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FC. Konkurrenz

02.09.2013 - 17:27 Uhr
FC. Konkurrenz |#39731
17.04.2024 - 10:11 Uhr
Zitat von wuerzbock
Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Bin ich da der einzige dem das massiv aufstößt, da wir bis zu diesem Transfer doch die Vereinbarung zw. BMG, LEV und uns hatten, dass man sich gegenseitig keine Jugendspieler abwirbt. Also das war ja von Anfang an eine miese Tour aber so offen habe ich es noch nie gelesen.


Ich frage mich eher, wo jetzt, abgesehen von der "Anstiftung zur Kündigung" der krasse Unterschied zur Causa Potocnik liegen soll...


Moralisch ist der Unterschied vermutlich eher gering, vertragsrechtlich halt schon
FC. Konkurrenz |#39732
17.04.2024 - 10:11 Uhr
Zitat von HerrFoerster
Quelle: www.n-tv.de
Während andere Bundesligavereine bei Fehlentscheidungen um ihre Existenz bangen müssen, spielen von der DFL protegierte Klubs und Konstrukte mit finanzieller Freiheit auf. Erstaunlich, dass Leverkusen das erst jetzt ausnutzen konnte.
Das Kölner Vereinsmitglied Roland Peters kommentiert den Meistertitel von Leverkusen und sagt dabei, dass der Wettbewerb in der Bundesliga nicht fair gestaltet ist. Die Vereine in Leverkusen, Wolfsburg und Leipzig haben seiner Ansicht nach Wettbewerbsvorteile.

Im großen und ganzen unterstütze ich seine Sichtweise.


Ja, das ist definitiv so. Die Kernfrage für mich ist nur in welche Richtung man das korrigieren sollte um wieder mehr Waffe Gleichheit herzustellen.

Aus meiner Sicht muss das Interesse für durch die Fan Base eine starke Rolle bei der Verteilung der TV gelder spielen. Es kann nicht sein, dass Vereine die 50-1 umgehen und ihre Verluste ausgleichen können, dabei aber kaum Fans haben, sich durch sportliche abschneiden riesige stücke vom TV Kuchen abschneiden können zu Lasten derer, die für Massen für die Bundesliga mobilisieren und die Milliarden Einnahmen erst möglich machen.

Die Frage wäre hier nur wie man das messen kann. Einschaltquote wäre hier vielleicht ein Indikator.

Daneben ist halt auch das Investorenthema weiterhin eins. Entweder müssen die Vereine die 50+1 verletzten wieder auf 50+1 zurückgeführt werden, oder man öffnet es für alle.
Zu Zeiten wo es 1-2 werks Clubs gab und Fußball noch viel weniger durch TV gelder finanziert wurde, mögen die Ausnahmen ja tolerierbar gewesen sein. Heute sind die es nicht mehr.

Ich persönlich bin dem Thema 50+1 zu kippen gar nicht Mal völlig abgeneigt, auch wenn es die Liga stark verändern würde. Ich bin mir dabei auch nicht sicher, ob es die Liga zum besseren verändern kann, ich halte aber das Konstrukt, bei dem ein e.V. eine 150+ Mio. Umsatzunternehmen bewirtschaftet und die überwiegende Mehrheit diesem Verein nur für das Zugehörigkeitsgefühl, nicht aber um wirklich dort aktiv mitzuarbeiten, beigetreten ist, für extrem ineffizient und träge, dass ich es kaum noch ertrage mir dieses Trauerspiel bei uns und anderen weiter anzuschauen.

Da finde ich das was bei Bayer abläuft, bei aller Tiefsitzenden Abneigung, schon fast als angenehmer, wo man mit Fernando Carro einen extrem guten CEO eingestellt hat, der sich ein sehr gutes Team aufgebaut hat und am Ende nun sportlich zurecht dort steht wo sie stehen, wäre da nicht das unfaire zuschießen von Geldern aus dem Konzern.

Der riesen Vorteil ist aber mmn. nicht das Geld allein. In weiten Teilen gleicht der Konzern hier ja auch nur aus, was größere Vereine von sich aus erwirtschaften können. Laut Internet sind das ca. 25 Mio. Zieht man davon die 6,5 Mio ab, die Rewe und fürs Trikot gibt und die sicherlich 10 Mio., die wir allein an Zuschauereinnahmen mehr machen, bleibt eine lücke, die wir durch Mehreinnahmen aus dem Merchandising ja fast schon schließen können.

Das erklärt deshalb nicht weshalb Bayer uns so weit voraus ist. Entscheidend sind aus meiner Sicht 2 Dinge:

Erstens kann Bayer höhere Risiken eingehen da die 25 Mio. nicht zwingend fix sind. Werden 30 oder 40 Mio. benötigt, müsste der Konzern auch dafür gerade stehen. Der CEO würde dann zwar sicherlich gefeuert, aber der Verein selbst erleidet kaum schaden. Hier kann man also auch Mal kostspielige Pläne haben um den Verein nach vorne zu bringen und kann größer denken.

Zweitens ist Bayer in Konzernstrukturen eingebunden, wo man es gewohnt ist Unternehmen zu steuern. Hier ist halt entsprechende Kompetenz vorhanden und die Fußballabteilung ist nur eine von vielen um die sich die Konzernbosse kümmern müssen. Folglich ist der Aufsichtsrat gut und effizient mit hochkarätern in entsprechenden Gehaltsklassen besetzt.

Das gelingt bei der Präsidiumswahl eines e.V. nicht zwingend genau so gut. Hier spielen halt immer wieder politische Spielchen eine Rolle und man muss hier halt Leute finden, die das für das Verhältnismäßig geringe salär (unter Spinner bekam der präsident 150k, die vize 100k, das ist sicherlich nur ein Bruchteil dessen was Konzernobere im Bayer Konzern bekommen) machen. I.d.R. wird man hier massiv v schlechter aufgestellt sein.

Zusammen sorgen beide Effekte dafür, dass Bayer deutlich besser aufgestellt ist, als wir das sind. Würde man die 25 Mio. bei uns Jahr für Jahr reinkippen, die restlichen Strukturen aber so belassen, sie würden uns kaum nach vorne bringen. Das Geld würde verpuffen.
FC. Konkurrenz |#39733
17.04.2024 - 10:24 Uhr
Zitat von Op-dem-Maat
Zitat von wuerzbock

Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Bin ich da der einzige dem das massiv aufstößt, da wir bis zu diesem Transfer doch die Vereinbarung zw. BMG, LEV und uns hatten, dass man sich gegenseitig keine Jugendspieler abwirbt. Also das war ja von Anfang an eine miese Tour aber so offen habe ich es noch nie gelesen.


Ich frage mich eher, wo jetzt, abgesehen von der "Anstiftung zur Kündigung" der krasse Unterschied zur Causa Potocnik liegen soll...


Es geht ihm sicherlich um das angebliche "Gentlemen's-Agreement" zwischen Lev., Gladbach und uns nicht an die jeweils anderen Jugendspieler heranzutreten. War im nachhinein natürlich blauäugig zu glauben das sich auf ewig alle daran halten, vor allem weil Gladbach ja wohl auch am Wirtz rumgebaggert hat.


"Herr Wirtz, wenn der Flo keinen Vertrag beim Effzeh unterschreibt, lässt sich für Sie sicher ein gut dotierter Frühstücksdirektorposten im Archiv der Poststelle für Pförtnereiwesens des Betriebsgeländes Dormagen-West organiseren, der auch marktgerecht mit sechsstelligem Bruttogehalt vergütet wird. Außerdem kann die Tochter dann doch auch bei uns spielen, dann können Sie die Pänz zusammen zum Training abliefern und sparen sich die Fahrerei. Wenn Sie Verwandte haben, ließe sich da bestimmt auch mal das ein oder andere Schnupperpraktikum organisieren. Und was das Gehalt vom Flo angeht, wenn er denn mal groß ist: Michael Ballack und Lucio haben ja auch nicht für faule Nüsse bei uns gespielt, ne? Verstehen Sie doch, oder?"
FC. Konkurrenz |#39734
17.04.2024 - 10:46 Uhr
Zitat von wuerzbock
Zitat von Op-dem-Maat

Zitat von wuerzbock

Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Bin ich da der einzige dem das massiv aufstößt, da wir bis zu diesem Transfer doch die Vereinbarung zw. BMG, LEV und uns hatten, dass man sich gegenseitig keine Jugendspieler abwirbt. Also das war ja von Anfang an eine miese Tour aber so offen habe ich es noch nie gelesen.


Ich frage mich eher, wo jetzt, abgesehen von der "Anstiftung zur Kündigung" der krasse Unterschied zur Causa Potocnik liegen soll...


Es geht ihm sicherlich um das angebliche "Gentlemen's-Agreement" zwischen Lev., Gladbach und uns nicht an die jeweils anderen Jugendspieler heranzutreten. War im nachhinein natürlich blauäugig zu glauben das sich auf ewig alle daran halten, vor allem weil Gladbach ja wohl auch am Wirtz rumgebaggert hat.


"Herr Wirtz, wenn der Flo keinen Vertrag beim Effzeh unterschreibt, lässt sich für Sie sicher ein gut dotierter Frühstücksdirektorposten im Archiv der Poststelle für Pförtnereiwesens des Betriebsgeländes Dormagen-West organiseren, der auch marktgerecht mit sechsstelligem Bruttogehalt vergütet wird. Außerdem kann die Tochter dann doch auch bei uns spielen, dann können Sie die Pänz zusammen zum Training abliefern und sparen sich die Fahrerei. Wenn Sie Verwandte haben, ließe sich da bestimmt auch mal das ein oder andere Schnupperpraktikum organisieren. Und was das Gehalt vom Flo angeht, wenn er denn mal groß ist: Michael Ballack und Lucio haben ja auch nicht für faule Nüsse bei uns gespielt, ne? Verstehen Sie doch, oder?"


"...Außerdem sind Sie ja auch nicht mehr der Jüngste. Unser Betriebsrentenprogramm ist äußerst attraktiv für verdiente Mitarbeiter. Da gibt es so ein Bonusprogramm, das Zusatzvergütungen für besondere Leistungen enthält. Ich meine, der Aufwand, den sie für Ihren Sohn betreiben, ist schon eine sehr besondere Leistung..."

Das ist jetzt natürlich etwas überspitzt, aber vermutlich nicht allzu weit weg von der Realität. Was aber nicht allein auf den Bayer zutriftt. Ich denke, alle Fußballvereine haben da mehr oder weniger große Möglichkeiten. Selbst im Amateurfußball gibt es doch Vereinspräsidenten, die irgendeinen Betrieb haben, wo sie auch Spieler ihres Vereins oder deren Angehörige einstellen. In den meisten Fällen dürfte diese Anstellung nicht auf Grund ihrer Fachexpertise, sondern wegen ihres fußballerischen Können erfolgt sein.

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Zitate...

Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt. (Rolf Rüssmann)

Das nächste Spiel ist immer das nächste. (Matthias Sammer)

Es ist ein Sehnenabriß am Schambeinknochen. Hört sich lustig an - ist aber trotzdem beim Fußball passiert. (Thomas Strunz)

Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern. (Toni Polster)
FC. Konkurrenz |#39735
17.04.2024 - 10:55 Uhr
Aus meiner Erfahrung im Amateurfußball kann ich das wirklich bestätigen. Das Engagement bei einem Verein war da schon mal für die Vermietung einer Wohnung in super Lage das Entscheidungskriterium. Also eine der Wohnungen, bei denen man normal Bewerbungsmappe und Empfehlungsschreiben abgeben muss, um den Vermieter (hier Funktionär Im Klub) überzeugen zu können. Große Klubs und vor allem die Konzerne haben da natürlich dann noch ganz andere Möglichkeiten.

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"Der Kluge prahlt nicht mit Wissen, ein Dummkopf aber kann seine Dummheit nicht verbergen." Sprüche 12, 23
FC. Konkurrenz |#39736
17.04.2024 - 11:25 Uhr
Zitat von klueppes
Zitat von wuerzbock

Zitat von Op-dem-Maat

Zitat von wuerzbock

Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Bin ich da der einzige dem das massiv aufstößt, da wir bis zu diesem Transfer doch die Vereinbarung zw. BMG, LEV und uns hatten, dass man sich gegenseitig keine Jugendspieler abwirbt. Also das war ja von Anfang an eine miese Tour aber so offen habe ich es noch nie gelesen.


Ich frage mich eher, wo jetzt, abgesehen von der "Anstiftung zur Kündigung" der krasse Unterschied zur Causa Potocnik liegen soll...


Es geht ihm sicherlich um das angebliche "Gentlemen's-Agreement" zwischen Lev., Gladbach und uns nicht an die jeweils anderen Jugendspieler heranzutreten. War im nachhinein natürlich blauäugig zu glauben das sich auf ewig alle daran halten, vor allem weil Gladbach ja wohl auch am Wirtz rumgebaggert hat.


"Herr Wirtz, wenn der Flo keinen Vertrag beim Effzeh unterschreibt, lässt sich für Sie sicher ein gut dotierter Frühstücksdirektorposten im Archiv der Poststelle für Pförtnereiwesens des Betriebsgeländes Dormagen-West organiseren, der auch marktgerecht mit sechsstelligem Bruttogehalt vergütet wird. Außerdem kann die Tochter dann doch auch bei uns spielen, dann können Sie die Pänz zusammen zum Training abliefern und sparen sich die Fahrerei. Wenn Sie Verwandte haben, ließe sich da bestimmt auch mal das ein oder andere Schnupperpraktikum organisieren. Und was das Gehalt vom Flo angeht, wenn er denn mal groß ist: Michael Ballack und Lucio haben ja auch nicht für faule Nüsse bei uns gespielt, ne? Verstehen Sie doch, oder?"


"...Außerdem sind Sie ja auch nicht mehr der Jüngste. Unser Betriebsrentenprogramm ist äußerst attraktiv für verdiente Mitarbeiter. Da gibt es so ein Bonusprogramm, das Zusatzvergütungen für besondere Leistungen enthält. Ich meine, der Aufwand, den sie für Ihren Sohn betreiben, ist schon eine sehr besondere Leistung..."

Das ist jetzt natürlich etwas überspitzt, aber vermutlich nicht allzu weit weg von der Realität. Was aber nicht allein auf den Bayer zutriftt. Ich denke, alle Fußballvereine haben da mehr oder weniger große Möglichkeiten. Selbst im Amateurfußball gibt es doch Vereinspräsidenten, die irgendeinen Betrieb haben, wo sie auch Spieler ihres Vereins oder deren Angehörige einstellen. In den meisten Fällen dürfte diese Anstellung nicht auf Grund ihrer Fachexpertise, sondern wegen ihres fußballerischen Können erfolgt sein.


Das gibt es sogar beim Drittliga-Handball im Sauerland. Da werden lettische Gabelstaplerfahrer eingestellt, die noch nie Gabelstapler gefahren sind.
FC. Konkurrenz |#39737
17.04.2024 - 11:26 Uhr
In dem ntv-Artikel sind aber auch viele populistische Stammtischparolen. Wer die allesamt mit reichlich externem Geld unterstützten Hertha, HSV, S04, H96 oder FCK als bemitleidenswerte Opfer ansieht verdreht die Wirklichkeit. Und was ist mit den zig Millionen die gerade der VfB oder Werder bekommen haben? Die Anteile die die Bayern oder die SGE verkauft haben? Die Finanzjonglage des BVB? Heidenheim ohne Voith? Usw.

Und trotzdem gibt es im Profifußball noch einige Teilnehmer die sich in allererster Linie selber finanzieren und beweisen daß man mit guter Arbeit und vernünftigem Wirtschaften relativ erfolgreich sein kann. Dazu gehören aber auffällig oft nicht die großen mitgliederstarken Traditionsvereine. Bei denen scheinen sich zu viele Grüppchen mit unterschiedlichen Interessen gegeneinander zu bekämpfen und erfolgreiches Arbeiten zu be- oder verhindern. Bzw. sind möglicherweise auch dadurch nicht wirklich interessant für kompetente Entscheidungsträger.
An dem Punkt müssen die Teams mMn ansetzen und die Eitelkeiten der verschiedenen Strömungen in den Griff bekommen. Daß ein Club wie der FC, mit der Strahlkraft, dem Hintergrund und dem Potential, seit so langer Zeit gefühlt nur ums Überleben und nicht dauerhaft wenigstens um die obere Tabellenhälfte kämpft ist doch nicht nur mit einem fehlenden Investor erklärbar. Da macht man es sich, nicht nur in Köln, von außen betrachtet zu einfach.
FC. Konkurrenz |#39738
17.04.2024 - 11:34 Uhr
Zitat von wuerzbock
Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Bin ich da der einzige dem das massiv aufstößt, da wir bis zu diesem Transfer doch die Vereinbarung zw. BMG, LEV und uns hatten, dass man sich gegenseitig keine Jugendspieler abwirbt. Also das war ja von Anfang an eine miese Tour aber so offen habe ich es noch nie gelesen.


Ich frage mich eher, wo jetzt, abgesehen von der "Anstiftung zur Kündigung" der krasse Unterschied zur Causa Potocnik liegen soll...


Ganz einfach: Leverkusen hat sich mit dem FC auf Ablösemodalitäten geeinigt und der FC den Vertrag von Wirtz daraufhin offiziell aufgelöst. Beides ist zwischen Potocnik und den Slowenen ausgeblieben. Hier wurde der Vertrag einseitig gekündigt und auch zwischen den Vereinen keine Einigung hergestellt.

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ich bin nicht Domspatz sondern D0Mspatz, mit einer Null =)
FC. Konkurrenz |#39739
17.04.2024 - 15:16 Uhr
Zitat von EmJaade
Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Nein, aber es interessiert mich. Wo war denn das zu lesen?

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Un wenn et Trömmelche jeht...
FC. Konkurrenz |#39740
17.04.2024 - 16:03 Uhr
Zitat von Nandru
Zitat von EmJaade

Habt ihr gelesen, dass Leverkusens Carro jetzt ausgeplaudert hat, dass dem Transfer von Wirtz zu Bayer jahrelange Vorarbeit vorausgegangen ist?

Nein, aber es interessiert mich. Wo war denn das zu lesen?


Hier der TM-Artikel, der sich auf das Interview in der AS bezieht: https://www.transfermarkt.de/bayers-carro-kundigt-einen-grossen-verkauf-quot-an-wirtz-transfer-war-jahrelange-arbeit-quot-/view/news/436205

Das Zitat: „Aufgrund der Beziehung zu den Eltern ist es ihre Idee, bei uns weiterzumachen Simon hatte ihn auf dem Schirm, seit er 12 oder 13 Jahre alt war. Er hatte viele Treffen mit seinen Eltern, die auch seine Berater sind. Alle Vereine interessierten sich für ihn. Köln hat ihn nicht gebunden und wir haben den Moment genutzt, damit er nicht nach München, Gladbach oder Hoffenheim ging und stattdessen zu uns kam. Es war eine jahrelange Arbeit.“

Die Aussage beweist, dass sich Leverkusen damals offenbar nicht an das vielzitierte Agreement gehalten hat. Und trotzdem tue ich mich wahnsinnig schwer damit, Leverkusen zu verurteilen. Was ist denn so ein Agreement wert? Leverkusen hat hier lediglich eine informelle Absprache missachtet, um ein Jahrhunderttalent über den Rhein zu locken. Und dieses Handeln macht sich bezahlt. Ich finde nicht, dass man naiv ist, wenn man auf solche Absprache vertraut. Es hat ja immerhin 20 Jahre gehalten und die Gladbacher haben sich diesbezüglich auch ehrenwerterweise daran gehalten. Andererseits, alle reden doch immer darüber, dass es ein Geschäft mit wenig Herz ist. Rolfes und Carro sind knallharte Geschäftsleute ohne Sinn und Verstand für unsere Tradition und Folklore. Die denken ausschließlich ans Geschäft und an den sportlichen Erfolg. Mit einem Rudi Völler oder einem Callmund hättest du vielleicht noch solche Absprachen treffen können, aber Geschäftsleuten wie Carro oder Rolfes ist das völlig egal. Und das zu Recht. Seid doch mal ehrlich zu euch selbst, meint ihr, der Junge hätte bei uns eine ähnliche Entwicklung genossen? Wir haben doch seit 30 Jahren nur Theater im Klub, die Geschäftsführung wird regelmäßig ausgetauscht, die Perspektive für Talente ist allenfalls durchschnittlich ("der Weg führt über die U21 nach Kiel oder Fürth und irgendwann darfst du in der 85. Minute für Louis Schaub eingewechselt deine ersten Minuten im Abstiegskampf sammeln"). Wr wollen gar nicht erst von der schlechten Infrastruktur am GBH sprechen. In Leverkusen hast du ein erstklassiges Trainingszentrum, Wirtz hat man die Perspektive geboten, Profifussball auf europäischem Niveau zu spielen. Und Armin Veh hat ihm diesen Weg offenbar nicht aufzeigen können und offenbar auch keine Anstrengungen gemacht, ihn zu überzeugen. Dass die Eltern beim Bayer angestellt wurden, das lasse ich mal außen vor. Ich denke, was fragwürdige Jugendtransfers angeht, da sind wir keine Unschuldslämmer. Nur bei uns gehts dann halt schief. Anderes Thema.
Ich freue mich ja auch, dass der FC im Grüngürtel bleibt. Aber meint ihr, die Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH als 100%ige Konzerntochter des Bayerkonzerns würde so dilettantisch agieren, wie wir? Natürlich kriegen die ihr Stadion auch nach 48 Jahren Bundesligazugehörigkeit nicht voll, nicht mal den Gästeblock in Köln. Aber die werden Meister und wir steigen zum sechsten mal ab. Die haben beste Trainingsbedingungen, wir nicht. Ja, die haben einen Investor, aber im Gegensatz zu uns investieren die das Geld eben auch sinnvoll. Es heißt immer, der FC sei ein schlafender Riese. Man muss den Wirtschaftsstandort Köln nur mal richtig nutzen, dann haben wir auch eine goldene Zukunft. Seit über 20 Jahren der gleiche Spruch. Ich sehe das anders. Wenn wir diesen wirtschaftlichen Standortvorteil mit Sponsoren, wie der REWE und dieser treuen Fanbase nicht hätten, wären wir schon längst da, wo heute 1860 oder Lautern sind. Nur weil wir diesen Standortfaktor haben, leben wir überhaupt noch.
Apropos Standort. Ja, Henriette Reker hat uns verkauft. Das ist im Prinzip das gleiche, was bei Wirtz passiert ist. Die Frau hatte halt Ambitionen und schert sich nicht um informelle Absprachen, so läuft es dann aber leider in der bösen Welt da draußen. Nur wir Fans wollen das nicht wahrhaben. Wir träumen vom guten alten Müngerdorfer Stadion und unserer Heimat am GBH, was der große Franz Krämer damals geschaffen hat. Und Opa erzählt noch von der Meisterschaft, während ich bisher nur auf zwei erfolglose Europapokalausflüge und jede Menge Zweitliga-Grounds zurückgreifen kann (mit viel Alkohol op Jöck, ich kann den Enkeln später geile Storys aus Burghausen und Ingolstadt erzählen...). Wir haben uns auf Mitgliederversammlungen mehrfach merheitlich gegen wirtschaftlichen Fortschritt entschieden. Die Südkurve e.V. hat eine feste politische Agenda, die sie konsequent vertritt. Ich teile diese Agenda größtenteils, weil ich Traditionalist bin und meinen FC niemals in den Händen eines Konzerns sehen möchte. Ich will in Müngersdorf und am GBH bleiben. Aber die Konsequenz ist, damit muss ich leben, dass uns Augsburg, Freiburg und Co. überholen, weil sie sich für den wirtschaftlichen Fortschritt entscheiden. Die bauen eben Trainingszentren und Stadien auf der grünen Wiese. Die zahlen dann eben keine hohe Stadionmiete. Die locken junge Talente mit einer langfristigen Strategie und angemessenen Bedingungen.
Für mich persönlich sind Flutlichtspiele in meinem Müngersdorf das Highlight der Woche. Seit Jahrzehnten ist es geiler, als bei jedem anderen Verien. Egal ob der Gegner Bayern oder Regensburg heißt. Ich würde unseren FC, so wie ich ihn kennengelernt habe, niemals hergeben wollen. Aber wir sollten unsere Augen dann auch nicht vor der Realität verschließen. Et es wie et es.

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Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr
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