DFB-Pokal: Hamburger SV - 1.FC Köln

Mit Kyriakos Papadopoulos, Mergim Mavraj, Dennis Diekmeier, Lewis Holtby und Albin Ekdal mussten am Sonntag gleich fünf HSV-Spieler mit dem Training aussetzen. Ob alle bis zum Pokalspiel am Dienstag fit werden, erscheint fraglich.

Das Kampfspiel gegen Bayer Leverkusen (1:0) hat beim Hamburger SV deutliche Spuren hinterlassen: Matchwinner Papadopoulos fehlte am Sonntag ebenso wie Mavraj und Ekdal mit muskulären Problemen, Diekmeier und Holtby mussten jeweils wegen Schnittwunden pausieren. „Wir werden die bestmögliche Elf aufbieten, aber ich weiß noch nicht, wie sie aussehen wird“, meinte Trainer Markus Gisdol mit Blick auf das Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag für den 1. FC Köln: Nach dem 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg reisen die Geissböcke am Montag nach dem Abschlusstraining nach Hamburg. Der HSV wartet im Achtelfinale des DFB-Pokals. Es geht um eine große Chance und viel Geld.

Wir haben die letzten zwei Spiele richtig gut gemacht und mit der gleichen Mannschaft begonnen. Die Jungs, die eingewechselt wurden.....haben richtig viel Schwung gebracht. Wir werden kurzfristig entscheiden, ob wir etwas ändern."

„So etwas vergisst man nicht“, sagt Sport-Boss Jörg Schmadtke (52) zum bitteren Pokal-Aus im Dezember 2013 beim HSV. Jetzt die Neuauflage mit 4800 (!) FC-Fans im Volkspark-Stadion.

„Wir sind bereit“, sagte Trainer Peter Stöger (50) vorm Abflug gestern Nachmittag. Er überlegt noch, ob er zum Beispiel mit Dominic Maroh (29) und Simon Zoller (25) zwei frische Kräfte bringt. Stöger verriet mit Wiener Schmäh, dass er eine Pokal-Prämie habe: „Wenn ich schon für den Europa-Pokal eine habe, wird auch in diese Richtung was sein. Schmatti kann ich ja nicht wie Samstag noch fragen, aber ich gehe davon aus…“

Schmadtke erinnert sich: „Ich war damals beim Aufsichtsrat vorstellig. Nach dem Gespräch war relativ schnell klar, dass wir keine gemeinsame Beziehung eingehen werden.“

Vierte Auswechslung in der Verlängerung des DFB-Pokals

Der 1. FC Köln ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Geissböcke verloren im Achtelfinale beim Hamburger SV mit 0:2 (0:1). Gideon Jung brachte den HSV früh in Führung, der Effzeh ließ dagegen in Hälfte zwei die besten Chancen zum Ausgleich liegen. Bobby Wood sorgte für die Entscheidung.

„Wir müssen das jetzt abhaken“, sagte Leonardo Bittencourt, „am Sonntag geht es in der Bundesliga weiter. Das ist ein anderer Wettbewerb. Es bringt jetzt nichts zu trauern.“

Kessler wehrte Waldschmidts eher banalen Schuss vor Jungs Füße ab, Hamburg führte. „Wenn der Ball so aufs Tor kommt, halte ich ihn in 95 von hundert Fällen“, sagte Kessler, „das ärgert mich maßlos. Es war ein gebrauchter Abend für uns.“

„Wir haben zu viel HSV-Style gespielt und zu wenig Köln-Style. Dabei können wir den Köln-Style deutlich besser“, befand Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Man habe zu wenig kombiniert, zu viele hohe Bälle gespielt. Einen Vergleich mit dem ebenfalls extrem zerfahrenen Spiel an gleicher Stelle am vergangenen Freitag zwischen Hamburg und Bayer 04 Leverkusen ließ Schmadtke jedoch nicht zu, „dafür hatten wir zu viele Chancen.“

„Es war nicht unser bestes Spiel“, sagte Peter Stöger, „wir haben gegen einen zweikampfstarken Gegner einfach nicht in die Partie gefunden.“

Der 1. FC Köln scheidet nach einem 0:2 (0:1) beim Hamburger SV aus dem DFB-Pokal aus. Die Geissböcke lassen sich von den Rothosen den Schneid abkaufen und verlieren aufgrund einer schwachen ersten Hälfte verdient. Das sehen auch die FC-Verantwortlichen so.

Peter Stöger hält sich nach dem 0:2 des 1. FC Köln beim Hamburger SV im DFB-Pokal bedeckt. Auf der Pressekonferenz gibt er sich wortkarg. Markus Gisdol hingegen hat allen Grund zur Freude. Die PK nach dem Spiel in voller Länge im Video.

Stöger: „Glückwunsch an den HSV. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht und sind gegen einen engagierten und zweikampfstarken Gegner nicht so gut ins Spiel gekommen. Deswegen geht der HSV-Sieg in Ordnung.“

Bittencourt: „Wir haben in der zweiten Halbzeit gut Druck gemacht. Leider ist dann das 2:0 zu früh gefallen, sonst wäre es noch einmal spannend geworden. Wir sind jetzt raus, daran kann man nichts ändern. Am Sonntag muss es in der Liga weitergehen. Das ist ein anderer Wettbewerb, es hilft jetzt nichts, dem Pokal nachzutrauern.“

Kessler: „Das war ein gebrauchter Abend für unsere ganze Truppe. Wir haben nie ins Spiel gefunden. Trotzdem hatten wir unsere Möglichkeiten. Aber wenn man die einfachsten Bälle verliert, ist es natürlich schwer. ... Aber dann musste es ja noch 85 Minuten weitergehen, der Trainer nimmt einen Torwart ja nicht wegen eines Fehlers raus. Ich hatte dann noch ein paar gute Szenen.“