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Sa., 07.10.2023
SV Wehen Wiesbaden
Forum Wehen Wiesbaden
15. Tabellenplatz  
Hamburger SV
Hamburger SV Forum
2. Tabellenplatz  

Daten

SV Wehen Wiesbaden   Hamburger SV
Markus Kauczinski M. Kauczinski Trainer T. Walter Tim Walter
17,90 Mio. € Gesamtmarktwert 45,10 Mio. €
25,5 ø-Alter 24,9
Ivan Prtajin I. Prtajin Wertvollster Spieler L. Reis Ludovit Reis

Gesamtbilanz: 2. Bundesliga

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Zitat von Gallertprinz

Zitat von HSVlove

Respekt vor dem Gegner. Absoluter Siegeswille. Power.
Das sind die drei Zutaten für ein gelungenes Auswärtsspiel in Wiesbaden - sagt Tim Walter.

Schön und richtig gesagt, jetzt gilt es diese Wörter in Taten umzusetzen, auf dem Platz es zu praktizieren.

3 Punkte gegen F95 eingesackt und schon längst "vergessen", weiter geht's mit einer unserer in der zweiten Liga schwierigsten Skills, auswärts bei einem Aufsteiger, Favoritenrolle etc.alles steht.

Einige können/dürfen/werden sagen, der F95 Sieg war die Antwort auf Elversberg/Osnabrück Spiele, mMn mitnichten!, das war nur Balsam auf die Fanseele und eine Teilrehabilitierung, vor eigener Kulisse und fast ausverkauftem Stadion, halt ein Spiel im Wohnzimmer.

Jetzt gilt es wieder erst recht, ob man aus den vergangenen zwei Auswärtsspielen was gelernt und es richtig aufgearbeitet hat, diesmal es besser und souveräner macht.

In diesem Sinne bin ich gespannt auf den Samstag in Wehen. Ob Wehen einen "Goliath" wie RBL an den Rand einer Niederlage gebracht hat interessiert mich nicht die Bohne, es war Pokal, eigene Gesetze usw.

Wenn Wehen ein unangenehmer Gegner sein soll, dann mußt du als der HSV denen auch genauso in gleicher Intensitätslevel entgegnen, denen ungemütlich werden, mitunter auf ihren Füssen stehen, das kann man wenn man es möchte und sich nicht zu Schade ist, ihr seht es ja als Profis, mit einfach "wir schauen nur auf uns und ziehen unser Spiel durch" is nich, auswärts bei solchen Gegnern muß man sich was einfallen lassen, beginnend mit Körperlichkeit, gesunder Aggressivität, Kampf und was alles dazugehört, mal sehen ob wir diesmal viel souveräner zu Werke gehen können, schön wär's.

Werde keinen Pardon mehr verstehen, wenn man diesmal wirklich wieder GENAUSO wie in Elversberg/Osnabrück auftritt, ich werde vom Glauben fallen, es geht mir wirklich nicht nur um einen eventuellen Sieg, denn man kann im Fussball auch gegen ein Wehen verlieren, darzm gejt es mir nicht, aber es geht mir dieses Mal wirklich um das WIE ! Wie werden wir auftreten, Körpersprache etc., eher Angst, sich wieder ducken und klein machen, sprich "Loosermentalität" an den Tag legt, oder doch ganz anders als zuletzt auftritt.

Einmal ist keinmal. Zwei mal hintereinander ist gefährlich, zum dritten Male innerhalb kürzester Zeitraum (vor einer Natipause) gleicher Auftritt gegen solche Gegner wäre für mich eine "Majestätsbeleidigung" par Excellence, und ein weiterer starker Indikator das ein Aufstieg auch dieses Jahr schwierig wird, man absolut noch nicht reif für gewisse Dinge (Level) bereit ist.

Also ran an die Buletten und bitte ein souveränes geiles Spiel in Wehen raushauen, damit wieder ein wenig Selbstvertrauen und Selbstverständnis aufgebaut werden kann im Team, bei den Fans und allen Beteiligten ringsrum.

Ihr habt die Kapazität dazu, das wisst ihr, keine Angst und raus damit aufn Platz, feddich aus.

In diesem Sinne hoffe ich auf einen Auswärtssieg, wird Zeit.....

Abschließend meldet der Nachrichtendienst Reuters noch:

"Herr Walter, Sie und ihre Mannen stehen unter strenger Beobachtung, WIE man in Wehen auftreten wird, was man dazugelernt haben könnte".

Ma sagn.

LG
Ibrahim


Der Druck auf dem Kessel ist bei diesem Spiel maximal. Befreiungsschlag oder Volldeppen der Nation, die einfach nicht in der Lage sind, selbst als größter Favorit eine souveräne Saison zu spielen, sondern immer wieder dieselben Fehler machen. Der Rest der Liga wartet doch nur auf den nächsten Absturz.

Nun haben nacheinander Aogo (im transfermarkt-Podcast) sowie Nicolai Müller und Sonny Kittel (im transfermarkt-Interview) betont, wie extrem der Druck beim HSV sei. Scheint was dran zu sein. Irgendeinen Grund muss es je haben, dass seit einer gefühlten Ewigkeit jede Spielergeneration in den entscheidenden Situationen versagt hat.


Wenn der HSV in entscheidener Situation versagt hätte, hätten sie in Sandhausen verloren. Selbst wenn wir jetzt gg Wiesbaden verlieren ist das keine entscheidene Situation wenn die trotzdem noch weitere 20 Spiele gewinnen. Das sagt nur aus das der HSV kein 3.Liga Fussball kann und der Gegner über sich hinauswächst.
Auffällig natürlich wenn der HSV gleich 3 Auswärtsspiele hintereinander gg Aufsteiger verliert..warum? Weil sie hinter einander passieren. Wären die Begegnungen gleichmäßig auf 34 Spieltage aufgeteilt wäre das gar nicht aufgefallen das der HSV genau da seine Schwäche hat ähnlich wie das Bayrische Syndrom Mönchengladbach.

Zudem, wenn der HSV zuverlässig gegen die 3 Aufsteiger verliert warum soll er dann im umkehrschluss nicht auch so zuverlässig sein wieder mit um den Aufdtieg zu spielen. Vielleicht durchbrechen wir ja Magdeburg weil die keine Aufsteiger mehr sind und holen uns dort die fehlenden 6 Punkte zum Aufstieg...oder 1FCK?

•     •     •

Als ich fünf war, hat meine Mutter mir immer gesagt, dass es das Wichtigste im Leben sei, glücklich zu sein.
Als ich in die Schule kam, baten sie mich aufzuschreiben, was ich später einmal werden möchte. Ich schrieb auf: "glücklich"
Sie sagten mir, ich hätte die Frage nicht richtig verstanden, und ich antwortete ihnen, dass sie das Leben nicht richtig verstanden hätten.“
John Lennon

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Herr_Arminius am 05.10.2023 um 21:11 Uhr bearbeitet
Zitat von HSV-FAN1983
Zitat von Gallertprinz

Zitat von HSVlove

Respekt vor dem Gegner. Absoluter Siegeswille. Power.

Ma sagn.

LG
Ibrahim


Der Druck auf dem Kessel ist bei diesem Spiel maximal. Befreiungsschlag oder Volldeppen der Nation, die einfach nicht in der Lage sind, selbst als größter Favorit eine souveräne Saison zu spielen, sondern immer wieder dieselben Fehler machen. Der Rest der Liga wartet doch nur auf den nächsten Absturz.

Nun haben nacheinander Aogo (im transfermarkt-Podcast) sowie Nicolai Müller und Sonny Kittel (im transfermarkt-Interview) betont, wie extrem der Druck beim HSV sei. Scheint was dran zu sein. Irgendeinen Grund muss es je haben, dass seit einer gefühlten Ewigkeit jede Spielergeneration in den entscheidenden Situationen versagt hat.


Aber meinst du nicht, dass auch in Köln, Stuttgart oder Schalke gleich großer Druck herrscht? Mir ist das zu einfach, wenn ich nebenher sehe, wie andere Vereine mit ähnlicher Charakteristika es schaffen aufzusteigen.


Ja, dort ist der Druck vergleichbar. Auf Schalke vielleicht sogar noch höher. Bei diesen Vereinen hat sich chronisches Missmanagement nur anders ausgewirkt. Köln ist zur Fahrstuhlmannschaft geworden. Schalke hat einen Absturz vom CL-Teilnehmer und Vizemeister in die Niederungen der 2. Liga erlebt, wie er innerhalb so kurzer Zeit wahrscheinlich einmalig ist. Und Stuttgart war genauso lange im Daueralarm-Modus wie Hamburg, hat aber nun offensichtlich mit dem neuen Trainer einen absoluten Glücksgriff getätigt. Das Komplettversagen, wenn es drauf ankommt, ist in Hamburg aber besonders auffällig. Interessant in diesem Zusammenhang ist, was der Lautern-Torwart Andreas Luthe im August bei at Broski über das Spiel Kaiserslautern-HSV gesagt hat. Er meinte, dass es extrem anspruchsvoll und schwer sei, sich auf den HSV vorzubereiten. Es war aber aus seiner Sicht anzumerken gewesen, wie nervös und gehemmt die HSV-Spieler in diesem Spiel (in das Hamburg als Tabellenzweiter gegangen ist) auf dem Platz waren. Anstatt selbstbewusst und vom 6:1 gegen Hannover beflügelt die 2 Punkte Vorsprung auf Heidenheim zu verteidigen, wurden die Knie weich.
Gut, dass Reis und Dompé voll einsatzfähig sind. Nach den Eindrücken des letzten Spiels sollte Dompé dann auch statt Öztunali starten. Ansonsten würde ich nichts verändern.

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Semper idem, qui saudumm rogat.
Würde ich gerne mal in Action sehen die Aufstellung, vor allem würde ich gerne mal Nemeth und Glatzel zusammen sehen von Anfang an, Nemeth hat sich mehr Spielzeit verdient. Ansonsten, schweres Spiel, mein Gefühl sagt mir Unentschieden, aber das wäre natürlich zuwenig für uns, mal sehen.

•     •     •

Retired 05/2024
Leider kann ich die Eröffnung nicht sehen!?! Nein, "Startbeitrag ausblenden" ist nicht aktiviert.

Das Spiel müssen wir gewinnen, sonst setzt sich was in den Köpfen fest.

Jatta braucht eine Schaffenspause (sonst verhungert Glatzel ein weiteres Spiel) und wird durch Willi ersetzt.
Falls Reis noch nicht fit ist, spielt Pherai.

Mein Tipp? Auswärtssieg!

Nur der Friede,
Nur die Freiheit,
Nur der HSV!

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Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten!
Zitat von Kuhhirte
Leider kann ich die Eröffnung nicht sehen!?! Nein, "Startbeitrag ausblenden" ist nicht aktiviert.

ich kann sie auch nicht mehr sehen, vermutlich ein technisches Problem.

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Glatzel (Nemeth)
Dompe (Ötztunali)-------------------------------------Jatta/RYK
Benes (Pherai)----------------Reis (Suhonen)
Meffert (Poreba)
Muheim (Katterbach)---Schonlau (Ambrosius)---Hadzikadunic (Ramos)---vdBrempt (Mikelbrencis)
DHF (Raab)

+ Heyer, Vuskovic, Sanne, Oliveira, Krahn, Zumberi
Zitat von gringo73
Zitat von Kuhhirte

Leider kann ich die Eröffnung nicht sehen!?! Nein, "Startbeitrag ausblenden" ist nicht aktiviert.

ich kann sie auch nicht mehr sehen, vermutlich ein technisches Problem.

"Der kleine Spieltagsthread möchte bitte zum Kassenhäuschen an der Brita-Arena kommen."
Moin!

Bitte, lieber @7zidan7 :
Ein STT ohne Eröffner ist wie ein Heimspiel ohne Abschlach...

Zum Kick ein kurzer Rückblick:

Ich war über den eher wenig Champagner-lastigen Fußball gegen D`dorf im Grunde eher froh - man hat sich reingebissen und das 'seriös' gespielt, ohne zu glänzen.

Ich nehme daraus mit, dass die Niederlagen gegen die Aufsteiger nicht reine Schludrigkeit waren, sondern dass man derzeit an den Abläufen feilen muss; es fällt nicht so leicht, und man muss sich Chancen und Übergewicht erarbeiten, anstatt diese qua individueller Klasse einfach zu 'besitzen'. Diese Arbeit haben sie in der Vorwoche offenbar geleistet.

Mit dieser Perspektive gehe ich optimistisch in das Spiel gegen Wiesbaden; ich erwarte letztlich einen Aufritt, der dem gegen D'dorf ähnelt:
Kein Rambazamba, sondern ein erwachsenes Spiel, in dem man Mittel findet, den Gegner einzuzähmen, unabhängig davon, ob die Weher eher mit hohem Pressing oder D'dorf-like im 4-5-1 ab der Mittellinie agieren.
Ich kann eben das überhaupt nicht beurteilen, habe wohl keine 15 Minuten dieses Teams bisher gesehen.

Als Aufstellung erwarte ich die von Freitag ./. Öztunali + Dompé...oder hat Walter ein Nemeth-Kaninchen im Zylinder...?

Ich wünsche DHF eine weitere 'weiße Weste' und ein Tor für Jean-Luc, um sein Selbstvertrauen weiter aufzubauen. Er könnte von seinen Fähigkeiten her jedes Wochenende ein Unterschiedsspieler sein, und es ist für den Saisonverlauf und unsere Zielerreichung wichtig, ihn wieder in diese Verfassung zu bekommen.

Nur der Frieden!
Nur die Freiheit!
Nur der HSV!
Jottkah1887

•     •     •

"Klopapier erachte ich als weniger essenziell. Habe meine letzten Ersparnisse in Champagner gesteckt.
Das Gefühl von Sicherheit ist unbezahlbar."
(Rainer Schönfeld)
Zitat von Jottkah1887
Moin!

Bitte, lieber @7zidan7 :
Ein STT ohne Eröffner ist wie ein Heimspiel ohne Abschlach...
sehe ich genauso. Kümmere mich schon seit gestern deswegen darum… schief

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HSV
⭐️ (Verliehen von Kaylee)
Zitat von 7zidan7
Zitat von Jottkah1887

Moin!

Bitte, lieber @7zidan7 :
Ein STT ohne Eröffner ist wie ein Heimspiel ohne Abschlach...
sehe ich genauso. Kümmere mich schon seit gestern deswegen darum… schief


...zwischenzeitlich wurde mir ein Kassiber zugespielt, der es jedenfalls jetzt schon allen ermöglicht, am Eröffner von @Kienzle zu schnuppern. grins

Zitat von Kienzle


Neulich in Hamburg-Mitte…

Die Mittagssonne scheint mir unsanft ins Gesicht und ich beschließe, endlich die Augen zu öffnen. Mein permanent summendes Telefon hatte ich noch gekonnt ignoriert, da Klingeltöne ja die angeborene Angewohnheit haben, auch irgendwann wieder zu enden, aber gegen dieses penetrante, sekündlich wärmer werdende UV-Licht bin ich dann doch machtlos. Ich linse durch die Schlitze zwischen den Lidern in Richtung Nachtschrank und tatsächlich steht dort schon eine Tasse Kaffee. Mich beim Fußballgott für solch eine tolle Partnerin bedankend, setze ich mich aufrecht und bewaffne mich mit Smartphone und Becher. Während ich prüfe, wer mich heute schon so unbelehrbar versucht hat, aus meinen Träumen zu reißen, nehme ich einen tiefen Schluck meines leckeren, heißen… „BUÄÄÄÄH“ entweicht es mir, während ich diese Plörre wieder zurück in die Tasse spucke. „OOOOOOH, der Herr ist wach“ höre ich direkt und eine Sekunde später steht meine Frau im Türrahmen. Ich strecke das Gebräu in ihre Richtung „Der ist kalt…“ „Das denke ich mir. Keine Ahnung, wie lange die Tasse da schon steht. Die Milch da drin ist bestimmt schon sauer…“ erwidert sie nur und verschwindet wieder, allerdings nicht ohne ein „Frischer Kaffee ist in der Küche“ aus dem Off hinterher zu werfen. Na, wenigstens was.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ohne Kaffee geht bei mir nichts. Mein Blut ist auch immer eine Spur brauner als üblich. Kaffee ist mein Treibstoff und ist der Tank leer, startet mein Motor nicht. Und da von meiner Frau kein Lieferservice zu erwarten war, bewege ich mich blinkender Reservelampe zur Quelle, hole einen Becher der Marke Kanister aus dem Schrank und lasse ihn voll laufen. Sicher ist sicher.
Um die Betankung meiner Zellen zu starten, setze Ich mich an den Tresen und checke endlich mein Handy. Oh… Sebastian und Lars… Die wollten ja heute Abend vorbeikommen, das Topspiel gucken. Das war mir im Brausebrand tatsächlich entfallen. Einen Blick auf die Uhr später weiß ich auch, dass „Heute Abend“ eine wirklich relative Zeit ist. „Gleich“ würde mittlerweile besser passen… Meine Güte, wie lang hatte ich geschlafen? „Na ja, wenn man mit der Sonne zusammen nach Hause kommt und dabei riecht wie eine Destillerie, dann darf man sich nicht wundern“ höre ich die halb lachende, halb verachtende Stimme meiner Frau und schaue sie fragend an. Hatte ich laut gedacht oder woher kennt Sie meine Gedanken?!? Ich will es lieber nicht wissen, manchmal ist der sechste Sinn meiner Frau mir unheimlich. „Wir brauchen endlich mal eine komplett den Raum verdunkelnde Jalousie im Schlafzimmer“ wechsele ich direkt das Thema. Nächster Fehler. „Ach tatsächlich? Davon rede ICH seit glaube ich… warte… 6 Monaten? Aber gut, dass DU es endlich selbst bemerkt hast, dann besteht ja noch Hoffnung, dass jetzt mal was passiert – vielleicht.“ Ich öffne den Mund, um was zu sagen, aber bleibe stumm. „Ich bin gleich weg, Weinprobe mit den Mädels, wird spät, warte nicht auf mich“ fährt sie fort und nimmt ihre Jacke. Mein Mund bleibt weiter sprachlos offen, während ich meiner Frau beim Anziehen zusehe. „Und schöne Grüße an deine beiden anderen Lebenspartner“ wirft sie mir noch zusammen mit einer Kusshand zu und verschwindet durch die Wohnungstür.
Weitere zehn Minuten in regungsloser Starre später wirkt endlich das Koffein und mit ihm kehren auch die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Was ne Nacht. Ich hatte lange nicht mehr so gefeiert. Aber das war nötig, da musste verdammt viel raus. Am Ende waren die Vorräte der Bar gefühlt so leer wie mein Konto jetzt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal mehr, wie oft ich am Automaten Geld nachgeholt habe.
Zu den Gedanken an die Nacht gesellen sich die Erinnerungen an das gestrige Spiel und mir läuft wieder ein wohliger Schauer über den Rücken. Den Weg zur Dusche bestreite ich wie auf Wolken, alles fühlt sich so leicht an, als wären Fesseln gesprengt, Ballast von Schultern genommen und Atemwege befreit worden. Während das heiße Wasser die restlichen noch schlafenden Synapsen weckt, singe ich laut bei der MUSE-Version eines Nina Simone Klassikers mit:
Birds flying high, you know how i feel.
Sun in the sky, you know how i feel.
Breeze driftin on by, you know how i feel.
Ist a new dawn ist a new day ist a new life
For me
And im feeling good…
Es ist kurz vor Acht. Es klingelt. Lars und Sebastian sind da. „Moin Simon, wieder fit?“ umarmt Lars mich. „Bereit für Operation Verteidigung der Tabellenführung?“ schiebt Sebastian hinterher.
Wir machen es uns auf der Couch gemütlich, Chips und Bier stehen parat. „Sorry Jungs, ich weiß ich hatte original bosnische Cevape nach Rezept meiner Frau versprochen, aber sie ist leider nicht da (dass sie eh nicht geholfen hätte, verschweige ich lieber…) und… äh… ich habe die Zeit verpennt (was beide anscheinend nicht überrascht). Daher geht Lieferando zur Halbzeit auf mich…“ gestehe ich ein. „Kein Thema Kuddel, wir sind hier mit allen Grundnahrungsmitteln versorgt und Pizza geht immer“ heben beide unisono den Daumen. „Mach einfach schnell ein Bier auf und dann heißt es – und ich kann echt nicht glauben, dass ich so einen Satz jemals sagen würde – Hertha die Daumen drücken“.
Knapp zwei Stunden später bin ich gleichsam ernüchtert wie angetrunken. Die Bolzer von der Hafenkante hatten tatsächlich genauso unerwartet wie souverän und hochverdient in der Hauptstadt gewonnen und sich den Platz an der Sonne in der Tabelle geholt. Konsterniert starre ich abwechselnd auf meinen 4K-TV, auf meine Freunde und in meine Bierflasche. Zwischendurch schließe ich immer wieder die Augen. Schade, doch kein Traum gewesen. In meinem Kopf breitet sich nach und nach eine Leere aus, die ich stetig mit Hopfen/Malz-Gemisch zu füllen versuche. Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich zwar sehe, wie Lars und Sebastian sich unterhalten, aber kein Wort verstehen kann. Lars bemerkt meinen verwirrten, hilflosen Zustand und spricht mich an. Ich vernehme Wortfetzen wie durch Watte „…mon, al… OK… dir? …u sieh… cht gut a…“ und hebe den Kopf. Möchte sagen, dass alles ok ist, dass ich einfach enttäuscht bin, aber das alles noch keine Aussagekraft hat. „Wir müssten da oben stehen. Mit sechs Punkten Vorsprung. Aber nein, wir mussten die letzten Wochen ja Geschenke verteilen…“ antwortet stattdessen der Troll in mir.
„Ach Du Heiliger“ meldet sich Sebastian. „Simon, wir stehen auf Platz 2, punktgleich mit dem Ersten, der zufälligerweise aus der gleichen Stadt kommt. Und es sind noch 26 Spiele zu spielen. Da kann sich noch so viel verändern. Es sind noch so viele Punkte zu holen…“ „Ja, und zu verlieren“ entgegne ich. „Wir wissen doch alle, dass wir in der Hinrunde so viel wie möglich sammeln müssen, weil wir in der Rückrunde permanent einbrechen.“ Lars runzelt die Stirn „Mein Freund, das hatten wir doch letzte Woche schon. Und wenn ich Dich erinnern darf, obwohl Du es selbst weißt, unter Tim Walter sind wir in beiden Saisons nicht eingebrochen, sondern haben konstant gleich pro Runde gepunktet. Im ersten Jahr waren es die vielen Unentschieden und einige komische VAR-Entscheidungen (Derby gg Werder *hust*), woran wir gescheitert sind. Über letzte Saison sprechen wir lieber nicht, da kriege sogar ich immer noch schlechte Laune. Mit 66 Punkten nicht aufzusteigen, Wahnsinn, und dann noch so ein Finish, wo alles nach Schiebung riecht. Aber weißt Du was? Jetzt, heute, in diesem Moment ist es vollkommen egal, ob wir 1, 3, 5 oder 25 Jahre in der 2. Liga spielen. Und stand heute sind wir zweiter und somit auf einem direkten Aufstiegsplatz. Wenn die Astrakicker mit uns aufsteigen, ok, fein, ein Derby mehr, so what. Was also ist jetzt dein Problem?“
Ich schaue Lars lange und eindringlich ins Gesicht, während ich eine Antwort suche. „Ich habe keine Ahnung“ sagte ich schließlich wahrheitsgemäß. „Ich glaube, die letzten Jahre haben einfach viel in mir an Druck aufgebaut, der kein Ventil findet. Diese sich jährlich wiederholenden Enttäuschungen, die in der Art und Weise immer wieder getoppt werden, die machen mich mental verrückt. Und Spiele gegen Aufsteiger, die regelmäßig verloren gehen, zerren unfassbar an meinen Nerven. Seit wir in dieser Liga spielen, wird solch ein Antifußball gegen uns regelmäßig belohnt und ich verstehe nicht, warum der Verein, der Trainer und die Spieler dagegen kein Mittel finden.“ Sebastian nickt. „Simon ich verstehe Dich. Mehr als Du ahnst. Ich bin nur jetzt noch so ruhig, weil wir immer noch in einer Phase der Saison sind, wo Fehler sich immer noch ausbügeln lassen. In einer Saison gleicht sich alles wieder aus, Konstanz ist Stichwort. Vielleicht waren die zwei Niederlagen auch nötig, um eben diese Konstanz zu erreichen, um rechtzeitig in die Köpfe zu kriegen, dass es eben kein Selbstläufer wird. Und wenn man mal ehrlich ist, wir hatten gestern auch eine Menge Glück.“
Ich stehe auf, um neues Bier zu holen. „Also ich fand unseren Sieg gestern hochverdient“ sage ich, während ich das Bier für uns auf den Tisch stelle. „Kein Widerspruch“ bekräftigt Lars meine Aussage. „Und vor allem war es ein Sieg gegen eine Spielweise, die Du so gern als Antifußball bezeichnest. Natürlich hätte ich mir mehr auch mehr Offensivspektakel gewünscht, aber manchmal muss man auch solche Siege einfahren“. „Ich bin da etwas zwiegespalten“ schaltet Sebastian sich ein. „Fortuna hatte durchaus gute Chancen und wenn das Ding in der Nachspielzeit reingeht, reden wir hier über ganz andere Dinge. Dann würden wir wahrscheinlich uns über unsere Nummer 18 echauffieren, der wiederholt eine 100%ige versemmelt und so gut wie jede andere Möglichkeit im Sande verlaufen lässt, weil er keine Flanke dahin kriegt, wo sie hinsoll. Defensiv ne glatte 1, aber nach vorne gruselig. Über eine ganze Saison hinweg ist das für eine Mannschaft, die aufsteigen will, dann zu wenig“. Ich nicke. „Ja, Baka wird immer der wohl am kontroversesten diskutierte Spieler bei uns sein. Ich muss auch sagen, ich sähe ihn lieber als rechten Verteidiger und das schon seit anderthalb Jahren. Wie schlecht Moritz Heyer ist, sah man nämlich erst, als Jatta verletzt war und die Inkompetenz von MH3 nicht mehr kaschieren konnte. Bei mir hat gestern die Erleichterung über die drei Punkte überwogen, ich hatte gegen Düsseldorf eher mit einer Niederlage gerechnet, wie ihr wisst. Dadurch war ich euphorisiert. Endlich wieder ganz oben, Fehler ausgemerzt und die braun-weißen spielen bei der alten Dame. Da konnte doch eigentlich nichts schief gehen. Eigentlich… Aber ja, ihr habt recht, alles ist relativ und noch ist nichts entschieden. Am Samstag in Wiesbaden gilt es, da kann endgültig gezeigt werden, dass man aus Elversberg und Osnabrück gelernt hat.“
Sebastian und Lars heben ihre Flaschen. „Darauf trinken wir. Kannst Du denn was zu der Partie sagen, Mr. Datenbank?“ Ich lächele. „Natürlich. Es gab bisher im Ligabetrieb erst ein Spiel für uns in Wiesbaden, und zwar 2019. Endstand 1:1. Eine überlegen geführte Partie, in der wir unzählige Chancen nicht nutzen und in der Nachspielzeit den Ausgleich kassieren. Torschütze damals Törles Knöll, Ex-HSVer und von Fans gerne auch torlos-Knöll genannt, aber gegen Ex-Klub trifft man halt gerne…“ Lars lacht. „Torlos-Knöll… Das habe ich auch noch nicht gehört. Der Junge hat es ja mittlerweile bis in die zweite kroatische Liga geschafft… Aber ja, ich erinnere mich an die Szene. Dem Tor ging mal wieder ein typischer Abwehrfehler von uns aus, zum Haare raufen.“
„Aber Moritz Heyer war da doch noch in Osnabrück“ wirft Sebastian zynisch ein. „Stimmt“ antworte ich. „Das war der andere übliche Verdächtige: der gute Jonas David. Kurz vorher eingewechselt, direkt Mist gebaut und dann im Winter an Würzburg verliehen. Und wenn ihr mich fragt, ich wein ihm keine Träne nach, von mir aus darf Hansa ihn gerne fest verpflichten.“ Ich sehe in den Augen, dass wir uns da ausnahmsweise mal einig sind.
„Gibt es sonst noch etwas Wissenswertes über das Spiel?“ Ich denke kurz nach. „So viel fällt mir nicht ein, ich habe mich mit Wehen Wiesbaden nicht wirklich beschäftigt und hoffe mehr denn je, dass unsere Mannschaft diesen Fehler nicht macht. So spontan kann ich nur sagen, dass sie mich im bisherigen Saisonverlauf überrascht haben. Scheinen der stärkste der der drei Aufsteiger zu sein.“
Ich hebe meine Flasche zum Salut. „Jungs, es ist immer wieder schön, wie ihr mich erdet und auf den Boden der Tatsachen holt, wenn mir die Raute im Herzen schwer wird.“
„Dafür sind Freunde da“ erwidert Lars. „Nur der HSV!“
„NUR DER HSV“ erschallt es aus drei Kehlen, während das Glas der Flaschen klirrt.

•     •     •

"Klopapier erachte ich als weniger essenziell. Habe meine letzten Ersparnisse in Champagner gesteckt.
Das Gefühl von Sicherheit ist unbezahlbar."
(Rainer Schönfeld)
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