Ein Fan, ein Verein. Oder doch nicht?

Zitat von werderwilli86:
Zitat von Kuchenblock:
Zitat von Asterix:
FCB forever und das weil sie einfach in ganzer Linie vorbildlich wirtschaften. Das habe ich mir zum Vorbild gemacht, aus wenig über Jahre viel machen und immer im "gesunden" Rahmen. Es ist einfach eine Erfolgsgeschichte, die Deutschland stolz machen sollte.

Wenn du auf wirtschaftlich gesunde Zahlen geil bist, empfehle ich dir, mal den DAX zu studieren oder entsprechende Lektüren zu wälzen. Ich will dir nicht zu nahetreten und hab' jetzt auch keinen Bock die alte Bayern-Fan-Akte aufzuschlagen. Aber für mich gehört zum Fußball auch Auf- und Abstieg, der Zerfall einer großen Mannschaft, die Geburtsstunde einer großen Mannschaft, Vereinsleben, Zusammengehörigkeit. Die wirtschaftliche Seite gehört dazu, aber aus diesem Grunde sollte man keinen Fußballverein "lieben".

Komischerweise habe ich auch seit jeher immer wieder Sympathien für angeknackste Vereine mit Sonnenkönig-Syndrom aufbringen können. Ich weiß nicht, aber irgendwie gehören Illusionen, Enttäuschungen, Blender und Überraschungen zum (Profi-)Fußball dazu. Es gibt nicht nur eine Mannschaft, weswegen ich die "Nur der ..."-Slogan nicht leiden kann, sondern alle sind irgendwo von allen anderen abhängig.

Seh ich ähnlich. Zum Leben eines "normalen" Fussballanhängers gehört halt meistens mehr Schatten als Licht. Aber man kann das Gute auch erst so richtig geniessen wenn man auch die Scheißseite erlebt hat. Niederlagen und Tragödien schweißen zusammen und verbinden dich stärker mit deinem Verein. Bei Bayern ist die Schattenseite doch wenn man sich mal ein Jahr nicht Meister wird oder sich mal ein Jahr statt für die CL "nur" für den UEFA-Cup qualifiziert. Sowas zieht Erfolgsfans an und sowas kann ich nicht leiden. Klar mag es auch kleinen Prozentsatz "echte Bayernfans" geben aber im Vergleich zu anderen Vereinen ist dieser Anteil verschwindent gering.

Die meisten Bayern-Fans sind auch echte Fans! Natürlich haben wir auch Erfolgsfans, aber prozentual gesehen sicherlich weniger wie andere Vereine wenn sie gerade Erfolg haben.

Und wir leiden genauso mit unserem Verein wie die Fans anderer Vereine auch, ok auf höherem Niveau aber das Leid ist das selbe. Wir weinen und freuen uns mit unserem Verein, wie die meisten Fans der anderen Vereine auch.

Ich muss sagen mir geht es genau so wie fmtirol. Ich wohne in Frankfurt/Main aber habe wirklich keinerlei Bindung zu Eintracht Frankfurt, ich weiss wirklich nicht woran das liegt. In meiner Heimat, gibt es mehr Manipulationen als Menschen. Wirklich schlimm, was da alles abgeht.

Ich habe zwar in jedem Land meine Favoriten, was Vereine angeht, aber ich fühle mich zu keinem wirklich gebunden. Ich finde das sehr schade und habe mich versucht irgendwelchen Vereinen "aufzuzwingen" es hat aber einfach nicht geklappt. Ich bin derzeit sehr verwirrt was das angeht und habe wirklich keinerlei Ahnung wie ich als nächstes vorgehe.

Zitat von Suker:
Ich muss sagen mir geht es genau so wie fmtirol. Ich wohne in Frankfurt/Main aber habe wirklich keinerlei Bindung zu Eintracht Frankfurt, ich weiss wirklich nicht woran das liegt. In meiner Heimat, gibt es mehr Manipulationen als Menschen. Wirklich schlimm, was da alles abgeht.

Ich habe zwar in jedem Land meine Favoriten, was Vereine angeht, aber ich fühle mich zu keinem wirklich gebunden. Ich finde das sehr schade und habe mich versucht irgendwelchen Vereinen "aufzuzwingen" es hat aber einfach nicht geklappt. Ich bin derzeit sehr verwirrt was das angeht und habe wirklich keinerlei Ahnung wie ich als nächstes vorgehe.
Wenn du regelmäßig zu einem Verein ins Stadion gehst, den du momentan schon zumindest sympathisch findest, dann wirst du vermutlich auch eine Bindung zu diesem Verein entwickeln.

Fan bin ich seit ich klein bin von Bayer04 und das obwohl ich nicht aus der Gegend komme!

Trotzdem sympathisiere ich mit den Vereinen aus meiner Wohngegend, das wär vorallem Werder Bremen. Man kommt halt dort besser ins Stadion und und und.
Im Ausland wäre mein klarer Favorit Arsenal London, aufgrund der Art wie dort gearbeitet wird und auch weil mein absoluter Lieblingsspieler (Cesc Fabregas) dort spielt.

Aber richtig Fan kann man nur von einem Proficlub und seinem Heimatverein sein mMn, daran lässt sich nicht rütteln :P

Um der Diskussion vielleicht nochmal eine andere Richtung zu geben:

Wie sieht es denn damit aus, wenn man sein Fansein wechselt?
Ich bin in Dresden aufgewachsen und war in meiner Jugendzeit natürlich Dynamo-Fan (nicht nur Sympathisant). Nach dem Zwangsabstieg wurde das dort aber so unappetitlich, dass ich irgendwann die Lust verloren habe. Mitte der 90er hab ich dann den FCK entdeckt, bin mit ab- und wieder aufgestiegen, Meister geworden und hab die ganze Schei**e der letzten Jahre mitgemacht. Bin vier- bis fünfmal pro Jahr zu Spielen gefahren, obwohl ich in Berlin wohne. Ich bin glühender Fan. Um mal bei der Analogie mit "mann und Frau" zu bleiben: ich bin das zweite Mal verheiratet und ich vergöttere meine Frau :)

Wem geht es auch so? Ist irgendetwas daran "falsch"? Ist man mit so einer Geschichte irgendwie weniger Fan? weniger authentisch?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Cosmokramer74 am 09.08.2010 um 19:28 Uhr bearbeitet

Zitat von youssy36:
[...] So mag ich zum Beispiel Mannschaften, die in Grün spielen....Ob Bremen, Wolfsburg oder Betis Sevilla.
...Borussia Mönchengladbach? ;) :p

Meiner Meinung nach endeckt man erst richtig seine Leidenschaft für einen Verein wenn man,...
-im Stadion die Stimmung und den Enthusiasmus der anderen Fans mit erlebt.
-mit einem Verein mitleidet und mitfeiert, besonders dann wenn es gegen die "sympathiesierte Mannschaft geht.
-langsam anfängt DEN einen Verein über alles zu stellen ,wenn es auch nur für einen Augenblick ist.

:o hallo Ihr Lieben!

Wie man meinem Nickname schon entnehmen kann bin ich ebenfalls "bi" - aber mich-quälenderweise gleichermaßen, damit habe ich die beiden leider sehr oft beide gleichzeitig auf dem Rasen stehen... -.- :ugly

(hoffe aber dann doch für beide Mannschaften dass selbiges so bleibt in Liga 1)

Dass beide in Liga 1 bleiben liegt mir arg am Herzen.


Die Geschichte ist die Folgende:

Saison 2002 / 2003 hatte mich (ich habe 2 Jahre in Nürnberg gewohnt / aufgewachsen allerdings in NRW)
ein Kumpel angesprochen ob ich nicht mit ihm einfach mal in´s Frankenstadion mitkommen möchte. Dann bin ich einfach mal aus Interesse mitgegangen, bislang kein Fußballfan.

Gegen TSV 1860 München damals verloren, aber die Athmosphäre hat mich sowas von "angemacht" und da begann ich das alles zu lieben um den Glubb herum. Auch bin ich zum freien Training gegangen mit meinem Kumpel, da er mir plötzlich mitgeteilt hat: Kai Michalke wohnt in meiner direkten Nachbarschaft 2 Türen weiter! :o
Dann sind wir dort schauen gegangen und da stand tatsächlich "Michalke" auf dem Klingelschild.

Das ist ein echt HAMMER Zufall - und dann fand ich mich plötzlich am Valze wieder und habe dort meinen ersten rot-schwarzen Fanschal erworben und war vollkommen stolz! - UND BIN ES HEUTE NOCH!

Als kölsche Jung hatte ich da ja absolut keine Wahl. Gibt da ein schönes Lied von den Wise Guys zu, mit der Passage "meine Familie ist voll okay, mein Problem ist meine Liebe zum Effzeh..". Ich habe es aber keine Sekunde lang bereut. Der Effzeh ist da schon was einzigartiges wie ich finde, unser Hennes mäht die Wiese an der Trainerbank selbst, selbst gegen Sandhausen sind mehr als 40000 im Stadion und wenn ich ehrlich bin ich habe mehr Leid als Freude beim Effzeh erlebt, aber gerade das verbindet. Auf Grund meines noch beinahe jugendlichen Alters mit 23 kenne ich die großen Erfolge nur aus Erzählungen von meinem Opa. Mein Opa hat mich zum Effzeh gebracht, mit ins Stadion genommen, die Spiele am Fernseher geschaut. Mein Dad ist nicht der große Fussballfan und kommt zudem noch aus Uerdingen, da sind dann eher Sympathien zu einem Verein den ich jetzt mal nicht namentlich nennen mag. :D
Also wirklich Fan bin ich definitiv nur vom Effzeh. Meine einzig wahre Liebe. Ich sage immer gerne, dass wenn ich einmal eine Frau so lieben kann wie den Effzeh ich diejenige heiraten werde.
Ich bin hier aufgewachsen, mit Domblick und Rheinnähe. Da gab es gar keine andere Möglichkeit als den Effzeh. Deswegen kann ich auch nicht verstehen wie man sich einen Verein "aussuchen" kann. Für mich hat das Fan-Daseins vor allem etwas mit der Region zutun, denn nur so kann da eine richtige Verbindung wachsen. Der Verein ist ja auch immer ein Teil des Lebensgefühls der Region und diese Verbindung ist da meiner Meinung nach extrem wichtig. So war ich auch beim Basketball großer Fan der 99ers bis diese abgemeldet wurden. Auch weil ich selbst lange gespielt habe. Ich werde wohl niemals vergessen können das ich ein halbes Jahr ein Bayertrikot tragen musste, bevor ich zu Bensberg weiter gezogen bin. Ich habe heute noch Ausschlag. Aber das ist ein anderes Thema.

Natürlich gibt es da noch andere Vereine mit denen ich sympathisiere, aber an meine Liebe zum Effzeh kommt da niemand anderes ran. Zum einem der BVB, weil deren Drang und Hochzeit ja in mein beginnendes intensiver werdendes Interesse von Fussball fiel. Sicherlich auch ein Stück weit aus Antipathie zu München hat das begonnen. Arsenal und ManU in England waren auch immer Vereine die ich sympathisch fand, genau so wie Barcelona. Zum italenischen Fussball gibt es gar keine Verbindung. Ja und da ich auf der Schäl Sick aufgewachsen bin und dort auch wohne, mir nicht vorstellen kann den Rhein zu überqueren um dort zu wohnen gibt es natürlich auch Sympathien zu Viktoria. Aber als Fan würde ich mich bei keinem anderen Verein als dem Effzeh bezeichnen.

Ich bin schon der Meinung, der Verein sucht sich den Fan aus. Es gibt halt immer wieder einschneidende Erlebnisse die einen dazu veranlassen, dem Verein ab diesem Punkt die Treue zu schwören.

Es war in meinem Fall so, dass mein Bruder ein Sechzger war und unbedingt wollte, dass ich auch einer werde. So kam es in der Saison 99/00 zum Duell des TSV 1860 gegen die Bayern. Mein Bruder sagt, wenn wir heute gewinnen, dann wirst du Löwenfan. Ich war mir zwar sicher, dass die Bayern wie so oft das Ding gewinnen. Doch wir gewannen 1:0 und spielten auch noch überragend. Das hat mich so beeindruckt, ab diesem Punkt war ich ein Blauer und bin es bis Heute.
Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, was gewesen wäre wenn die Löwen an diesem Tag verloren hätten. Den Großteil meiner Fanzeit habe ich die Löwen in Liga 2 gesehen aber ich weiß natürlich noch einiges aus Bundesligazeiten und war damals beim Abstieg live dabei..

Außerdem bin ich ein absoluter Sympathisant von Werder Bremen, ganz einfach weil die in vergangenen Jahren einen erfrischenden Offensivfußball spielten und dazu Allofs und Schaaf hatten. Spieler wie Völler, Micoud, Bode, Ailton, Diego, Özil waren einfach überragend. Diese Sympathie blieb bis Heute.

International finde ich die Glasgow Rangers klasse, einfach wegen dem ehrlichen Fußball mit den besten Fans auf der Insel.
Der FC Arsenal hat es mir ebenfalls angetan, die ungeschlagene Meisterschaft war nur ein Aspekt. Der Held meiner Jugend Thierry Henry ist und bleibt eine Legende, ihn spielen zu sehen war ein Genuss. Spieler wie Pires, Bergkamp, Seaman, Ljungberg und eben Henry brauch ich eigentlich gar nicht zu erwähnen. Später war es dann sicherlich noch Van Persie der die Gunners prägte.

Trotzdem gibt es irgendwie bei jedem eine Nummer 1 wie ich finde!