Talente-Kalender
Efe Akman: Bei Galatasaray in den Fußstapfen von Vater Ayhan – Roma besitzt Vorkaufsrecht
©TM/IMAGO
Der Name Akman ruft bei den Fans von Galatasaray grundsätzlich positive Erinnerungen hervor. Ayhan Akman trug von 2001 bis 2012 das Trikot der Istanbuler, wurde viermal Meister, war Teil des Teams, das 2001/02 das Viertelfinale der Champions League erreichte, und lief insgesamt 328-mal für den Klub auf. Elf Jahre nach dem Karriereende des heutigen Galatasaray-Direktors versucht sein Sohn Efe Akman in die Fußstapfen des Vaters zu treten.
Der 17-Jährige gilt aktuell als größtes Talent beim amtierenden türkischen Meister – und das, obwohl er noch kein einziges Pflichtspiel für die Profis absolviert hat. Dennoch machte er sowohl im Jugendbereich als auch in Testspielen des Klubs auf sich aufmerksam. Schon längst wird Akman mit der momentan wohl heißesten Aktie der Türkei verglichen: Arda Güler. Der 18-Jährige wechselte im Sommer von seinem Ausbildungsverein Fenerbahce zu Real Madrid – Kostenpunkt: 20 Millionen Euro plus weitere 10 Millionen Euro an Boni.
Dass Akman das Potenzial hat, die Ablöse für Güler eines Tages in den Schatten zu stellen, dessen ist sich der Galatasaray-nahe Journalist Nevzat Dindar sicher. Im Juni behauptete er auf der Plattform Twitter (heute X), dass Akman den Rekordmeister für mindestens 50 Mio. Euro verlassen werde. Er hätte zwei- oder dreimal so viel Talent wie Güler. „Der Vergleich hinkt natürlich total, weil Güler schon viel weiter ist und bereits mit 16 Jahren als Profi debütierte. Dennoch besitzt Akman viel Potenzial und es ist nicht ausgeschlossen, wenn er sich in der ersten Mannschaft festspielt, dass er mal für viel Geld wechseln kann“, sagt Sinan Yener, Redakteur bei Transfermarkt Türkei.
Tatsächlich könnte es das Mittelfeldtalent, das in der türkischen U18-Nationalmannschaft Kapitän ist, früher oder später ins Ausland ziehen – genauer gesagt nach Italien, wo sich dem Vernehmen nach die AS Rom im Februar 2023 beim Verkauf von Nicolò Zaniolo an Galatasaray ein Vorkaufsrecht für Akman sowie Teamkollege und Ex-Rapid-Zögling Yusuf Demir gesichert hat. Wie ein Blick in die TM-Datenbank zeigt, spielten bislang fünf Türken für die Römer. Aktuell zählt Zeki Çelik zum Kader.
Blieb Akmans Vater Ayhan während seiner Karriere ausschließlich in der Türkei und überwiegend bei Galatasaray, könnte der Sohn also einen anderen Weg einschlagen. Und dann ist da noch Hamza Akman. Er ist zwei Jahre älter als sein Bruder Efe und zählt ebenfalls zum Profikader beim Istanbuler Top-Klub. Im Gegensatz zu Efe hat Hamza schon zwei Kurzeinsätze in der ersten Mannschaft absolviert, dennoch spielt er bislang keine gewichtige Rolle im Team von Trainer Okan Buruk.
„Hamza gibt eher das Bild eines klassischen Mittelfeldspielers ab. Aus diesem Grund kann er nicht viele Merkmale aufweisen, die ihn von anderen auf seiner Position unterscheiden könnten. Bei Efe sieht es anders aus. Er hat mehrere Qualitäten, ist vielseitig. Das unterscheidet ihn grundlegend von seinem Bruder“, sagt Experte Yener.
Der jüngste Akman, der in dieser Saison ausschließlich in der U19 eingesetzt wurde (u.a. fünf Einsätze in der Youth League), könne sowohl als „Sechser“ als auch als „Achter“ spielen. „Er hat eine sehr gute Ballkontrolle und tritt mutig auf, wenn er am Ball ist. Trotzdem agiert er vor allem im engen Raum ruhig und besticht mit seiner Übersicht. Er ist dribbelstark und kann beide Füße einsetzen. Das hilft ihm, um sich aus kniffligen Situationen zu befreien. Mit der Art und Weise, wie er spielt, kann er den Unterschied machen.“ Akman müsse sich allerdings noch körperlich verbessern. „Manchmal ist er in Zweikämpfen seinen Gegenspieler unterlegen“, sagt Yener. Auch könne der Rechtsfuß in Sachen Torgefahr noch zulegen.
Vom 1. bis zum 24. Dezember stellt Transfermarkt jeden Tag ein Talent des 2006er- oder 2007er-Jahrgangs aus einem anderen Land vor. Paten, Datenscouts und User kommen dabei als Experten zum Einsatz und berichten in unserem Talente-Kalender Wissenswertes über 24 junge Spieler, auf die man in Zukunft einen genauen Blick haben sollte. Zum Beispiel mit der TM-Watchlist.
