Kann/Darf man (als Fan) den Verein wechseln?

16.05.2015 - 00:14 Uhr
Zitat von Colo_Colonius

Zum Erzrivalen wechselt man nicht...
Entwicktelt man Sympathien für einen anderen Verein, ist das durchaus okay.
Ich bin FCler durch und durch, finde aber auch den BVB ganz gut und drücke denen die Daumen (ausser es geht gegen den FC).

Ein Wechsel BVB->FCB oder FC->BMG....sowas geht garnet...

So ist es. Ich bin HSV-Fan und würde zu 99% nicht zu St. Pauli oder Werder wechseln. Das geht nicht einfach nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Fußball ist nicht rational. Das kann man verstehen, muss man aber nicht. Sollte man allerdings. Das kann man nur verstehen, wenn man Fußballfan ist. Und ich persönlich kann den HSV nicht verlassen, auch wenn ich das wollen würde. Das geht nicht. Der HSV ist mir, auch wenn ich aktuell versuche Abstand zu nehmen, zu wichtig und zu besonders. Ich kenne da einen, der meinte, dass er früher HSV-Fan wäre und ist Fan des BVB. Sowas ist für mich ein Erfolgsfan. Ich würde niemals zu einem Verein wechseln, nur weil der erfolgreich ist.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von N-Trainer am 15.08.2017 um 20:40 Uhr bearbeitet
Ich habe das ebenso gemacht also ja warum nicht..

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Edy
Zitat von Colo_Colonius
Zum Erzrivalen wechselt man nicht...
Entwicktelt man Sympathien für einen anderen Verein, ist das durchaus okay.
Ich bin FCler durch und durch, finde aber auch den BVB ganz gut und drücke denen die Daumen (ausser es geht gegen den FC).

Ein Wechsel BVB->FCB oder FC->BMG....sowas geht garnet...


und warum geht das nicht?
wenn man nicht grade ultra ist, kann ich mir selbst das vorstellen... braucht halt irgendein schlüsselerlebnis oder irgendne komische phase in seinem "erstverein" ...
fußball ist in der tat nicht rational, aber das ist liebe und freundschaft auch nicht. und trotzdem passiert es da, dass man einen menschen erst nicht leiden kann und dann aber später ihn heiratet oder umgekehrt... warum sollte das im fußball dann mit dem klub nicht auch gehen?

ps. mir is grade eingefallen. der ex-capo von den ultra sur (real ultras) schreit jetzt für die frente atletico grins

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An der Grünwalder Straße daheim. Sechzig München muss es sein! #ELIL
Meiner Meinung nach ist jemand kein Fan der den Verein wechselt, sondern ein Sympathisant. Vom Sympathisanten zum Fan eines Vereins zu werden, erscheint mir in meiner Vorstellung extrem schwer zu sein. Dies liegt womöglich daran, dass ich nur die Seite des "ein Leben - ein Verein" kenne.
Wobei ich nicht behaupten will, dass es unmöglich ist.
Zitat von Bolzplatzliebe
und warum geht das nicht?
wenn man nicht grade ultra ist, kann ich mir selbst das vorstellen... braucht halt irgendein schlüsselerlebnis oder irgendne komische phase in seinem "erstverein" ...
fußball ist in der tat nicht rational, aber das ist liebe und freundschaft auch nicht. und trotzdem passiert es da, dass man einen menschen erst nicht leiden kann und dann aber später ihn heiratet oder umgekehrt... warum sollte das im fußball dann mit dem klub nicht auch gehen?

ps. mir is grade eingefallen. der ex-capo von den ultra sur (real ultras) schreit jetzt für die frente atletico grins


Für mich ist es halt einfach "falsch", ich kenne das garnet anders als das man nicht zum Rivalen überspringt.

Wofür ich durchaus Verständnis habe, ist wenn man Fan vom FC ist, aber auch dem BVB die Daumen drückt und in Liga 2 sich gerne St.Pauli ansieht. Wobei das dann eher eine Sympathie für einen anderen Verein ist.


Kann jeder halten wie er mag, in meinen Augen ist und bleibt man Fan von einem Verein...
Ich finde, dass man durchaus wechselnde Sympathien für verschiedene Vereine haben kann, aber man kann nur Fan von einem Verein sein.

Nur weil mein Verein absteigt, und Montags in Kiel spielen müsste, wäre das für mein kein Abbruch der Liebe. Mir ist es egal ob wir Montags in Kiel spielen, oder Samstag zu Hause gegen den BVB.

Und wer seinen Verein wechselt, hat den Verein und den Fußball nie richtig geliebt, beziehungsweise zeigt es in meinen Augen eine Charakterschwäche. Anstatt sich in schweren Zeiten beizustehen, wechselt man wo anders hin. Es ist nunmal leichter Siege zu bestaunen, am besten noch in einer neuen Arena, als Montags Abend in Kiel oder sonst wo.

Wo waren denn die ganzen Hoffenheim ode Red Bull Leipzig Fans vor zehn Jahren? Bei einem anderen Fan, der ggfs in einer Liga spielt die weitaus tiefer ist als die beiden- und warum sind die Fans gewechselt? Weil es eben attraktiver ist gegen Bayern oder den BVB zu spielen.

Das verhält sich ähnlich wie mit eine Mann, der seit zehn Jahren mit seiner Frau verheiratet ist und dann mit der Sekretärin was anfängt, weil diese jünger ist und vielleicht attraktiver als die eigene Frau- anstelle seine Probleme mit der Frau aufzuarbeiten und sich darauf zu besinnen, weshalb man eigentlich mit der Person zusammen ist.

Aber das ganze spiegelt auch unsere heutige Gesellschaft wieder, wir leben nunmal in einer Gesellschaft, die durch Konsum und wegwerfverhalten geprägt.

PS: Lieber Kieler Fans, das soll nicht gegen euch sein, ist nur der Verein, der gerade am weitesten weg ist zwinker

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Alfons Berg aus K. WIR VERGESSEN NIE!
um auf das beispiel meines spezls zurückzukommen.
in seinem fall ist er nicht von seinem "erstverein" abgekommen, weil die nur verlieren, sondern genau umgekehrt. er hat so viele siege, emotionen und co miterlebt, dass er auch einfach müde geworden ist und satt. er kann sich nicht mehr über die x-te meisterschaft, den x-ten pokal freuen, champions league macht ihn nicht mehr an und hinzu kommen eben komische entscheidungen der klubführung und die entfernung von der basis... (vermutlich wisst ihr jetzt um welchen klub es geht).

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An der Grünwalder Straße daheim. Sechzig München muss es sein! #ELIL
Zitat von Bolzplatzliebe

um auf das beispiel meines spezls zurückzukommen.
in seinem fall ist er nicht von seinem "erstverein" abgekommen, weil die nur verlieren, sondern genau umgekehrt. er hat so viele siege, emotionen und co miterlebt, dass er auch einfach müde geworden ist und satt. er kann sich nicht mehr über die x-te meisterschaft, den x-ten pokal freuen, champions league macht ihn nicht mehr an und hinzu kommen eben komische entscheidungen der klubführung und die entfernung von der basis... (vermutlich wisst ihr jetzt um welchen klub es geht).


In Deutschland kann es ja nur der FCB sein, wobei ich mich da schon immer Frage wie man "Fan" sein kann. Nicht falsch verstehen, die gibt es. Aber wenn ich das mit meiner Zeit mit Leverkusen vergleiche, da freue ich mich noch Wochen später über einen Sieg gegen Chelsea in der CL, von den Gefühlsausbrüchen eines Pokalsieges will ich gar nicht anfangen. Als junger Bayern Fan ist, aus meinen Augen, von Beginn an wenig (An)Spannung vorhanden und die Sättigung setzt schnell ein, weil wie viele Meisterschaften gab es jetzt in Folge? Ich könnte es nicht mal sagen und schätze 5...

Ach ja, als Bayern "Fan" kann ich einen Wechsel nachvollziehen, aber war und ist das ein "Fan"? Ich kann es wirklich nicht einschätzen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Marbelous88 am 16.08.2017 um 12:09 Uhr bearbeitet
Zitat von Bolzplatzliebe
um auf das beispiel meines spezls zurückzukommen.
in seinem fall ist er nicht von seinem "erstverein" abgekommen, weil die nur verlieren, sondern genau umgekehrt. er hat so viele siege, emotionen und co miterlebt, dass er auch einfach müde geworden ist und satt. er kann sich nicht mehr über die x-te meisterschaft, den x-ten pokal freuen, champions league macht ihn nicht mehr an und hinzu kommen eben komische entscheidungen der klubführung und die entfernung von der basis... (vermutlich wisst ihr jetzt um welchen klub es geht).


VFL Osnabrück ? Zwinkernd

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Alfons Berg aus K. WIR VERGESSEN NIE!
Das ist für mich ein schwieriges Thema. Ich bin im Zuge der WM 2002 Fußallfan und mit Beginn der darauffolgenden Bundesliga-Saison Leverkusenfan geworden. Da war ich 9. Dass Leverkusen gerade alle Wettbewerbe auf Platz 2 abgeschlossen hatte, war mir glaub ich überhaupt nicht bewusst, sie hatten einfach viele Nationalspieler, deswegen wurde ich Fan. Und das obwohl ich ganz weit weg am Bodensee wohnte und überhaupt keinen Bezug zu Stadt oder Region hatte. Einfach so eben.
Dann wären sie in der Saison 02/03 beinahe abgestiegen, ich blieb dem Verein treu und wurde ein recht (kindlich-)fanatischer Fan. Im Jugendalter machte ich dann zunehmende von mir aus nahegelegene Auswärtsspiele mit und wurde so schnell an das Supporten im Stadion gewöhnt und kann mir bis heute nicht vorstellen einen Verein den ich unterstütze sitzend anzufeuern. Ich entwickelte eine riesen Sympathie für alles was mit Support zu tun hat, Tifo-Material wie Fahnen, Choreos, auch Pyro.
Mit der Zeit lernte man dann auch kennen, was "Ultras" sind. Ich hatte natürlich nie einen persönlichen Bezug zu irgendwelchen von denen, aber die Fankultur-Thematik wurde immer wichtiger so ab dem Alter von 16 Jahren.
Schon kurz nachdem ich Leverkusen Fan geworden war, baute ich durch Klassenkameraden eine Rivalität zum VfB Stuttgart auf - gleichzeitig erfasste ich meine geographische Umgebung natürlich immer besser mit dem Älterwerden und fing an mit dem SC Freiburg und dem Karlsruher SC zu sympathisieren.
Weil viele meiner Kumpels, u.a. auch mein bester Kumpel, Freiburg-Fans waren wurde der Bezug immer größer. Man ging ins Stadion, auch auswärts, erlebte viel mit. Ich begann mit dem "Erwachsenwerden" auch immer mehr kritisch zu hinterfragen und zu gewissen Dingen im Fußball eine Meinung zu bilden. Der Bezug wurde gerade auch dadurch zum SCF immer größer. Gleichzeitig merkte ich, wie ich immer weniger mit Leverkusen anfangen konnte - der einzige Bezug den ich hatte war die fanatische Unterstützung in früheren Zeiten und einige Auswärtsspiele. Irgendwann hat sich das so überlagert, dass einfach der SCF ganz klar die Nummer 1 wurde. Regionaler Bezug, sozialer Bezug, auch romantischer Bezug und einstellungsmäßiger Bezug.
Heute verfolge ich Bayer Leverkusen eigentlich gar nicht mehr, wenn dann mit einem halben Auge. Wenn es sich anbietet, gehe ich bisweilen mal aus Nostalgiegründen in den Auswärtsblock (aber selbst das ist lange her). Dem SCF folge ich mittlerweile teilweise durch die ganze Republik, in der zweiten Liga hab ich deutlich über die Hälfte der Spiele live im Stadion gesehen - und sei es Montag abends in Braunschweig. Jetzt auch wieder nach Ljubljana. Vereinsmitglied bin ich auch. Auch zum KSC gehe ich sehr gerne und feuer lautstark an.
Ich habe also de facto den Verein gewechselt, mein ursprünglicher Lieblingsverein ist im Ranking sehr sehr weit nach hinten gerutscht, mittlerweile ist mir (zumindest auf nationaler Ebene) total Wurst wie Leverkusen abschneidet. Das alles kann eigentlich auch in meinem Verständnis überhaupt nicht gehen. Es ist aber passiert. Ist das auf diese Weise verwerflich? Was meint ihr?

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KONSTANZ - schönste Stadt am Rhein

SC Freiburg - Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers - CR Flamengo

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Bayer04_KN am 16.08.2017 um 15:58 Uhr bearbeitet
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