Ein Fan, ein Verein. Oder doch nicht?

05.06.2010 - 20:10 Uhr
letztendlich gibt es hinter den sogenannten Fans eh keine Logik, ich zB bin Lauternfan weil ich aus der Pfalz komme und schon immer nur die verfolgt habe, aber es soll ja bei uns (und überall) auch z.B. Bayernfans geben, was mir komisch erscheint (um nicht das Wort Erfolgsfan zu verwenden). Der Hauptgrund Fan zu sein ist doch dass man aus der Stadt/Region kommt, und sich nicht den gerade erfolgreichsten Verein raussucht. Hatte die Diskussion schon öfter... Ich sympathisiere z.B. auch mit Werder Bremen, weil ich schon auf einigen Spielen war und die Mannschaft mag/mochte (Klose :D ) oder dem BVB wegen Koller, Rosicky ... , aber Fan sollte man meiner Meinung nach nur von seinem Heimatverein sein. Soviel Regionalstolz sollte noch erwartet werden.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von oppauer92 am 24.04.2014 um 14:32 Uhr bearbeitet
Richtiger Fan kann man eigentlich nur von einem einzigen Verein sein. Man fährt zu Heim- und Auswärtsspielen seiner Mannschaft, baut Freundeskreise in der jeweiligen Fanszene auf und verspürt halt diverse einzigartige Emotionen für diesen Club.

Man kann meiner Meinung nach durchaus Sympathien für andere Vereine oder Teams haben, aber das war's dann schon auch! :)

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Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V.



Zitat von Tekko:
Ich bin, seitdem ich sieben jahre alt bin, Fan von Borussia Dortmund. Ich muss zugeben, damals war der BVB ganz erfolgreich, war im Dreikampf mit Bayer und Bayern um die Meisterschaft und hatte einige Stars im Team wie Lehmann, Rosicky, Dede, Koller, Amoroso und Ewerthon. Danach ging es stetig bergab mit meinem BVB, doch ich, obwohl noch sehr jung, blieb dem Team treu. Auch als wir nur auf den Plätzen 7-13 landeten, konnte ich mich nur mit diesem Club identifizieren. Der HSV, Bremen, Schalke und Bayern spielten oben mit, doch von Dortmund war nicht mehr viel zu sehen. Mittelmaß. Mehr war nicht drin. Spieler wie Odonkor, Smolarek, Gambino, Pienaar, Degen, Brzenska, Amedick und und und. Keine Überkicker, eher Mittelmaß, wenn nicht sogar noch weniger. Doch schwarz-gelb waren meine Farben!
Und dann kam Klopp. Und mit ihm junge Spieler wie Hummels, Sahin (waren schon ein Jahr vorher da) und Subotic. Und es ging wieder aufwärts bis dann 2011 der größte Triumph meines noch relativ jungen Lebens gefeiert wurde! Und ein Jahr später sogar das Double. Ich bin so stolz auf diesen Verein. Und auf mich. Dass ich mit zehn, elf, zwölf Jahren Fan dieses Clubs geblieben bin, obwohl jedes Wochenende nur ein 1:1 gegen Cottbus oder Hannover (nicht abwertend gemeint) heraussprang, während die Bayern in der CL gegen Real Madrid oder AC Milan spielten.
Es hat sich ausgezahlt! Nicht nur wegen den zwei Meisterschaften, nein, auch wegen sensationellen Spielen mit sensationeller Stimmung. Wenn der BVB jetzt international spielt, ist immer etwas los! In Neapel, gegen Arsenal, die sechs Duelle in den letzten einanhalb Jahren gegen Real Madrid, gegen Malaga, gegen ManCity oder das sensationelle Pokal-Finale gegen die Bayern (5:2!!!!!). Es macht einfach Spaß Fan dieser Mannschaft zu sein. Und auch wenn der BVB irgendwann nicht mehr so erfolgreich sein und wieder für ein paar Jahre im Mittelmaß verschwinden sollte, ich bleibe!

Außerdem bin ich seit 2003, ein Jahr nachdem ich den BVB lieben lernte, Juventus-Anhänger/Sympathisant/Fan, wie auch immer. Ich mag Juve! Sie standen gegen den AC Milan im Finale der Champions League. Ich hatte vorher schon von den Spielern Davids, Nedved, Trezeguet, Del Piero oder Buffon gehört, doch ein Spiel hatte ich noch nie gesehen.
Es endete 0:0 und es gab Elfmeterschießen. Aufeinmal sagte ich zu meinem Papa, mit dem ich das Spiel sah, dass ich hoffe, Juventus würde gewinnen. ...sie verloren 2:3. Doch ich war wie gefesselt von Buffons Paraden, Trezeguets Auftreten und Davids Coolness.
Ich verfolgte Juventus nun so gut es ging, schaute mir Highlights der Spiele bei Youtube an und studierte die Aufstellungen im Internet.
2006 dann der große Absturz. Und gerade zu dieser Zeit ging es meinem BVB ja auch nicht sonderlich gut. Doch ich blieb Fan. Auch in Liga 2. Trezeguet, Nedved, Del Piero und Buffon blieben ja. Nur tolle Spieler wie Zlatan, Vieira, Emerson, Cannavaro, Zambrotta und Thuram gingen. Das machte mich traurig. Denn Juventus hatte die stärkste Mannschaft der Welt zu dieser Zeit! Das zeigte auch das WM-Finale 2006 mit zahlreichen Turinern auf dem Platz!
Der direkte Wiederaufstieg gelang, doch die Mannschaft brauchte lange, um wieder zurück zu kommen. Mittlerweile ist nur noch Buffon von der alten Garde dabei. Dafür neue Topspieler wie Chiellini, Pirlo, Pogba, Vidal und Tevez.

Ich bin mit beiden Mannschaften durch wirklich sehr sehr schwere Zeiten gegangen. Fast-Pleite und Platz 13 in der Bundesliga, sowie Zwangsabstieg und Titelaberkennung in der Serie A.
Doch es hat sich ausgezahlt. Beide Teams gehören wieder zu den Besten Europas und vorallem haben beide Mannschaften ihren eigenen Stil. Das gefällt mir am Besten!



Nimm das jetzt nicht böse auf, ist schließlich ein Diskussionsforum.
Diese Aussagen stinken gerade zu nur nach Erfolgsfan. :P
Ich muss ja sagen, ich finde es schon immer bescheuert genug, wenn behauptet wird, dass man nur Fan eines Vereins sein kann, wenn man immer zu Heim- und Auswärtsspiele fährt und all seine Zeit für den Verein opfert. Haben einige, die das immer behaupten, auch schonmal daran gedacht, dass manche vllt gar nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu haben, oder gerade, wenn man als Deutscher Fan eines ausländischen Vereins ist, vllt auch nicht jedes Wochenende mal eben nach England fliegen kann?
Daneben sehe ich es wie viele hier so, dass man absolut auch Fan von mehreren Vereinen sein kann. Ich kann mit der gleichen Hingabe für den AFC und den BVB fiebern. Im Grunde muss jeder für sich selbst definieren, was es bedeutet Fan zu sein. Ich denke nicht, dass ich um Fan von einem Verein sein zu können, zu jedem Spiel reisen muss.
Ich könnte die Leidenschaft und Passion die ich für den FCK investiere, mit dem Herzblut das ich diesen Verein stecke, gar nicht für zwei oder mehr Vereine aufbringen, das wäre schon gesundheitlich nicht möglich...

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Ich habe so viele Beiträge bei tm.de, ich könnte dein Leben kaufen.
Also ich bin Bayern-Anhänger seit ca. 15 Jahren und werde es auch immer bleiben. Auch wenn wir aus welchen Gründen auch immer absteigen oder was auch immer wird sich absolut nichts dran ändern. Ich habe als kleiner Junge mein erstes Bayerntrikot bekommen und mich seither immer mehr damit befasst. Natürlich hab ich bei den 15 Jahren nicht die Zeit als kleiner Junge miteinbezogen, da man als 4-jähriger kaum von etwas "Fan" sein kann.

Ich komme aus Österreich, nähe Wien, also ein ganzes Stück weg von München. Ich war schon auf mehreren Spielen und wenn ich mal keine Tickets bekomme, dann fahr ich halt einfach so hin.
Die Tatsache, dass es nicht so wahnsinnig viele Bayernfans bei uns gibt, bestärkt mich nur noch mehr in meiner Sache. Wenn sich hier zufällig zwei über den Weg laufen ohne sich zu kennen wird sofort drauf losgequatscht als wäre man ewig befreundet, ganz im Gegenzug zu den ganzen Ronaldos und Messis.

Sympathien habe ich natürlich auch für diverse Vereine wie den FC Liverpool, Lazio Rom, Atletico Madrid, Köln, BVB (ja, tatsächlich) und co.

Achja, und ich bin brennender Deutschlandfan seit meiner Kindheit! Abgesehen davon finde ich die Niederlande ganz sympathisch und drücke sonst bei der WM Japan und den afrikanischen Nationen die Daumen.
Zitat von MrMonster:
Zitat von Tekko:
Ich bin, seitdem ich sieben jahre alt bin, Fan von Borussia Dortmund. Ich muss zugeben, damals war der BVB ganz erfolgreich, war im Dreikampf mit Bayer und Bayern um die Meisterschaft und hatte einige Stars im Team wie Lehmann, Rosicky, Dede, Koller, Amoroso und Ewerthon. Danach ging es stetig bergab mit meinem BVB, doch ich, obwohl noch sehr jung, blieb dem Team treu. Auch als wir nur auf den Plätzen 7-13 landeten, konnte ich mich nur mit diesem Club identifizieren. Der HSV, Bremen, Schalke und Bayern spielten oben mit, doch von Dortmund war nicht mehr viel zu sehen. Mittelmaß. Mehr war nicht drin. Spieler wie Odonkor, Smolarek, Gambino, Pienaar, Degen, Brzenska, Amedick und und und. Keine Überkicker, eher Mittelmaß, wenn nicht sogar noch weniger. Doch schwarz-gelb waren meine Farben!
Und dann kam Klopp. Und mit ihm junge Spieler wie Hummels, Sahin (waren schon ein Jahr vorher da) und Subotic. Und es ging wieder aufwärts bis dann 2011 der größte Triumph meines noch relativ jungen Lebens gefeiert wurde! Und ein Jahr später sogar das Double. Ich bin so stolz auf diesen Verein. Und auf mich. Dass ich mit zehn, elf, zwölf Jahren Fan dieses Clubs geblieben bin, obwohl jedes Wochenende nur ein 1:1 gegen Cottbus oder Hannover (nicht abwertend gemeint) heraussprang, während die Bayern in der CL gegen Real Madrid oder AC Milan spielten.
Es hat sich ausgezahlt! Nicht nur wegen den zwei Meisterschaften, nein, auch wegen sensationellen Spielen mit sensationeller Stimmung. Wenn der BVB jetzt international spielt, ist immer etwas los! In Neapel, gegen Arsenal, die sechs Duelle in den letzten einanhalb Jahren gegen Real Madrid, gegen Malaga, gegen ManCity oder das sensationelle Pokal-Finale gegen die Bayern (5:2!!!!!). Es macht einfach Spaß Fan dieser Mannschaft zu sein. Und auch wenn der BVB irgendwann nicht mehr so erfolgreich sein und wieder für ein paar Jahre im Mittelmaß verschwinden sollte, ich bleibe!

Außerdem bin ich seit 2003, ein Jahr nachdem ich den BVB lieben lernte, Juventus-Anhänger/Sympathisant/Fan, wie auch immer. Ich mag Juve! Sie standen gegen den AC Milan im Finale der Champions League. Ich hatte vorher schon von den Spielern Davids, Nedved, Trezeguet, Del Piero oder Buffon gehört, doch ein Spiel hatte ich noch nie gesehen.
Es endete 0:0 und es gab Elfmeterschießen. Aufeinmal sagte ich zu meinem Papa, mit dem ich das Spiel sah, dass ich hoffe, Juventus würde gewinnen. ...sie verloren 2:3. Doch ich war wie gefesselt von Buffons Paraden, Trezeguets Auftreten und Davids Coolness.
Ich verfolgte Juventus nun so gut es ging, schaute mir Highlights der Spiele bei Youtube an und studierte die Aufstellungen im Internet.
2006 dann der große Absturz. Und gerade zu dieser Zeit ging es meinem BVB ja auch nicht sonderlich gut. Doch ich blieb Fan. Auch in Liga 2. Trezeguet, Nedved, Del Piero und Buffon blieben ja. Nur tolle Spieler wie Zlatan, Vieira, Emerson, Cannavaro, Zambrotta und Thuram gingen. Das machte mich traurig. Denn Juventus hatte die stärkste Mannschaft der Welt zu dieser Zeit! Das zeigte auch das WM-Finale 2006 mit zahlreichen Turinern auf dem Platz!
Der direkte Wiederaufstieg gelang, doch die Mannschaft brauchte lange, um wieder zurück zu kommen. Mittlerweile ist nur noch Buffon von der alten Garde dabei. Dafür neue Topspieler wie Chiellini, Pirlo, Pogba, Vidal und Tevez.

Ich bin mit beiden Mannschaften durch wirklich sehr sehr schwere Zeiten gegangen. Fast-Pleite und Platz 13 in der Bundesliga, sowie Zwangsabstieg und Titelaberkennung in der Serie A.
Doch es hat sich ausgezahlt. Beide Teams gehören wieder zu den Besten Europas und vorallem haben beide Mannschaften ihren eigenen Stil. Das gefällt mir am Besten!



Nimm das jetzt nicht böse auf, ist schließlich ein Diskussionsforum.
Diese Aussagen stinken gerade zu nur nach Erfolgsfan. :P


Komisch. Ich würde einem Erfolgsfan eher zutrauen, dass er seinem Team in der Krise den Rücken kehrt und zu einem erfolgreichen Team wechselt (daher auch der Name "Erfolgsfan).
Weil ich mit sieben Jahren den Dortmunder Fußball ansähnlich fand und der BVB zu der Zeit gerade auf Platz 3 stand bin ich ein Erfolgsfan? Naja, das sehe ich anders und ich glaube, viele andere auch:D

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Twitter: @Tekko33
Kann man seinem verein den Rücken kehren?

Ich bin mir nicht (mehr)sicher.
Zu mir: 33jahre, seit über 20 Jahren Fan vom HSV. Erfolge in dieser Zeit :0.

als erfolgsfan kann man mich nun nicht bezeichnen.
Um die Situation des HSV weis wohl jeder bescheid und diesesmal werden sie / wir absteigen , da bin ich mir sicher.
Ich kann mich schon seit Jahren nicht mehr mit der peinlichen außenarstellung des Clubs und der inkompetente Führungsebene identifizieren und schaue neidisch auf Mannschaften wie Freiburg und Mainz, gut und professionell geführte Clubs.
Jedenfalls hat mich der Verein über die Jahre immer wieder enttäuscht und jetzt wo mein kleiner Sohn demnächst in ein Alter kommt, im dem ich mit ihn gerne Fußball geschaut hätte steigen sie ab. Es schmerzt so unglaublich, weil ich mich so sehr darauf gefreut habe. Ich fühle mich zutiefst enttäuscht ( mir ist natürlich bewusst, das sie das nicht mit Absicht mache ) und werde über diese Enttäuschung wohl nicht wegkommen.
Selbst wenn der Verein die Klasse halten sollte wird es für mich nicht mehr das selbe sein.

Tl;dr in einem schleichenden Prozess habe ich mit dem Verein schon wohl schon gebrochen , gestehe es mit nur nicht ein.
Vater, Mutter und den Verein, den man liebt...drei unabänderliche Konstanten im Leben eines jeden echten Fußballfans... :D
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Andras am 26.04.2014 um 10:40 Uhr bearbeitet
Zitat von likeasir:
Kann man seinem verein den Rücken kehren?

Ich bin mir nicht (mehr)sicher.
Zu mir: 33jahre, seit über 20 Jahren Fan vom HSV. Erfolge in dieser Zeit :0.

als erfolgsfan kann man mich nun nicht bezeichnen.
Um die Situation des HSV weis wohl jeder bescheid und diesesmal werden sie / wir absteigen , da bin ich mir sicher.
Ich kann mich schon seit Jahren nicht mehr mit der peinlichen außenarstellung des Clubs und der inkompetente Führungsebene identifizieren und schaue neidisch auf Mannschaften wie Freiburg und Mainz, gut und professionell geführte Clubs.
Jedenfalls hat mich der Verein über die Jahre immer wieder enttäuscht und jetzt wo mein kleiner Sohn demnächst in ein Alter kommt, im dem ich mit ihn gerne Fußball geschaut hätte steigen sie ab. Es schmerzt so unglaublich, weil ich mich so sehr darauf gefreut habe. Ich fühle mich zutiefst enttäuscht ( mir ist natürlich bewusst, das sie das nicht mit Absicht mache ) und werde über diese Enttäuschung wohl nicht wegkommen.
Selbst wenn der Verein die Klasse halten sollte wird es für mich nicht mehr das selbe sein.

Tl;dr in einem schleichenden Prozess habe ich mit dem Verein schon wohl schon gebrochen , gestehe es mit nur nicht ein.

Dass dir die Identifikation mit deinem Klub abhanden gekommen ist und dass das eben auch einen starken Einbruch des "Fandaseins" beinhaltet, dafür braucht man sich nicht entschuldigen, geschweige denn schuldig oder schlecht zu fühlen.

Ich sehe die Sache genauso wie du. Man sucht sich seinen Verein nicht aus sportlichen Gesichtspunkten, bzw. auch nicht (ausschließlich) aus geographischen aus. Es ist, wie ein anderer User, zu Beginn der Seite, schon anführte, vielmehr ein "Ausgesucht werden" und ein stimmiges Gesamtbild, was in vielerlei Hinsicht zu einem selbst passt.
Politik sollte im Fußball keine Rolle spielen, so wird es auch von den Vereinen kollektiv gehandhabt, aber dennoch vermittelten, besonders zur der Zeit der DDR, bestimmte Vereine, ein bestimmt weltpolitisches Bild. Das ist jetzt die Überleitung zu meinem Fandasein.

Ich bin gebürtig aus der Nähe von Berlin, wenn ich auch erst kurz nach der Wende das Licht der Welt erblickte; und im Alter von sieben Jahren zog es meine Familie in einen Vorort von Leverkusen. Ich bin also fußballerisch größtenteils zwischen Bayer Leverkusen Trikots aufgewachsen. Dennoch ging mein Verhältnis zu diesem Klub, ähnlich wie dem zur Hertha zum Beispiel, nie über den eines "Sympathisanten" hinaus. Die geographische Verbundenheit mit diesen Vereinen, war bei mir speziell stets untergeordnet. Der Grund warum ich mich dann für den großen, weit entfernten FC Bayern als "meinen Klub" entschieden hab, war für mich(!) ein Familiärer. Der Verein ist soetwas, wie Familientradition.
Meine Familie gehört zu Zeiten der DDR, im Gegensatz zu Vielen, die es im Nachhinein behaupteten, zu denen, die wirklich gegen dieses "Regime" vorgegangen sind. Mein Vater, wie auch mein Großvater, mussten damals lange Jahre im Gefängnis verbringen. Wenn sicherlich auch Dinge dabei waren, die auch heute, in der Bundesrepublik, noch zu Haftstrafen führen würden, dabei waren, waren diese taten allesamt unter die Rubrik "Politverbrechen" einzuordnen. Weiter muss ich, so hoffe ich, nicht darauf eingehen, denn es sollte nun klar geworden sein, um welche Art "Vergehen" es sich handelt.

Der FCB war indes zu dieser Zeit, wenn auch eher unbewusst als politisches Mittel repräsentiert, ein Verein, der für Liberalität, Weltoffenheit und Freiheit stand. Selten zu sehen, wurde der Klub doch ein fester Bestandteil der Familie, mehr aus politischen, denn aus sportlichen Gesichtspunkten. Ich "erbte" die politische Orientierung meiner (Groß-)Eltern, genau wie ich die Liebe, Verbundenheit und vor Allem Identifikation zum FC Bayern erbte.

Heute schlägt dir, gerade bei uns, häufig der Vorwurf entgegen, dass es sich doch nur um einen Erfolgsfan handeln könne, wenn man diesen Klub als seinen bezeichnet. Ich sage wie ich darüber denke: Es verletzt. Man kann nicht leugnen, wenn der FCB in den 70ern und 80ern nicht durch sportliche Erfolge auf sich aufmerksam gemacht hätte, hätte es eventuell einen anderen Klub, der die selben Ideale symbolisierte, gegeben. Jedoch ist der Erfolg nur das Mittel zum Zwecke des Wahrnehmens, nicht aber der Grund des Fanstatus. Darin fühle ich mich verpflichtet, mich zu rechtfertigen, tue es dennoch selten. Die Ohren zu taub, das Weltbild zu festgefahren, der politische Gedanke zu abstrus. All das sind Gründe für ein Verschweigen dieses Umstandes in flüchtigen Diskussionen. Hier wähle ich den Weg der Rechtfertigung.

Der Verein, den man als den seinen wählt, ist auch für mich, mehr als der sportliche Verbündete, mehr als der Wochenendkumpel und auch mehr als der nächste Nachbar. Leicht zu erklären hat man es als Bayernfan jedoch nicht. Einen Bruch mit diesem Klub, und da sind wir wieder bei dir, könnte ich mir aber durchaus vorstellen. Es gibt auch für mich Prinzipien, die nicht immer für jeden nachvollziehbar sein mögen, oder gar verständlich, aber dennoch unumgänglich. Ein beispiel dafür anzuführen, scheint mir unpassend. Ich will ja niemanden kränken oder auf den Schlips treten, aber die Identifikation mit einem Teil, der Teil, der dich einst anzog, des Klubs, ist dabei von essentieller Bedeutung, noch heute.

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Zitat von Makke_92
Mal ganz unabhängig vom eigentlichen Thema: Normalerweise attackiert man in einer vernünftigen Diskussion das Argument und nicht den, der es stellt.
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