Steffen Baumgart [Cheftrainer]

Mit Tiki-Taka-Fußball ohne passende Spieler auf den Schlüsselpositionen und nem überheblichen Trainer hat es offensichtlich nicht geklappt aufzusteigen. Jetzt dem neuen Trainer, der gerade einmal 8 Spiele an Bord ist, konfrontiert mit einer Mannschaft, die sich mental in der 2. Liga eingerichtet hat, zu unterstellen, dass er keinen ansehnlichen Fußball spielen lassen kann, ist einfach nur flach.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von -ManU- am 21.04.2024 um 12:58 Uhr bearbeitet

Ich wollte es wäre eine Unterstellung. Dann bestünde ja Aussicht auf Irrtum. Leider ist es eine Beobachtung, nicht nur beim HSV, auch bei Köln und Paderborn, hat Baumgart eher Rumpelfußball spielen lassen. In der totalen Outperform Saison von Paderborn in Liga 2 und der ersten Köln Spielzeit, war das erfolgreich. Ansonsten nicht so. Ansehnlich war es aber sehr selten.

Tja. Und ich will beide nicht.

Keinen Walter, der ansehnlichen Offensivfußball favorisiert, bei dem aber die Qualität (Passsicherheit, Passschärfe, Passlänge) insbesondere im MF nicht ausreichend war, so dass Fehler immer wieder brutal bestraft wurden und man in der Folge nicht mehr mit ausreichend Spielern hinter dem Ball war. Man möge sich einmal diesen mMn guten Artikel über das St. Pauli-Spiel durchlesen…man erkennt dabei sehr gut, was kausal im Walter-Spiel unausgereift war und auch nicht abgestellt wurde…trotz 2 1/2 Jahre Zeit:
https://www.ndr.de/sport/fussball/Rekordjaeger-FC-St-Pauli-Was-das-Huerzeler-Team-so-stark-macht,pauli7742.html

Und Baumgart mit seinem eindimensionalen Fußball ohne Einbeziehung von Talenten kann ich auch nichts abgewinnen.

Wir haben ja bislang mit Trainern, die bereits irgendwo anders aufgestiegen sind, super Erfahrungen gemacht.

Wenn nun Thioune möglicherweise mit Düsseldorf aufsteigt, ist die Frage woran es liegt. War er bereits damals bei uns eigentlich so gut, dass man ihn hätte behalten sollen? Hat sich Thioune erst durch das Stahlbad Hamburg weiterentwickelt, dass er erst jetzt zum Aufstiegstrainer von der 2. und in die 1. Liga gereift ist? Oder liegt es am Standort Düsseldorf, in dem noch nicht mal ansatzweise so viel Druck auf dem Kessel ist, wie in Hamburg?

Bye bye

https://youtube.com/shorts/nQrei6h6FX0?si=x4GwQBZXpJg8HYHr

Ich vermute, Gallertprinz, dass wir beide zu einer ähnlichen Antwort gelangen werden. Zumindest sehe ich mich Jahr für Jahr bestätigt, dass die im HSV-Umfeld herrschende Erwartungshaltung destruktiv wirkt und den jeweiligen Kader negativ beeinflusst. Wenn sich diesbezüglich keine Änderung einstellt, können noch zahlreiche Sportvorstände, Sportdirektoren, Trainer und Spieler wirken - ein Aufstieg wird dennoch nicht erreicht werden.

Wenn sich alles ändert, aber eine Konstante bleibt, dann ist die Chance, dass besagte Konstante eine signifikante Rolle spielt, sehr hoch.

'Es ist eine Beobachtung' von dir? Ok, ich gebe zu, ich habe die allermeisten Spiele der von ihm betreuten Mannschaften nicht gesehen. Aber hier eine kleine Zusammenfassung der faktischen Entwicklung dieser Mannschaften unter ihm.

Also Baumgart hat ein Paderborn in Abstiegssorgen 7 Spiele vor Schluss in Liga 3 übernommen und mit 5 Siegen und 2 Unentschieden in der Liga gehalten.

In der Folgesaison 17/18 ist er in die 2. Buli aufgestiegen. Darauf folgend in der Saison 18/19 an unserm HSV vorbei der Durchmarsch in die 1. Bundesliga.

Mit einer sicherlich verstärkten 3. bzw. 2. Liga Mannschaft das Abenteuer 1. Bundesliga als mit Abstand größter Underdog mit kleinstem Etat angegangen und wieder abgestiegen.

Im Folgejahr hat Paderborn Probleme in Liga 2, am Ende der Saison steht Platz 9 und Baumgart wechselt im Guten in die 1. Liga zum abstiegsbedrohten 1.FC Köln (die sich erst in der Relegation den Ligaverbleib sichern konnten).

In seinem ersten Jahr erreicht er mit dem FC den 7 Platz und führt Köln damit ins internationale Geschäft. In der folgenden Saison kann der Überraschungserfolg nicht wiederholt werden und der FC landet mit 9 Punkten Vorsprung auf den Tabellen 16. VfB Stuttgart auf Platz 11.

Der FC Köln verliert seine beiden mit großem Abstand besten Spieler und absoluten Leistungsträger Kapitän und Nationalspieler Hector und 6er Skhiri beinahe ersatzlos.

Des Weiteren herrscht extreme Unruhe, da der FC einen überlebensbedrohende Rechtsstreit wegen illegaler Abwerbung eines Jugendspielers ausfechten muss, der letztlich verloren geht und dem FC eine Transfersperre von 2 Perioden auferlegt.

In dieser Gemengelage taumelt Baumgart mit dem FC in der Saison 23/24 zum Ende der Hinserie dem Abstieg entgegen und verlässt den FC im gegenseitigen Einvernehmen im Winter 23.


Wenn ich mir diesen Werdegang unter widrigsten Umständen bei prekären Verhältnissen in den jeweiligen Vereinen so ansehe, dann fällt es mir einfach schwer, Baumgart nach 9 Spielen ohne jeglichen Einfluss aufs Personal ein so desaströse Zeugnis auszustellen, wie es hier viele tun.

Oder anders herum ausgedrückt, ich wäre extrem gespannt darauf sehen, was er aus einem gut situierten Verein herausholen kann, wenn man ihn mal machen ließe.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von -ManU- am 21.04.2024 um 14:05 Uhr bearbeitet

@-ManU-

Eine Beobachtung ist notwendigerweise immer eine persönliche Sache, daher ist es doch ganz unnötig das dazuzuschreiben.

Deoine Aufzählung der mehr oder weniger großen Erfolge von Baumann ist ein Strohmann Argument, ich habe diese nicht in Abrede gestellt. Meine Beobachtung, dass dabei wenig attraktiver Rumpelfußball mit hohem Einsatz gespielt wurde, bleibt dennoch bestehen.

Schön war die Zeit.

Vielen Dank für Deinen Post. Zeigt er doch, was Baumi so positives auf seiner Vita hat. Und unter was für Umständen er was erreicht hat. Auch wenn ich damit leben könnte, dass sich ein neuer Sportvorstand umorientiert: ich wäre auch sehr gespannt auf eine weitere Saison mit ihm. Das sich hier einige extrem an ihm abarbeiten: wirkt zwar unsachlich. Aber es sind auch schwere Zeiten. Und wenn man den/die wahren Verursacher schützen will, fokussiert man sich eben auf Baumgart.