mindestens ein Stürmer kommen, aber ich bin auch in dieser Hinsicht „noch“ recht zuversichtlich.

Unser Saisonstart war für mich, wider Erwarten, recht positiv, auch wenn die ersten 12 Minuten in Sandhausen uns sicherlich alle in Angst und Schrecken versetzt haben. Dennoch gehört auch das für mich bei so einem Neuanfang dazu und es ist erstaunlich, wie sich die Truppe da noch selbst heraus gekämpft hat. Gegen Stuttgart sah das teilweise schon deutlich besser aus, aber ich denke wir sind uns alle darüber im Klaren, dass in nächster Zeit auch noch einige Rückschläge auf uns warten. Hoffentlich nicht gerade in der ersten Runde im DFB Pokal, womit wir wieder auf die bevorstehende Begegnung am Samstagabend zurückkommen.

Mit dem Pokalspiel in Rostock kommt es gleichzeitig auch zu einem Aufeinandertreffen bekannter Gesichter. Während Uwe Klein nach kurzer Zeit als Sportdirektor in Rostock an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist, hat sich Hansa Rostock im Gegenzug mit Fabian Holthaus aus unseren Reihen verstärkt. Sicherlich werden beide ihre Erfahrungen für die bevorstehende Begegnung mit einbringen und ich hoffe einfach, dass Uwe Klein da mehr in die Waagschale werfen kann.

Zu unserer Aufstellung hat Funkel in einem Presseinterview für mich überraschend Rensing wieder ins Spiel gebracht, da Lars Unnerstall ja eigentlich in der Vergangenheit immer im Pokal den Vorzug erhielt. Schön, dass wir über solche Alternativen im Tor verfügen. Ansonsten könnte ich mir diesmal eine offensivere Aufstellung 4-1-3-2 vorstellen, da wir in Rostock sicherlich das Spiel machen müssen.

Rensing – Schauerte – Madlung – Akpoguma – Schmitz – Bodzek - Bellinghausen – Fink – Kiesewetter – Iyoha – Bebou

Da meines Wissens nach Hansa Rostock personell aus den Vollen schöpfen kann, rechne ich mit der gleichen defensiven 4 – 2 – 3 – 1 Aufstellung, wie in den bisherigen 3.-Liga-Begegnungen:

Schuhen – Holthaus – Hoffmann – Henn – Ahlschwede – Gardawski – Erdmann – Jänicke – Wannenwetsch – Andrist - Platje

Ich gehe von einem harten Pokal-Fight aus, der vielleicht sogar erst in der Verlängerung entschieden wird. Nachdem wir bislang in der 2. Liga ungeschlagen sind, hoffe ich, dass wir diesen Trend auch im Pokal fortsetzen können und am Ende das Glück auf unserer Seite haben werden.

Auf ein schönes Spiel.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von block36 am 17.08.2016 um 13:26 Uhr bearbeitet