3. Liga: 14. Spieltag auswärts gegen den VfB Lübeck. Nach der Kür ruft die Pflicht.

Nur dreieinhalb Tage nach der packenden und erst in der Verlängerung unglücklich verlorenen Pokalpartie gegen den Bundesliga-Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf steht das nächste Pflichtspiel in der 3. Liga an und zwar in Lübeck, lange Auswärtsreise inklusive. Der VfB Lübeck - seines Zeichens ebenfalls Aufsteiger als Meister der Regionalliga Nord - empfängt uns am Samstag im Stadion an der Lohmühle. Anstoß ist um 14 Uhr, Live-Übertragung bei BR inklusive.

Nicht nur die frische Rückkehr als Aufsteiger haben beide Klubs am Samstag gemein, es kommt auch zum ersten (?) Duell im Profifußball zweier Trainer, die nicht über die vorgeschriebene Trainerlizenz verfügen, noch aktuell an einem entsprechenden Lehrgang teilnehmen. Entsprechende Strafen gab es seitens des DFB sowohl für uns, als auch für den VfB Lübeck. Tabellarisch stehen wir aktuell ein ganzes Stück weit besser da, Lübeck rangiert mit 12 Punkten hauchdünn nur aufgrund der besseren Tordifferenz über dem ominösen Strich - und darunter haben Halle, Freiburg II und Duisburg jeweils noch ein Spiel weniger, wobei sich die beiden Letztgenannten mit vier, bzw. fünf Punkten Rückstand nicht in Schlagweite befinden. Auch die Formkurve im Monat Oktober war eher durchwachsen. In fünf Ligaspielen gelang nur ein Sieg (3:2 gegen Viktoria Köln) und insgesamt nur vier Punkte.

Beim Blick auf den Kader fällt v.a. die große Erfahrung der Mannschaft von Lukas Pfeiffer auf; das Durchschnittsalter von 28,1 Jahren spricht für sich. Erfahrung besitzen allen voran Torhüter Klewin, Kapitän Grupe, Außenverteidiger Sternberg, das Mittelfeldtrio um Boland, Behrens und Sheriff Taffertshofer, sowie der Ex-Rostocker Breier im Sturm. Allerdings fehlt bislang noch ein echter Goalgetter - noch kein Spieler hat mehr als zwei Ligatore auf dem Konto, dafür stellt das Team bereits acht unterschiedliche Torschützen. Für die Partie am Samstag plagen die Gastgeber zudem einige Ausfälle. Verletzungsbedingt werden Behrens, Drinkuth, Hovi und Kölle nicht zur Verfügung stehen, gelb-rot gesperrt fehlt außerdem Morten Rüdiger.

Bei uns wird ganz entscheidend sein, wieviel Kraft unsere erste Elf nach den Strapazen vom späten Dienstagabend übrig hat und wie gut die Jungs das knappe Ausscheiden verdaut haben. Ich bin. Nach wie vor der Meinung, dass es sportlich gar nichts zu meckern gibt und wir einfach nur Stolz auf diesen fantastischen Auftritt sein können; die (berechtigten) Sorgen um den finanziellen Aspekt soll sich bitte allein Manni Schwabl machen, damit die Jungs voll konzentriert ins Spiel gehen können. Die großen Optionen ohne spürbaren Qualitätsverlust zu rotieren, gibt unser Kader leider auf den meisten Positionen nicht her. Allein im Mittelfeld hat man mit Maxi Welzmüller, Maier und Westermeier defensiv, sowie Skarlatidis, Keller, Krattenmacher und Mashigo offensiv eine gute Auswahl. Für die Innenverteidigung saß Seppi Welzmüller am Dienstag zwar schon wieder auf der Bank, eine Alternative für die Startelf dürfte er aber noch nicht sein. Außen steht Nils Ortel bereit, sollten Schwabl oder Waidner die Kräfte verlassen. Im Sturmzentrum sehe ich zum Duo Hobsch/Fetsch als einzige Alternative auf ein System mit nur einer echten Spitze umzustellen, wenn bei einem der beiden die Luft nicht reicht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie Unterbeger das am Samstag lösen wird.

Unser Ziel muss es sein, in Lübeck bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu punkten und diesen auf Distanz zu halten. Gerne zunächst mal einfach dadurch, dass hinten die Null steht (und mit Null ist natürlich nicht unser Keeper gemeint). Mit einem 0:0 könnte ich auswärts in Lübeck zum Abschluss der englischen Woche sehr gut leben. Wenn dann Hobsch, Fetsch, Skarlatidis oder Stiefler vorne noch einen Standard verwandeln, umso besser.

In diesem Sinne: Auf geht’s Haching!