Unterhaching und Bayern wollen kooperieren – Rekordmeister will Talente erfolgreich parken

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Der FC Bayern und die SpVgg Unterhaching wollen offenbar eine Kooperation eingehen. Das berichten übereinstimmend die „Süddeutsche Zeitung“ und „Sky“. Laut dem Pay-TV-Sender stehen die Verhandlungen vor dem Abschluss. Zuvor hatten Gerüchte aus Kreisen der Gemeinde Unterhaching die Runde gemacht.

Manfred Schwabl, Präsident des Drittligisten Unterhaching, wollte sich gegenüber der „SZ“ nicht konkret äußern: „Von uns gibt es keine Stellungnahme.“ Unterhachinger Gemeinderäte sollen dagegen „hinter vorgehaltener Hand“ von einer möglichen Zusammenarbeit beider Klubs gesprochen haben, schrieb das renommierte Blatt. Auch der FC Bayern hielt sich mit einem Kommentar zurück, erklärte laut dpa nur allgemein: „Der FC Bayern ist immer im Gespräch mit Blick auf künftige Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben. Zu Spekulationen äußern wir uns grundsätzlich nicht“, teilten die Münchner mit. Die zweite Mannschaft sei „essenzieller Bestandteil unserer Ausbildungsstrategie“.

Wie es heißt, arbeitet die SpVgg seit Jahren daran, der Gemeinde den Sportpark abzukaufen, um im besten Fall das gesamte Gelände für sich beanspruchen zu können. Auf politischer Ebene soll es inzwischen Bewegung geben, eine Stadionkommission sei zuletzt gebildet worden, um eine Lösung möglichst noch in diesem Jahr herbeizuführen. 2025 feiert die SpVgg ihr 100-jähriges Bestehen. Im Zuge dessen scheint es möglich, dass der FC Bayern beim Kauf des Sportparks „unterstützend eingreifen“ könnte. Zudem könnten beiden Klubs bei der Jugendarbeit voneinander profitieren, heißt es in der „SZ“.

„Sky“ ging dabei etwas mehr ins Detail und meldete, dass Rekordmeister Bayern pro Spielzeit bis zu drei Nachwuchsspieler aus der eigenen U23- und U19-Mannschaft nach Unterhaching abgeben könnte, damit diese sich besser entwickeln und für die Profiebene reifen können. Zudem sei angedacht, dass der FCB im Rahmen der Ausleihe seiner Talente eine Ausbildungsentschädigung an die SpVgg entrichte, und zwar im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Jene Summe sei abhängig von der Anzahl der Youngster, die in Unterhaching auf Leihbasis zum Einsatz kommen würden.

Kooperation mit SpVgg Unterhaching: So will der FC Bayern profitieren

Hintergrund der Kooperation aus Sicht des FC Bayern: Eigene Talente, die es nicht sofort in den Herrenbereich schaffen, würden über diesen Weg die Möglichkeit erhalten, in der 3. Liga wertvolle Spielpraxis zu sammeln, um danach gestärkt einen neuen Anlauf bei den Münchnern nehmen zu können – oder alternativ „gewinnbringend“ verkauft zu werden. Der neue Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund haben einer intensiveren Förderung von Talenten aus dem eigenen Campus eine hohe Priorität beigemessen, heißt es.

Die SpVgg Unterhaching, die zwischen 1999 und 2001 in der Bundesliga vertreten gewesen war, spielt seit dem Aufstieg im Vorjahr wieder drittklassig und belegt aktuell Rang neun. Die Reserve des FC Bayern ist dagegen in der viertklassigen Regionalliga Bayern zuhause und dort derzeit Sechster. Prominenester Name aus der jüngeren Vergangenheit, der im Nachwuchs des FC Bayern und der SpVgg kickte, ist Borussia Dortmunds Karim Adeyemi.