Baskischer Fußball - Euskal Herria

12.11.2020 - 09:30 Uhr
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#11
15.12.2021 - 07:43 Uhr
Alavés musste gestern einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der andalusische Drittligist Linares Deportivo konnte sich mit 2-1 durchsetzen, dabei gelang Ex Athletic Stürmer Jon Etxaniz ein cleverer Treffer zum zwischenzeitlichen 1-0.
Für Alavés konnte Sylla den Anschlusstreffer erzielen.
https://youtu.be/Sf86AU82MkE
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#12
15.12.2021 - 17:39 Uhr
Zitat von nk-euskara

Alavés musste gestern einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der andalusische Drittligist Linares Deportivo konnte sich mit 2-1 durchsetzen, dabei gelang Ex Athletic Stürmer Jon Etxaniz ein cleverer Treffer zum zwischenzeitlichen 1-0.
Für Alavés konnte Sylla den Anschlusstreffer erzielen.
https://youtu.be/Sf86AU82MkE


Gut gemacht von Etxaniz, hat gut Karriere gemacht auf dem drittklassigen Niveau. daumen-hoch

-----

https://euskadifutbol.eus/la-euskal-selekzioa-no-jugara-partido-en-navidad-debido-a-la-imposibilidad-de-cerrar-un-partido-de-garantias-y-de-maxima-calidad/

Es wird dieses Jahr um die Weihnachtszeit kein Spiel der baskischen Nationalmannschaft geben. Man konnte letztendlich keine Partie zu den bestmöglichen Konditionen organisieren. Aufgrund der Liga-Terminierung sei es nicht möglich gewesen, einen erstklassigen Kader zusammenzustellen.

Was Javier Landeta hier natürlich nicht offen kommuniziert aber durch diverse Medien die letzten Wochen geisterte ist, dass die Spieler von Real Sociedad unter Führung von Asier Illarramendi nicht mit einer Ansetzung am 27. Dezember gegen Nigeria aufgrund der Nähe zu den Ligaspieltagen einverstanden waren. Iker Muniain als Wortführer der Athletic-Spieler habe Landeta hingegen seine Zustimmung gegeben. Ursprünglich sollte das Baskenland am 21. Dezember gegen Chile spielen, die LFP terminierte ein verschobenes Ligaspiel von Athletic gegen Real Madrid jedoch für den 22. Dezember, sodass dies ins Wasser fiel.

Teilweise verständlich der Reala-Spieler aufgrund des engen Terminkalenders doch wenig konsequent. So liefert man auch keine Argumente für eine Offizialisierung. Währenddessen werden Aufrufe der RFEF gewissentlich angenommen...
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Txikia am 15.12.2021 um 17:40 Uhr bearbeitet
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#13
16.12.2021 - 11:53 Uhr
Der schlechte Witz an der ganzen Sache ist doch: Real Madrid hat nun positive Corona-Fälle, das Spiel gegen Athletic wird also ohnehin verschoben werden, auf Drängen der Madrilenen.
Doppelt bitter die Geschichte für die Euskal Selekzioa.

Ich hoffe dass man im März einen Termin für ein Spiel gegen einen würdigen Gegner finden kann.
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#14
22.12.2021 - 06:32 Uhr
Das Kalenderjahr 2021 neigt sich dem Ende und damit auch die erste Hälfte der laufenden Saison für die baskischen Mannschaften der Primera División. Mittlerweile sind klarere Tendenzen zu erkennen in welchen Gefilden sich die Teams wohl für die Restspielzeit befinden werden.

In einer deutlichen Abwärtsspirale befinden sich derzeit die Txuri-urdin aus Donosti. Stand man vor wenigen Wochen noch komfortabel auf einem Champions League-Platz so droht nun alsbald ein komplettes Abrutschen aus den internationalen Rängen. So stehen fünf sieglose Spiele in Folge zu Buche und Real Sociedad verlor relativ eindeutig die Spitzenduelle gegen Real Madrid, Betis und Villarreal. Letzteres Spiel war noch das beste, wo man seit längerem auch wieder mit der vollen Kapelle antreten konnte. Die Wochen davor war das Fehlen von Mikel Merino und David Silva sehr spürbar. Merino als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive sowie Silva als kreativstes Element der Mannschaft. Es wurden Schwächen bei Ecken und über die Außenverteidiger offenbart. Vorne fehlt Oyarzabal und Isak momentan auch ein wenig die Durchschlagskraft und eine generelle Müdigkeit ist den Txuri-urdin anmerkbar. Zur Bekämpfung letzteres ist die nun anstehende kurze Pause über die Feiertage förderlich und ein sich lichtendes Lazarett sollte dem Team von Trainer Imanol Alguacil zur Rückrunde wieder Auftrieb verschaffen. Ob es am Ende wieder fürs internationale Geschäft reicht und welches genau dies sein wird hängt dann auch vom Verkraften der Mehrfachbelastung durch die Pokalwettbewerbe und vom Vermeiden einer neuerlichen Verletzungswelle ab.

Bei Osasuna hat sich nach dem tollen Saisonstart mittlerweile einiges relativiert und man ist ins Tabellenmittelfeld zurückgefallen. Die Rojillos von Trainer Jagoba Arrasate sind gar seit Oktober sieglos. Viele 50/50-Spiele, die zu Beginn der Saison noch teilweise sehr spät gewonnen werden konnten, gehen mittlerweile eher an den Gegner. So gingen die Partien bei Atlético und Getafe in der Schlussphase noch verloren. Gerade im Offensivapparat der Mannschaft hapert es momentan, obwohl nun mit Chimy Ávila, Budimir und Kike García alle drei etatmäßigen Stürmer meist zur Verfügung stehen. Die offensiven Außen Rubén García und Kike Barja haben allgemein noch nicht ganz in die Saison gefunden und die stark begonnenen Darko Brasanac sowie Manu Sánchez haben zuletzt etwas abgebaut. Daran gilt es in den nächsten Wochen zu arbeiten um ergebnistechnisch wieder in die Spur zu finden. Mehr Kreativität aus dem Mittelfeld wäre zudem ein Ansatzpunkt für Arrasate, gerade Altmeister Roberto Torres könnte man versuchen dafür wieder mehr in die Mannschaft einzubauen. Ansonsten kommt das Mittelfeld von Osasuna eher über Dynamik und Kampfeswillen.

Zwischenzeitlich sah es für Deportivo Alavés recht rund aus, es gab im Oktober und November gar eine ungeschlagene Serie von fünf Begegnungen. Der bereits angezählt Javi Calleja führte sein Team damals dank Erfolgen über die direkte Konkurrenz von Cádiz, Elche und Levante aus dem Tabellenkeller. Der wiedererstarkte Mittelstürmer Joselu, Flügelflitzer Luis Rioja sowie Mittelfeldabräumer Mamadou Loum waren dafür maßgebliche Garanten. Auf diese positive Entwicklung sollte im Dezember dann jedoch eine wiederum negative folgen. Durch diese Niederlagen verbringt 'el Glorioso' die Feiertage nun wieder knapp auf den Abstiegsplätzen, punktgleich mit Elche und Getafe. Das Mittelfeld ist bisher eine Enttäuschung, gerade von einem Manu García hatte man sich deutlich mehr versprochen, doch konnte sich die Leihgabe aus Gijón während seiner Kurzeinsätze bislang kaum für mehr empfehlen. Abermals steht Alavés eine lange Saison bevor, die wahrscheinlich bis zu den letzten Spieltagen Abstiegskampf bedeutet. Viel wird von den direkten Duellen gegen die Konkurrenz abhängen, wo man sich qualitativ auf Augenhöhe befindet, und ob Laguardia sowie Pacheco das Defensivgerüst weiter tragen können. Calleja dürfte in den nächsten Spielen nach Neujahr gegen die baskischen Nachbarn aus Donosti und Bilbao auch wieder vermehrt unter Beobachtung stehen.
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#15
24.12.2021 - 09:31 Uhr
Wie die Profiligen macht auch der, durch die RFEF organisierte, Ligaunterbau über die Feiertage eine kurze Pause ehe es Anfang Januar wieder weitergeht. Während Bilbao Athletic bisher enttäuschte und Tudelano wie erwartet Probleme hat auf dem Niveau mitzuhalten steht Real Unión aktuell etwas überraschend auf einem Playoff-Platz der drittklassigen Primera RFEF. Gerade im November und Dezember konnten die Txuri-beltzak viele Spiele gewinnen. Nur die beiden Topfavoriten aus A Coruña und Santander sind punktemäßig enteilt. Ansonsten befindet man sich mitten unter den weiteren Aufstiegsaspiranten, die so ab dem neuntplatzierten Badajoz weiterhin realistische Ansprüche auf die Playoffs anmelden.

Dank der Vereinsübernahme durch Villarreal-Trainer Unai Emery und dessen Bruder konnte sich Unión im vergangenen Sommer finanziell absichern und den Großteil der Akteure des sportlichen Erfolgs der letzten Saison binden. Neben Trainer Aitor Zulaika und Sportdirektor Gorka Etxeberria als Väter dieses Erfolges blieb auch der Kern der Mannschaft aus Irun erhalten. Vorallem im defensiven Bereich musste kaum etwas verändert werden und man konnte bisher auf diese Eingespieltheit vertrauen. Nur im Angriff gab es einige Abgänge zu verkraften, die jedoch mehr als kompensiert worden sind. In den letzten Wochen sticht hier besonders Außenstürmer Aitor Seguín hervor, der zweifellos zu den talentiertesten Spielern des Kaders gehört. Leider hatte das einstige Lezama-Juwel mehrere Jahre große Knieprobleme und konnte sich erst im letzten Jahr bei Barakaldo wieder fitnesstechnisch stabilisieren.

Letztendlich bleibt noch ein langer Weg bis zum Saisonende und eine Playoff-Teilnahme oder gar ein Aufstieg käme einer kleinen Sensation gleich, doch kann Amorebieta hier als positives Beispiel aus dem Vorjahr dienen. Wäre jedenfalls schön wenn sich Real Unión nach den strapaziösen Jahren nun dank der finanziellen Absicherung als dritte Mannschaft aus Gipuzkoa, hinter Real Sociedad und Eibar, im professionelleren Bereich etablieren könnte.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Txikia am 24.12.2021 um 09:33 Uhr bearbeitet
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#16
28.12.2021 - 11:10 Uhr
https://www.transfermarkt.de/alaves-macht-mendilibar-zum-neuen-trainer-personelle-veranderung-im-abstiegskampf/view/news/397261

Der aus Bizkaia stammende José Luis Mendilibar geht nach Vitoria-Gasteiz und übernimmt Alavés - zuvor war er bekanntlich jahrelang in Eibar tätig, sowie bei Osasuna und kurze Zeit als Athletic—Cheftrainer, nachdem er zuvor jahrelang in Lezama tätig gewesen ist.
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#17
28.12.2021 - 16:59 Uhr
Zitat von nk-euskara
https://www.transfermarkt.de/alaves-macht-mendilibar-zum-neuen-trainer-personelle-veranderung-im-abstiegskampf/view/news/397261

Der aus Bizkaia stammende José Luis Mendilibar geht nach Vitoria-Gasteiz und übernimmt Alavés - zuvor war er bekanntlich jahrelang in Eibar tätig, sowie bei Osasuna und kurze Zeit als Athletic—Cheftrainer, nachdem er zuvor jahrelang in Lezama tätig gewesen ist.


Das ging jetzt doch schneller als gedacht, hat Calleja nichtmal mehr die Spiele nach Neujahr bekommen. Meiner Meinung nach hätte man auch mit Calleja die Klasse halten können, den ich weiterhin für einen guten Trainer halte und zur nächsten Saison sicherlich auf Angebote aus dem Tabellenraum hoffen kann. Viel mehr als Abstiegskampf hat der Alavés-Kader momentan auch nicht zu bieten. Aber Mendilibar ist ebenfalls eine vernünftige Lösung, er kennt den Abstiegskampf in der Primera wie seine Westentasche.

Vielleicht schafft man es bei Alavés im Winter jetzt noch auf dem Transfermarkt nachzulegen. Ein paar mehr Optionen in der Abwehr, abseits der Stammverteidigung ist da keiner mit Primera-Niveau, und einen spielgestaltenen Mittelfeldspieler könnte die Mannschaft schon vertragen.
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#18
18.05.2022 - 16:20 Uhr
Der letzte Spieltag der Primera-Saison 2021/2022 steht bevor und bis auf Athletic kennen die weiteren baskischen Vertreter bereits ihre Destination für die kommende Spielzeit. Grund genug ein abschließendes Fazit für die Teams zu ziehen und das Abschneiden zu bewerten.

Den Anfang macht Real Sociedad, die zum dritten Mal in Folge und zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren das beste baskische Team der Liga geworden sind. In Gipuzkoa eine Sache zu feiern, stand man davor Jahrzehnte lang im Schatten von Athletic. Das Saisonziel Qualifikation für den europäischen Wettbewerb wurde recht souverän erreicht, am Ende ist es die Europa League geworden, wobei man für lange Zeit der Saison gar realistische Chancen auf die Champions League hatte. Zum ersten Mal seit 1979-1982 qualifiziert sich Erreala somit drei Mal in Folge für das internationale Geschäft. Erfolgreiche Zeiten, sowohl sportlich als auch finanziell gehört man unlängst zum oberen Drittel der Primera División.

Dabei stand während dieser Spielzeit klar die starke Defensive der Txuri-urdin im Vordergrund. Allen voran Robin Le Normand, der nicht bei wenigen in der Mannschaft der Saison stehen dürfte, stach mit permanent guten Leistungen in der Innenverteidigung hervor. Aber auch Vizekapitän Aritz Elustondo und die dritte Wahl Igor Zubeldia, jener mit seiner vielleicht besten Saison bisher, waren in der Regel da wenn sie gebraucht wurden. Die Problemstelle war definitiv die linke Abwehrseite, wo weder Aihen noch Diego Rico den langzeitverletzten Nacho Monreal zufriedenstellend ersetzen konnten. Im Mittelfeld unterstrichen Mikel Merino und Zubimendi erneut warum sie zu den besseren Spielern der Liga gehören, dahinter fällt das Niveau jedoch deutlich ab. Am ehesten kann man sich da auf Beñat Turrientes freuen, der sowohl bei den Profis als auch bei Sanse klasse Anlagen präsentierte. Die größte Baustelle der Saison war das Herausspielen von Chancen und dann die Effektivität dieser. Oyarzabal und Barrenetxea fielen weite Teile der Saison aus, was natürlich ein großer Faktor dafür war. Aber bis auf den ewigen Magier David Silva konnten auch weder Isak noch Januzaj oder Portu ihre Leistungen der Vorsaisons bestätigen. Der schwedische Stürmer kommt in der Liga nur auf sechs Saisontreffer, was durchaus als enttäuschend bezeichnet werden kann. Sörloth daneben fand ich gerade in den letzten Wochen recht gut, macht Bälle mit seinem Körper fest und legt sie dann sauber auf und zuletzt kamen endlich ein paar Tore auf sein Konto.

Wie schon in den beiden vorherigen Saisons nach dem Wiederaufstieg kam Osasuna zu einem souveränen Mittelfeldplatz ohne jegliche Abstiegssorgen, was nach den turbulenten 2010er-Jahren als Erfolg gewertet werden kann. Vater dieses Erfolges ist in erster Linie der bei den Fans äußerst populäre Trainer Jagoba Arrasate, der es schafft sein Team taktisch auf ein höheres Level zu hieven, an Valencia und Celta vorbei, die über mehr Budget verfügen und auch auf dem Papier eigentlich besseres Spielermaterial. Aber auch Sportdirektor Braulio muss hier Lob zufallen, der dem Trainer einen klug zusammengestellten und homogenen Kader zur Verfügung gestellt hat. Arrasate konnte während der Saison dank der drei unterschiedlichen Stürmertypen und vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler verschiedene Systeme spielen lassen, die auch funktioniert haben. Abseits der sportlichen Ruhe waren abseits des Platzes Störfeuer im Fanlager eher unschön. Angefangen vom Disput aufgrund von Chimy Ávila (Abascal-Shirt) bis hinzu zum Boykott der Indar Gorri (unverhältnismäßige Strafen) während der letzten Saisonspiele war es diesbezüglich schon harmonischer in Iruña.

Im Tor war Sergio Herrera erneut ein sicherer Rückhalt, einer der besseren Torhüter in diesem Jahr. Für David García gilt dasselbe wie für Le Normand bei Real Sociedad, Bombensaison, ligaweit einer der stärksten Abwehrspieler der Saison. Daneben fiel der eigentlich gesetzte Aridane lange Zeit aus, wodurch zunächst Unai García und danach Juan Cruz einsprangen und phasenweise auch gute Form zeigten. Auf den Seiten waren Manu Sánchez und Nacho Vidal weiterhin gesetzt, die beide für das mittlere Tabellendrittel der Liga gute Spieler sind. Ebenso im Mittelfeld überzeugte der erste Anzug mit dem Staubsauger und rein für defensive Aufgaben vorgesehene Torró und den vorderen Dauerläufern Brasanac und Moncayola, wobei letzterer auch mal für die seltenen kreativeren Elemente sorgen sollte. Gegen den Ball sind die alle super, aber mit dem Ball häufig etwas hölzern. Bezüglich Kreativität und Technik könnte man im Sommer etwas unternehmen, gerade unter der Prämisse, dass Roberto Torres wohl in seine letzte Saison geht und bereits krass abgebaut hat. Schon in diesem Sommer wird Kapitän Oier Sanjurjo den Verein nach vierzehn Jahren verlassen. Die bereits angesprochenen drei Stürmer waren häufig diejenigen die den Unterschied ausmachten. Mit Ante Budimir hat man einen klassischen Mittelstürmer, mit Torriecher und einem guten Verhältnis zwischen Körper und Technik. Chimy Ávila kann man prima ins Passspiel mit einbinden und er bewegt sich häufig in die Halbräume, funktioniert auch neben einem der großgewachsenen Stürmer. Kike García ist ein Brecher, einer der körperlich stärksten Spieler der Liga. Schirmt den Ball wie kaum einer ab und ist stark in der Luft. Insgesamt ist die erste Elf von Osasuna echt in Ordnung, man hatte aber insgesamt auch Glück mit den Verletzungen, gerade im Mittelfeld wäre ein Ausfall einer Stammkraft schon eine deutlichere Schwächung gewesen.

Kommen wir zum Sorgenkind des baskischen Fußballs: Deportivo Alavés. Nach sechs Jahren im Oberhaus verabschieden sich die Babazorros mit ihrem schlechtesten Erstliga-Punkteschnitt seit der Dreipunkteregel und einem Abstieg, der abzusehen war. Auch zwei Trainerwechsel während der Saison konnten dies nicht verhindern, dafür war der Kader letztendlich einfach nicht gut genug. Rückwirkend betrachtet hat sich die vielleicht etwas vorschnelle Entlassung von Javi Calleja als Griff ins Klo herausgestellt. Nachfolger Mendilibar holte nur sieben von möglichen 36 Punkten. Die 0:4-Auswärtsniederlage bei Celta war ein Offenbarungseid, der von den Fans sehr angeprangert wurde und Kapitän Laguardia fand da öffentlich kritische Worte am Auftreten der Mannschaft.

Gerade das Mittelfeld war meist echt schlecht, Loum war in der Hinrunde noch ein Lichtblick und Escalante immerhin ein vernünftiger Wintereinkauf, aber Pina, Pons, Moya und Manu García war dann sehr dürftig für Primera-Verhältnisse. Joselu war vorne die Lebensversicherung und Pacheco hinten, die beiden wird man auch kaum von der Segunda überzeugen können. Ansonsten wusste keiner bei Alavés zu überzeugen in dieser Spielzeit. Viele Verträge laufen zum 30. Juni aus und man wird in der Segunda einen Neuanfang starten müssen. Bolo von Ponferradina gilt bei deren Nichtaufstieg wohl als Favorit für den vakanten Trainerposten. Sportdirektor Sergio Fernández hat sicherlich auch Anteil am Misserfolg, der Kader war bereits in den vergangenen Saisons einer der schwächsten der Liga und man entging da schon zweimal nur knapp dem Abstieg. Er hat noch Vertrag für die Segunda-Saison, aber es wird bereits disktutiert ob er im Sommer nicht noch ausgetauscht wird. Von der erfolgreichen zweiten Mannschaft kommen junge Leute wie Abde, Owono oder Alan Godoy für die Profis in Frage.
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#19
11.08.2022 - 18:39 Uhr
Auch für die anderen baskischen Primera-Vereine abseits von Athletic starten an diesem Wochenende in die Saison. Nach dem Abstieg von Deportivo Alavés und dem Nichtaufstieg von Eibar sind dieses Mal nur Real Sociedad und Osasuna zu beleuchten.

Beim einzigen baskischen Europacup-Teilnehmer Real Sociedad hat sich einiges getan in der Kaderzusammensetzung. Die namhaftesten Abgänge im Angriff sind die langjährigen, aber zuletzt enttäuschenden Außen Portu und Januzaj sowie Mittelstürmer-Leihgabe Alexander Sörloth. Im Gegenzug als deren Ersatz sind Brais Méndez, Momo Cho und Take Kubo für höhere Ablösen verpflichtet worden. Außerdem konnten die im letzten Jahr fast durchgehend verletzten Ander Barrenetxea und Carlos Fernández die komplette Vorbereitung mitmachen. In der Offensive wurde also viel umgekrempelt, nachdem gerade in der Rückrunde häufig die Durchschlagskraft fehlte. Mit Kapitän Mikel Oyarzabal plant man wieder im Winter nach der Weltmeisterschaft.

Das etablierte Mittelfeld um Merino, Zubimendi, David Silva, Illarramendi und Guevara ist geblieben. Nur Leihspieler Rafinha ist zu PSG zurückgekehrt und der Arbeiter Jon Guridi wurde an Alavés abgegeben. Die vakanten Kaderplätze wurden an die talentierten Robert Navarro und Beñat Turrientes von Sanse vergeben. Ebenso wenig Veränderung unternahm Erreala in der Abwehr. Auch die scheidenden Nacho Monreal und Joseba Zaldua wurden durch Jon Pacheco und Alex Sola mit jungen Leuten aus der zweiten Mannschaft ersetzt.
Ersatzkeeper Maty Ryan ist erst diese Woche nach Kopenhagen gewechselt, sodass man noch nach einem weiteren Torhüter sucht. Der von Sanse aufgestiegene Andoni Zubiaurre ist derzeit die einzige Alternative zu Alex Remiro. Für Karrikaburu, Olasagasti, Ander Martín und Urko González de Zarate, die alle ebenfalls die Vorbereitung mit der ersten Mannschaft bestritten, liegen Leihangebote aus der Segunda División vor.

Eine erneute Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe ist das ausgegebene und realistische Ziel für die Mannschaft von Imanol Alguacil. Auch Platz 4 und damit die Champions League liegt mit diesem Kader im Bereich des Möglichen, gerade weil Konkurrent Sevilla mit ihrer Innenverteidigung den Erfolgsgaranten verloren hat. Die Problemstelle Offensive ist man mit Personaltausch angegangen und konnte Carlos sowie Barrene rekuperieren. Gerade von Barrenetxea kann man viel erhoffen. Zudem kehrt Oyarzabal zur Rückrunde dann als 'Neuzugang' zurück, der für einen neuen Impact sorgen kann.

Erwartungsgemäß hat sich bei Osasuna recht wenig getan. Aus der erweiterten ersten Elf hat man niemanden abgeben müssen und auch Trainer Jagoba Arrasate geht in seine nächste Spielzeit mit den Rojillos. Mit Oier Sanjurjo (Zypern) und Iñigo Pérez (Karriereende) sind zwei Routiniers gegangen, die zuletzt jedoch keine große Rolle mehr spielten. Dafür rückten während der Vorbereitung Talente wie Pablo Ibáñez, Aimar Oroz und Iker Benito in den Vordergrund, die deren Rollen im Kader übernehmen werden.

Erwähnenswert auf der Zugangsseite ist die erneute Leihe von Manu Sánchez, der weiterhin die linke Abwehrseite beackern wird. Offensivallrounder Moi Gómez konnte man für unter 2 Mio. € aus Villarreal verpflichten, der für mehr Kreativität hinter der Spitze sorgen soll, das große Problem in den Vorjahren. Für die Breite im Kader sind zudem Aitor Fernández (TW) und Rubén Peña (RV) ablösefrei gekommen. Ansonsten konnte man bis dato Leistungsträger wie David García oder Jon Moncayola halten. Vorallem letzterer wurde wochenlang mit Athletic in Verbindung gebracht. Die gute finanzielle Situation des Vereins macht ein Pochen auf die Ausstiegsklauseln möglich.

Die Eingespieltheit, taktische Variabilität und relative Ruhe in Iruña lassen einen gesicherten Mittelfeldplatz in der Endabrechnung zu. Nach vorne dürfte aufgrund des Qualitätsabstands wenig drin sein und nach unten wird man nur blicken müssen, wenn man deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Eine erwartbare große personelle Rochade machte der Kader von Absteiger Deportivo Alavés aus. Von den Leistungsträgern aus den letzten Jahren sind nur Rubén Duarte und Luis Rioja für die linke Flügelseite geblieben. Ansonsten rückten einige Akteure aus der zweiten Reihe und der Reservemannschaft auf. Der langjährige Stammtorhüter Fernando Pacheco verließ die Babazorros wenige Tage vor dem Saisonstart in Richtung Almería, sodass Sivera diese Position übernehmen wird.

Auch die eingespielte Innenverteidiger mit Laguardia und Lejeune ist nicht mehr präsent und wurde durch Sedlar, Maras und Tenaglia ersetzt, wozu sich Anderson für die Rechtsverteidigerposition gesellt. Fürs Mittelfeld sind Routinier Salva Sevilla, das Laufmonster Jon Guridi sowie Carlos Benavidez von Independiente verpflichtet worden. Desweiteren sehr interessant ist Neuzugang Xeber Alkain von Sanse, der für Torgefahr um den Sechzehner herum sorgen soll. Auserkorener Stürmer ist nach den Eindrücken aus der Vorbereitung Miguel de la Fuente. Aus der zweiten Mannschaft rückten mit Balboa, Abqar, Abdallahi und Abde einige Canteranos zu den Profis auf.

Neutrainer Luis García soll für den direkten Wiederaufstieg in die Primera sorgen. Immerhin gelang ihm dies zuletzt schon mit Mallorca. Einfach wird das ausgegebene Ziel in meinen Augen jedoch nicht. Der Kader ist in Ordnung zusammengestellt, qualitativ jedoch hinter denen von Levante, Granada und Eibar einzuordnen. Die Aufstiegsplayoffs sind zwar drin, ein Mittelfeldplatz unter ferner liefen wäre aber auch keine Überraschung. Für den direkten Aufstieg ist der Kader auf manchen Positionen Stand jetzt nicht gut genug besetzt. Vielleicht kann man in den letzten Transferwochen noch das eine oder andere gehandelte Talent von Real Sociedad ausleihen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Txikia am 11.08.2022 um 18:44 Uhr bearbeitet
Baskischer Fußball - Euskal Herria |#20
15.10.2022 - 17:21 Uhr
Die ersten Wochen in den entsprechenden Ligen sind hinter sich gebracht und bei den baskischen Teams sind bereits Tendenzen für die Saison zu erkennen. Dabei bewegt sich im Profibereich so ziemlich alles im erwartbaren Rahmen mit einem positiven Start nach oben.

Fünf von acht Spielen in der Primera gewonnen, international noch ohne Punktverlust, und das trotz zahlreicher Ausfälle in der Offensive. Den Beginn der Spielzeit kann man bei Real Sociedad als gelungen erachten. Die Txuri-urdin befinden sich mitten unter den Aspiranten für den internationalen Wettbewerb und haben bereits das Ticket für die KO-Phase der Europa League gebucht. Trainer Imanol lässt ein interessantes, flexibles System spielen, bei dem gegen den Ball sehr zentral, engmaschig verteidigt wird und dann mit Ball ausgeschert wird um die ganze Breite des Platzes zu nutzen. Gerade zuletzt gegen Villarreal hat Imanol Alguacil taktisch klar das Duell mit Unai Emery gewonnen.

Dabei stach Brais Méndez in neuer Rolle als flexibler Mittelfeldspieler zwischen Zentrale und Außenbahn einmal mehr grandios hervor. Aber auch die anderen Neuzugänge, sowohl die externen als auch die internen, wissen zu überzeugen. Alexander Sörloth und Take Kubo harmonieren im Angriff wirklich sehr gut miteinander. Während der Japaner anscheinend seinen leistungstechnischen Bestimmungsort zwischen Real Madrid und Mallorca gefunden hat und in den Halbräumen glänzt, macht Sörloth dort weiter wo er vergangene Rückrunde aufgehört hat. Mit dem Rücken zum Tor ist der Norweger wirklich Gold wert, ein richtig wertvoller 'Wandspieler'. Ihn kann man immer gut anspielen, sodass er den Ball behaupten und dann weiterleiten kann. Als weitere positive Überraschung ist Innenverteidiger Jon Pacheco einzuschätzen. Das junge Eigengewächs ist bis dato der beste Defensivspieler bei Real, profitierte auch von Verletzungen der Positionskonkurrenten, aber ließ teilweise Kapitän Aritz Elustondo und Igor Zubeldia hinter sich.

Erwähnt sei noch die jüngst verkündete Vertragsverlängerung samt Erhöhung der Ausstiegsklausel von Martín Zubimendi, der gerüchteweise gar als Busquets-Nachfolger bei Barcelona deklariert wurde. Negativ leider die Kreuzbandverletzung von Isak-Nachfolger Umar Sadiq und die anhaltenden Probleme bei Dauerpatient Ander Barrenetxea.

Nachdem man die ersten Partien reihenweise gewann kehrt bei Osasuna so langsam wieder Normalzustand ein. Man verlor daheim in El Sadar sowohl gegen Getafe als auch gegen Valencia. Dennoch war der Start in die Saison ein voller Erfolg und die Rojillos konnten sich bereits einige Punkte vom Tabellenende absetzen. Darunter Siege gegen Sevilla sowie Rayo und ein Unentschieden im Bernabéu.

Viele große Überraschungen im Mannschaftsgefüge gab es währenddessen kaum. Hervorheben kann man Shootingstar Aimar Oroz im offensiven Mittelfeld, dem sofort der Durchbruch in der ersten Mannschaft gelang und welcher direkt mit viel Selbstvertrauen auftrat. Ansonsten hat sich Moi Gómez, bei Villarreal zuvor etwas ins hintere Glied gerückt, als wertvolle Ergänzung zur Mannschaft entpuppt. Die in den letzten Saisons meist vermisste Kreativität gleicht der Offensivspieler nun mit technischer Finesse aus. Enttäuschend am ehesten Manu Sánchez, der bis dato auf recht wenig Einsatzzeit kommt, da Juan Cruz defensiv eine Bank ist. Trainer Jagoba Arraste vertraut hier eher defensiver Stabilität denn mehr Offensivpower durch die erneute Atlético-Leihgabe. Bei Pablo Ibáñez, neben Aimar Oroz dem wertvollsten Spieler der zweiten Mannschaft in der letzten Saison, hätte man sich auch etwas mehr Spielminuten erhofft. Bisher kommt er an den angestammten Akteuren im Mittelfeld nicht vorbei.

In der Segunda División gelang Deportivo Alavés ein unerhofft positiver Saisonstart. Die Babazorros von Luis García stehen nach zehn absolvierten Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Ergebnistechnisch steht man gut da, doch befindet sich das gesamte Teilnehmerfeld noch wirklich eng beieinander und Prognosen wer am Ende oben steht sind weiterhin schwer zu treffen. In etwa befinden sich mit Granada, Levante, Las Palmas und Eibar die vorher genannten Favoriten oben.

Der herausstechenste Akteur in Alavés' Reihen ist bis dato Innenverteidiger Abdel Abqar, welcher erst im Sommer aus der zweiten Mannschaft aufstieg. Stärkster Defensivakteur, der sich sofort an das drei Klassen höhere Niveau anpassen konnte. Salva Sevilla und Jon Guridi sorgen desweilen für die nötige Laufleistung auf diesem Niveau und zeigen sich als vernünftige Verstärkungen fürs Mittelfeld. Miguel de la Fuente als Mittelstürmer und Torhüter Antonio Sivera bestätigen zudem ihre Leistungen aus der Vorbereitung. Nach monatelangem Hickhack bezüglich angeblicher Registrierungsprobleme konnte nun auch mit Routinier Víctor Laguardia ein neuer Vertrag ausgehandelt werden, welcher der Mannschaft im Aufstiegsrennen sicherlich weiterhelfen kann.
  Post-Optionen
Den kompletten Thread wirklich löschen?

  Paten-Optionen
Möchtest Du den Beitrag wirklich löschen?
  Diesen Beitrag alarmieren
  Diesen Beitrag alarmieren
  Diesen Beitrag alarmieren
  Lesezeichen
  Abonnierte Threads
  Guter Beitrag
  Guter Beitrag
  Guter Beitrag
  Post-Optionen
Nutze die Thread-Suche, wenn Du diesen Post in einen anderen Thread verschieben möchtest. Drücke Thread erstellen, wenn aus diesem Post ein eigenständiger Thread werden soll.